Jeder Betriebssanierer wird erklären, dass alle Betriebe, Unternehmungen, Organisationen etc. die in den letzten 5 Jahren keine kritische Überprüfung der Stellenpläne und noch so wichtig, der Stellenbesetzungspläne, überprüft haben, 10% des Personalbestandes ohne Verlust an Effizienz sofort abbauen könnten.
Beim Wasserkopf auf der Teppichetage ist «(…) Ein Personalabbau von 30 % ist möglich, ohne spürbare Auswirkungen auf die Marktleistung.)» So schreibt es die NZZ am Sonntag vom 2. März 2025 unter: «30 Prozent Personalabbau – ohne spürbare Auswirkungen»: Wie gross ist der Wasserkopf bei Schweizer Grosskonzernen? mehr: https://www.nzz.ch/wirtschaft/ubs-novartis-und-swisscom-fuehren-uebertriebene-stabsabteilungen-ld.1872675
Die «wunderbare Stellenvermehrung» beim Staat wurde wohl kaum je echt überprüft! Ansonsten wäre die Stellenvermehrung nicht weit über der Entwicklung des BIP!
«(…) In den zehn grössten Schweizer Städten hat die Verwaltung von 2011 auf 2022 um 13,3% zugelegt. Das Bevölkerungswachstum betrug weniger als 10%.
2022 beschäftigten diese Städte 23,3 Angestellte pro tausend Einwohner. In den restlichen 2138 Schweizer Gemeinden lag diese Zahl im Durchschnitt bei knapp 10.
Die Stadt Zürich hat sich mit gut 28 Angestellten pro tausend Einwohner auf den unrühmlichen Spitzenplatz hervorgearbeitet; keine andere Stadt erreicht auch nur den Wert von 25….
Was wäre, wenn die Tintenburgen des Staates Gemeinde, Kantone, Bund) unter die Lupe genommen würden?
Am Ende des Prozesses hätten wir eine schlanke Verwaltung und die Steuern für alle könnten gesenkt werden. 10 – 15 % läge wohl mindestens drinn! Und für die frei werdenden Stellen bräuchte es entsprechend weniger Import aus dem Ausland!
Wo harzt es? Wir haben zu viele Manager und zu wenig Unternehmer! In der Politik fehlt es an staatsmännischen Profilen. Staatsmänner soregen sich um das Wohl der Bevölkerung. «nur»-Poitiker sonnen sich am Wohl des durch das Volk erwirtschafteten Wohlstandes. Echte Unternehmer arbeiten für ihr Kapital, ihr Unternehmen und ihr Personall. Manager arbeiten am Verwalten des Kapitals anderer. Sie sind die Maden im Speck!
Betriebe, Unternehmungen und Institutionen können Regionen befruchten und am Leben erhalten. Am Beispiel einer ländlichen Gegend im französischen Jura konnte beobachtet werden, dass nach der Schliessung des einzigen grösseren Arbeitgebers, einem Spital, sich die Gegend rund herum zurück entwickelte und verarmte. Der Umlauf des Geldes nahm ab! Beckenried hat auch erfahren, was der Verlust eines „Grossbetriebes“ bedeuten kann. Aus Distanz betrachtet dürfen auch kritische Fragen gestellt werden.
Die „Fabrik“ war nicht nur eitel Sonnenschein. Erneuerungen wurden nur dann gemacht, wenn es absolut nötig war. Extrem formuliert: Es wurde versucht, mit Nichts, Alles zu machen! Nicht umsonst wurde gewitzelt, die „Fabrik“ unterscheide sich von St. Urban (“Klappsmühle“, sorry Psychiatrie) nur darin, dass St. Urban wenigstens ein dichtes Dach vorzuweisen hätte (Othmar Käslin sel. – «Ottmari»). Rationalisiert wurde höchstens auf Druck von aussen (Markt). Während in der Risleten das Gestein von Hand bis fast auf Faustgrösse mittels „Schlägel und Wegge“ verkleinert werden musste, weil der Steinbrecher keine grösseren Steine schlucken konnte, wussten sich andere Betriebe besser zu helfen. Im „Hartsteinwerk Matt“ von «Praloran, Murer und Hagenbach» wurde schon früh rationalisiert. Rollwagen wurden durch Dumper (Dormann) ersetzt. Ein Bagger aus amerikanischen Armee-Restbeständen, der schon bald durch eine leistungsfähigere Maschine ersetzt wurde, kamen zum Einsatz. Der Kraftprotz von Brecher stellte alle Maschinen der Konkurrenz weit herum in den Schatten. Die noch ungebrauchte Reservemaschine vom Typ „Ammann“ kam aus einem beendeten Kraftwerkbau. Dieser konnte Steine aufnehmen von der Grösse einer „Badewanne“, wie mir Onkel Meinrad Murer stolz erklärte und zeigte. So war es kaum verwunderlich, dass im Vergleich ein etwa doppelterAusstoss mit halbem Personalaufwand erreicht wurde. Faktor 4 etwa, die Sprache könnte nicht deutlicher sein! In der Risleten musste das gebrochene Material wieder in Rollwagen geladen werden um per Nauen in die Fabrik zu transportieren. In der „Matt“ konnte das aufbereitete Material direkt vom Silo via Kännel und/ oder Förderband auf die Nauen geladen werden. Das kleine Unternehmen war dem grossen an Effizienz weit überlegen! Mit diesem geistigen Ausflug sollen aber die Leistungen der Pioniere, welche in Beckenried eine Kalk- und Steinfabrik aufbauten nicht geschmälert werden.
Musste in der Risleten Bergschotter abtransportiert werden, war Handarbeit angesagt. Die Seegusler verschoben pro Tag etwa 25 Tonnen Material pro Mann von Hand! Ob man davon in Irland Kenntnis hat? Kaum, denn ich glaube, dass nicht einmal die Zurlindens oder Franz Huber davon Kenntis nahmen…
Abtransport von Bergschotter – mühsame Handarbeit. Der Schwalmis, NW Nr 23 wird richtig ins Wasser gedrückt! Man könne essich nicht leisten, halb leer herum zu fahren, so Edi Murer «Boden Edi». Es war ihm bewusst, was auf dem Spiel stand. Er war massgebend daran beteiligt, diesen Nauen aus der beinahe tiefsten Stelle des Sees zu heben und wieder flott zu machen.
Allerdings gelang es den Unternehmern und Strategen nicht, dass der Gewinn in der Schweiz abgeschöpft wird. Dieser fliesst nun nach Irland! Wer Chips (Aktien) im Casino (Börse) verhökert, braucht sich nicht zu wundern, wenn andere abkassieren….Rein um den Gewinn abfliessen zu lassen bräuchte es keine Fremdarbeiter. Die sollten direkt im Profitland ihre Brötchen verdienen… aber das ist zu einache «Alchemie»!
Die „Fabrik“ verdient meine besondere Beachtung. Wie viele andere, verdiente mein Vater hier sein Brot. Er war über 25 Jahre treuer Mitarbeiter. Der Betriebsausflug vom 18. Mai 1957 (Sa) war sein letzter…. Die Beckenrieder «Omerta» hielt dicht. Was an diesem Ausflug passierte, wurde «zugemauert»… Der «Gulag» wurde weiter genährt.
Kalk-und Steinfabrik AG Beckenried
von Paul Zimmermann, pensionierter Gemeindeschreiber von Beckenried. Er hat einen Beitrag zur Ortsgeschichte für das Beggriäder Mosaik Nr 43/ Nov. 2002 sorgfältig zusammen getragen. Als ehemaliger KV-Stift der «Fabrik»kennt er die «Materie». Ich stehe mit ihm in verwandtschaftlicher Verbindung. Und er war unser Standesbeamte vor über 60 Jahren…
Die Gemeinde konnte den Artikel nicht zur Verfügung stellen weil die Dateien erfasst und gespeichert sind ( so Daniel Amstad, Gemeindepräsident und Verantwortlicher Mosaik!). Für mich bedeutete dies eine kleine Fleissarbeit. Folgen wir Paul Zimmermanns interessanten Schilderungen (meine Ergänzungen sind kursiv geschrieben, ebenfalls habe ich einige Bilder ersetzt):
Wasser und Stein bringen Brot
Die Einwohner Nidwaldens
Beckenried, NW Nr, 26 in der Wehri im Boden, Beckenried. Der Nauen 26 wurde durch die «Bödeler» in der Schiffhütte in Beckenried, im Boden gebaut
lebten über Jahrhunderte zur Hauptsache von der Land- und Forstwirtschaft und den damit verbundenen Handwerken. Der Anstieg der Wohnbevölkerung erforderte die Suche nach weiteren Erwerbsmöglichkeiten. Der gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingetretene wirtschaftliche Aufschwung kam dem entgegen.
In unserem Kanton war ursprünglich die Möglichkeit zur Wassernutzung und ein geeigneter Standort, mit Vorteil am See, für die Eröffnung von Handwerks- und Fabrikationsstätten ausschlaggebend. Das beste Beispiel dafür ist die gewerbliche und industrielle Entwicklung im Rozloch. In ähnlichem Rahmen trifft dies auch für Beckenried zu. Die vorhandene Wasserkraft des Mühlebaches und des Kohltalbaches boten Voraussetzungen zum Gesteinsabbau in den Steinbrüchen und dessen Aufarbeitung, vornehmlich zu Kalk und Zement. Zum einen ergab sich die Möglichkeiten Gerätschaften durch Wasserkraft anzutreiben, zum anderen war das für die verschiedenen Betriebsabläufe notwendige Wasser vorhanden.
Wohl aus solchen Überlegungen heraus erfolgte im Jahre 1889 die Gründung der Firma „Kalk- und Cementfabriken Beckenried Actiengesellschaft“. Sie entwickelte sich sehr rasch zu einem beachtlichen Fabrikationsbetrieb. Im Jahre 1914 übernahm sie die zweite in Beckenried bestehende Kalkfabrik, die Firma Schwarz& Co. Zu Zeiten sollen in beiden Betrieben zusammen an die 250 Arbeiter beschäftigt gewesen sein; zu einem beachtlichen Teil Italiener. Einige von ihnen sind hier sesshaft geworden oder haben andernorts in der Schweiz ihre zweite Heimat gefunden.
Über Jahrzehnte war die Firma „Kalk- und Cementfabriken Beckenried Actiengesellschaft“ bzw. die spätere „Kalk-und Steinfabrik AG“ eine der gesamtschweizerisch führenden Firmen zur Herstellung von Baustoffen. Wohl dank ihr war Beckenried in den Jahren 1880 bis ungefähr 1920 bevölkerungsmässig die zweitgrösste Gemeinde Nidwaldens. Stans hatte anno 1920 total 2980 Einwohner, Beckenried 1628, Buochs 1549. Gegenwärtig (2002) ist Beckenried mit rund 2900 Einwohnern an 7. Stelle der 11 Nidwaldner Gemeinden. Nidwalden hatte 1840 erst 11’339, 1920 schon 13956 und Ende 2001 bescheidene 38740 Einwohner. Per 31. 12. 2014 sind es 42’100 Einwohner. Der Ausländeranteil beträgt 13,2% (31. August 2014). Beckenried vermochte mit der Bevölkerungsentwicklung nicht Schritt zu halten. Ein Grund dazu sind sicher die fehlenden Arbeitsplätze.
Am 3. Juni 1969 gab der Verwaltungsrat der „Kalk- und Steinfabrik AG“ offiziell und in einer Pressemitteilung die bevorstehende Schliessung der Fabrik auf Ende des Jahres 1970 bekannt. Vorgängig fanden mit Beteiligung des Regierungsrates und des Gemeinderates eingehende Gespräche und Abklärungen zu allfälligen Alternativen statt. Diese blieben ohne konkrete Ergebnisse. Eingehende Untersuchungen hatten gezeigt, dass die langfristige Weiterführung des Betriebes wirtschaftlich nicht zu vertreten war. Neu kam hinzu, dass die damals vorgesehene Linienführung der Nationalstrasse N2 (heute A2) die Schliessung des Steinbruches Risleten zur Folge gehabt hätte, womit der Fabrik zum Teil die Rohmaterialbasis entzogen worden wäre. Im Weiteren datierten die in Betrieb stehenden Fabrikationsanlagen für Kalksteine aus den Dreissigerjahren und vermochten den modernen produktionstechnischen Anforderungen nicht mehr zu genügen. Ein Neubau der Kalksandsteinfabrik am derzeitigen Standort war einerseits daher nicht vertretbar, da zur Abdeckung der Kosten unbedingt grössere Produktionseinheiten notwendig gewesen wären, dazu jedoch die Nachfrage fehlte. Zum anderen verfügte die Fabrik weder über einen geeigneten Strassenanschluss, noch über einen Bahnanschluss. Der grösste Teil der Rohmaterialien musste über den See zugeführt werden; die Fertigprodukte wurden seit jeher mit Nauen (Lastschiffen) abtransportiert. Diese zusätzlichen Transportkosten, mit denen konsumnahe Konkurrenzfabriken weniger oder überhaupt nicht belastet waren, fielen von Jahr zu Jahr immer mehr ins Gewicht.
Als ein Jahr später die neue Linienführung der Nationalstrasse mit dem Seelisbergtunnel bekannt wurde, keimte Hoffnung auf. Der Weiterbestand des Steinbruches in der Risleten war möglich. Die Weisskalkproduktion hätte also weiter geführt werden können. Die Risleten hätte aber auf längere Sicht zu wenig abbaubares Gestein hergegeben. Die Erschliessung eines neuen Steinbruches kam nach eingehender Prüfung aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen nicht in Frage.
