Die 14 Millionen Franken an Gehalt und Boni an Herrn Ermottisind jenseits aller ethischen Begriffe.
Der CS-Chef holt auf und bekommt für 2018 30% nehr als im Vorjahr, nämlich 12,7 Mio Franken. «(…) Die Gesamtentschädigung der CS-Geschäftsleitung, zu der Ende Jahr 12 Mitglieder gehörten, beläuft sich auf 93,5 Millionen Franken. Im Vorjahr war den ebenfalls 12 Mitglieder lediglich 69,9 Millionen bezahlt worden. Bei der UBS verdiente das Top-Management letztes Jahr insgesamt 100,8 Millionen Franken. …)» – Dies alles bei einem um 30% gesunkenen Aktienkurs…
Man findet immer jemand, der eine dumme Angelegenheit schön redet!
Dazu gehört «Vergütungsexperte» (?) Urs Klingler! Er sagt dazu: «Das hat einerseits mit dem globalen Markt zu tun, wo wir in Konkurrenz zu amerikanischen Organisationen stehen.» Und zum anderen arbeite man in der Finanzbranche mit Geld. Da sei die Nähe zu guten Löhnen quasi gegeben, so Klingler.
Lohn: [nach Stunden berechnete] Bezahlung für geleistete Arbeit [die dem Arbeiter bzw. der Arbeiterin täglich, wöchentlich oder monatlich ausgezahlt wird]
Der amerikanischen Markt als Konkurrenz würde kaum dazu führen, dass Herr Ermotti und seinesgleichen nach Amerika abwandern würden, auch wenn sie hier «nur» nur eine Mio Franken pro Jahr bekämen. Ausnahmen gibt es immer. Und würden sie ausziehen, wäre es auch kein Schaden. Es hat genügend Fähige die zwei Konti im Griff haben könne, die Konti Soll und Haben – oder zwei Nägel in der Wand: am einen die Rechnungen, am anderen die Quittungen…! Ein Zeit lang, als der Staat die Bank «retten» musste, herrschte eher «sollte haben»!
Das Schweizer Fernsehen beschäftigt neben den eigenen Angestellten für die meisten Belange so genannte «Experten». Es hört sich gut an und niemand muss den ungeschützten «Titel» begründen.
Die Mitarbeiter von Orell Füssli, wo die Banknoten hergestellt werden, arbeiten auch mit Geld. Die Nähe zu guten Löhnen, vergleichsweise mit jenen des Herrn Ermotti kommen da aber nicht vor!
Urs Klinglers Aussage hörte ich ähnlich auch schon: «Wenn die Papierkorblehrerin des Bundesrates wesentlich mehr verdiene, als die Papierkorblehrerin in einem subalternen Betrieb, dann fällt es kaum auf, obwohl beide absolut das Gleiche tun! Jene Person, die den Bundesrat bedient profitiert von der «Prestigeumgebung»
«Die 14 Millionen sind im internationalen Vergleich eigentlich relativ bescheiden», sagt Urs Klinger. Man habe allein in den USA 70 CEOs gefunden, die mehr verdienten(verdienen?), so der Experte. Man soll doch mal den Weltdurchnitt heranziehen und nicht nur die USA und deren Exzess! Auf Sizilien findet man wohl einige, die noch mehr Geld generieren!
Jemand meinte einst etwas böse: «Schweizer Gangster unterscheiden sich gegenüber amerikanischen darin , dass sie bereits hinter dem Bankschalter agieren…!»Al Capone sei gegrüsst!
Bankschalter werden wohl bald ausgedient haben. In Antiquitäten-läden sind sie dann für einige Zeit zu haben!
«(…) Laut den Resultaten der Wissenschaftler erwirtschaftet die organisierte Kriminalität in Europa mit verbrecherischen Machenschaften Milliardenbeträge und investiert die Gewinne zu einem grossen Teil in legale Geschäfte. Die gesamten Umsätze auf dem Kontinent werden auf umgerechnet gut 120 Milliarden Franken pro Jahr geschätzt. – Michele Riccardi, ein an der Studie beteiligter Wissenschaftler, erklärt gegenüber der Zeitung «Der Standard»: «Allein der Markt für gefälschte Waren umfasst etwa 50 Milliarden Franken.» Des Weiteren sei der Drogenhandel absolut zentral. So verdiene die Mafia mit dem Heroinhandel etwa 10,3 Milliarden Franken jährlich, mit Kokain 8,2 Milliarden und mit Marihuana 8,1 Milliarden. Und genau diese Gewinne würden dann via Investitionen in legale Märkte fliessen….)» Quelle
Die Forschung, z.B. in der Biochemie, ist auch anspruchsvoll! Dort jedoch besteht Innovation, werden Erkenntnisse gewonnen, wird Neues entdeckt, entstehen Arbeitsplätze…
Die folgenden Zahlen zeigen auf, wieviel die Topmanager in der Schweiz verdienen. Einige von Ihnen gehören auch international zu den bestbezahltesten CEO. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2016 in denen auch Prämien und Boni miteinberechnet wurden.
Als Boni noch kein Thema war, wurden Leistungsprämien für ausführende produktive Tätigkeiten (monotone Seriearbeiten) ausgerichtet. Die Erkenntnis: Leistungssteigerungen seien nur «über hinten rechts», übers Portemonnaie zu erreichen. Hilfskräfte bekamen keine Prämien und Leute in «gehobenen Stellen» sowie Chefs waren durch ihre im Vergleich höheren Löhne bereits abgegolten.
Die britische Ökonomin Diane Coyle: «Chefs und führende Banker, die komplexe Jobs mit vielen unmessbaren Aufgaben erledigen, sollten die letzten Angestellten sein, die Boni erhalten.»
Das sind die 10 Topverdiener, Raubritter und Feudalherren, unter den Schweizer CEO
CEO
Unternhemen
Gehalt
1. Sergio Ermotti
UBS
CHF 13,7 Mio.
2. Severin Schwan
Roche
CHF 12,3 Mio.
3. Joe Jimenez
Novartis
CHF 12 Mio.
4. Paul Bulcke
Nestlé (bis Ende 2016)
CHF 11,21 Mio.
5. Tidjane Thiam
Credit Suisse (für 2016)
CHF 10,24 Mio.
6. Richard Lepeu
Richemont
CHF 9,7 Mio.
7. Ulrich Spiesshofer
ABB
CHF 9,3 Mio.
8. Eric Olsen
LafargeHolcim
CHF 9 Mio.
9. Erik Fyrwald
Syngenta
CHF 8,4 Mio.
10. Mario Greco
Zurich
CHF 7,8 Mio.
Quelle: Job channel
Boni mit Trittbrettfahrereffekt: Jeder möchte gerne haben was anderen regelmässig aufs Konto geschwemmt wird. Das Gesundheitswesen treibt seltsame Blüten: Ärzte an Spitälern profitieren neben anderem davon, dass sie mehr (unnötig) operieren bzw. behandeln. Leistungsabhängige Boni sind die Ursache! In Zürich soll dieser Wildwuchs nun entfernt werden – auch um die Aushöhlung des Gesundheitswesens durch gewinngetriebene Einrichtungen einzudämmen.
