Ergänzt,13. 10. 18 – odh
„Ich kann an einem Tag tausend adeln und zu Rittern machen. Aber so mächtig bin ich nicht, daß ich in tausend Jahren einen Gelehrten machen könnte.“
Kaiser Sigismund von Luxemburg
Fährt man mit dem Auto von Bukarest via Ploesti – Brasov nach Sibiu, bekommt man eine weitere Lektion von der landschaftlichen Vielfalt, welche dieses Land zu bieten hat.
Bukarest: «
Haus des Volkes«.(=> Perlentaucher). Das zweitgrösste Parlamentsgebäude der Welt. Es gehört einem Staat, der heute ohne Hilfe von aussen bankrott wäre. Die Anlage ist eindrücklich wenn auch beim genauen Hinsehen, nicht alle Steine so sehr aufeinander passen. Die Verwandten der Rumänen, die Römer, konnten dies besser. Das kann man sowohl in Nordafrika, aber auch in Rom selber vergleichen! Die alten Steinmetze waren totz primitiverem Werkzeug genauer!, Foto: © H. Odermatt
In Bukarest, hatten einige Gebäude schon bessere Zeiten erlebt. Aber es wird viel «saniert», oft nur mit dem Pinsel. Die Immobilien wechseln die Hand – legal oder anders. Liegenschaften werden auch mit gefälschten Papieren unter den Nagel gerissen. Die richtigen Eigentümer haben oft das Nachsehen, weil sie nicht nur gegen Unrecht, sondern auch noch gegen korrupte Beamte zu kämpfen haben. Anwälte haben sich darauf spezialisiert, Investoren und Spekulanten zu beraten. Wer schlecht beraten ist, wird ausgenommen wie eine träge Gans! So wird einerseits «Wachstum» und andererseits Verarmung produziert.
Bukarest: Am alten Glanz wird kräftig poliert! Foto: © H. Odermatt
Bukarest, «Klein Paris», Foto: …..romanian-biketour.at/Bukarest…
Während zwischen Bukarest und noch über Ploesti hinaus für uns schier unendlich anmutende Ebenen dominieren, wo es neben Meeren von Sonnenblumenkulturen auch riesige Magerwiesen zu bestaunen gibt, nimmt die Landschaft später gebirgige Formen an.
An Ploesti vorbei, Foto: © H. Odermatt
Nach Ploesti, ein Meer voller Sonnenblumen,Foto: © H. Odermatt
Wir machten den ersten «Marschhalt» in Sinaia
Hier ist mir besonders das orthodoxe Kloster aufgefallen. Der Name Sinaia soll mit dem Berg Sinai aus der Bibel eine Verbindung haben. Das Kloster wurde 1695 gegründet. Heute leben noch zwei Hände voll rumänisch-orthodoxer Mönche dort.
Kloster Sinaia, Foto: © H. Odermatt
In Sinaia mit Sabine Wiederkehr, Irina Dan und…? Foto: © H. Odermatt
Kloster Sinaia, Innenhof, Foto: © H. Odermatt
Kloster Sinaia, erbaut am Ende des 17. Jahrhunderts als viereckige Festung mit mächtigen Mauern im Brâncoveanu-Stil. Gestiftet wurde das Kloster von Mihail Cantakuzino. Die große Kirche und die Zellengebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert. Foto: © H. Odermatt
Etwas nordöstlich der Stadt liegt das Schloss Peleş. Es wurde zwischen 1873 und 1883 für König Carol I. von Rumänien erbaut.
Peles, Foto: © H. Odermatt
Peles, Foto: © H. Odermatt
Peles, Foto: © H. Odermatt
Sorgfältig gechmiedet: Glocke an der Pforte, funktioniert ohne Strom! Peles, Foto: © H. Odermatt
Wenn man die alte Stadt Brasov (Kronstadt) umfährt, befindet man sich vorerst auf ebenem Gelände, welches bald von kleinen Hügeln gesäumt wird. Nach der Durchfahrt eines kleineren Dorfes, wird mein Blick auf eine Burg fixiert. Diese thront majestätisch über dem Gebiet. Es handelt sich um die «Rosenburg» von Rosenau oder Râşnov.
Die Rosenburg auf dem mittleren Hügel erscheint bescheidener, als sie es ist! Foto: © H. Odermatt
Râşnov, aus dieser Sicht zeigt sich die Festung schon sehr eindrücklich, Foto: © H. Odermatt
Das wahre Ausmass zeigt diese Aufnahme aus der Luft
Die
Burg Rasnov wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Ab 1335 kamen als Verstärkung Mauern, Türme und Schutzwälle dazu. Anfänglich war die Festung aus Holz gebaut. Es war der Orden der teutonischen Ritter (
Ordo Teutonicus für den
Deutschen Orden), welcher die Burg erbaute. Sie wurde zum Schutz vor der türkischen Invasion erbaut. Der
ungarische König Ludwig der Große brachte deutsche Siedler (die siebenbürgischen Sachsen) ins Gebiet, um dieses zu urbanisieren. Um diese, und vor allem das Land zu verteidigen, brachte er auch teutonische Ritter her. Diese konnten aber lediglich über etwa 14 Jahre wirken. Danach ereilte sie das Schicksal vieler Vögte, sie wurden verjagt. Das Gebiet war offenbar strategisch wichtig, liegt doch nur etwa 15 km südöstlich der Rosenburg das
Schloss Bran, auf dem
Vlad III. Drăculea regiert haben soll.