Im Jahre 1969 wurden noch 40 Mitarbeiter beschäftigt, davon 27 Schweizer. Die Firma bemühte sich, den Mitarbeitern Stellen in anderen Firmen zu vermitteln und zeigte sich auch inbezug auf die Sozialleistungen, Abgangsentschädigungen und allfälligen Kündigungsfristen im Verhältnis zur damaligen allgemeinen Usanz grosszügig. Sowohl für die Belegschaft, wie das Gemeinwesen Beckenried war die anfangs des Jahres 1971 erfolgte Schliessung der Kalk- und Steinfabrik ein schwerer Schlag. Dies umso mehr, als innert relativ kurzer Zeit auch die Betriebe „Sattelfabrik Herbert Reinecke“ und der Steinbruch „Murer & CO“ schlossen und die „Sägerei Remigi Murer’s Söhne AG“ nach Stansstad dislozierte. Die nachfolgende Hochkonjunktur mit dem Bau des Seelisbergtunnels und des Lehnenviadukts schuf auf befristete Zeit einen Ausgleich und liess den Wegfall der Arbeitsplätze lindern. Betrachtet man die heutige Situation, zeigt es sich, dass in Beckenried ein Mangel an Arbeitsplätzen besteht. Es ist schwierig, den Bestand zu halten, geschweige denn Ausfälle wettzumachen oder gar zusätzliche Stellen zu schaffen. Umso mehr von Bedeutung und positiv zu bewerten ist, dass durch die dieses Jahr durch den Regierungsrat an die WABAG Kies AG erfolgte Neuerteilung der Konzession zur Kiesentnahme in der Risleten die zur Zeit davon abhängigen dreizehn Arbeitsplätze auf der Baggeranlage, auf den Lastschiffen und in der zentralen Werkstatt in Beckenried erhalten bleiben.
Sinn und Zweck diese Beitrages im „Beggriäder Mosaik“ möchte sein, die „Kalk- und Steinfabrik“ als einen gewichtigen Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde Beckenried in Erinnerung zu behalten. Dass dies möglich wurde, dafür geht ein besonderer Dank an die Direktion der WABAG Kies AG; insbesondere an deren kürzlich in den Ruhestand getretenen Direktor Peter A. Weber für die grosse Unterstützung bei der Recherchierung und Aufarbeitung der Unterlagen. Ein Dank geht auch an all die weiteren Personen, die mit Auskünften oder Unterlagen dienten. Zahlreiche Photos aus der Zeit des Autobahnbaues verdanken wir Pater Adelhelm Bünter selig. Weitere Unterlagen stammen aus dem Gemeindearchiv.
Beckenried, im Oktober 2002, Paul Zimmermann, KV-Stift in der Kalk- und Steinfabrik AG in den Jahren 1952 – 1957
Die Firmengeschichte im Zeitraffer
Die verflossenen 125 Jahre fallen in eine Zeit, die wirtschaftlich und gesellschaftlich mehr Veränderungen mit sich brachte, als dies vorher je der Fall war. Die nachfolgende Firmengeschichte möchte Einblicke vermitteln und anregen, auch zwischen den Zeilen zu lesen und Parallelen zu ziehen. So waren z.B. die ersten Eigentümer Franzosen, es folgten Schweizer und nun Iren. Oft ist auch die Rede von Firmengründungen, Auflösungen oder Zusammenschlüssen, von Kartellen Konkurrenzkampf, von Erfolgen und Krisen. Alles Dinge, die wir heute fast täglich von den Medien vermittelt bekommen.
1878: Herr Sevestre, ein unternehmungsfreudiger Franzose aus dem Elsass gründet in Beckenried eine Kalkfabrik. Am Mühlebach, wo zwei Wasserräder laufen, werden anstelle der bisherigen Zündholzfabrik fünf Kollergänge installiert. Im „Doelli“ (heute Delli) bei Alpnachstad und in der Hinter Rütenen werden die Kalksteine in Schachtöfen gebrannt und zum Mahlen an den Mühlebach transportiert. Da der dortige Platz keine Entwicklung gestattet, erfolgt der Kauf von Terrain zwischen dem Vorder- und Hinter-Erlibach. In der Folge wird auch dort gebrannt und gemahlen. Als Kraftquelle dient ein Dampf-Lokomobil.
1883: Eintrag Firma E. Sevestre & Cie im Handel-sregister. Als Eigentümerin ist Frau Elise Sevestre ver- merkt. Zweck: Zement- und hydraulische Kalkfabrikation. Hauptniederlassung in Beckenried; Zweigniederlassung in Bludenz, Aussersihl (Zürich) und Rozloch.
1889: Mühlhauser Herren gründen die „Kalk- und Cementfabriken Beckenried Aktiengesellschaft“. Mit einem Kapital von Fr. 300’000.- Die Gesellschaft erwirbt am 1. Juli die Kalkfabrik Sevestre & Cie. Das erst Betriebsjahr, nur 6 Monate dauernd, bringt einen Gewinn von Fr. 36’419.50.
1890: Erste Generalversammlung. Es sind 18 Aktionäre, 274 Aktien haltend, anwesend. Alois Steinbrunner übernimmt die Direktion. Der Steinbruch „Doelli“ wird aufgegeben.
1891: In Zürich wird die Fabrikation von Schlackenzement aufgenommen.
1893: Der Betrieb in Zürich wird von Aussersihl nach Giesshübel verlegt und erweitert. Sevestre eröffnet in Chatel – St. Denis (Freiburg) eine Konkurrenzfabrik und wird deshalb vom Verwaltungsrat abberufen.
1895: Die Fabrikation am Mühlebach und die Öfen in Hinter-Rütenen werden eingestellt. Es erfolgt die Konzentration auf die Anlagen im Erlibach, wo Investitionen in der Höhe von weiteren Fr. 163’000.- erfolgen.
1896: Fortsetzung des Ausbaus der Anlagen Erlibach mit Investitionen von Fr.182’000.- . Damit erreichen die Investitionen in Beckenried und Zürich total Fr. 816’000.-. Nach Abzug der erfolgten Abschreibungen von Fr. 204’000.- beträgt der Buchwert Fr. 612’000.-. Der Jahresumsatz an hydrauliaschem Kalk erreicht 26’320 Tonnen. Der Verkauf geht mehrheitlich an die im Bau befindliche Gotthardbahn.
Trajekt der DGV
Der Verlad erfolgt bereits ab der Fabrik in Bahnwagen. Diese werden mit Trajektschiffen der Dampfschiffgesellschaft zu den Geleiseanschlüssen transportiert (Flüelen, Luzern).
1897: Eröffnung eines Verkaufsbüros in Zürich.
1898: Es werden wieder Fr. 108’000.- investiert.
1899: Ausgabe einer 1/2 % Obligationsanleihe im Betrag von Fr. 300’000.- Gründung des ersten Kartells mit Beckenried an der Spitze. Verkauf der Schlackenzementfabrik Giesshübel.
1902: Grosse Baukrise in der schweizerischen Bauwirtschaft. Gründung der AG Kalk. Bis 1906 infolge geringem Absatz und niedrigen Preisen kein Gewinn mehr erzielt.
So um 1948 waren die Brennöfen längst nicht mehr im Betrieb. Doch die Anlage diente als Rampe. Der obere Teil war überdacht. Mit Rollwagen wurde das ausgebrochen Material ab dem Steinbruch in Silos gekippt. Ab da wurden Rollwagen abgefüllt und mit dem Delphin oder der Steinrose zur Fabrik transportiert. Im oberen Teil wohnte damals die Familie Richiger, im unteren Teil die Familie Josef Grüniger. Er fuhr eine Zeit lang auf dem Delphin.
1915: Beginn der grossen Weisskalk-lieferunung für die Carbidfabrikation infolge des hohen Verbrauches der kriegsführenden Länder. Aufbau von 2 Öfen auf 12m Höhe. Da die Mühlhauser Herren während des Krieges nicht in die Schweiz kommen können, übernehmen Direktor Steinbrunner und sein Schwiegersohn Hermann Beck- Stein- brunner das Unternehmen durch den Aufkauf der Aktien. Die Kalk AG wird um 10 Jahre verlängert.
1920: Ferdinand Zurlinden erwirbt am 14. August für die Jura-Cement-Fabriken – Wikipedia sämtliche Aktien und Obligationen von den Herren Beck & Steinbrunner zum Kaufpreis von Fr. 470’000.- Ferdinand Zurlinden wird Verwaltungsratspräsident. Konrad Edelmann übernimmt die technische Leitung in Beckenried. Gustav Schneider leitet das kaufmännische Büro zuerst von Aarau aus.
Ferdinand Zurlinden
An Besitztum wird ausgewiesen:
Fabrikareal im Erlibach und in der Vorder-Rütenen; Steinbrüche Vorder- und Hinter-Rütenen mit zwei Schiffswehren, Konzession für Steinbrüche Risleten und Scheubrix.
Zwei grosse Weisskalkschachtöfen, 6 kleine Schachtöfen, 1 Peiffer-Kugelmühle mit Windsichter und Walzen-Vorbrecher, 1 Hochspannungsmotor 120 PS mit durchgehender Transmissionswelle, 4 Silos für je 100 Wagen gemahlenen Kalk, drei Löschhallen, ein Lastschiff mit 50 Tonnen und eines mit 25 Tonnen Tragkraft, beide mit 12 PS Benzinmotor ausgerüstet. Direktionswohnhaus am Mühlebach, Arbeiterwohnhaus mit 6 Wohnungen im Erlibach, 2 kleine Wohnhäuser in Vorder- und Hinter-Rütenen.
Gründung der Vereinigung Schweizerischer Weisskalk-Fabrikanten mit Kontingentierung der 7 Fabriken. Beckenried erhält einen Anteil von 12%.
Steinbruch «Scheibrix»
1921: Abbruch von 2 Löschhallen. Die 3. Löschhalle erhält ein neues Betondach. Anschaffung einer Entstaubungsanlage Beth für die Mühle mit Kosten von Fr. 12’000.-. Kauf einer Kalklöschmaschine System Schulthess vom Kalkwerk Hergiswil zum Preis von Fr. 30’000.-, womit gleichzeitig die Marke „Kalk“ erworben wird.
1922: Aufgabe der Schlackenzement-Fabrikation durch Verkauf des 300 Wagen Kontingents an die E.G. Portland.
1923:Gustav Schneider übernimmt die Direktion in Beckenried.
Aufstellung eines Steinbrechers in der Risleten. Einführung des Rollloch-Betriebes im Steinbruch Scheubrix (Rolle (Bergbau) – Wikipedia). Installation der Abzapfschnecken im Kalksilo mit halbautomatischer Waage.
1924: Bau des Nauens „Schwalmis“ mit 90 Tonnen Tragkraft, 36 PS Sulzer Diesel, 13 km/h Geschwindigkeit, Gesamtkosten von Fr. 40’000.-
Schwalmis NW Nr 23, vor dem Untergang am Seeverlad in Luzern – Bild aus: D’r Schwalmis und d’r Bodä Edi» , von Rolf Gwerdervon Rolf Gwerder
1925: Übernahmen des Weisskalk- kontingents von ca. 5% des stillgelegten Kalkofens Hergiswil gegen eine Entschädigung von Fr. 40’000.-.
1926: Die „Kalk AG“ wird um weitere 10 Jahre verlängert. Bau des „Steinnauen“ (Steinrose, ist heute auf dem Sarnersee) mit eingebauten Geleisen für Rollwagen, 50 To Tragkraft, 20 PS Sulzer Diesel, Geschwindigkeit 12 km/h. Kosten: Fr. 30’000.-.
1927: Jules Moschen wird nach 48-jähriger Tätigkeit pensioniert. Robert Crivelli-Würsch ist sein Nachfolger.
1928: Erhöhung des Aktienkapitals auf Fr. 500’000.-. Neue Firmenbezeichnung: „Kalk-und Steinfabrik AG“
1929: Aufnahme der Kalksandsteinfabrikation mit folgender Ausrüstung: 1 Presse Komnick mit 2400 Stück Stundenleistung. 1 Dampfkessel 84 m3 Sulzer 1906. 3 Härtekessel zu 16 m, 1 Mischtrommel 16 m3, 1 Sandmühle Löhnert, 1 Drehkran (Typ Kayser) 5t Tragkraft.
Kayser Kran, Bild aus „D’r SCHWALMIS“ und d’r Bodä Edi»von Rolf Gwerder
Die Kalksandsteinfabrikation ist die Reaktion auf die Gründung der Cementfabrik Hunziker in Olten.
Inbetriebnahme des neuen Nauens „Goliath“ im August. Tragkraft 250 Tonnen, 90 PS Sulzer Diesel, 15 km/ Geschwindigkeit. Kosten: Fr. 75’000.-
«Goliath», beim Einlad bei der Fabrik
Schicksalsschlag für die Firma, für die Angehörigen und ganz Beckenried. Der Nauen „Schwalmis“ versinkt am 12. Dezember 1929 in einem fürchterlichen Sturm. Zwischen Gersau und Beckenried fand die gesamte Besatzung, Lorenzo Clementi, Johann Ambauen, Louis Käslin, August Scheuber und Emil Vogel den Tod. Auf dem Friedhof erinnert eine Gedenktafel an dieses traurige Ereignis.