Boni an Lehrer für gute Leistungen der Schüler …. Schön gesagt! Die Schüler bringen gute Leistungen, Lehrer kassieren Bonus – Widersinn! Boni auszurichten für ureigenste Aufgaben wirkt schal!
Ob der Lokführer des Personenzuges mehr Lohn oder gar einen Bonus erhalten soll, als jener, der die gleiche Fahrt mit einem Güterzug absolviert, weil ersterer wegen den vielen Passagieren die grössere Verantwortung trage? Klassifikatorisch ist es nicht relevant, ob Passagiere, eine Black Box oder Güter transportiert werden. Die Aufgabe besteht darin, sicher von A nach B zu gelangen! Ergo haben wir es mit gleicher Verantwortung zu tun.
Bei den Turbokapitalisten herrscht Streben nach Profit, Gier und Unersättlichkeit. Auf diesem Altar wird die Schweiz geopfert.
In der Schweiz wird der Eigenheimbesitzer für sein selbst finanziertes Wohneigentum mit einer theoretischen Steuer belegt. Befürworter dieses Kuriosums, welches es auf der ganzen Welt sonst eher selten gibt, finden auf kurlige Weise immer wieder Scheinargumente dafür. Allein schon die aufgewendete Energie zur Verteidigung dieses helvetischen Blödsinns macht die Angelegenheit suspekt. Wer würde etwas verteidigen, woraus er keinen Nutzen ziehen könnte? Wer sind denn die Interessierten, die Nutzniesser? Es müssen primär wohl die Geldgeber sein – darunter auch Pensionskassen, Banken Immobilienhändler usw. Es wird zur Zeit wieder über die Abschaffung dieser Besteuerung diskutiert: Dabei wird argumentiert, diese Steuer auf dem Eigenheim sei systemwidrig, willkürlich und ungerecht.
«(…) In Kombination mit den Steuerabzügen für Schuldzinsen und Liegenschaftsunterhalt sorgt die Besteuerung dieses «Naturaleinkommens» im Prinzip für die Gleichbehandlung von Wohneigentümern und Mietern sowie von selbstfinanziertem und fremdfinanziertem Wohneigentum. Damit entspricht das System im Prinzip demGebot der Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit…. …Man stelle sich drei Familien vor. Die erste Familie wohnt im eigenen Haus ohne Hypothek, die zweite Familie wohnt auch im eigenen Haus, zahlt aber pro Jahr 12 000 Franken Schuldzinsen, und die dritte Familie zahlt jährlich 24 000 Franken Miete. Bei sonst gleichen Verhältnissen stehen diese Familien wirtschaftlich sehr unterschiedlich da, weshalb sie von der Einkommenssteuer auch unterschiedlich betroffen sein sollten. Das geltende System sorgt im Prinzip für die Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit: Die Wohneigentümer dürfen ihre Kosten für Schuldzinsen und Liegenschaftsunterhalt abziehen, müssen aber dafür den Geldwert aus ihrem Wohnrecht – den Eigenmietwert – als Einkommen versteuern. Dies ermöglicht im Grundsatz die Gleichbehandlung von Wohneigentümern und Mietern sowie von selbstfinanziertem und fremdfinanziertem Wohneigentum. Das System ist somit einigermassen «neutral»: Es bevorzugt in Sachen Wohnform und Verschuldungsgrad keine bestimmten Lebensentwürfe. Das ist aus liberaler Sicht an sich gut so. …) Hansueli Schöchli, NZZ
Tatsache ist, dass die Investoren mit dieser Situation bisher gut gelebt haben. Man erinnert sich nicht gerne an Flopps! Doch schon der selige Professor Walter Wittmann geisselte um 1983 das Verhalten von Versicherungen und Pensionskassen und warnte von den Folgen wenn sie ausriefen: «… Wir suchen Bauland, wo ist egal, Geld spielt keine Rolle…» Die Häuser wurden gebaut, mussten oft wegen geringer Nachfrage unter dem Wert vermietet werden und nach 20 Jahren, wenn erste Sanierungen nötig wurden, durften die Investoren respektive die Versicherten erneut in die Tasche greifen. Ich verstehe den Vergleich der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nicht.
Herr Schöchli möge sich noch andere Szenarien betrachten: Ein „Mitttelständler“ im unteren Bereich der „Gehalts-Bandbreite“, ohne geerbtes Vermögen, mit Familie ist während 30 Jahren Mieter. Während dieser Zeit finanzierte er das auswärtige Studium von zwei Hochschulabsolventen, ohne dafür Stipendien zu bekommen. Dies weil er in einem Kanton lebte, der diesbezüglich praktisch nichts zu verteilen hatte. Einzig zinslose Darlehen standen zur Verfügung, deren Rückzahlung ab einem bestimmten Termin nach Studiumsabschluss mit 4% verzinst wurde. Dass es aufging, verdiente die Gattin mit (Teilzeit). Es wurde den Umständen entsprechend gelebt, damit auch noch etwas gespart werden konnte (dritte Säule). Im Alter um die 50 wurde ein Eigenheim erstanden (Zins 7.0% bzw., 5,5%)! Das nötige Eigenkapital war knapp nicht vorhanden, doch eine Bank sah dies (Gott sei Dank) nicht so eng.
Das Eigenkapital dafür wurde eigenständig erwirtschaftet und sowohl als Einkommen und als Vermögen versteuert (so wie das Auto und die Sportgeräte). Die Schuldzinsen konnten im Rahmen des Gesetzes abgezogen werden. Das für das Haus eingesetzte Kapital wurde also schon zwei mal versteuert.
Eine unfreiwillige Frühpensionierung nach etwas mehr als einem Dezenium brachte eine grosse Verunsicherung. Die Gefahr des Verlustes des Eigenheims war akut.Zum guten Glück kam es besser als «erwartet». Die Anpassung an die neue Situation erlaubte es schliesslich dass biss zur Aufgabe der Berufstätigkeit und auch danach, die weitere Amortisation der Hypothek. Volkswirtschaftlich gesehen eine gute Sache, weil das da gebundene Kapital durch Freisetzung anderswo eingesetzt werden konnte. Offenbar ist dies in einer Zeit wo Staaten faule Kredite aufkaufen und Geld bis zum «Geht nicht mehr» drucken, kein Thema mehr.
Die „wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“ist also ab der Pensionierung eindeutig geringer. Von einer Reduktion des Eigenmietwertes jedoch ist nichts zu merken. Logo: Personen, die einen Grossteil ihrer Hypothekarschuld abbezahlt haben sind im Vergleich zu jenen benachteiligt, die ein aktives Vermögen versteuern müssen. Im Rentenalter, wenn ihr Einkommen tiefer ist als zuvor, kann es zu grossen Problemen führen.
