Es sind besonders schlaue Manager, die diesen „Idealismus am Profit“ züchten. Sie vertreten die Ansicht, dass Wettbewerb unter den Ehrgeizigen den Erfolg fördern. Der erwartete Erfolg heiligt die Mittel. Aber sie übersehen, dass die Erfolgsgrundlage, nämlich Begeisterung und gute Kommunikation zerstört werden.
Es macht nicht den Anschein, dass diese unter den oben genannten Symptomen leiden, bzw. gelitten haben. Aber die haben auch ein ganz anderes Profil! Denken wir an den Altmeister der Spekulation, Anderé Kostolany.
Er sagte u.a.:
«(…) Natürlich bin ich der Ansicht, dass die Börse nicht nur die wichtigste, sondern auch die schönste Erfindung des Kapitalismus ist!“«(…) Der erfolgreiche Spekulant muss ein scharfsinniger politischer Analytiker, aber auch ein geschulter Massenpsychologe sein. Denn er hat zur selben Zeit zwei Rätsel zu raten: die politischen Ereignisse und die Reaktion der Sparer auf diese.»
«(…) Was muss der Spekulant können? Ein grosser Denker sagte einmal: Kultur ist, was übrig bleibt, wenn man schon alles vergessen hat.“ Genau so verhält es sich mit dem Börsenwissen. Es ist das was übrig bleibt, wenn es Ihnen gelingt, all das zu vergessen, woran die Volkswirte ständig herum managen: Bilanzen, Kurse, Statistiken und anderen Kram – kurz das ganze Rüstzeug, das in Computern oder verstaubten Bibliotheken steckt. Nichts wissen, aber das Gras wachsen hören und Phantasien haben – das macht den Spekulanten aus.»
«(…) Wie man sieht, haben Financiers, wenn sie erfolgreich sind, nicht die mindesten Komplexe. Selbst wenn sie Blutsauger oder Halsabschneider genannt werden. Erinnert das nicht an die Ruhmsucht der Fondsmanager, die in prächtigen Schlössern lebten, mit Privatflugzeugen herum sausten, aber zur gleichen Zeit Millionen von kleinen Leuten ruinierten?»«(…) Ein Börsenspieler ohne Überlegung, Argumente oder Motivation gleicht dem Roulettspieler. Er ist ein Hasardeur.»
Am Beispiel Kostolanys soll deutlich gemacht werden, dass es sich um einen Profi der alten Garde, einen Altmeister notabene, handelte. Dies, im Gegensatz etwa zu Jérôme Kerviel, dem unscheinbaren Angestellten. Mehr, siehe …FAZNET…
Auch Pleitiers gab es immer, sogar solche, die im Dienste des lieben Gottes standen. z.B:
- Roberto Calvi, der «Bankier Gottes». Er nahm ein schlimmes Ende
- Michele Sindona, er war auch «Bankier Gottes», aber auch «Bankier der Mafia», auch er nahm ein unerwartetes Ende.
- Paul Casimir Marcinkus , als Kardinal und Schatzmeister hatte er die Hand im Spiel, als die Banco Ambrosiano insolvent wurde. Sein hohes Amt in der Kirche nützte ihm nichts. Alles Beten nützte nichts. Sein oberster «Chef» blieb unbestechlich…
«(…) die ehrliche jahrelange Arbeit, oder das über Generationen angesparte Vermögen, oder einfach das Geld für die Renten, wird von ein paar Zockern innert Kürze verjubelt. Man sehe sich die Pleitier an. Mehr bei: …manager.magazin… Es darf noch Werner K. Rey erwähnt werden. …mehr bei news.ch… Und sie, die Zocker, Wertevernichter, werden dafür noch mit hohen Löhnen und exorbitanten Boni belohnt- oder bedienen sich selber. Und einige, die in diesem globalen Spiel mitspielen, profitieren ganz schön dabei. «
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – so eine alte Weisheit. Vermutlich wird die nächste Finanzblase bereits wieder aufgepumpt. Ich bin gespannt, wann diese wo aufsteigen wird und wem das nächste Mal das Konto abgeräumt wird. Das Zocker-Karussel dreht sich weiter…
Quellen:
Max Lüscher, «Aber ich muss nicht»
André Kostolany, «Kostolanys grosses Börsenseminar»
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