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Übrigens: die Deutschen Orden wirken bis in die heutige Zeit, mehr als man gemeinhin annimmt, nach!
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Die Burg Rasnov ist eine weitläufige Festung, in der sich ein ganzes Dorf verstecken konnte. Hinter ihren Mauern befinden sich 30 kleine Häuser. In der Gegenwart ist die Burg Rasnov komplett renoviert und der Öffentlichkeit frei zugänglich.
Die Stadt Rasnov trägt die historische Bezeichnung ,,Komidava”. Schon der Geograph Ptolemeus aus dem ägyptischen Alexandrien soll die ,,Polis” (die Stadt) aus der Provinz Dacia erwähnt haben. mehr von «zenophotos»: …Rosenau (DE) – Geschichte der Stadt…
Auf der weiteren Fahrt werden etwa Weidenbach (Ghimbav), Făgăraş, Porumbacu de Jos und Avrig passiert, bevor man in Sibiu ankommt.
Motorradfahrern ist die Transfăgărăşan – Hochstrasse zu empfehlen. Sie ist das «Stilfser Joch» von Rumänien und laut Jeremy Clarkson von Top Gear : «best road in the world» ! …
Etwas ausserhalb von Porumbacu de Sus, an einem Bach, gibt es, wenn man zur rechten Zeit dort ist, etwas Leckeres vom Grill! Vorher wird aber im kleinen Dorf noch Bier eingekauft…
Porumbacu de Sus, ein typisches Dorf auf dem Land, Foto: © H. Odermatt
Ist der Ort noch so klein, Platz für eine Kirche ist immer da. Foto: © H. Odermatt
Man lebt nicht nur um zu arbeiten… Foto: © H. Odermatt
Dorin (rechts und sein Schwager, der Gastgeber haben einen Zigeunerspiess à la chef de maison vorbereitet… Foto: © H. Odermatt
Ein «Traumhaus» im Wald direkt an einem Bach… es wird noch gebaut, eines nach dem anderen… Foto: © H. Odermatt
Es war einmal… Oana, sie hat mir ihr grosses Geheimnis verraten – sie hat im Bach sehr schöne Steine gefunden und diese an geheimem Ort aufbewahrt…
Inzwischen ist Oana eine talentierte Freizeitfotographin geworden – und sie hat mir ein zweites Geheimnis anvertraut…
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Die Gastfreundschaft und die schönen Landschaften passen jedoch zu vielem was im Land passiert nicht. Z.B.: die Enteignung von Privateigentum und wie man heute damit umgeht. Man lese: …Verhinderung der Restitution konfiszierter Grundstücke…
auch Willkür durch den Staat:
«(…) Als Besitzer von Haus und Grundstück die uns vom rumänischen Staat «in mod abuziv si fara titlu» genommen wurden sind wir durch ein Gesetz (10/ 2001), welches seine Gültigkeit weniger als ein Jahr hatte, entschädigungslos enteignet worden.
Die jetzigen Bewohner sind über Nacht Eigentümer von unserem Vermögen geworden. Für diese Leute gelten keine Gesetze nur weil sie aus dem kommunistischen Regime, nach der Wende an der Macht geblieben sind. Sie haben sich alles aufgeteilt und genommen, was zum nehmen war und werden auch nicht bestraft. …)» => Brief von Frau Marianne Hager und Herrn Richard Krauss: …Opfer des Bürgermeisters…
Staatliche Schikanen:
(…) Meine Frau, die inzwischen verstorben ist, war krank und wir erhielten 1981 keinen Besuchspass in die Bundesrepublik Deutschland. Für die Ausreise mit Besuchspässen mussten wir an die Schergen Ceausescus 3.0000 DM zahlen. Dieses ist auch ein Kapitel das auf Aufarbeitung wartet.
Das Haus wurde Anfang 1930 gebaut, und da man während der letzten Jahren keine Renovierungen vorgenommen hat, wird eine rumänische Kommission dort voraussichtlich erklären, es sei nahezu wertlos. Man bleibt dann auch noch auf den Kosten für diese Kommission sitzen…
Die beim Treffen des Arbeitskreises Restitution in München von einem Juristen gemachte Aussage, dass Rumänien ein Rechtsstaat ist und die Gesetze gut seien, bloß mangele es an der korrekten Umsetzung durch die lokalen Behörden, hilft mir wenig. …)». Schilderung des Herrn Reimar Hedwig: => …Schikanen auf lokaler Ebene …
Jeder riecht Geld und damit Macht. Jeder lebt vom anderen. Wer schneller ist hat gewonnen… Um dieses System am Leben zu halten werden Unsummen an Geld in einen maoroden Staat gepumpt mit der Begründung «erweiterter Märkte». Dafür war also die Kohäsionsmilliarde der Schweiz an die EU gedacht! Und dafür muss der bankrotte Staat fremdes Geld annehmen, während einige Einflussreiche für sich abzweigen, was ihnen gerade recht ist.
Weiter auf der Strecke begenet uns etwa Weidenbach (Ghimbav), Făgăraş , Avrig, Porumbacu, bevor man schliesslich in Sibiu ankommt.
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