Aus volkswirtschaft Sicht wäre es wohl besser gewesen, das Geld zu verjubeln um den Inlandmarkt zu beflügeln (Die Ankurbelung des Inlandmarktes war stets ein Anliegen der Bundesrätin Leuthard) oder gar vorübergehend auszuwandern (Far East), um dann, wenn Ebbe im Portemonnaie herrschte, reumütig zurück zu kommen um von der Sozialhilfe oder von der AHV mit Ergänzungsleistung zu leben… in einer im Vergleich zu teuren Wohnung notabene!?
Hätte ich anstelle eines Hauses ein Flugzeug gekauft, dieses betrieben und teilweise vermietet, hätte man buchhalterisch unter dem Strich kaum viel verdient. Das Flugzeug wäre wie ein Auto versteuert worden und einen Eigenmietwert hätte man dafür nie bezahlt. Wie würde nun Herr Schöchli alle Nichtflugzeugbesitzer oder alle Nichtcamperbesitzer einreihen?
Sie können anstelle eines Flugzeuges ein altes Postauto nehmen, welches als Camper umgebaut wurde und mit allem Comfort ausgerüstet als fahrbares Ferienhaus betrachtet werden könnte. Auch hier käme kaum jemand auf die Idee, einen Eigenmietwert zu kreiern.
Die Logik der Besteuerung des Eigenmietwerts als Besteuerung eines Nutzens, für den kein Geld gezahlt wird, liesse sich noch bedeutend ausweiten und könnte für grosse Steuererträge sorgen. Neben der Besteuerung der Selbstnutzung des gekauften Autos käme da auch etwas sehr Menschliches infrage: einvernehmlicher Sex, entweder über die Ehe (zweimal pro Woche, nach Luther) oder über die Einwohnerämter, was bei jungen, unverheirateten Paaren sehr lukrativ sein dürfte, insbesondere wenn der Staat feststellt, wie häufig da konsumiert wird, egal, ob es zutrifft, so wie bei der Billag, die man ja auch zahlt, ohne zu konsumieren oder gar Vergnügen daran zu haben. NZZ, 27. 10. 2017, Leserbrief von Laurenz Hüsler, Egg b. Zürich
Mit dem Erwerb eines Eigenheimes ist man vorerst an den Wohnort gebunden. Will man kurze Arbeitswege, dann muss ein Stellenangebot in der Region genügen. Wenn dies nicht der Fall ist, muss gependelt werden. Flexibilität wird ja diesbezüglich speziell von den Wirtschaftskapitänen und, wen wunderts, von vielen Politikern stets wieder gefordert. Bezüglich Eigenmietwert sind dies keine Pluspunkte! Sie schmälern die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit! Man bedenke, dass Pendler immer mehr zu einer Art „Freiwild“ verkommen. Durch vermehrte Hindernisse werden sie fiskalisch benachteilt. DerPendlerabzug wird limittiert. So kommt es z.B. daher: 86’000 Zürcher Autopendler sollen mehr Steuern zahlen
Würden Wohneigentümer handeln wie es Wirtschaftsgurus und Finanzmenschen gerne sähen, also beim Job-Wechsel gleich das Wohneigentum wechseln, würde der Spekulation zu weiterem Auftrieb verholfen. Und der nächste, der das verlassene Wohneigentum übernähme, wäre mit höheren Kosten konfrontiert.
Wohneigentümer tragen zur Stabilisierung des Immobilienmarktes bei! Sie sind bestimmt nicht «Blasen bildend». Sie dürfen jedoch an den Folgen indirekt partizipieren, wenn Wohnraum infolge von Blasen oder Überhitzung teurer werden. Die Kantone werden zu gegebenr Zeit das private Wohneigentum neu einschätzen. Das Ziel ist klar: Erhöhung des Eigenmietwertes!
Wer pendelt verliert wertvolle Zeit. Wer weiter weg wohnt hat weniger Zugang zu Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen. Über die Unfähigkeit der Wirtschaftskapitäne, die Arbeit vermehrt in die Regionen zu verteilen wurde bisher kaum nachgedacht (mit der Arbeit zu den Arbeitnehmenden anstatt alle Arbeitnehmer möglichst zur gleichen Zeit zu den Arbeitgebern schicken). Mindestens Staus wärenn es weniger und die Staukosten ebenfalls. Dafür werden einfach mehr Autobahnen in Richtung grosse Zentren gebaut, wo der Kollaps vorprogrammiert ist. Diese Zentrumsbewegung lässt auch Wohnraum in Zentren teurer werden. Warum soll ich dies nun via mein Eigenheim mittels der Eigenmietsteuer mitfinanzieren?
Falls jemand gedenkt, bei einem Stellenwechsel auch das Wohneigentum zu wechseln, so wie man den Kirchenchor wechselt, muss gut rechnen und eine Mehrfachbesteuerung (die ein Mieter nicht hat!) beachten (Grundstückgewinnsteuer, Handänderungessteuer bzw. -gebühr, Gebühren für die Beurkundung, Gebühren für den Grundbucheintrag). Am neuen Ort wird es wahrscheinlich teurer. Vielleicht ist nur noch ein Eigenheim im Baurecht möglich. Das zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Gleichbehandlung nebenbei!
Wer in der „Aglo“ wohnt hat selbst von den Grossverteilern Nachteile zu erwarten. Die schicken nämlich ihr Ladenhüter zuerst in die Aussenbezirke, dann in abgelegenerne Regionen.
Die zum Teil fragwürdigen “Aufrüstung“ älterer Häuser treibt die Mietkosten zusätzlich in die Höhe. Mit 4 primitiven Stahlträgern, ein paar Holzbrettern als Boden, werden Balkone an die Häuser geschraubt. Frühere Bausünden verlangen nach Aussendämmung der Wände und reine „Pinselsanierungen“ sollen die Wohnqualität erhöhen. Alles Argumente, um die Einnahmen zu maximieren. Der Zuwachs an Wohnqualität hält mit den Kostensteigerung für den Mieter nicht Gleichschritt.
Warum soll jetzt der Eigenheimbesitzer diese einseitige Kostensteigerung indirekt via Eigenmietwert der „Gerechtigkeit“ die eine Scheingerechtigkeit“ ist, mittragen? Diese «Sanierungen» habe ich z.B. nicht nötig, ist das Haus doch nahe am Minergiestandard was die Dämmung der Fassaden betrifft und somit ein sorgfältiger Umgang mit den Ressourcen (Heizung) gewährleistet ist..
Da wo Wohnungen weniger gute Anlagen sind, herrscht «Steuerhölle» – ein weiteres Indiz für Schöchlis (Un-) Gleichbehandlung von Wohneigentümern und Mietern!
«(…) Und immer mehr Privatpersonen folgen dem Beispiel finanzkräftiger Investoren, indem sie Liegenschaften kaufen, um sie zu vermieten (Buy-to-let). Naturgemäss erwerben Private kleinere Immobilien als eine Pensionskasse – in der Regel sind es Eigentumswohnungen. Obwohl die Preise für solche Objekte seit 2000 durchschnittlich um insgesamt 85% bzw. jährlich um 3,7% gestiegen seien, liessen sich mit ihnen attraktive Renditen erzielen, schreibt die UBS in einer am Montag veröffentlichten Studie…)»
Dass bei dieser Entwicklung der Eigenmietwert nicht sinken kann ist wohl logisch! Ein Argument mehr, diese unsinnige und ungerechte Steuer abzuschaffen. Je schneller, dest besser!
