Schweiz kurz vor der Landung – Handeln ist gefragt!

Ist ein Flugzeug in der Nähe des Zielflughafens angekommen, kann es sein, dass es auf Warteschlaufen „parkiert“ wird. Neigt sich der Treibstoff der kritischen Menge zu, wird der Flugkapitän prioritäre Behandlung verlangen. Er muss “jetzt» landen, ein Alternate gibt es jetzt nicht mehr!

Vom „Hosenmüller“ des einstigen Besitzers des La Perla und des Flugplatzes Lugano-Agno wurde verbreitet, er hätte die Priorität stets selbst gesetzt. Sein letzter Funkspruch über Frankfurt hiess: „Hier Müller, ich lande“ – Radio aus! Alle Flugzeuge durften dann warten bis Hosenmüller gelandet war. Und er soll die Kosten die dadurch entstanden seien stets bezahlt haben…

Die Schweiz ist bezüglich Personenfreizügigkeit längst im Flughafenbereich angekommen. Die EU hält sie bezüglich Personenfreizügigkeit hin. Die Umsetzung der Initiative ist mit einem Termin verbunden. Das Volk wartet!

Nun hat der Brexit der EU neue Argumente in die Hand gespielt. Sie hat erst recht keine Zeit, mit der Schweiz zu verhandeln. Oder sie spielt erst recht auf Zeit! Die bisherige Zeit wurde nicht genutzt. Die Arroganz in Brüssel kennt keine Grenzen. Alles was von einem Volk kommt, ist offenbar des Teufels! England hat es eben aufgezeigt!

Der Bundesrat täte gut daran, den Termin einzuhalten, notfalls durch Setzung eigener Prioritäten. Nur weil man dort in der übergrossen Organisation nicht in der Lage sein will, mit der Schweiz vernünftig zu verhandeln, gibt es keinen Grund, den Fahrplan nicht einzuhalten.

Die Schweiz soll eine Lösung realisieren und diese als provisorisch oder als «Übergang» bezeichnen. Wenn die Verhandlungen endlich aufgenommen würden, lägen bereits gute Erfahrungen beidseitig vor! Die Schweiz ein Musterbau – auch zum Nutzen der EU! Was spricht gegen ein solches Vorgehen? Jeder vernünftige Mensch würde so handeln. Auch Piloten, wenn die Landung angezeigt ist und ein Alternate in die Ferne gerückt ist!

Falls man die Idee nicht begreift, packe man alle Mächtigen der EU in Flugzeuge und lasse sie im Warteraum schmoren – wetten, dass sie versuchen, dem Piloten „Clear to land“ zu befehlen (auch wenn sie dazu keine Kompetenz haben) – um unfallfrei zu landen?

Man soll nicht dauernd fragen was zu tun sei, sondern sagen was man zu tun gedenke. Agieren statt plagieren, Agieren statt reagieren!

Ich bin zuversichtlich, dass die Briten gestärkt aus dem Brexit hervorgehen werden. Sie machen auf «lean management» auf Staatsebene. In der Wirtschaft ist es verbreitet, dass Betriebe und Organisationen von Zeit zu Zeit entrümpelt werden, der Speck abgschnitten wird un die Maden im Speck eliminiert werden. Warum soll dies auf Staatsebene nicht erfolgreich sein? Die Engländer sind im Stande zu improvisieren, können pragmatisch handeln und sie sind ideenreich. Sie sind nach den USA gut vernetzt wie auch weltweit durch das frühere Kolonialreich. Mit dem Brexit lösen sie sich endgültig vom  EuGH, der ja nicht unabhängig ist. Und es würde sich der Beitritt zur EFTA anbieten. Da sind kluge Köpfe gefragt welche über Wissen, Persönlichkeit und Überzeugungskraft ausweisen (welche die Briten haben), wie Carl Baudenbacher, Präsident des EFTA-Gerichtshofs in der NZZ schreibt.

Das ist ein deutlicher Tritt an das Schienbein an die Adressen von Jean Claude Juncker, Jean Asselborn, Martin Schulz & Co!

Die Angstverbreiter, jene denen einige Pfründe davon schwimmen, sollen sich warm anziehen! Mehr Markt und weniger Regulierung und mehr Bürgernähe werden die Heilmittel sein. Und da können sich jene, die glauben ihre Felle würden davonschwimmen, bewähren.