Der Handel mit Strom kämpft offenbar mit grossen Preisschwankungen. Grund: Lage in der Ukraine. Etwas genauer hingesehen: Die «Inszenierung des Stromhandels» stellt doch eine Art Kartell dar, ein Preiskartell welches Extragewinne geneiert – für wen? Gesicherte Preise, gegenseitge Abstimmung, gesicherte Renditen, wirtschaftlich scheinselbständige Unternehmen, Verbandelung mit dem Ausland, minimierte Risiken… das alles tönt doch lukrativ , weil rentabel. Unrentables soll gefälligst der Staaat tragen! Wo bleiben da der Markt und Wettbewerb?Es iist wichtig, das Umfeld etwas in weiterem Zusammenhang zu betrachten!
Da wären wir beim «Thema», bzw. der Ursache angelangt! Hayek der Superliberale befürwortete die Profitmacherei in extremis. Sein Credo: Alles, was die Wirtschaft hemmt, muss weg! Ergo: Die demokratisch organisierte Schweiz wird ausgehebelt! Man schiebt Globalisierung vor! Dabei handelt es sich doch um einen Sektor im Globalen Konzernkapitalismus dessen Ideologie der Kosmopolitismus steht! Liberal gleich neofeudal!
Kapitalismus und Demokratie schliessen sich demnach aus! Denn, wie sollte die Bereicherung Weniger mit Demokratie, wo die Mehrheit über das poitische Geschehen zu befinden hat, zusammenpassen? Ein Nationalstaat verliert seine eigene Handlungsfähigkeit und letztlich seine Identität! Wie soll dieser Staat Massnahmen gen die Teuerung treffen? Wie soll er die Konjunktur vor Überhitzung steuern! Was soll gegen Lohndumping getan werden? Die sozialen Errungenschaften gehen schliesslich vor die Hunde! Rentenalter müssen erhöht werden, weil es das Ausland tut! Sozialabbau! Logo, denn Kapitalfreiheiten kommen vor sozialen Grundrechten!
Die Globalisierung schafft mehr Nachteile als Vorteile wie Figura zeigt. Wegen einer Pandemie oder wegen eines lokalen Krieges fallen Lieferketten zusammen, weil Diversifikation nicht ins maximale Profitdenken passt(e)!
Dem gewöhnlichen Volk wird alles abgerungen. Es wird ausgepresst wie eine Zitrone. Derweil sich das obere Prozent alles leisten kann und zwar in astronomischen Grössenordnungen.
Waren es einst Feudalherren, die das Volk ausbeuteten, sind es heute die «modernen» Räuberbarone. Im Mittelater gehörten ca. ein Prozent der Bevölkerung zur Oberschicht. Ihnen gehörte das Ackeland, die Weiden und die Wälder. Sie zahlten keine Steuern. Die erwirtshafteten oder besser, dem Volk gestohlenen Werte in Form grosser Ländereien und Vermögen wurden weiter vererbt und innerhalb der Blutsverwandtschaft gehortet.
Heute ist es wiederum etwa ein Prozent, welches bestimmt und kassiert. Dieses eine Prozent verfügt heute über das technische Wissen, die Produktionsstätten, Informationsmedien, Patente ud natürlich auch über einen beachtlichen Teil des Agrarlandes und der Immobilien. Die Konzernbarone mit ihrer Lobby herrschen über die Regierungen statt umgekehrt! Die Strombarone gehören exakt in diese Kategorie!
Vorausdenken scheint nicht Stärke von Strombaronen zu sein! Wenn das Volk jedoch mehrfach abgezockt werden soll, dann wird auf lange Sicht verschleiert und geplant! Wenn der «Grosse Bruder» Deutschland aktiv wird und einen Schutzschirm über die Energiebranche spannt, kann man ja noch schnell auf den Zug springen. In Zeiten der Globalisierung ein Muss!
Es ist üblich, dass sich die Stromfirmen ihre Lieferungen und Bezüge an Terminbörsen absichern. Sie müssen aber wegen den Börsenregeln Gelder nachschiessen, wenn der Preis am Terminmarkt steigt. Dadurch soll das Risiko, dass ein Unternehmen seine Verpflichtungen nicht bedienen kann, verringert werden. Ein durch Reglage manipulierter Markt!
Deutschland hat wegen der grossen Abhängigkeit von russischen Gas nun einen «Schutzschirm» von 100 Mia Euro aufgespannt! Der fällige Zins für den Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, soll dabei mit einem Aufschlag zum Marktzins versehen werden, Führungskräfte der betroffenen Unternehmen müssen in der Zeit auf Boni verzichten. Dies ist das kleinste Problem. Fallen Boni weg, wird der Fixlohn erhöht! Die hohen Löhne der Strombarone sind wohl kaum ein Abbild ausserordentlicher Leistungen wenn eh alles abgesprochen ist! Spitzenlöhne sind hier Fantasielöhne für marginale Leistungen!
Was Deutschland kann, muss die Schweiz auch! Warum erst jetzt? Braucht es eine Initialzündung aus dem Ausland? Braucht es nicht. Die Initialzünder sind bereits in den Verwaltungsräten implementiert! So ist z.B. Johannes Teyssen neuer Verwaltungsratspräsident bei Alpique. Teyssen ist ein Urgestein im europäischen Energiesektor. Bis März 2021 war er CEO des deutschen Energiekonzerns E.On!