Die Argumente des Befürworters für den Eigenmietwert sind auf Sand gebaut. In vielen anderen Ländern gibt es keinen Eigenmiet à la Helvetia. Dort ist oft so, dass ein Kredit für ein Haus innert 20-25 Jahren auf „Null“ zu reduzieren ist. Dort gibt es keine Diskussionen! Viel mehr ist es doch so, dass Geldgeber gut damit leben, dass der Schweiezer Eigenheimbesitzer sein Leben lang Schuldzinsen bezahlt – mit „Steuergeschenken“ der Dritten Säule als Köder!
Jörg Baumberger emeritierter Titularprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und Eigentümer (ohne Hypothekarschuld) eines Reiheneinfamilienhauses sieht es anders. Immerhin überlässt er es dem Leser selbst zu urteilen.
Aus der Sicht eines Jägers gibt es viele Geier und Parasiten die sich an seiner Beute, dem Eigenheim, zu schaffen machen. Sie heissen: Steuer für den Eigenmietwert, Grundstückgewinnsteuer, Handänderungessteuer bzw. -gebühr, Gebühren für die Beurkundung, Gebühren für den Grundbucheintrag, Wertvermehrung. Wer im Stockwerkeigentum lebt bezahlt sehr oft viel zu hohe Verwaltungskosten. Mit Finten wird ihm einiges schmackhaft gemacht: Steuerabzug für Schuldzinsen, … Später , wenn Altersbeschwerden den Einzug in ein Heim oder gar Pflege notwendig werden, nimmt der Sozialstaat den Rest bis auf Fr. 20’000.- bzw. Fr. 40’000.- für ein Paar. Falls das Eigentum früher an die Nachkommen weitergegeben wurde, wird allenfalls auch bei ihnen noch die hohle Hand gemacht.
Dem «Jäger» fällt es nicht leicht, seine Beute zu verstecken oder zu schützen. Der mächtige Staat, der über den Verhältnissen gut lebt, muss das Geld irgend woher nehmen. Die ungebremste Stellenvermehrung zeigt, woher der Wind weht.
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SMS, der Finanzbloggersagte:
«(…) beim USRIII, wo wir massgeblich an der Kippung mitgeholfen haben, schrieb ich: Wieso wird der Holdingabzug nicht einfach abgeschafft und der Unternehmesgewinn normal besteuert, allenfalls mit einem kleineren Rabatt. Damit die Doppelbesteuerung von Unternehmensgewinnen in der Schweiz mit der Einkommenssteuer auf Dividenden ausgeglichen wird, könnte einfach ein Rabatt auf die versteuerten Einkommensgewinne aus Schweizer Dividenden gewährt werden. Das wäre Steuergerechtigkeit … und dann gleich noch den fiktiven Eigenmietwert abschaffen. So etwas schaffen nur Liberale. Linke und Rechte würden aus Eigennutz diskutieren. Steuerphilosphie ist eine echte Philosophie.»)»
odh darauf: Gut gesagt!
Nur: » Steuerphilosophie ist eine echte Philosophie» Der Begriff Philosophie wird für jeden Dreck verwendet! Philosophie strebt ohne Gewinnabsicht zur Wahrheit. Alles was mit Steuern zu tun hat bedeutet Gewinn oder Aufwand – mit Philosophie hat dies nichts zu tun! Deformation professionelle? Ein wenig vielleicht schon! Ich war u.a. bei Max Lüscher in der Schule und er nahm es sehr genau! Steuern werden vom Staat «verordnet». Es handelt sich also um ein Gesetz, welches das Ziel ist. Vorgängig werden Strategien zum Ziel entwickelt. Steuerstrategie wäre wohl angebracht. Die Luzerner reden nicht von Steuerphiliosophie, sondern von Steuerstrategie!
Schweizer können von Rumänen jene Prinzipien wieder erlernen, die sie einst erfolgreich machten! Rumänien blickt auf eine über 6000 Jahre lange Kultur zurück. Man wird wohl etwas gelernt haben!
Selbst die Protestanten in der Schweiz sind sich der Sache nicht mehr sicher. Pfarrherren der evangelische Kirche bereitet sich auf die Kremation ihrer Konfession vor, sie verschwinde in der Bedeutungslosigkeit und habe keine Zukunft. Das sagte kein Geringerer als der reformierte Pfarrer Peter Ruch.
Martin Beglinger, NZZ-Redaktor und Protestant, geht in seinem Artikel «Wir Protestanten» in der neusten Ausgabe von «NZZ Geschichte» (2/Juli 2015) der Frage nach, wie es zum Bild der fleissigen Protestanten und der faulen Katholiken kam, das auch in der aktuellen Schuldenkrise Griechenlands sichtbar wird. (sys)
…. Wie die Reformation die Schweiz zu einem der reichsten Länder machte. Und warum die Katholiken von heute die neuen Protestanten sind.
sinngemäss: „(…) Die fleissigen, protestantischen „Nordländer“ haben es weiter gebracht als die (faulen) katholischen Südländer. Die alten Konfessionsgrenzen existieren weiter. Während es in der Schweiz einen Röstigraben gibt kennt Europa einen Wohlstandsgraben. Die besten Triple-A Schuldner und die reichsten Länder sind protestantisch geprägte Länder im Norden. Am Schwanz der Aufzählung finden wir die katholischen Südländer und das orthodoxe Griechenland. Was die Korruption betrifft, verlaufen die Grenzen gleich….
…Fleissige Protestanten – faule Katholiken – ein alter Konflikt! – Die Calvinisten hatten 5, die Katholiken bis zu 70 Feiertagen pro Jahr! …)»
Es lohnt sich, Beglingers Gedankengängen zu folgen!
Nicht in einer „Denkfabrik“ sind die Erkenntnisse an die Oberfläche geschwemmt worden, auch nicht an einer Uni, auch nicht durch eine digitale Denkmaschine oder sonst durch wen oder wo in einer Tintenburg – nein, ein Sportjournalist ist drauf gekommen!
Brief aus Rumänien
Arbeit ersetzt das Ornament
„(…) Catalin Tolontan ⋅ Um Stil und Taktik einer Fussballmannschaft zu verstehen, reicht es manchmal, ein Geschichtsbuch zu öffnen. Denn Stil und Taktik des rumänischen Teams lesen sich wie aus dem Geschichtsbuch der Schweiz. Geduld, Sie werden dieses Paradoxon schon noch verstehen!
In einer Ausgabe der «Eidgenössischen Zeitung» von 1859 stand wenige Jahre vor der Gründung des Bundesstaates zu lesen: «Von einer republikanischen Gemeinschaft kann man nicht erwarten, dass sie Kunstwerke hervorbringt, wie sie unter anderen politischen und sozialen Gestirnen entstehen. Für Zürich ist es eine unschätzbare Möglichkeit, dass hier statt dem, was nützlich und förderlich ist, keine sinnlosen architektonischen Ornamente möglich sind.»