Am Morgen wurde mit voller Ladung nach Flüelen gefahren. Auf der Rückfahrt fasste der Schwalmis in Brunnen Schotter. Ungefähr um 17 Uhr erfolgte dort die Abfahrt. In Anbetracht des Umstandes, dass sich ein Sturm ankündigte, war der Nauen nur etwa zu drei Vierteln beladen. Trotz der Vorsichtsmassnahmen wurde der Heimathafen bei der Kalk-und Steinfabrik nicht mehr erreicht.
Nicht zu vergessen ist der Stiefbruder von Meinrad und Edi: Josef Würsch (Schwabs Sepp). Er war vielseitig begabt, Schmied von Beruf – ein ideenreicher Alleskönner! Er baute aus Stahlblech ein Nauenmodell, an dem die Überlegungen geübt werden konnten. Er war quasi der Stratege! Jahre später spielten wir mit dem «Eysigè» – mit dem Eisigen Nauen – aus Eisen…
Der «Stratege»Josef Würsch,14.5.1890 -3.11.1945 (Schwab’s Sepp)Hebung des „Schwalmis“ – eine Pioniertat der besonderen Art!
1930: Preiskampf mit den Cementfabriken Olten und Hausen. Installation einer zweiten Komnick-Presse mit ebenfalls 2400 Stück Stundenleistung. Kosten Fr. 30’000.- Erstellung eines neuen Bürogebäudes mit Kosten von Fr. 7000.- Die Fabrik im Rozloch wird still gelegt und deren Kontingent auf andere Fabriken verteilt. Verlängerung der Weisskalkvereinigung um 5 Jahre.
1931: Die beiden grossen Weisskalköfen werden infolge Rissbildung durch zwei neue Schachtöfen mit 13 m Futterhöhe und 2,5 m Durchmesser ersetzt. Deren Leistung beträgt 18 Tonnen. Kosten Fr. 60’000.-
Die Kalkfabrik Bärschwil wird stillgelegt. Der Kampf mit Olten und Hausen wird beendet, indem Olten ein Kontingent erhält und Hausen von der E.G. Portland gekauft wird.
1932: Rudolf Zurlinden, Gründer und Seniorchef der Jura-Cement-Fabriken, stirbt im Alter von 81 Jahren.
Rudolf Zurlinden wuchs als Waisenknabe in denkbar einfachen Verhältnissen in Zofingen auf. Er bewies schon früh seine geschäftliche und organisatorische Begabung. Er diente auch uneigennützig der Öffentlichkeit.
Rudolf Zurlinden 4. Nov. 1851-4. April. 1932
Mit 30 Jahren gründete Rudolf Zurlinden in Aarau eine Zementfabrik (Jura Cement – Geschichte), die später nach Wildegg verlegt wurde. Die Jura-Cement-Fabriken Aarau-Wildegg wurden unter seiner Führung zu einem der bedeutendsten Unternehmen der Baustoff-Industrie der Schweiz. Zu den zahlreichen Tochtergesellschaften gesellte sich 1920 die Firma „Kalk- und Steinfabriken Beckenried Actiengesellschaft“. Rudolf Zurlinden hat sich sehr für den Betrieb Beckenried interessiert und ihm beachtliche Synergien zu gute kommen lassen. Die Kalk- und Steinfabrik AG konnte aus seinem Nachlass ein Aktienpaket der Kieshandels AG Brunnen übernehmen.
Verlängerung der Weisskalkvereinigung bis 1940. Beckenried bekommt ein variables Kontingent von 3-5 Prozent.
1933: Kontingentierung der Kalksandsteine unter sich und mit den Ziegler-Organisationen. Beckenried bekommt ein 11% Kalksandstein-Kontingent.
Die Kieshandels AG Brunnen wird aufgeteilt und die AG Seeverlad Horw gegründet. Es wird dort eine Verladebrücke von 65 m Länge mit einer 5,5 T Laufkatze erstellt. Damit erhält Beckenried den lang ersehnten Lagerplatz in der Nähe von Luzern und die Möglichkeit für den maschinellen Auslad der Nauen und zum Belad der Lastautos.
1934: Beginn der Fabrikation von Hohlkammersteinen mit 12% Einsparung an Material und Frachten. Das entsprechende Patent wird eingetragen.
1935: Kauf des Rennbootes „Tempo“ mit Kosten von Fr. 7000.-
Für den Kalk werden allgemein die Papiersäcke eingeführt. Knoblauch, Schinznach-Bad, baut eine Cementfabrik. Der Kampf gegen ihn beginnt.
1936:Stilllegung der Cement- und Kalkfabrik Knoblauch. Dessen Kontingent wird verteilt. Das Kontingent Beckenried steigt von 10,41 auf 12,79 %.
Nach mehreren Krisenjahren in der ganzen schweizerischen Bauwirtschaft ist der Tiefpunkt bezüglich Absatz und Preise erreicht.
1937: Verlängerung des Kontingentvertrages Ziegler/Kalksandstein um 5 Jahre. Die Ziegler-Organisationen gründen Verkaufsstellen. Beckenried schlisst sich an. Errichtung eines neuen Werkstattgebäudes. Kosten Fr. 12’000.-
1939: Beim Ausbruch des 2. Weltkrieges ist die Fabrik wohl vorbereitet und mit sehr grossen Vorräten ausgestattet.
1940: Inbetriebnahme einer elektrischen Dampfkesselheizung mit 200 Watt Leistung (kWh?). Kosten Fr. 10’000. Es wird ein elektrischer Schweissapparat(!) angeschafft.
1941: Ablauf des Kontingentvertrages Ziegler/Kalksandstein. Das Preishaltungsabkommen bleibt noch bestehen.
1942: Anstieg des Verbrauches von hydraulischem Kalk infolge der Zement-Rationierung. Die „Sektion für Baustoffe“ zwingt zur Verwendung des Lonza-Karbidkalkes für die Kalksandsteinfabrikation. Erstellung einer zweiten Kalkmühle. Kosten Fr. 50’000.- .
Ankauf des ca. 30 Jahre alten Nauens „Delphin“ (Früher Helene), 35 t Tragkraft, 12 PS Deutz-Motor (1-Zylinder). Geschwindigkeit 10 km. Preis Fr. 10’000.-
Helene, später Delphin, im Rozloch, Bild: „Nauen auf dem Vierwaldstättersee“ von Rolf Gwerder
Der Unterstützungs- fonds wird in eine selbständige Stiftung umgewandelt. Das Anfangskapital beträgt FR. 70’000.-
1943: Inbetriebnahme einer neuen Brechanlage Ammann mit 1 Grobbrecher, 1 Amarobrecher, 2 Doppel-Vibrationssieben, 5 Silos. Kosten Fr. 70’000.- .
Bau des Kriegshafens in „Hinter-Rütenen“ mit Durchstich vom See her zum alten Steinbruch. Kostenübernahme durch den Bund (Militär). Aufstockung des Aktienkapitals auf 750’000 und Erhöhung der Beteiligung an der Sand- & Kies AG Alpnachstad zwecks Ankauf der Baggerfirma Spiller.
1944: Umbau des alten Fabrikgebäudes Vorder-Rütenen in zwei Arbeiterwohnungen. Kosten: Fr. 18’000.-
1945: Ferdinand Zurlinden ist 25 Jahre Verwaltungsratspräsident.
Direktor Gustav Schneider kann sein 25-jähriges Jubiläum feiern.
Der Umsatz erreicht erstmals eine Million Franken.
1946: Einbau einer Ölheizung in Dampfkessel. Schlossermeister Camadini stirbt nach 46 Dienstjahren. Nachfolger ist Josef Aschwanden (Aschwandès Beppi, s› Zindhéuzli – Zündhölzchen).
1947: Aufstellung einer dritten Kalksandstein_Presse.
1948:Franz Huber übernimmt die Direktion. Emil Honegger während rund zwei Jahren technischer Leiter.
1950: Die Fabrikation von hydraulischem Kalk wird aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.
1950: und Folgejahre. Erstellung eines Öllagers mit 3x 30’000 Liter-Tanks. Automatische Hochofenbeschickung und Modernisierung einzelner Betriebsteile wie Absackerei, Förder- und Container- anlagen. Neubau Unterstand mit Transformatorenstation.
1965: Geologische Gutachten über die Steinbrüche in der Risleten der Kalk- und Steinfabrik AG und der Murer & Co kommen zum Schluss, dass der weitere Abbau beschränkt ist. Zum einen sind die verwertbaren Gesteinsschichten zu einem grossen Teil erschöpft. Zum anderen sind die Steinbrüche durch die in Aussicht stehende Linienführung der Autobahn N2 (A2) tangiert. Abklärungen über Jahre hinweg ergeben Varianten für einen neuen Steinbruch an der westlichen Flanke der Kohltalschlucht und deren obliegenden Gebiet. Die Realisierung kommt nicht zu Stande.
1967: Erste Studien und Vorprojekte für eine Baggeranlage im Seegebiet Risleten.
1968: Übernahme der Waser- Baumgartner AG (nachmalige WABAG AG) durch die Jura-Cementfabriken. Die Kalk-und Steinfabrik weist an Produktionszahlen aus:
Kalksandsteine: 8,0 Mio. Stück; Weisskalk 12’600 Tonnen
Filler 7’600 Tonnen
1969: Die Kalk- und Steinfabrik AG bestätigt dem Gemeinderat Beckenried mit Schreiben vom 3. Juni 1969 die definitive Schliessung der Kalk- und Steinfabrik auf Ende des Jahres 1970. Vorgängig fanden intensive Verhandlungen mit Einbezug des Regierungsrates über Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung des Betriebes statt. Es ergaben sich keine Alternativen.
1970: Eine längere Schlechtwetterperiode verursacht am 31. Mai massive Rutschungen im Gebiet Ischen. Die Bachdurchlässe bei der Emmetterstrasse werden verstopft. Die Wasser- und Schuttmassen wälzen sich über die Emmetterstrasse und verwüsten das unterliegende Gebiet. Rund 1000m3 Schutt gelangen in die Fabrik und müssen mühsam weggeräumt werden.
Werkstattmeister Josef Aschwanden steht 50 Jahre im Dienst der Kalk- und Steinfabrik.
Die Hiobsbotschaft der Fabrik
1971: Die Kalk- und Steinfabrik wird im Laufe des Monats Februar geschlossen. Der Steinbruch Risleten ist noch bis 1973 zur Gewinnung von Koffermaterial und Bergschotter in Betrieb. Die zentrale Werkstatt bleibt im Erlibach erhalten.
1972: Ausbau der Rütenenstrasse als Bauzufahrt zur Erstellung des Seelisbergtunnels. Damit erhält die Kalk- und Steinfabrik verspätet die seit Jahrzehnten ersehnte strassenseitige Erschliessung.
Am 9. März 1972 stirbt Direktor Franz Huber nach längerer Krankheit im Alter von 62 Jahren. Er war während 24 Jahren als Direktor in den Diensten der Kalk- und Steinfabrik AG. Daneben hat er sich in der Gemeinde und im Kanton immer wieder für die Übernahme Öffentlicher Aufgaben zur Verfügung gestellt: Mitglied der Verwaltungskommission des Gemeindewerks von 1955-1962, wovon die letzten 4 Jahre als Präsident, Gemeinderat von 1955-1962, wovon die letzten sechs Jahre als Gemeindepräsident; Kantonsrichter 1959-1965; Landrat 1966 bis zum Hinschied. Dr. Peter Weber wird Direktor der Seegesellschaften der Jura-Cement-Fabriken und damit auch der rechtlich noch bestehenden Kalk- und Steinfabrik AG. Das Personal der Seegesellschaften in die Pensionskasse der Jura-Cement-Fabriken aufgenommen.
Beginn der Abbruch arbeiten der Kalk- und Steinfabrik. Diese dauern bis 1978. Sie sind mit Übungen der Luftschutztruppen verbunden. Die Werkstatt und der Umschlagplatz bleiben in Betrieb.
1973: Studien zur Wohn- und Überbauung der Direktionsliegenschaft St. Anna. Die Realisierung unterbleibt.
1974: Die Kalk- und Steinfabrik wird durch Fusionsvertrag vom Oktober rückwirkend auf den 1. Juli durch die WABAG AG Buochs übernommen. Es entsteht die neue WABAG Kies AG mit Hauptsitz in Beckenried und Zweigniederlassung in Buochs. Aktienkapital 1,35 Mio. Franken. Verlegung der Greifbaggeranlage von Buochs
in das neue Baggergebiet in der Risleten. Die Kapazität der in den Jahren 1972/73 in Buochs mit Kosten von 4,6 Mio. Franken umgebaute Saugbaggeranlage in eine Greifbaggeranlage beträgt 120 m3 pro Stunde! Hugo Baumgartner ist für die Baggeranlage zuständig. In den Folgejahren ergibt sich eine Jahresproduktion von rund 159’000 m3.
1976: Die Firma Kalk- und Steinfabrik AG wird im Handelsregister gelöscht, „nachdem keine Aktiven und Verpflichtungen mehr bestehen“.
1977:Rudolf Zurlinden, Verwaltungsrats-Präsident der Jura-Cement-Fabriken und lange Zeit auch der Kalk- und Steinfabrik AG stirbt im Alter von 61 Jahren. Damit schliesst eine 95-jährige erfolgreiche Äera. Verwaltungsrats-Präsidenten von Grossvater Rudolf Zurlinden (Gründer JCF 1882) über Sohn FerdinandZurlinden und Enkel Rudolf Zurlinden.