Die grossen Stromfirmen haben Lunte gerochen. Sie wollen ihre undurchsichtigen, aber einträglichen Geschäfte durch den Staat absichern lassen. Die grosse Freizügigkeit des Staates, bei Krisen einzuspringen, hat dieser im Zusammenhang mit Corona bewiesen. Die Hemmschwelle für staatliche Unterstützung ist auf tiefstem Niveau angelangt! Nun, mit dem Appetit kommt der Hunger! Sozialisierung ist angesagt. Verbraucher werden es bezahlen! Ein Schutzschirm von 10 Mia Fr. soll für sichere Renditen sorgen! Das ist eine Unverschämtheit! Die drei grossen Stromproduzenten, AXPO, Alpiq und BKW opponieren nicht gegen die bundesrätlichen Massnahmen Warum sollten sie?
Was sie jedoch sollten: Ihre Geschäfte inkl. Preisgestaltung absolut transparent offen legen! Welcher Bundesrat, der die Nachbundesratzeit plant tut so etwas. Schliesslich gilt es, Verwaltungsratssitze zu erhaschen.
Grossmehrheitlich gehören die Schweizer Stromlieferanten den Kantonen und Gemeinden, also dem Staat. Nun soll sich der Schweizer Staat zusätzlich engagieren. Es ist Aufgabe des Unternehmers, für schwierige Zeiten vorzusorgen! Mit der grossen Kelle anrühren und von einer Vollkaskoversicherung des Staates profitieren ist nicht das Bild eines Unternehmers, der auf eigenes Risiko erfolgreich kämpft!
Nimmt man Deutschland als Beispiel, so werden dort die Strompreise von jenen Stromlieferanten bestimmt, welche die teuerste Produktion haben! Ergo sind die Strompreise reine Willkür. Da Vernetzung über die deutschen Grenzen herrscht, wird es in der Schweiz wohl ähnlich sein.
«(…) Die Elektrizitäts- und Stromversorgungsunternehmen der Schweiz stehen politisch in der Kritik. So beklagte sich Bundesrätin Sommaruga, dass hiesige Unternehmen in erneuerbare Stromproduktion im Ausland statt der Schweiz investieren (odh: mit Geld, das in der Schweiz erwirtschaftet wurde!). Werden aber im Inland neue Windräder oder Staumauern geplant, legen sich nicht selten links-grüne Politiker und NGO quer. Denn es findet sich immer ein von einem Rotorblatt tödlich getroffener «König der Lüfte» oder ein schützenswertes Moor, um den Ausbau zu blockieren. Investitionen in die Schweizer Energieproduktion sind teurer als im Ausland. Schuld ist für einmal nicht unser hohes Preisniveau, sondern die verschiedenen Rechtsmittel, die zeitraubend sind und letztlich die Investitionen verteuern oder gar verunmöglichen. …)»
Es kommt noch dicker: Nachdem die Betreiber ihre AKW’s wirtschaftlich kapitalisiert bzw. genutzt (gemolken) haben, soll nun das Unrentable weiter sozialisiert werden. Der Atomstrom soll im Notfall subventioniert werden! Als Leibstadt finanziert werden musste, wurden Anleihen zu 7 3/4% verzinst. Propagiert wurde sicherer, billiger und sauberer Strom. Von der über jahrtausend lange Hütung des Atommülls war keine Rede. Dieser unrentable Teil wurde schon früh kräftig sozialisiert! Das Nichtrentable dem Volk!
Der Teufel wird kanllrot an die Wand gemahlt: «Die Situation ist dramatisch», wurde gesagt, «bereits ab 2025 drohe im Winter der Strom auszugehen.» Bestehende sichere Kernkraftwerke, deren Rentabilität nicht mehr gegeben sei, sollten deshalb staatlich gefördert werden können, «falls sie für eine zuverlässige Stromversorgung unentbehrlich sind…. Vor dem Hintergrund, dass Energieministerin Simonetta Sommaruga kürzlich einen Rettungsschirm für systemkritische Stromkonzerne vorgestellt hat, gewinnt der Vorschlag nun unverhofft an Aktualität.» Die Frage sei gestattet: Seit wann wissen die Akteure, dass es 2025 (also in 3 Jahren) problematisch wird? Und warum kommen sie erst jetzt damit auf die Bühne? Bevor der Staat dieses Geld sicherstellen kann, muss er es einnehmen! Von wem wohl?
«(…) Die Preise für Gas und Öl steigen massiv. Nun ist klar: Auch im Aargau wird der Strom ab Januar 2023 massiv teurer, der Preis geht um 10 bis 30 Prozent nach oben. Ein durchschnittlicher Haushalt zahlt 100 bis 300 Franken mehr pro Jahr. …)»
Lange Zeit ertönte das Loblied auf den freien Markt. Jetzt soll es plötzlich der Staat richten? Bezüglich alternative Stromgewinnung stellt man sich gegenseitig das Bein, anstatt vorwärts zu machen. Dafür beginnt man den Staat anzubetteln. Wenn dieser auf den plumpen Trick hereinfällt und die alternativen Quellen sukzessive erschlossen sind, können sich die Strombarone einmal mehr die Hände reiben! Da stinkt doch einiges in den Himmel! Die Strombarone haben sich im Ausland verzockt. Sie können den dort gewonnenen Strom nicht ohne weiteres in die Schweiz leiten!
Grenzenlose Jagd nach Höchstprofit? Globalisierter Konzernkapitalismus (corporate capitalism)? Neofeudalismus; liberal = neofeudal)? Unterhöhlung demokratischer Prozesse?
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Nachtrag v. 05.05.22: Zur Ehrenrettung: Stromkonzerne: wollen sich nicht unter den Rettungsschirm zwingen lassen. Bundesrätin Simonetta Sommaruga möchte Axpo, BKW und Alpiq im Notfall mit bis zu 10 Milliarden Franken unter die Arme greifen. Doch bei den betroffenen Firmen löst dies Abwehrreflexe aus. Die BKW warnt vor einer beispiellosen Ausweitung von staatlichen Eingriffen. Den vollständigen Artikel der NZZ finden Sie hier.