Sparsamkeit, Nüchternheit und Bescheidenheitbezeichnet die Publizistin Joëlle Kuntz als Zürichs Grundwerte. Und genau diese Eigenschaften sollten Yann Sommer und Xherdan Shaqiri von Rumäniens Nationalteam erwarten. Die Mannschaft des ehrwürdigen Anghel Iordanescu reist nicht nach Frankreich, um der Fussballgeschichte ein Kunstkapitel hinzuzufügen. Nein, der Stil der Tricolorii bleibt nüchtern und zielgerichtet. Ohne Feuerwerk. Ohne Risiken.
Als Spanien kürzlich zu einem Testspiel nach Bukarest kam, endete die Partie torlos, und die Gäste können immer noch nicht sagen, ob man gespielt hat oder das Spiel abgesagt wurde, ohne dass man sie benachrichtigt hätte. «Selten gab es eine Mannschaft, die das Spiel so zumacht, wie die Rumänen das tun», schrieb die spanische Zeitung «Marca». Sie war höflich, meinte sie doch ein Team, das den Fussball abmurkst.
Warum spielt Rumänien so? Aus eben jenem Grund, den die «Eidgenössische Zeitung» vor so vielen Jahren formuliert hat: Von einer republikanischen Gemeinschaft sei nicht zu erwarten, dass sie aristokratische Gesten zeigt. Selbst zur Zeit der «goldenen Generation» war bei den Tricolorii die Defensive das taktische A und O. Zwar standen damals Gheorghe Hagi und Gheorghe Popescu von Real Madrid und dem FC Barcelona im Team, ihre technischen Eskapaden machten den Unterschied. Aber die Defensive und der Ballbesitz blieben die kulturelle Sozialisation, die den rumänischen Spielern Selbstsicherheit verlieh.
Mit dem heutigen Mangel an Stars bleibt Sparsamkeit erst recht die einzig valable Option auf dem Platz. Die Tricolorii fahren mit einem Team nach Frankreich, dessen Stars der Goalie Ciprian Tătăruşanu von Fiorentina und der Verteidiger Vlad Chiricheş von Napoli sind. Sonst ist die Mannschaft orientalisch angehaucht, mit Spielern, die in Israel, der Türkei, Bulgarien und im Persischen Golf auftreten. Nun denn, niemand soll einen Derwischtanz erwarten, das rumänische Nationalteam pflegt ein zielorientiertes Spiel, das aufKampf setzt.
Gestern sind die Tricolorii ins Aostatal ins Trainingslager gefahren. Die fleissigen Bergler dort werden Augen machen. Denn heute ist kaum einer noch so sehr wie die rumänischen Spieler davon überzeugt, dass gradlinige Arbeit das schöne Ornament ersetzen kann.)»
Die NZZ berichtet in dieser Kolumne regelmässig aus den Ländern der Gruppengegner des Schweizer Fussballnationalteams an der EM 2016. Catalin Tolontan ist Rumäniens berühmtester Sportjournalist. – NZZ vom 19. 05.15
Die Stichworte sind genannt, sie müssen lediglich befolgt werden! Wenn die Katholiken die neuen Protestanten sind, sind wir alle Protestanten.
Als ich als Stift am zweiten Protyp des Pilatus Porters HB-FAO ein Durchführungsloch im Brandspant, welches nachträglich angebracht werden musste, auf einen Zehntel Millimeter genau aber zwei Zentimeter daneben platzierte, fand ich einen gnädigen Vorgesetzten. Meister Hans Wahlen: Du hast zwei mal Glück gehabt. Erstens, weil Du es sofort gemeldet hast und zweitens, es ist ein Prototyp. Wir bestellen jetzt den Konstrukteur. Dieser wird die Zeichnung deinem «Werk» anpassen. Ab heute sind dann alle diese Löcher am falschen Ort. Wenn alles gleich falsch ist, ist es wieder richtig!»
Alles gleich falsche = richtig – Protestanten und nacherzogene Katholiken = Protestanten…
Erinnern Sie sich an die Reklamen der Stromkonzerne? Der billigste und sauberste Strom wurde angeboten! Und man bezahlte ordentlich für die Finanzierung der AKW’s. Ich erinnere mich an den Kauf von drei Anleihen des KKW Leibstadt zu 7 3/4 % ! Leider konnte ich nicht mehr Geld dafür aufwerfen… Nebst den tiefen Preisen wurde auch Schonung der Umwelt angeboten. Fukushima lässt grüssen!
«(…) die Nähe von Fukushima kehren nur noch die Alten zurück, berichtet ARD-Korrespondent Jürgen Hanefeld im Gespräch mit tagesschau.de. Dass die Region bald wieder zurück zur Normalität finden könnte, hält er für ausgeschlossen…)» mehr: «Dann strahlt nur noch dein Grab» (tagesschau.de)
Als AKW’s gebaut wurden, wussten alle, dass diese eine beschränkte Lebensdauer hatten und man wusste auch, dass ein stillgelegtes AKW dereinst abmontiert und entsorgt werden muss.
Und alle Akteure wussten, dass ein AKW von der Planung, über den Bau und den Abriss inkl. Lagerung der radioaktiven Abfälle für über 100’000 Jahre nie rentieren könnte, da während den geplanten dreissig Betriebsjahren, mittlerweilen ist von 45 Jahren die Rede, um die 60 werden es schliesslich sein, nie die nötigen Einnahmen zu generieren wären, mit denen das alles zu bezahlen wäre!
Die Schlaumeier richteten es so ein, dass der rentable Betrieb vom unrentablen Bereich wie Entsorgung und Lagerung von atomaren Abfällen getrennt wurde. Es wurde dieNAGRA (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle ) geschaffen.
Ein Schulbeispiel dafür, wie Rentables für die Kapitalisierung und der Rest für die Sozialisierung ausgeschieden wird!
Jetzt konnten sie wüten und hohe Gehälter kassieren und sich auf hohem Podest bewegen. Sie erteilten Politikern bis hinauf zum Bundesrat Empfehlungen und Ratschläge. Es wurde ihnen förmlich aus der Hand gefressen, denn sie verkörperten das „ todsichere“ oder „tubelsichere“ Geschäft schon nahe am Perpetuum mobile – den garantierten Sechser mit Zusatzzahl im Lotto quasi. Die Aktionäre frohlockten. Der Zaster in Form von Zinsen bzw. Dividenden flossen! Sie ergaben sich, wie so viele Narren in ihre Erhabenheit, wurden dabei fett und betriebsblind, dem „tubelsicheren Geldscheissesel“ oder der Eierlegenden Wollmilchsau vertrauend.