1978: Die Kalk- und Steinfabrik ist abgebrochen. Erhalten bleibt die zentrale Werkstatt.
1980: Erwerb des Silo-Selbstentladeschiffes MLS „Stans“, 670 To, von der Firma Niederberger AG, Stans. Es diente vorgängig zusammen mit dem Schwesterschiff „Fritz“ (benannt nach dem „Hudel-Fritz“) zum Abtransport des Ausbruchsmaterials des Seelisbergtunnels. Betriebsleiter Josef Moschen tritt nach 50 Dienstjahren in Pension. Otto Würsch („Wirsch Jaggis Otti“) wird sein Nachfolger als Leiter der zentralen Werkstatt.
1982: Erweiterung der Hafenanlage Hinter-Rütenen
1985: Durchführung von Kernbohrungen im Seegebiet Risleten bis minus 180 m unter Wasser. Es wird ein Rohmaterialvolumen von 9 Mio. m3 ermittelt.
1992:Gesamtrevision der Baggeranlage Risleten. Neue Greiferanlage und Totalerneuerung der Aufbereitungsanlagen in den Jahren 92/93. Sandaufbereitung neu mit Zyklonen. Investition: Fr. 4,5 Mio. Franken.
Eindrückliche Zahlen von Hugo Baumgartner, pens. Betriebsleiter der Baggeranlage Risleten: Pro Hub kommen 8 m3 Gestein in die Verarbeitung. Alle 4 Minuten kommt eine neue Ladung. Die nasse Ware wiegt ca. 2 Tonnen/ m3. Also bringt das Ungetüm pro Hub etwa 16 Tonnen Rohmaterial. Der Greifer alleine wiegt 10 Tonnen! Das sortierte Material z. B. 0,32-er Kies wiegt ca. 1,8 Tonnen.
im 3 1/2-Minuten Takt … m3 aus üeber 170m Tiefe
1994: Erstmalige Zertifizierung des QM-Systems der Seegesellschaften und damit auch der WABAG AG.
1996: Das an die 100 Jahre alte Fabrikhaus wird abgebrochen. Neue Überbauungsvorhaben gelangen nicht zur Realisierung.
«(…) Das «Fabrikhuis» war ein sehr einfaches Gebäude. Die Böden waren mit Tannenbrettern belegt. Gekocht und geheizt wurde mit Holz. Ein Eskimofen im Wohnzimmer, ein Diffusor und ein Stück Heizrohr waren die einzigen Wärmequellen. Der zweite Ofen im «Stübli» war ausser Betrieb. Wir heizten diesen ab und zu doch. Die Blechhülle wurde an zwei Stellen jeweils rotwarm! drei Meter davon entfernt lagerten jeweisl 1- 2 Portionen Schwarzpulver… Das WC warausserhalb der Wohnung im Treppenhaus. Warmwasser gab es im «Wasserschiff» des Kochherds. Dusche/Bad: das wäre zu viel Luxus gewesen. Die «Grossreinigung» erfolgte in der Küche. Diese wurde jeweils dafür umfunktioniert. Würde heute jemand Asylbewerbern eine solche Wohnung anbiete, müsste er sich In Brüssel und in Strass burg dafür rechtfertigen… Wir hatten als Kinder keine Probleme damit. Alles war da was nötig war! Und bei den Kollegen sah es mit wenigen Ausnahmen kaum anders aus! Allerdings hatten diese weder vergleichbare Lärm- noch die Zementstaubemissionen zu erdulden.)» odh
Das alte Fabrikhuis, wo ich einen Teil meiner Jugendzeit verbrachteMLS Beckenried, Bild: Seegesellschaften
2000: Bau des Silo- Selbstentladeschiffes MLS „Beckenried“. 740 To Tragkraft, Kosten 3,4 Mio. Franken.
Die international tätige irische Baustoffgruppe CRH plc Dublin, übernimmt die Gruppe Jura mit Sitz in Aarau. Als Tochtergruppe der Jura-Holding Aarau sind auch die Seegesell schaf- ten mit Einbezug der WABAG Kies AG von dieser Übernahme betroffen. Die einzelnen Firmen bleiben unter ihrem bisherigen Namen bestehen. Forscher entdeckten auf einer steil aufragenden Felsplatte im Steinbruch Risleten die weltweit „jüngsten“ Dinosaurierspuren. Sie stammen von Tieren der Familie der Iguanodontiden. Diese bis 6 Meter langen Pflanzen fressenden Dinosaurier lebten in der Kreidezeit. Ihre höchsten Arten- und Individuenzahl erreichten sie vor 120-115 Millionen Jahren. Zum Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren, starben sie wie alle grossen Dinosaurierarten vollständig aus. Siehe Dinosaurier der späten Trias (vor etwa 220 Millionen Jahren); Seite 19. Die Risleten befindet sich im Kanton Nidwalden! Wie exakt sind die Angaben der Forscher, wenn die so «genau» arbeiten?
Die im Steinbruch vorhandenen Spuren stammen von Dinosaurier, welche vor 110 Millionen Jahren bei tropischem Klima an den Ufern des Ur-Mittelmeeres Tethys, wahrscheinlich in der Gegend des heutigen Tessins, lebten. Durch die Alpenfaltung wurde der dortige Meeresgrund in unsere Gegend verschoben und aufgeschichtet. Dank dem Gesteinsabbau ist die Freilegung der Dinospuren erfolgt.
2002: Neuerteilung der Konzession zur Kiesentnahme in der Risleten auf die Dauer von 20 Jahren für ein Volumen von 6 Mio. m3. Abbautiefe bis 180 Meter unter Wasser.
Direktionswechsel Dr. Peter Weber trat am. August 2002 nach dreissig Jahren aktiver Tätigkeit als Direktor der Seegesellschaften und damit auch der WABAG Kies AG in Pension. Am 8. Mai 1972 erfolgte seine Wahl durch den Verwaltungsrat der Seegesellschaften als Nachfolger des verstorbenen Direktors Franz Huber. In Beckenried hatte sich Dr. Peter Weber noch bis 1978 mit dem restlichen Abbruch der Kalk- und Steinfabrik zu beschäftigen. Zur Hauptaufgabe für die WABAG Kies AG wurde die Erschliessung und Nutzung des Seegebietes Risleten zum Sand- und Kiesabbau. Die wichtigsten Daten sind in der vorstehenden Firmengeschichte festgehalten. Direktor Dr. Peter Weber hat sich in jeder Beziehung mit den Seegesellschaften identifiziert.
Auf den 1. August 2002 hat Paul Zosso, dipl. Bauing. ETH, die Direktion über nom- men. Seine früheren beruflichen Tätigkeiten als Mitarbeiter in einem Ingenieurbüro, in verschiedenen Funktionen in Bauunternehmungen und zuletzt während mehr als sechs Jahren als Kantonsingenieur des Kantons Luzern, boten ausgezeichnete berufliche Voraussetzungen zur Erfüllung dieser neuen Aufgabe.
Schlussgedanken
Dieser Gang durch die Firmengeschichte ist eine Teilaufnahme. Verschiedene Aspekte, wie etwa die Entwicklung der Arbeits- bedingungen mit Einbezug der Sozialbelange oder das Spannungsfeld zwischen betrieblichen und öffentlichen Interessen kommen darin nicht oder höchstens am Rande zum Ausdruck. Auch war die Belegschaft der Kalk- und Steinfabrik eine feste Grösse in der Gemeindepolitik. Ihre Meinung konnte für Annahme oder Verwerfung von Vorlagen entscheidend sein. Regelmässig stammten auch Behördenmitglieder aus ihren Reihen. Die Kalk- und Steinfabrik war für Beckenried mehr als ein bedeutender Industriebetrieb und Arbeitgeber. Im Laufe der Jahrzehnte ist sie zur Institution geworden – und nicht wenige vermissen sie noch heute, bald 32 Jahre nach ihrer Schliessung. Paul Zimmermann im Oktober 2002
«(…) Just in time (JIT) ist eine Produktionsstrategie (JIT-Produktion), bei der Material und Werkstücke in der Stückzahl und zu dem Zeitpunkt an den Ort zu liefern sind, wo sie aktuell benötigt werden (bedarfssynchrone Produktion)….. Da der Materialfluss auf die Produktion abgestimmt werden muss, ist die gesamte Lieferkette (Supply Chain) eng mit der Produktion zu verzahnen. …..Die Wertschöpfung wird bei der JIT-Produktion teilweise ausgelagert, sodass das Unternehmen schlanker agieren und sich auf Kernprozesse fokussieren kann. Durch Reduktion von Durchlaufzeiten, Lagerhaltung und Kapitalbindung kann der wirtschaftliche Erfolg gesteigert werden – allerdings erhöht sich die Abhängigkeit von den Lieferanten.)«
In der «Guten alten Zeit» hatten die Anbieter von Produkten ihre Lager. Dann kamen die Ökonomen, räumten die Lager, wenn sich in den Lagerbeständen zu geringe Bewegung zeigte, weil sie teuren Boden belegten und Kapital banden.
Ich erlebte selbst, wie ein Magazin geräumt wurde um der Hochschulmeinung Durchbruch zu verhelfen. Seltene Aluprofile, die bei Reparaturen an Flugzeugen zum Einsatz kamen und typenbedingt waren, wurden entsorgt, sehr zum Ärger des Spenglermeisters. Was jedoch nicht eintraf: der freigelegt Platz wurde nicht für etwas anderes genutzt!
Und mehrere Laufmeter eines sehr teures mehradrigen Kabels für die Steuerung einer Propellerturbine inkl. Propeller wurde weggeschmissen, worauf sich ein Ingenieur vehement wehrte. Er nahm diese Kabel zu sich unter der Bedingung, dass bei allfälligem Gebrauch, er der Lieferant sein werde. Es dauerte nicht lange und er konnte sein zum Schrottpreis erstandenes Kabel zum Neupreis mit kleinem Einschlag liefern – sofort! Der «Reibab» hatte sich gelohnt! Wir erlebten mehrfach, dass die gewonnen Flächen für nichst anderes gebraucht wurden…!
Es kann gut das Folgende passieren . Wer im Jahr 2022 Jahr eine Photovoltaikanlage mit Wechselrichter und Akkubestellte, der sieht sich als JIT-Opfer.
Fiktives Beisiel: Die Anzahlung (50%) erfolgte nach der Auftragsbestätigung (Juli 2022). Ziel der Inbetriebnahme war auf Anfang September vorgesehen, wobei eingeräumt wurde, dass es eher Ende September werde. Inzwischen ist bis vor ein paar Tagen nichts passiert. Sporadisch gab es einige nichtssagende Mails. Man warf dem Besteller wie einem Hund von Zeit zu Zeit ein paar Rädli Wurst zu, damit er nicht knurrt.
Inzwischen ist Weihnachtszeit. Nun beginnt der «Hund» nicht nur zu knurren, sondern er bellt laut! Neue Situation! Gegen Ende Januar 2023 sollen die Solarelemente montiert werden (sfern es das Wetter erlaubt). Danach komme der Elektriker um zu verdrahten. Danach sollen Wechslrichter und Akku installiert und angeschlossen werden! Natürlich werden die fehlenden Elemente dann geliefert wenn sie vorhanden sind! Just in Time sei geheiligt, aus Kundensicht verflucht!
Beim Anbieter kam es niemanden in den Sinn, früzeitig zu bestellen und mangels eigener Lagerkapazitäten den Kunden nach einer Möglichkeit bei ihm zu fragen! Man verharrt im alten Tramp voller Betriebsblindheit.
Just in Time ist so gut wie die Verfügbarkeit der benötigten Ware! Sie ist so gut, wie ideelle Lieferketten und sie ist so gut, wie die Zuverlässigkeit der Hersteller.
Foto: AFP
Neue Situationen verlangen neues Verhalten! Dass das Nadelöhr Suezkanal problematisch sein kann, weiss die Welt schon seit der Suezkrise von 1956! Aber was nicht sein darf, das nicht sein kann! Flexible Reaktion wäre nun gefragt – mindestens, bis sich die seit März 2021 bekannten Lieferkettenprobleme normalisiert haben! Diese sind seit der Strandung des Containerschiffs Ever Given im Suezkanal seit März 2021 und seit Covid 2020 bekannt. 18.000 Schiffscontainer waren dadurch blockiert. Laut der Versicherung Lloyd’s kostete das Unglück Unternehmen weltweit 400 Millionen Dollar – pro Stunde!
Die gut bezahlten Manager hocken vor der Situation wie eine Kaninchen vor der Schlange! Sie sind blockiert und haben keine Ideen! Ebenso die Unternehmer! Sie tun so, als wäre die Situation von Gott gegeben, obwohl die meisten kaum an ihn glauben!
Just in Time: Segen, wenn alles wie am Schnürchen klappt, Fluch wenn eine Panne auftritt. Den grössten Schaden erleiden die Kunden. Und das Ansehen der Anbieter wird ramponiert!
In der Netzplantechnik ist es üblich, dass bei unerwarteten Vorkommnissen, die den kritischen Pfad und somit den geplanten (versprochenen) Endtermin negativ beeinflussen, zusätzliche Aktivitäten eingefügt werden. Aber schon ein einfaches Balkendiagramm wäre eine Hilfe! Die Organisationsmittel wären vorhanden! Sie müssten nur eingesetzt werden!