Die „Narren“ äh, Genossenschafter:
Schweizerische Eidgenossenschaft (vertreten durch das Departement des Innern)
BKW FMB Energie AG, Bern (Kernkraftwerk Mühleberg)
Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG, Däniken
Kernkraftwerk Leibstadt AG, Leibstadt
Axpo Power AG, Baden (Kernkraftwerke Beznau I und II)
Alpiq Suisse SA, Lausanne
Zwilag Zwischenlager Würenlingen AG, Würenlingen
Heute dürfen wir feststellen, dass eine Stilllegung und der Abbau kaum finanziert sind. Die Stromkonzerne wollen die Kuh melken, bis sie nichts mehr hergibt. Jede frühzeitige Stilllegung, durch den Gesetzgeber erzwungen, würde diesen Milliarden kosten! Man kann sich das Modell in Deutschland zu Gemüte führen!
Heute gilt ein Grosshandelspreis von 2 Cent/kWh. Vor drei Jahren waren es noch 4 Cent! Die (deutsche) Energiewende hat dies geschafft. Berlin „schenkt“ Produzenten von Strom, der mit Solarzellen oder mit Windanlagen erzeugt wird, eine Einspeisevergütung und garantiert die Abnahme. Strom aus Wind und Sonne hat Grenzkosten von «Null». Der„tubelsicheren Geldscheissesel“ auf Deutsch! Da sind einige , so scheint’s, von allen guten Geistern verlassen! Während man mit Subventionen die bisherigen Energieträger erwürgt, suggeriert man günstigeren alternativen Strom. Der Schildbürgerstreich funktioniert und wie! Es ist der geprellte deutsche Konsument der ersten nichts vom neuen Segen spürt, dafür aber zweimal gemolken wird: Die hohen Einspeisevergütungen werden nämlich auf ihn umgelegt und mit den Steuern bezahlt er noch einmal dafür! Unglaublich wie dumm deutsche Bürger sein müssen! Wie stark muss es in den Himmel stinken, bis sie es selbst riechen? Sie bezahlen für ihre Dummheit den höchsten Strompreis innerhalb der EU! Früher einmal wurden Kriege angezelltelt um Vermögen zu vernichten, damit man das Rad neu erfinden konnte. Heute hat man «humanere Mittel» um zu gleichen Zielen zu kommen: Die Geld- bzw. Vermögensvernichtung.
Braucht es noch Erklärungen? Die Entschädigungsritter interessiert das wenig. Sie haben gemerkt, dass mit der hohlen Hand mehr Einnahmen generiert werden als mit «Arbeit». Die kleinen Bettler werden verjagt, den grossen wird der Hinntere mit Gold einbalsamiert:
FAZ vom 15.10.2014: Vattenfall fordert von Deutschland 4,7 Milliarden Euro als Entschädigung für die Stilllegung seiner Atomkraftwerke. Vattenfall hat die Bundesregierung vor einem internationalen Schiedsgericht in Washington verklagt. …. Die Energiekonzerne Eon, RWE und Vattenfall klagen wegen des Atomausstiegs auch vor dem Bundesverfassungsgericht auf Schadenersatz. Allein Eon fordert vom Steuerzahler acht Milliarden Euro.
Dringender denn je: Staatsrecht vor allen anderen, fremden Rechten!
Der Energiekonzern Eonfordert von der Bundesregierung 380 Millionen Schadenersatz für das dreimonatige Atom-Moratorium nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Dabei geht es um entgangene Gewinne wegen der Abschaltung der Kernkraftwerke Unterweser (Niedersachsen) und Isar 1 (Bayern). Zuvor hatte schon RWE eine Schadenersatzklage in Höhe von 235 Millionen Euro wegen der dreimonatigen Biblis-Abschaltung eingereicht – auch hier gingen anschließend beide Blöcke nicht mehr ans Netz.
Wegen der dauerhaften Stilllegung und der Beschlüsse zum Atomausstieg haben Eon und RWE Verfassungsbeschwerde eingelegt – hier geht es wohl um Schadenersatz in zweistelliger Milliardenhöhe.
Die Energiekonzerne klagen zudem gegen Zusatzkosten bei der Endlagersuche – so will Eon sich unter anderem nicht an Kosten beteiligen für die geplante Unterbringung von 26 Castor-Behältern aus der Wiederaufarbeitung im Ausland in anderen Zwischenlagern als in Gorleben, wo es hierfür eine gültige Einlagererlaubnis gebe.
Die Wasserkraftwerke rentieren nicht mehr. Komisch, erst noch wurde das Wasserschloss Schweiz als heilige Kuh verehrt!
Wenn erneuerbare Energie gefördert wird, wie auch immer, dann sind Speicher unverzichtbar!
Speicher:
Stauseen
Akkumulatoren
allenfalls Warmwassertanks
aufgeheizte „Untergründe“
Umwandlung in Wasserstoff oder andere chemische Energieträger… mehr
„(…)Wegen den tiefen Kosten für Kohle, Gas und CO2-Zertifikate und teilweise billiger Solar- und Windenergie sind die europäischen Strompreise deutlich gesunken. Schweizer Atomstrom ist zurzeit nicht konkurrenzfähig. …)“
Niemand spricht darüber, dass sich die billige Konkurrenz aus Europa mit gedrucktem Geld und mit riesigen staatlichen Subventionen finanziert. Sie betreibt unlauteren Wettbewerb! Würden Staaten ausserhalb der EU so verfahren, würden sie vor europäische Gerichte gezerrt und sie müssten riesige Bussen bezahlen.
Die Schlaumeier sind wieder in Aktion! Das Volk soll einmal mehr gemolken werden! Die Atomkraftwerke, sollen in einer staatlichen Auffanggesellschaft zusammengefasst werden, so die Pläne des maroden AKW-Betreibers Alpiq. „20 Minuten“ formuliert es so:
„(…) Um das Ziel zu erreichen, könnte auch mit der Jobangst gespielt werden, schlagen die Lobbyisten Alpiq vor. Eine Rettung durch den Staat werde begünstigt, «falls die einzige Alternative zur Rettung ein Verlust an Arbeitsplätzen mit hohen sozialen Folgekosten für Kantone wäre», heisst es im Papier. …)“
Die Fehler der Stromkönige und der Politik wird der Steuerzahler bezahlen, egal ob es eine staatliche Auffanggesellschaft geben wird, oder ob es Konkurse gibt. Verbleibende Altlasten werden den Aktionären, also vorwiegend Kantone und Gemeinden aufgebürdet – ausser der Bund nähme sich der Sache an. Der Steuerzahler kommt so oder anders, an die Kasse.
In den Fonds für die Stilllegung müssten mindestens 20 Milliarden Franken gebunkert sein. Werden Geschäftsberichte durchkämmt, finden sich diese Summen nicht!
Die Möglichkeiten des kleinen Mannes
Solarzellen werden günstiger und die Akkutechnik bringt leistungsfähigere Produkte auf den Markt. Insellösungen werden somit attraktiver. So wie heute schon Alphütten ohne Zugang ans öffentliche E-Netz mit Solarstrom betrieben werden, kann ich doch heute mein Haus versorgen! Meine kleine Versuchsanlage bestärkt mich in dieser Annahme! Dann können die „Volksmelker“ den abgeschöpften Rahm bald an ihr Bein streichen! Sie finden ihr Parkett jederzeit! Beispiel: Liberalisierung im Strommarkt – ein gutes Geschäft!
Nachtrag: Weil Links im Blog mit der Zeit verschwinden, treibe ich etwas mehr Aufwand und verbrauche etwas mehr Speicherplatz. Doch für meine Leser und Leserinnen ist es angenehmer so.
Der Hotelier aus Brig hat den Durchblick in Sachen Strom!
«(…)Treuhand für Atomstrom
Früher lernten wir in der Schule den Dreisatz. Heute haben alte Männer Angst vor Flatterstrom.
Von Peter Bodenmann
Wasserkraft ist das Standbein der Schweizer Stromproduktion. Ihre Schwäche: Wasserkraftwerke produzieren im Sommer mehr Strom als im Winter. Ihre Stärke: Mit Wasserkraft kann man dank Schweizer Stauseen Flatterstrom aus Sonne und Wind problemlos glätten. In Norwegen wird bis 2020 der grösste Onshore-Windpark Europas gebaut. Die Dänen von Vestas dürfen 278 Windturbinen mit je einer Leistung von 3,6 MW liefern.
Der Windpark Fosen Vind wird pro Jahr 3400 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Davon 60 Prozent im Winter. Windkraft ist die ideale Ergänzung zur Wasserkraft. Erstens, weil die Produktion vorab im Winter anfällt. Und zweitens, weil sie zurzeit die mit Abstand günstigste erneuerbare Energie ist. (Anmerkung odh: Da wo der Wind zu wenig weht, dient Solarenergie. Die im Sommer zu viel produzierten Kilowatts lassen sich dazu verwenden, um Wasser in die Speicherseen zu pumpen. So können diese zusätzlich sinnvoll genutzt werden!)
Fosen Vind wird nur 1,2 Milliarden Franken investieren, um 3,4 Milliarden Kilowattstunden Strom zu produzieren. Um pro Jahr jeweils eine Kilowattstunde Strom zu produzieren, muss man im norwegischen Trondheim nur 35 Rappen investieren. Der Preis pro Kilowattstunde Strom wird – alles inklusive – rund 4 Rappen betragen. Eine Revolution. Neue britische Atomkraftwerke produzieren eine Kilowattstunde Strom für 13 Rappen. Ohne Berücksichtigung der Entsorgungskosten. Neue Windparks von Vestas produzieren die Kilowattstunde günstiger als Beznau, Gösgen oder Leibstadt. Subventionsfrei.Nicht begriffen haben das die bürgerlichen Parteien. Sie wollen die gefährlichen Schweizer Schrottreaktoren unbefristet weiterlaufen lassen. Nicht begriffen haben das die rotgrünen Umweltfreunde. Sie wollen nach dem Vorbild der Landwirtschaft die rationelle Produktion alternativer Energien weiter mittels Subventionslawinen verhindern.
Begriffen haben die neue Ausgangslage die Credit Suisse und die BKW (ehemals Bernische Kraftwerke). Die Credit Suisse organisiert die zurzeit spottgünstigen Kredite für Fosen Vind. Die BKW unter Suzanne Thoma beteiligt sich zu 11,2 Prozent an Fosen Vind. Begriffen hat dies Alpiq. Niemand interessiert sich mehr für Schweizer Atomstrom. Beteiligungen an den ältesten Schrottreaktoren der Welt will kein Hedgefonds erwerben. Um die Politik zum Handeln zu zwingen, bietet deshalb Jasmin Staiblin die Hälfte der wertvolleren Wasserkraft zum Verkauf an. Notfalls auch an ausländische Unternehmen. Thoma und Staiblin investieren keinen roten Rappen in die Kampagne von Economiesuisse gegen die Stilllegung der Atomkraftwerke. Nichts wäre den beiden lieber, als wenn der Staat diese aufkaufen und stilllegen würde. Mittels einer Treuhandgesellschaft. Nach DDR-Vorbild.
Wer hat noch Angst vor Flatterstrom? Leserinnen und Leser der Weltwochewissen es.
Der Autor ist Hotelier in Brig und ehemaliger Präsident der SP Schweiz. )»
Als Hotelier ist man am Puls des Tourismus, welcher ein schwieriges Umfeld darstellt. Der «Linke» muss sich den Gegebenheiten des Marktes stellen. Als Unternehmer hat er bei Lenin wohl kaum sinnvolle Ratschläge nachgelesen!
Solarparks, wie in einem Steinbruch am Walensee angedacht, sollte man vermehrt in die Betrachtung einbeziehen!
Im Kanton Obwalden würde sich im Melchtal, das Gebiet über dem «Schild» anbieten! Der gelbe Bogen zeigt den natürlichen «Parabolspiegel». Hier würden Solarzellenfelder kaum jemanden stören. Da wo es erforderlich ist wäre eine Kombination mit Lawinenverbauungen möglich. Der «Bogen» wird bei sonnigem Wetter vom Morgen früh bis in den späten Abend mit Sonnenlicht belegt! Im übrigen sehen wir rot markiert, dass da Windquellen vorhanden wären. Der Abtransport des gewonnen Stroms könnte in einer Leitung erfolgen! «Pfuus» gäbe es genug, man müsste ihn lediglich abholen!
Betriebe, Unternehmungen und Institutionen können Regionen befruchten und am Leben erhalten. Am Beispiel einer ländlichen Gegend im französischen Jura konnte beobachtet werden, dass nach der Schliessung des einzigen grösseren Arbeitgebers, einem Spital, sich die Gegend rund herum zurück entwickelte und verarmte. Der Umlauf des Geldes nahm ab!
Beckenried hat erfahren, was der Verlust eines „Grossbetriebes“ bedeuten kann.
Aus Distanz betrachtet dürfen auch kritische Fragen gestellt werden.
Die „Fabrik“ war nicht nur eitel Sonnenschein. Erneuerungen wurden nur dann gemacht, wenn es absolut nötig war. Extrem formuliert: Es wurde versucht, mit Nichts, Alles zu machen! Nicht umsonst wurde gewitzelt, die „Fabrik“ unterscheide sich von St. Urban (“Klappsmühle“, sorry Psychiatrie) nur darin, dass St. Urban wenigstens ein dichtes Dach vorzuweisen hätte (Othmar Käslin sel. – «Ottmari»). Rationalisiert wurde höchstens auf Druck von aussen (Markt). Während in der Risleten das Gestein von Hand bis fast auf Faustgrösse mittels „Schlägel und Wegge“ verkleinert werden musste, weil der Steinbrecher keine grösseren Steine schlucken konnte, wussten sich andere Betriebe besser zu helfen. Im „Hartsteinwerk Matt“ von «Praloran, Murer und Hagenbach» wurde schon früh rationalisiert. Rollwagen wurden durch Dumper (Dormann) ersetzt. Ein Bagger aus amerikanischen Armee-Restbeständen, der schon bald durch eine leistungsfähigere Maschine ersetzt wurde, kam zum Einsatz. Der Kraftprotz von Brecher stellte alle Maschinen der Konkurrenz weit herum in den Schatten. Die noch ungebrauchte Reservemaschine vom Typ „Ammann“ kam aus einem beendeten Kraftwerkbau. Dieser konnte Steine aufnehmen von der Grösse einer „Badewanne“, wie mir Onkel Meinrad Murer stolz erklärte und zeigte. So war es kaum verwunderlich, dass im Vergleich ein etwa doppelterAusstoss mit halbem Personalaufwand erreicht wurde. Faktor 4 etwa, die Sprache könnte nicht deutlicher sein! In der Risleten musste das gebrochene Material wieder in Rollwagen geladen werden um per Nauen in die Fabrik zu transportieren. In der „Matt“ konnte das aufbereitete Material direkt vom Silo via Kännel und/ oder Förderband auf die Nauen geladen werden. Das kleine Unternehmen war dem grossen an Effizienz weit überlegen! Mit diesem geistigen Ausflug sollen aber die Leistungen der Pioniere, welche in Beckenried eine Kalk- und Steinfabrik aufbauten nicht geschmälert werden.