Ob es dem «Fiktionär» ähnlich ergeht wie einem Ehepaar in Deutschland wird man später wissen! Wir hoffen es nicht! Man darf ja auch optimistisch sein! => Ehepaar kauft Solar-Komplettpaket für 22.000 Euro: Dann beginnt das Drama.
«Waffenschmiede Beretta greift nach Ruag Ammotec» berichtete die NZZ am 18.2.22. «(…) Vor gut drei Jahren gab der Bundesrat seine Absicht bekannt, im Zuge der Entflechtung des Rüstungskonzerns Ruag die Munitionssparte Ammotec abzustossen. Seither streitet sich die Politik über die Zukunft der Munitionsfabrik in Thun – bis heute. Denn ein Schweizer Käufer für die kommerziell erfolgreiche Tochter des Bundesbetriebs ist nicht in Sicht – und dies weckt vor allem bei bürgerlichen Politikern Abwehrreflexe…)» Was aus den 2500 Mitarbeitenden der «Ertragsperle» des bundeseigenen Konzerns wird, weiss niemand. Gibt man Ertragsperlen überhaupt auf? Immerhin soll (nach dem Bundesrat «muss») Thun mit seinen 380 Mitarbeitenden erhalten bleiben. Man wird sehen. Dass schon die Munitionsfabrik Altdorf aufgegeben wurde, ist keinen Kommentar mehr wert! Die Schweizer Rüstungsindustrie gibt Forfait! Unfähigkeit? Schicksal von Staatsbetrieben?
Am Stammtisch hört es sich so an: «Neu wird die italinsche Mafia die Munition für die Schweizer Armee herstellen!» Natürlich sagte niemand, Beretta habe etwas mit der Mafia zu tun.
Staatsbetriebe haben es offenbar schwer! In Oberpfaffenhofen hat dem Schweizer Rüstungskonzern RUAG offenbar keine Erfolge eingebracht. «Geschäftsteile» sind an General Atomics Europe übergeben worden, so u.a. Herstellung und Wartung von Do 228. Was aus der Do 228 wird, steht noch offen. Was gesagt werden kann: In Oberpfaffenhofen hat die Schweiz viel Geld verbraten! Do228, wie weiter? Man wird sehen! Rekord bei den Bundesbeamten: «Es braucht wieder einen Stellenplafond»
Die Verscherbler haben nicht nur einen Betrieb abgestossen, sondern auch wertvolles «Gewusst wie» verheizt! Die Bundesverwaltung wird sich freuen. Sie wird sich die verlorenen Stellen unter den Nagel reissen und wie eine Krake weiter wuchern.
Peter Grünenfelder kennt als ehemaliger Staatsschreiber des Kantons Aargau die Mechanismen in der öffentlichen Verwaltung. Jetzt ist er Direktor der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse – und stellt angesichts des Staatswachstums klare Forderungen.
2021 betrieb der Bund 35985 Vollzeitstellen bei total Beschaätigten von 39’729. Es waren 1125 Lernende im Einsatz. Mehr: Das Bundespersonal in Zahlen.
Aargauer Zeitung v. 09.11.2021: Rekord bei den Bundesbeamten:«Es braucht wieder einen Stellenplafond»Peter Grünenfelder kennt als ehemaliger Staatsschreiber des Kantons Aargau die Mechanismen in der öffentlichen Verwaltung. Jetzt ist er Direktor der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse – und stellt angesichts des Staatswachstums klare Forderungen.
SVP v. 1. November 2016: In den letzten 26 Jahren haben sich die Bundesausgaben mehr als verdoppelt. Während der Bundeshaushalt 1990 noch mit 31,6 Milliarden Schweizerfranken auskam, gibt der Staat heute bereits 67,1 Milliarden Schweizerfranken aus. …Während der Personalaufwand bei der Bundesverwaltung im Jahr 2007 noch bei 4,5 Milliarden Franken lag, betrug er 2016 bereits 5,6 Milliarden Franken und stieg damit um über einen Viertel (+27%) bzw. 1,1 Milliarden Franken an. Der Finanzplan 2017 sieht erneut ein Wachstum vor, die Aufwendungen werden 5,7 Milliarden Franken betragen. Auch der Personalbestand bei der Bundesverwaltung erhöhte sich während den vergangenen Jahren massgeblich. Waren 2007 noch 32’105 Personen beim Bund angestellt, erhöhte sich diese Zahl bis ins Jahr 2014 um 2’665 Personen auf 34’770 Angestellte. Der Personalbestand in der Bundesverwaltung stieg somit um rund 6 Prozent. Dies obwohl seit der Einführung des Neuen Finanzausgleichs (NFA) im Jahr 2008 keine massgeblich neuen Kompetenzen an den Bund übertragen wurden. Eine Korrektur dieses Wachstumstrends ist überfällig.
Interessant: Rheimetall, ein gewichtiger Hersteller von Munition und Waffensysteme hat sich in der Schweiz eingenistet. => RWM Schweiz AG und weitere Standorte
Bei der Frage, ob die Schweiz Munition in die Ukraine ausführen soll oder nicht, geht es nicht um die Schweiz, sondern um eine deutsche Waffenfirma die in der Schweiz produziert! Bald kommt noch eine italienische Waffenschmiede dazu! Bestimmen ausländische Konzerne über die Schweizer Neutralität?
Die FAO glaubt, dass 12-14 Mia Menschen ernährt werden könnten! => Hunger im Überfluss – Weltagrarbericht
hunger-weltweit (3sat Mediathek)
Wenn man heute schon an Grenzen stösst gilt es zu bedenken:
Die zusätzlichen 4-6 Mia Menschen haben Bedürfnisse(Maslow) auch Ansprüche an die Mobilität, Sicherheit, Arbeit, Altersvorsorge, Information, Energie, Reisen, Fliegen, Freiheit und Demokratie, Freizeitgestaltung, Gesundheitswesen, Bildung usw.
Die zusätzlichen 4-6 Mia Menschen produzieren auch zusätzlichen Müll
«(…)Essen wird teurer Sprit wird teurer, Gas wird teurer, Mieten werden teurer, Krankeassen werden teurer – Zum Glück bleibt die Rente gleich (bei einigen weniger), man braucht etwas Stabilität im Leben!)»
«Bio schadet dem Klima und fördert den Landverbrauch» so Erik Fyrwald, Chef des Agrarkonzerns Syngenta. Er malt den Teufel an die Wand, weil er einbrechende Verkaufszahlen befürchtet! Weniger verkaufte Düngemittel und umweltzerstörende Pestizide und Herbizide = weniger Umsatz und Verdienst! Wer das nicht merkt! Man kann alles schönreden!
Fazit:Die Welt hat zu viele Menschen! Muss selektioniert werden wer wieviele Kinder zeugen darf? Nein, denn die «entwickelten Länder» praktizieren es schon jetzt indem sie unterdurchschnittliche Fertilisationsraten aufweisen. Leider kompensieren sie dies durch den Import von Wirtschaftsflüchtlingen die zum grossen Teil auch Analphabeten bezüglich den Anforderungen an das Wissen sind. Was zu tun wäre: Dezentrale Produktionen (verkleinert Lieferketten und schafft Unabhängigkeit und bringt Arbeit in die Regionen)! Erweiterung des Ökonomischen Prinzips um eine soziale und dezentrale Komponente zur Optimierung.
Der Handel mit Strom kämpft offenbar mit grossen Preisschwankungen. Grund: Lage in der Ukraine. Etwas genauer hingesehen: Die «Inszenierung des Stromhandels» stellt doch eine Art Kartell dar, ein Preiskartell welches Extragewinne geneiert – für wen? Gesicherte Preise, gegenseitge Abstimmung, gesicherte Renditen, wirtschaftlich scheinselbständige Unternehmen, Verbandelung mit dem Ausland, minimierte Risiken… das alles tönt doch lukrativ , weil rentabel. Unrentables soll gefälligst der Staaat tragen! Wo bleiben da der Markt und Wettbewerb?Es iist wichtig, das Umfeld etwas in weiterem Zusammenhang zu betrachten!
Da wären wir beim «Thema», bzw. der Ursache angelangt! Hayek der Superliberale befürwortete die Profitmacherei in extremis. Sein Credo: Alles, was die Wirtschaft hemmt, muss weg! Ergo: Die demokratisch organisierte Schweiz wird ausgehebelt! Man schiebt Globalisierung vor! Dabei handelt es sich doch um einen Sektor im Globalen Konzernkapitalismus dessen Ideologie der Kosmopolitismus steht! Liberal gleich neofeudal!
Kapitalismus und Demokratie schliessen sich demnach aus! Denn, wie sollte die Bereicherung Weniger mit Demokratie, wo die Mehrheit über das poitische Geschehen zu befinden hat, zusammenpassen? Ein Nationalstaat verliert seine eigene Handlungsfähigkeit und letztlich seine Identität! Wie soll dieser Staat Massnahmen gen die Teuerung treffen? Wie soll er die Konjunktur vor Überhitzung steuern! Was soll gegen Lohndumping getan werden? Die sozialen Errungenschaften gehen schliesslich vor die Hunde! Rentenalter müssen erhöht werden, weil es das Ausland tut! Sozialabbau! Logo, denn Kapitalfreiheiten kommen vor sozialen Grundrechten!
Die Globalisierung schafft mehr Nachteile als Vorteile wie Figura zeigt. Wegen einer Pandemie oder wegen eines lokalen Krieges fallen Lieferketten zusammen, weil Diversifikation nicht ins maximale Profitdenken passt(e)!
Dem gewöhnlichen Volk wird alles abgerungen. Es wird ausgepresst wie eine Zitrone. Derweil sich das obere Prozent alles leisten kann und zwar in astronomischen Grössenordnungen.
Waren es einst Feudalherren, die das Volk ausbeuteten, sind es heute die «modernen» Räuberbarone. Im Mittelater gehörten ca. ein Prozent der Bevölkerung zur Oberschicht. Ihnen gehörte das Ackeland, die Weiden und die Wälder. Sie zahlten keine Steuern. Die erwirtshafteten oder besser, dem Volk gestohlenen Werte in Form grosser Ländereien und Vermögen wurden weiter vererbt und innerhalb der Blutsverwandtschaft gehortet.
Heute ist es wiederum etwa ein Prozent, welches bestimmt und kassiert. Dieses eine Prozent verfügt heute über das technische Wissen, die Produktionsstätten, Informationsmedien, Patente ud natürlich auch über einen beachtlichen Teil des Agrarlandes und der Immobilien. Die Konzernbarone mit ihrer Lobby herrschen über die Regierungen statt umgekehrt! Die Strombarone gehören exakt in diese Kategorie!
Vorausdenken scheint nicht Stärke von Strombaronen zu sein! Wenn das Volk jedoch mehrfach abgezockt werden soll, dann wird auf lange Sicht verschleiert und geplant! Wenn der «Grosse Bruder» Deutschland aktiv wird und einen Schutzschirm über die Energiebranche spannt, kann man ja noch schnell auf den Zug springen. In Zeiten der Globalisierung ein Muss!
Es ist üblich, dass sich die Stromfirmen ihre Lieferungen und Bezüge an Terminbörsen absichern. Sie müssen aber wegen den Börsenregeln Gelder nachschiessen, wenn der Preis am Terminmarkt steigt. Dadurch soll das Risiko, dass ein Unternehmen seine Verpflichtungen nicht bedienen kann, verringert werden. Ein durch Reglage manipulierter Markt!
Deutschland hat wegen der grossen Abhängigkeit von russischen Gas nun einen «Schutzschirm» von 100 Mia Euro aufgespannt! Der fällige Zins für den Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, soll dabei mit einem Aufschlag zum Marktzins versehen werden, Führungskräfte der betroffenen Unternehmen müssen in der Zeit auf Boni verzichten. Dies ist das kleinste Problem. Fallen Boni weg, wird der Fixlohn erhöht! Die hohen Löhne der Strombarone sind wohl kaum ein Abbild ausserordentlicher Leistungen wenn eh alles abgesprochen ist! Spitzenlöhne sind hier Fantasielöhne für marginale Leistungen!
Was Deutschland kann, muss die Schweiz auch! Warum erst jetzt? Braucht es eine Initialzündung aus dem Ausland? Braucht es nicht. Die Initialzünder sind bereits in den Verwaltungsräten implementiert! So ist z.B. Johannes Teyssen neuer Verwaltungsratspräsident bei Alpique. Teyssen ist ein Urgestein im europäischen Energiesektor. Bis März 2021 war er CEO des deutschen Energiekonzerns E.On!
Die grossen Stromfirmen haben Lunte gerochen. Sie wollen ihre undurchsichtigen, aber einträglichen Geschäfte durch den Staat absichern lassen. Die grosse Freizügigkeit des Staates, bei Krisen einzuspringen, hat dieser im Zusammenhang mit Corona bewiesen. Die Hemmschwelle für staatliche Unterstützung ist auf tiefstem Niveau angelangt! Nun, mit dem Appetit kommt der Hunger! Sozialisierung ist angesagt. Verbraucher werden es bezahlen! Ein Schutzschirm von 10 Mia Fr. soll für sichere Renditen sorgen! Das ist eine Unverschämtheit! Die drei grossen Stromproduzenten, AXPO, Alpiq und BKW opponieren nicht gegen die bundesrätlichen Massnahmen Warum sollten sie?
Was sie jedoch sollten: Ihre Geschäfte inkl. Preisgestaltung absolut transparent offen legen! Welcher Bundesrat, der die Nachbundesratzeit plant tut so etwas. Schliesslich gilt es, Verwaltungsratssitze zu erhaschen.
Grossmehrheitlich gehören die Schweizer Stromlieferanten den Kantonen und Gemeinden, also dem Staat. Nun soll sich der Schweizer Staat zusätzlich engagieren. Es ist Aufgabe des Unternehmers, für schwierige Zeiten vorzusorgen! Mit der grossen Kelle anrühren und von einer Vollkaskoversicherung des Staates profitieren ist nicht das Bild eines Unternehmers, der auf eigenes Risiko erfolgreich kämpft!
Nimmt man Deutschland als Beispiel, so werden dort die Strompreise von jenen Stromlieferanten bestimmt, welche die teuerste Produktion haben! Ergo sind die Strompreise reine Willkür. Da Vernetzung über die deutschen Grenzen herrscht, wird es in der Schweiz wohl ähnlich sein.
«(…) Die Elektrizitäts- und Stromversorgungsunternehmen der Schweiz stehen politisch in der Kritik. So beklagte sich Bundesrätin Sommaruga, dass hiesige Unternehmen in erneuerbare Stromproduktion im Ausland statt der Schweiz investieren (odh: mit Geld, das in der Schweiz erwirtschaftet wurde!). Werden aber im Inland neue Windräder oder Staumauern geplant, legen sich nicht selten links-grüne Politiker und NGO quer. Denn es findet sich immer ein von einem Rotorblatt tödlich getroffener «König der Lüfte» oder ein schützenswertes Moor, um den Ausbau zu blockieren. Investitionen in die Schweizer Energieproduktion sind teurer als im Ausland. Schuld ist für einmal nicht unser hohes Preisniveau, sondern die verschiedenen Rechtsmittel, die zeitraubend sind und letztlich die Investitionen verteuern oder gar verunmöglichen. …)»
Es kommt noch dicker: Nachdem die Betreiber ihre AKW’s wirtschaftlich kapitalisiert bzw. genutzt (gemolken) haben, soll nun das Unrentable weiter sozialisiert werden. Der Atomstrom soll im Notfall subventioniert werden! Als Leibstadt finanziert werden musste, wurden Anleihen zu 7 3/4% verzinst. Propagiert wurde sicherer, billiger und sauberer Strom. Von der über jahrtausend lange Hütung des Atommülls war keine Rede. Dieser unrentable Teil wurde schon früh kräftig sozialisiert! Das Nichtrentable dem Volk!
…rot ist der Teufel in seiner Wut
Der Teufel wird kanllrot an die Wand gemahlt: «Die Situation ist dramatisch», wurde gesagt, «bereits ab 2025 drohe im Winter der Strom auszugehen.» Bestehende sichere Kernkraftwerke, deren Rentabilität nicht mehr gegeben sei, sollten deshalb staatlich gefördert werden können, «falls sie für eine zuverlässige Stromversorgung unentbehrlich sind…. Vor dem Hintergrund, dass Energieministerin Simonetta Sommaruga kürzlich einen Rettungsschirm für systemkritische Stromkonzerne vorgestellt hat, gewinnt der Vorschlag nun unverhofft an Aktualität.» Die Frage sei gestattet: Seit wann wissen die Akteure, dass es 2025 (also in 3 Jahren) problematisch wird? Und warum kommen sie erst jetzt damit auf die Bühne? Bevor der Staat dieses Geld sicherstellen kann, muss er es einnehmen! Von wem wohl?
«(…) Die Preise für Gas und Öl steigen massiv. Nun ist klar: Auch im Aargau wird der Strom ab Januar 2023 massiv teurer, der Preis geht um 10 bis 30 Prozent nach oben. Ein durchschnittlicher Haushalt zahlt 100 bis 300 Franken mehr pro Jahr. …)»
Lange Zeit ertönte das Loblied auf den freien Markt. Jetzt soll es plötzlich der Staat richten? Bezüglich alternative Stromgewinnung stellt man sich gegenseitig das Bein, anstatt vorwärts zu machen. Dafür beginnt man den Staat anzubetteln. Wenn dieser auf den plumpen Trick hereinfällt und die alternativen Quellen sukzessive erschlossen sind, können sich die Strombarone einmal mehr die Hände reiben! Da stinkt doch einiges in den Himmel! Die Strombarone haben sich im Ausland verzockt. Sie können den dort gewonnenen Strom nicht ohne weiteres in die Schweiz leiten!
Grenzenlose Jagd nach Höchstprofit? Globalisierter Konzernkapitalismus (corporate capitalism)? Neofeudalismus; liberal = neofeudal)? Unterhöhlung demokratischer Prozesse?
Nachtrag v. 05.05.22: Zur Ehrenrettung: Stromkonzerne: wollen sich nicht unter den Rettungsschirm zwingen lassen. Bundesrätin Simonetta Sommaruga möchte Axpo, BKW und Alpiq im Notfall mit bis zu 10 Milliarden Franken unter die Arme greifen. Doch bei den betroffenen Firmen löst dies Abwehrreflexe aus. Die BKW warnt vor einer beispiellosen Ausweitung von staatlichen Eingriffen. Den vollständigen Artikel der NZZ finden Sie hier.
Adam Smith das Mass aller Dinge? «(…) Wenn es darum geht, den gegenwärtigen Kapitalismus mit seinen Exzessen zu rechtfertigen, Freihandel und den Markt zu preisen, greifen Managerinnen, Politiker und Wissenschaftlerinnen gerne zu Adam Smith (1723–1790). Der habe doch mit seinem Hinweis auf den Bäcker, der nicht aus Wohlwollen Brot verkaufe, sondern aus Egoismus handle, überzeugend bewiesen: Wenn jeder und jede nur den eigenen Interessen nachgehe, würden alle am besten fahren. Smith habe, so der Dauerrefrain, den Markt als «die unsichtbare Hand» gepriesen, die allen zum Vorteil gereiche und gleichsam interessenlos verfahre. Bis in unsere Tage hinein werden sehr wenige pointierte Zitate dieses genialen Denkers für dubiose Ziele missbraucht – und 99,9 Prozent seines Werks weggelassen. …)» Quelle: WOZ «Die unsichtbare Hand des Marktes wird seit über 200 Jahren zu Propagandazwecken zitiert»
(…) Aus dem Konzept der unsichtbaren Hand entstand die Vorstellung des Marktes als ein System, das sich quasi automatisch auf einem gesunden inneren Gleichgewicht einpendelt und letztlich allen nützt. Die Idee der unsichtbaren Hand machte den freien Markt zu einem effektiven Instrument des Gemeinwohls – und ihren Schöpfer letztlich zum Begründer der modernen Nationalökonomie.
Adam Smith wird an der Universität von Glasgow mit einer Statue gedacht.
Ein kleiner Konjunktiv trübt allerdings die Strahlkraft von Smiths Theorie: Sie funktioniert nur, wenn Menschen tatsächlich rational handeln. Andernfalls versagt auch der Markt.
Adam Smith lieferte selbst ein prägnantes Beispiel für die Irrationalität des Alltags: Als Professor der Ökonomie forderte er den freien Markt als Leitbild der wirtschaftlichen Vernunft. Wenige Jahre später wandelte er sich zu einem rigorosen Befürworter von Schutzzöllen, nachdem er zum schottischen Zollkommissar ernannt worden war. Manchmal ist wirtschaftliche Vernunft also einfach, was man daraus macht….)» Quelle, LGT: «Die unsichtbare Hand und die Magie des Marktes»
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Ob die Abhängigkeit des Strompreises vom Markt abhängt, darf bezweifelt werden: Quelle: https://www.ekz.ch/de/blue/wissen/2022/die-abhaengigkeit-des-strompreises.html(von Claudine Perrothon).
Die Turbulenzen auf dem Energiemarkt sind gross. Die Verunsicherung nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist zusätzlich gestiegen. Wie sieht die Situation aktuell aus, und welche Auswirkungen hat sie auf den Strompreis? Wir haben nachgefragt. (Claudine Perrothon, 28. März 2022)
Um die Situation rund um die gestiegenen Strompreise richtig zu verstehen, muss man den gesamten Energiemarkt betrachten. Denn der Strompreis ist eng gekoppelt mit den Preisen für andere Energiearten(odh: Querfinanzierung!). Insbesondere besteht eine enge Verflechtung mit dem Erdgaspreis. Strom wird auf dem europäischen Strommarkt an verschiedenen Börsen gehandelt. Preisbestimmend dabei ist die jeweils teuerste Technologie, die für die Stromproduktion eingesetzt wird. Denn die Kraftwerke werden in der Reihenfolge ihrer Grenzkosten (variable Kosten) eingesetzt, beginnend mit dem günstigsten Kraftwerk (Merit-Order). Dies so lange, bis die Nachfrage gedeckt ist. Das teuerste eingesetzte Kraftwerk bestimmt somit den Preis. Und das ist im Moment das Gaskraftwerk.
Gründe für Preisanstieg
Wie Thomas Weber, Senior Energy Economist bei Axpo, im Swissgrid-Blog erklärt, sind seit Sommer 2021 einige Einflussfaktoren zusammengekommen. Kohle wurde teurer, weil China aufgrund des starken Wirtschaftsaufschwungs nach Corona und der eigenen Abbaubeschränkungen mehr importiert hatte. Beim Gas waren die europäischen Speicher im April 2021 nur zu rund 30 Prozent gefüllt, gut 10 Prozent unter Vorjahr. Im Sommer wurden die Speicher dann weniger aufgefüllt als üblich. Vermutlich haben verschiedene Akteure aufgrund der bereits anziehenden Preise zugewartet (odh: Spekulation). So ging Europa mit einem vergleichsweise tiefen Gasbestand in den Herbst, als die geopolitischen Spannungen zunahmen. Parallel dazu liess die Erwartung strengerer Klimaregulierungen in Europa den CO2-Preis stark ansteigen, was dem Strompreis zusätzlich zusetzte. Denn Kraftwerke müssen für ihren CO2-Ausstoss Zertifikate erwerben, was sich wiederum auf den Energiepreis niederschlägt. Im Jahr 2022 wirkt bei hoher Volatilität der eher milde Winter preisdämpfend, die geopolitische Situation treibt den Preis jedoch in die Höhe. Spätestens seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und der westlichen Sanktionen dominiert die Geopolitik.
Wie geht es weiter?
Vor dem Hintergrund der laufenden Ereignisse sind Prognosen aktuell sehr schwierig. Da sind sich alle Experten einig. «Eine Ausnahme ist die Volatilität (Abweichungen), die voraussichtlich hoch bleiben wird. Das dominierende Thema ist die Situation in der Ukraine sowie die Frage, wie sich das Verhältnis von Europa zu Russland verändern wird», schliesst Thomas Weber ab.
Gemäss Thomas Hegglin, Leiter Kommunikation des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie, möchte die EU-Kommission die Nachfrage nach russischem Erdgas bis Ende 2022 um zwei Drittel reduzieren und so die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. Deshalb prüft Brüssel die Erhöhung des Imports aus anderen Quellen. Dabei geht es einerseits um Flüssigerdgas, das sogenannte LNG, sowie um durch Pipelines geliefertes Erdgas beispielsweise aus Norwegen, Aserbaidschan oder Nordafrika. Andererseits will die EU gemäss Thomas Hegglin den Ausbau erneuerbarer Gase wie Biogas oder grünen Wasserstoff beschleunigen.
Karl Resch ist Leiter Regulierungsmanagement und Netzwirtschaft bei EKZ und beobachtet den Energiemarkt seit Monaten genau: «Eine Verknappung des Angebots erhöht den Druck auf die Strompreise europaweit und somit auch in der Schweiz», meint der Experte. «Angesichts der Entwicklungen im Ausland wird es deshalb immer wichtiger, den Ausbau neuer erneuerbarer Energien (physikalisch kann Energie nicht erneuert werden!) wie Solarenergie oder Windkraft voranzutreiben, idealerweise mit hohem Winteranteil.» Grosses Augenmerk müsse auch zukünftig darauf gelegt werden, im Sommer produzierten überschüssigen Solarstrom zwischenzuspeichern, um diesen im Winter nutzen zu können. Möglich wäre das zum Beispiel durch Methanisierung oder mittels Wasserstoffs. Das Fehlen eines Energieabkommens mit der EU erschwert der Schweiz die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit. Geplant sei auch der Aufbau einer Wasserkraftreserve für die Wintermonate. Die Grossstromproduzenten halten dabei eine bestimmte Menge Wasser in den Speicherseen zurück und werden dafür gesondert entschädigt (Subventionen, die der Verbraucher bezahlt!).
Langfristig höhere Preise
In Deutschland und der Schweiz sind die Preise auf dem Terminmarkt für Lieferungen zwischen 2025 und 2030 auf über 80 Euro pro Megawattstunde gestiegen. Vor einem Jahr lagen sie noch unter 50 Euro. Der Markt erwartet heute ein dauerhaft höheres Preisniveau. Als strukturellen Faktor kann man hier die Erwartungen einer strengeren CO2-Regulierung nennen. Interessant ist, dass die langfristig höheren Preise kein gesamteuropäisches Phänomen sind. In Spanien und den nordeuropäischen Märkten zum Beispiel wird das langfristige Preisniveau deutlich tiefer erwartet, bei unter 40 Euro pro Megawattstunde. In Spanien ist dies mit einem hohen erwarteten Solarausbau zu begründen, in den nördlichen Ländern mit der guten Versorgungssituation mit Wasser-, Wind- und auch Kernenergie. Beide Regionen haben nur begrenzte Leitungskapazitäten nach Mitteleuropa. Hier wird nicht zuletzt die Entwicklung der Übertragungsnetzkapazitäten Einfluss darauf haben, ob es bei dieser Spreizung bleibt oder ob wieder ein Ausgleich einsetzt.
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So ist es also! Der Markt ist ausgeschaltet, dafür wird der Strom gehandelt! Stromhandel: Allerheilmittel! Die viel verschmähte Querfinanzierung ist Heilmittel! Pure Planwirtschaft! Wer hat Interesse, zu rationalisieren? Die Renditen der der Stromlieferanten reden die deutliche Sprache!
Situation in Deutschland und weitere, nächste Seite!
Energie Situation in Deutschland
Unter den Strom- und Gasversorgern rollt eine Konzentrationswelle. Europas Energiekonzerne, die wegen der steigenden Preise zur Zeit blendend verdienen, befinden sich im Übernahmefieber. Mit prall gefüllten Kassen läßt sich leicht einkaufen. Europas Energiekonzerne, die wegen der steigenden Strom- und Gaspreise zur Zeit blendend verdienen, befinden sich im Übernahmefieber. Die angestrebten Akquisitionen von Endesa und Scottish Power sind nur Zwischenschritte in der Neuordnung der europäischen Energiewirtschaft.
„Der Konzentrationsprozeß ist in vollem Gange und wird sich in den Jahren 2005 bis 2008 wieder beschleunigen“, haben Marc Betz und Klaus-Dieter Maier von der Fachhochschule Aalen in einer Studie herausgefunden. Die Branchengiganten wie die Electricite de France (EdF), Eon oder RWE strecken ihre Fühler in ganz Europa aus: „In Europa gibt es sieben bis zehn große Versorger, die in jedem europäischen Land präsent sein wollen“, erwartet Jörg Fabri, Energiefachmann des Beratungsunternehmens Arthur D. Little.
Stromkonzerne übernehmenGasversorger
Auslöser für die Übernahmewelle ist die Liberalisierung der Märkte für Strom und Gas in Europa. Die Energieversorger, die früher Erzeugung und Vertrieb als Monopolisten in einer Hand hielten, müssen ihre Strom- und Gasnetze für Wettbewerber öffnen oder – wie in den Niederlanden – sogar ganz abgeben. Das eröffnet Konkurrenten die Chance, in bisher abgeschottete Märkte einzudringen. Zwei ökonomische Motive treiben die Übernahmewelle voran: Synergien in der Stromproduktion machen horizontale Übernahmen, also zwischen zwei Stromerzeugern, interessant. Allein der Zusammenschluß von Veba und Viag zu Eon und die VEW-Übernahme durchRWEhaben Synergievorteile in zweistelliger Milliardenhöhe gebracht, schätzt Fabri.
Daneben hat es für einen Stromkonzern oft Sinn, einen Gasversorger zu übernehmen. Das gibt den Energieversorgern mehr Möglichkeiten, auf Schwankungen der Energiepreise zu reagieren: Je nach Marktpreisen können sie Gas entweder für die Stromerzeugung einsetzen oder an Endkunden verkaufen. Die Liberalisierung ist in den europäischen Ländern aber unterschiedlich weit fortgeschritten: Großbritannien ist vergleichsweise früh gestartet, und in den Niederlanden hat die Regierungskoalition sogar beschlossen, daß die Energieversorger ihre Netze im Wert von rund 20 Milliarden Euro an die Kommunen abgeben müssen. In Deutschland müssen die Versorger ihre Netze zwar in rechtlich selbständige Gesellschaften ausgliedern, behalten aber die Kontrolle. In Frankreich ist die Liberalisierung bisher kaum vorangekommen; erst 2007(odh?) soll der Markt geöffnet werden.
Deutsche Anbieter drängen nach Großbritannien
In Großbritannien haben die Planspiele über einen Kauf von Scottish Power durch Eon die Phantasie an der Börse kräftig angeheizt: Neben der heißbegehrten Scottish Power registrierten auch die Aktien der britischen Konkurrenten Centrica oder Scottish & Southern Ernergy starken Kursauftrieb. Beiden Versorgern wird im Londoner Finanzdistrikt auch Interesse an Scottish Power nachgesagt. Kaufrausch im Energiesektor ist in Großbritannien nichts Ungewöhnliches. Früher als in anderen Märkten auf dem europäischen Kontinent wurden die staatlichen Strom- und Gasversorger in die Liberalisierung entlassen. In der ersten Phase der Privatisierung teilte sich die britische Energieszene in eine Vielzahl kleiner, regionaler Produzenten oder Vertriebsgesellschaften auf. Heute schwingt das Pendel zurück: die Konzentration nimmt zu
In England und Wales dominieren neben dem nationalen Marktführer Centrica heute drei Energiekonzerne vom Kontinent: Nach dem französischen Monopolisten EdF, der vor fünf Jahren den Stromversorger London Electricity für 1,9 Milliarden Pfund kaufte, drängten die deutschen Anbieter Eon und RWE mit Macht nach Großbritannien. Eon sorgte im April 2001 mit dem Milliardeneinkauf von Powergen, dem drittgrößten Strom- und Gaslieferanten des Landes, für einen Paukenschlag in der Branche. Ein Jahr später folgte der Rivale aus Essen, der für damals 5,2 Milliarden Pfund den Strom- und Gaslieferanten Innogy übernahm.
Staatsmonopolist EdF plant Börsengang
Die französische Electricite de France (EdF) beansprucht eine wichtige Rolle bei der Neuordnung der Energieversorgung in Europa. Der größte Stromkonzern der Welt hat bereits in den vergangenen Jahren Beteiligungen in mehreren Ländern erworben, darunter in Deutschland (mit ENBW), Italien und Großbritannien. Allerdings mußte der langjährige Staatsmonopolist in seiner Expansionspolitik zuletzt kürzertreten, da er sich finanziell übernommen hatte. Doch nach einem geplanten Gang an die Börse will EdF wieder eine aktive Rolle übernehmen.
Wie stark EdF in den kommenden Jahren expandieren kann, hängt vom Umfang der Aktienverkäufe durch den Staat ab, der seinen Einfluß auf den Konzern bewahren will. Zunächst ist an eine Plazierung im Wert von rund 10 Milliarden Euro gedacht, von denen der Staat einen Teil in die knappen Reserven des Stromkonzerns einschießen will. Auf seinem Heimatmarkt sieht sich EdF wachsender Konkurrenz ausgesetzt. Wichtigster Konkurrent in Frankreich ist der private Versorgungskonzern Suez, der jüngst die Komplettübernahme seiner belgischen Tochtergesellschaft Electrabel angekündigt hat, um sein Stromgeschäft auszubauen.
Norwegen und Rußland:DeutschlandsHauptversorger
In Italien spielen die früheren Staatsunternehmen Enelund Eni die Hauptrollen. Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern Eni, der zu rund einem Drittel in Staatsbesitz ist, beliefert über die Tochtergesellschaft Italgas ein Drittel der italienischen Haushalte mit Gas zum Kochen und Heizen. Die anderen Gaslieferanten müssen aber einen Großteil ihres Brennstoffes bei Eni einkaufen. Während in Italien die Liberalisierung des Gasmarktes erst zögerlich vorankommt, gibt es auf dem Strommarkt schon die freie Lieferantenwahl für alle Unternehmer, ab 2007 für alle Haushalte. Der frühere Monopolist Enel, ebenfalls zu rund einem Drittel noch in Staatsbesitz, mußte seine Stromerzeugungskapazitäten von 90 Prozent des italienischen Stromangebots auf unter 50 Prozent senken. Das Netz der Überlandleitungen wurde ausgegliedert und fast vollständig verkauft.
Seine Kraftwerkskapazitäten hat Enel an Endesa, an den privaten Strom- und Gaserzeuger Edison und an den Investor Carlo De Benedetti sowie mit ihm verbündete skandinavische Investoren verkauft. Nun wird die Edison in Kürze von EdF übernommen, während im Gegenzug Enel Beteiligungen an französischen Kernkraftwerken erhalten soll. Bisher gibt es wenig Chancen, die Kontrolle überEnioder Enel zu übernehmen, denn formell hat der italienische Staat eine „Goldene Aktie“ mit Vetorechten. In der europäischen Energieversorgung ist Nordeuropa dank des norwegischen Öls und Erdgases nach Rußland wichtigster Lieferant, vor allem für Deutschland. Der norwegische Energiemarkt mit seinen beiden die Wirtschaft prägenden halbstaatlichen Konzernen Statoil und Norsk Hydro zielt bisher nicht danach, durch Aufkäufe und Fusionen grenzüberschreitender Energieversorger zu werden.
odh: Die Gewinnmaximierung steht klar im Vordergrund. Wenn dies jedoch nicht alleine über den Markt, sondern über die Politik erreicht wird ist man sehr nahe bei der Willkür oder bei der Planwirtschaft. Der abhängige Kunde bezahlt, der Kleinkunde hat keinen Einfluss, er kann nicht handeln!
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Der Stromhandel lässt komische Blüten entstehen. So soll ein Kunde aus der Schweiz, Strom der in Norddeutschland produziert kaufen können und jener in Berlin Alpenstrom aus der Schweiz. Allein das Ohm’sche Gesetz zeigt die Unmöglichkeit auf! Der wirkliche Strom der aus der Steckdose kommt, wird vom nächt gelegenen Kraftwerk geliefert! Der Zug über den Tisch von Falschspielern? Ich glaube schon! Der Mächtige diktiert wie ein Raubritter und er bestimmt seine Rendite! =>
Balthasar Glättli, Friedensromantiker, Träumer, dienstuntauglicher Militärbudgetverkleinerer , Verbanner von Dienstwaffen aus den privaten Haushalten, Armeeabschaffer, GSOA-Verbundener, innigster Pazifist, und politischer Wendehals will auch die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge (F-35) verhindern. Da fehlt wohl an allen Ecken und Enden die Staatsmännigkeit!
Als überzeugter Kriegsgegner will er gar den Krieg bekriegen… Krieg gegen Krieg! Widerspruch? Widerspruch! Christoph Mörgeli sagte in der WW: «Eben noch glaubte Glättli, er könnte durch gutes Zureden Wölfe zu Vegetariern machen. Er schwächte und kritisierte die Schweizer Selbstverteidigungsarmee, wo er nur konnte….)»
So geht es also: Man strebt ein politisches Amt an z.B. als Präsident der Grünen, das guten Lohn bezahlt. Das Geld für diesen Lohn kommt letztlich vom Volk! Als «Volksvertreter» mutiert man dann aber sofort zum Schädiger dieses Volkes! Das Volk ist nicht mehr als Mittel für eigene Zwecke! Aber man lebt offenbar gut dabei, besonders wenn die Ehefrau im Nationalrat sitzt.
Der verkappte Wolf im Schafspelz führt seine beste Kuh im Stall zum Metzger! Die Schweizer Armee wurde kontinuierlich reduziert. Von den einst 600’000 Armeeangehörigen sind noch 100’000 übrig geblieben, die man jetzt auf 140’000 aufstocken will.
Dass der sauglatte, oder aalglatte (Mörgeli) ein Schaffer ist, will ihm niemand abstreiten. Es ist jedoch nicht wichtig, dass einer viel arbeitet, sonder dass einer viel Richtiges tut Letztlich, aus der Sicht des Volkes ist zu beurteilen, was ein Politiker für sein Land leistet! Ein Destruktierer gehört da nicht hin!
Immerhin würde sich Glättli selbst verteidigen, würde er angegriffen. Dem Volk aber willl er die Mittel für die Selbstverteidigung absprechen. Wendehals! Dem Volk nichts, für sich alles!
Die Wohlfühler und Wertegesellschafter werden noch lernen müssen, dass man mit Werten und Worten keinen kriegerischen Angriff erfolgreich abwehren kann. Übrigens kann man dies bei Carl von Clausewitz’s (1. Juli1780 in Burg; † 16. November1831 in Breslau) «Vom Kriege» nachlessen!
«(…) Nun könnten menschenfreundliche Seelen sich leicht denken, es gebe ein künstliches Entwaffnen oder Niederwerfen des Gegners, ohne zuviel Wunden zu verursachen, und das sei die wahre Tendenz der Kriegskunst. Wie gut sich das auch ausnimmt, so muß man doch , denn in so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eins ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten. Da der Gebrauch der physischen Gewalt in ihrem ganzen Umfange die Mitwirkung der Intelligenz auf keine Weise ausschließt, so muß der, welcher sich dieser Gewalt rücksichtslos, ohne Schonung des Blutes bedient, ein Übergewicht bekommen, wenn der Gegner es nicht tut. Dadurch gibt er dem anderen das Gesetz, und so steigern sich beide bis zum äußersten, ohne daß es andere Schranken gäbe als die der innewohnenden Gegengewichte. …)» Clausewitz;«Vom Kriege»
„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“
Nun, jedes Volk verdient jene Politiker, die es selbst wählt! Und: Jedes Land hat eine Armee, die eigene oder eine fremde! Wenn jedoch eine eigene, dann eine in allen Beziehungen hervorragende! Anlässlich der wilden Horden und «Elitesoldaten» die in der Ukraine ihr verbrecherisches Unwesen treiben, wird wohl nichts anderes übrig beliben, als zu erkennen, dass es für die Verteidigung der Existenz geeignte Mittel braucht! Genderismus z.B. wäre äusserst ungeeignet
Während die EU marode und korrupte Staaten um sich schart um an Einfluss zu gewinnen (den andere mitfinanzieren müssen), versucht Putin, getrieben durch seine «Berater», besser Oligarchen und Widersacher(!), die alte Sowjetunion (Einparteienstaat) wieder zu beleben. Anstatt Kommunismus gilt Oligarchenkapitalismus. Russland wird zu Oligarchistan. Rechtsaatlichkeit und Gewaltentrennung sind Fremdwörter. Die Mittel sind im Prinzip die gleichen, Machtgewinn durch Nötigung, Drohung und Erpressung.
Auf russischer Seite ist die Besetzung der Krim sowie die Destabilisierung im Donbass Realität. Lukaschenko als Vasall hat seit der Einschleusung von Flüchtlingen zur Erpressung der EU sein Gesicht endgültig verloren. Der russiche Grössenwahn beschert Europa vielleicht den nächsten Krieg. Die Zeichen stehen auf Sturm.
Es scheint vergessen, dass innert kurzer Zeit in Europa und weltweit furchtbare Kriege geführt wurden. Deutsch- französicher Krieg 1870-71(ca. 19’000 Tote), der Einsatz von «Senfgas» , bzw. Yperit und sinnlose Gemetzel (Maginotlinie 1. WK mit ca. 17 Mio Toten) und Einäscherung ganzer Städte und der Einsatz von Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945(2WK, ca 60 Mio Tote) seien erwähnt. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion schien ewiger Friede zu herrschen. Dabei sollen folgende Konflikte in Erinnerung gerufen werden, die während des «ewigen Friedens » passierten: Falkland, Jom Kipur, Kosovo, Syrien, Libyen (einst Konolialstaat von Italien und «(…) von 1934 bis 1943 bestehende Kolonie des faschistischen Italien…)»
In friedlicher Erhabenheit wurden Kampfmittel reduziert, die Selbstverteidigung beschnitten (weil nicht «rentabel»), abgerüstet usw. Es beginnt sich bereits zu rächen!
Die «Union der Werte» scheint Werte sehr einseitig auszulegen. Sie sind gut, wenn sie den eigenen Zielen dienen! Wenn die EU die «Nabe» ihres Radkranzes nicht versteht, versteht sie gar nichts.
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln (Clausewitz, siehe auch sein Werk, «Vom Kriege«).
Es scheint, dass die EU Clausewitz mit der reziproken Skala multipliziert! Anstatt Panzer, Kampfflugzeuge, Drohnen usw. setzt sie in Ermangelung einer eigenen Armee andere Mittel ein. Sie betreibt Mobbing! Eine äussert fiese Angelegenheit! Geistige Kriegsführung ist auch Kriegsführung!
Die EU hätte andere Prioritäten als der Schweiz zu schaden. Sie sollte sich vermehrt um Ungarn kümmern und Orban diziplinieren. Auch in Polen gäbe es einiges zu richten. Doch das Hauptaugenmerk ist ein anderes.
Schon im Mittelalter waren 1 Prozent der Bürger wohlhabend, gehörten der Oberschicht an. Anfang des 22. Jahrhunderts ist man gleich weit! 1% der Bevölkerung verfügt über die wichtigsten wirtschaftlichen Ressourcen. Der Unterschied zu einst: Neben dem Agrarland und Immobiliengehört ihnen praktisch alles, was wirtschaftlich relevant ist. Industrieanagen, das technische Wissen, Patente, digitale Netze inkl. Server und Software. Die Konzernkönige herrschen über die gewählten Regierungen. Eigentum sowie wirtschaftliche Schlüsselresssourcen werden vererbt oder via Verwandtschaftt von einer zur anderen Generation verschoben. Und nahezu alles ist weitgehend steuerfrei. Es sind wieder etwa 90% der Bevölkerung, die in kargem Leben für die 10% Reichsten schuften.
Wo ist der Fortschritt der so genannten «Wertegemeinschaft»?
Aus der Sicht der Schweiz:
EU Schweiz, Goldstück im Kuhfladen
Die EU attackiert die Schweizer Wirtschaft. So meldete es die NZZ a. S. am 5. Februar 2017. Der Kampf um die fremden Richter ist Brüssel ein Dorn im Auge. Um die Eidgenossen gefügig zu machen, werden notwendige Anpassungen am bilateralen Abkommen über die Handelshemmnisse verplämpert. Man spielt Figgi und Mühle. Der Schweiz wird so Schaden zugefügt. Neue, teure Auflagen und Exporte in die EU sind das Übel. In Brüssel will man erst handeln, wenn das institutionelle Rahmenabkommen mit der EU unterzeichnet habe. Das ist zumindest Nötigung!
Neu ist der Ausschluss von der gemeinsamen Forschung «Horizon Europe». Die EU schiesst sich offenbar selbst in den Fuss! Wissenschaft verpolitisieren ist wie ein Grundrecht zu beschneiden! Die Schweizer Forschung hat der EU bisher bestimmt mehr genützt als geschdet! Und die finanziellen Beiträge der Schweiz an die EU-Forschung ist auch nicht ohne!
«(…) Fest steht: Die EU-Mitgliedsländer können nur dann helfen, die verfahrene Situation zwischen der EU und der Schweiz aufzulösen, wenn sie die Schweiz und ihre Positionen verstehen…)» Daran wird jedoch sehr gezweifelt. Logisch, wenn man auf der Seite von Profiteuren ist. Nehmen ja, geben nein! Für die maroden Oststaat sollte gelten: «Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!»
«(…) Nach dem Ende der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU gilt die Schweiz bei «Horizon Europe», dem EU-Programm für Forschung und Innovation, als ein «nicht-assoziiertes Drittland». Die Schweizer Forschung hat praktisch keinen Zugang mehr zu Fördergeldern aus der EU…)»
«(…) Die Forschungsministerin Deutschlands will sich für die Schweiz in Brüssel einsetzen, sagte WBF-Sprecher Urs Wiedmer. Bereits Aussenministerin Baerbock habe Bundespräsident Cassis erklärt, dass Deutschland sich engagieren wolle, sodass die Schweiz schnell am Horizon Europe assoziiert werde…)»
Man sollte die Zahlungen an den Kohäsionsfonds der EU einstellen und das Geld in die Schweizer Forschung stecken. Zusätzlich sollte der Forschungsplatz Schweiz ausgebaut werden um Forschern aus aller Welt Chancen zu bieten.
Eine Gruppe von Schweizer Exporteuren hat nun beim zuständigen EU-Gericht Klage eingereicht. Das Gericht wird wohl in eigener Sache zum eigenen Vorteil entscheiden… Der Kreis wäre geschlossen: Richter in eigener Sache!
Schweizer Suizid, das gilt es zu verhindern!
Daher: Keine fremden Richter und keine Preisgabe an Souveränität!
Viele Piloten sind krank, Omikron hat sie erwischt. Darum streicht die Lufthansa übers Neujahr 33’000 Verbindungen. Dafür heben 18’000 andere Flüge ohne Passagiere ab. Warum?
«Leider müssen wir diese 18’000 sinnlosen Flüge durchführen», sagte ein Sprecher der Lufthansa. Die Sitze bleiben leer, was für die Airline vor allem wirtschaftlich keinen Sinn macht. Die Flüge bringen keinen Ertrag mit sich, im schlimmsten Fall verursachen sie noch zusätzliche Kosten. Auch klimapolitisch sind die Tausenden Flüge verheerend. Warum wird trotzdem geflogen?
Der Grund sind die europäischen Regeln rund um die wertvollen Start- und Landerechte. Denn wer nicht fliegt, verliert in Europa die Rechte an gewissen Landeslots – ganz nach dem Prinzip «use or lose» (etwa: «Verwenden oder verlieren»). Laut dem Sprecher kann sich die Lufthansa den Verlust an diesen Rechten keinesfalls leisten…)Quelle
«(…) Die EU müsse bei der Regulierung die Interessen verschiedener Anspruchsgruppen im Luftverkehr berücksichtigen und zugleich den Wettbewerb sichern…)» Der freie Markt wird zu Tode reguliert! Ein weiteres Tummelfeld für links-grüne Staatsschmarotzer – und Bürokraten sowie Regulierer. Wo bleibt der Markt, der sich selbst reguliert?
Und wie verhält es sich zum Umwelt- und Klimaschutz? Wenn es jedoch um den Emissionshandel geht, ist die EU besonders erpicht darauf, alle Wasser auf ihre Mühlen zu leiten, denn jemand muss die «wunderbare Geldvermehrung» für die Umverteilung auch bezahlen.
In der Innerschweiz würde man von «gersauern» reden. Ein typisches Beispiel, um augenzwinkernd zu erklären was damit gemeint ist: «(…) 1798 wurde Gersau durch Napoleon demKanton Waldstätte der Helvetischen Republikzugeteilt. Vorher jedoch wurde in der Republik beschlossen, den Kirchenschatz zu retten. Schiffmeister Balz (Josef Maria Camenzind) wurde angeheuert, der den Schatz im See versenken sollte. Um diesen später wieder heben zu können, machten die Gersauer Oberen einen «Kritz ins Schiff» (Marke in die Bordwand), exakt da, wo das Seil in den See hinab gelassen wurde….
Andernorts wäre von Schildbürgern die Rede. «(…) Ganz schön dumm muss man sein, wenn man ein Rathaus ohne Fenster baut und glaubt, man könne das Licht in Säcken hineintragen. Oder wenn man einen Krebs vor Gericht stellt, weil er einen in den Finger gezwickt hat. Die Leute aus Schilda machen solche Sachen, und alle Welt lacht über sie. ..)»
Was scherzhaft tönt hat jedoch Folgen! «(…) Offene Märkte, ungehinderte Handelsströme: Für die Schweiz – Land ohne Rohstoffe, dessen Volkseinkommen allein aus Händen und Köpfen der Schweizer erarbeitet wird – auf den ersten Blick zweifellos attraktiv. Nur übersahen Berns Funktionäre und Bundesräte einst, als sie sich in die Fänge der EU begaben, dass Jaques Delors nicht einen freien, sondern einen gleichgeschalteten, durchreglementierten Binnenmarkt anstrebte, ganz seinem sozialistischen Credo verbunden, mit Auswüchsen bis hin zu Vorschriften über Gurkenkrümmung, über die Kondom-Einheitslänge, über Traktorsattel-Normen (Umfang ca 700 Seiten A4!).)»
Die Folgen zeigen sich jetzt! Die Normenauswüchse und die Flut von Vorschriften behindern die einheimischen Industrien. Man kauft Gebrauchsgegenstände, Komponenten oder ganze Erzeugnisse für privaten, gewerblichen und industriellen Gebrauch da, wo man die Produkte am günstigsten bekommt, in China. Corona und ein verstopfter Suezkanal haben die neue Abhängigkeit sehr deutlich aufgezeigt! Engpässe in den Lieferketten heisst dies. Geschichte Reedereien und Geschäftemacher verstehen es zudem, die Schiffe irgendwo in den Weiten der Meere zu parkieren um künstliche Knappheit zu erzeugen. So wird es möglich sein, gute Preise für die Transporte und für Geschäfte zu erwirken. Moderne Piraten! Und sollte China wegen der Pandemie grosse Häfen schliessen, würde in der Schweiz und wahrscheinlich europaweit Vieles nicht mehr reibungslos funktioniern!
Droht digitale Demenz? Bild: Tino Essner
Es ist dann zu spät zu erkennen, dass einseitige Abhängigkeit schädlich sein kann. Sie «kann» nicht. Sie «ist».Die Bürkraten oder «Büromannen» in Brüssel sind zu Pyromanen (Brandschatzer) verkommen ( Die Holden der Schöpfung sind ebenfalls gemeint). Die Industrieen in der EU werden wie bei einer Brandrodung aus dem Verkehr gezogen! Wachstum wird gebremst bis behindert im Wahn, Innovationen, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Globalisierung würden es richten. So dürfte man meinen, dass die «Gescheiten» in der Tintenburg zu Brüssel ihre bourgeoisen Gefühle abschütteln würden und merken, dass sie nicht die «modernen Grossgrundbesitzer» verkörpern. Nichts dergleichen! Die Feudalherren lebten schon immer in einer eigenen, kranken Welt! Und jetzt spielen einige virtuell «Adel». Damit niemand opponiert, wird Geld, viel Geld umverteilt. Dass damit die Mafia und die Korruption mitfinanziert wird, wird ausgeblendet. Der Geldsegen soll auch mehr Einfluss bewirken. Aber was will eine EU, gefüllt mit zum Teil maroden Staaten und Blutsaugern wie Victor Urban aus Ungarn denn in der Welt bewirken?
Jene, die über Kriegswerkzeuge verfügen und die Macht haben, diese zu benutzen werden wohl kaum beeindruckt! Sanktionen hin oder her. Ein Hosenlupf wird nicht virtuell sondern hemdsärmlig durchgeführt! Wenn Bürokraten echten Kriegshandwerkern gegenüberstehen ist der Mist wohl schnell geführt! Man kann dann auf dem Misthaufen über «Werte» nachdenken!