Musste in der Risleten Bergschotter abtransportiert werden, war Handarbeit angesagt. Die Seegusler verschoben pro Tag etwa 25 Tonnen Material pro Mann von Hand! Ob man davon in Irland Kenntnis hat? Kaum, denn ich glaube, dass nicht einmal die Zurlindens oder Franz Huber davon Kenntis nahmen…
Allerdings gelang es den Unternehmern und Strategen nicht, dass der Gewinn in der Schweiz abgeschöpft wird. Dieser fliesst nun nach Irland! Wer Chips (Aktien) im Casino (Börse) verhökert, braucht sich nicht zu wundern, wenn andere abkassieren….Rein um den Gewinn abfliessen zu lassen bräuchte es keine Fremdarbeiter. Die sollten direkt im Profitland ihre Brötchen verdienen… aber das ist zu einache «Alchemie»!
Die „Fabrik“ verdient meine besondere Beachtung. Wie viele andere, verdiente mein Vater hier sein Brot. Er war über 25 Jahre treuer Mitarbeiter. Der Betriebsausflug vom 18. Mai 1957 (Sa) war sein letzter….
Die Beckenrieder «Omerta» hielt dicht. Was an diesem Ausflug passierte, wurde «zugemauert»… Der «Gulag» wurde weiter genährt.
Kalk-und Steinfabrik AG Beckenried
von Paul Zimmermann, pensionierter Gemeindeschreiber von Beckenried. Er hat einen Beitrag zur Ortsgeschichte für das Beggriäder Mosaik Nr 43/ Nov. 2002 sorgfältig zusammen getragen. Als ehemaliger KV-Stift der «Fabrik»kennt er die «Materie». Ich stehe mit ihm in verwandtschaftlicher Verbindung. Und er war unser Standesbeamte vor über 50 Jahren…
Die Gemeinde konnte den Artikel nicht zur Verfügung stellen weil die Dateien erfasst und gespeichert sind ( so Daniel Amstad, Gemeindepräsident und Verantwortlicher Mosaik!). Für mich bedeutete dies eine kleine Fleissarbeit. Folgen wir Paul Zimmermanns interessanten Schilderungen (meine Ergänzungen sind kursiv geschrieben, ebenfalls habe ich einige Bilder ersetzt):
Wasser und Stein bringen Brot
Die Einwohner Nidwaldens lebten über Jahrhunderte zur Hauptsache von der Land- und Forstwirtschaft und den damit verbundenen Handwerken. Der Anstieg der Wohnbevölkerung erforderte die Suche nach weiteren Erwerbsmöglichkeiten. Der gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingetretene wirtschaftliche Aufschwung kam dem entgegen.
In unserem Kanton war ursprünglich die Möglichkeit zur Wassernutzung und ein geeigneter Standort, mit Vorteil am See, für die Eröffnung von Handwerks- und Fabrikationsstätten ausschlaggebend. Das beste Beispiel dafür ist die gewerbliche und industrielle Entwicklung im Rozloch. In ähnlichem Rahmen trifft dies auch für Beckenried zu. Die vorhandene Wasserkraft des Mühlebaches und des Kohltalbaches boten Voraussetzungen zum Gesteinsabbau in den Steinbrüchen und dessen Aufarbeitung, vornehmlich zu Kalk und Zement. Zum einen ergab sich die Möglichkeiten Gerätschaften durch Wasserkraft anzutreiben, zum anderen war das für die verschiedenen Betriebsabläufe notwendige Wasser vorhanden.
Wohl aus solchen Überlegungen heraus erfolgte im Jahre 1889 die Gründung der Firma „Kalk- und Cementfabriken Beckenried Actiengesellschaft“. Sie entwickelte sich sehr rasch zu einem beachtlichen Fabrikationsbetrieb. Im Jahre 1914 übernahm sie die zweite in Beckenried bestehende Kalkfabrik, die Firma Schwarz& Co. Zu Zeiten sollen in beiden Betrieben zusammen an die 250 Arbeiter beschäftigt gewesen sein; zu einem beachtlichen Teil Italiener. Einige von ihnen sind hier sesshaft geworden oder haben andernorts in der Schweiz ihre zweite Heimat gefunden.
Über Jahrzehnte war die Firma „Kalk- und Cementfabriken Beckenried Actiengesellschaft“ bzw. die spätere „Kalk-und Steinfabrik AG“ eine der gesamtschweizerisch führenden Firmen zur Herstellung von Baustoffen. Wohl dank ihr war Beckenried in den Jahren 1880 bis ungefähr 1920 bevölkerungsmässig die zweitgrösste Gemeinde Nidwaldens. Stans hatte anno 1920 total 2980 Einwohner, Beckenried 1628, Buochs 1549. Gegenwärtig (2002) ist Beckenried mit rund 2900 Einwohnern an 7. Stelle der 11 Nidwaldner Gemeinden. Nidwalden hatte 1840 erst 11’339, 1920 schon 13956 und Ende 2001 bescheidene 38740 Einwohner. Per 31. 12. 2014 sind es 42’100 Einwohner. Der Ausländeranteil beträgt 13,2% (31. August 2014). Beckenried vermochte mit der Bevölkerungsentwicklung nicht Schritt zu halten. Ein Grund dazu sind sicher die fehlenden Arbeitsplätze.
Am 3. Juni 1969 gab der Verwaltungsrat der „Kalk- und Steinfabrik AG“ offiziell und in einer Pressemitteilung die bevorstehende Schliessung der Fabrik auf Ende des Jahres 1970 bekannt. Vorgängig fanden mit Beteiligung des Regierungsrates und des Gemeinderates eingehende Gespräche und Abklärungen zu allfälligen Alternativen statt. Diese blieben ohne konkrete Ergebnisse. Eingehende Untersuchungen hatten gezeigt, dass die langfristige Weiterführung des Betriebes wirtschaftlich nicht zu vertreten war. Neu kam hinzu, dass die damals vorgesehene Linienführung der Nationalstrasse N2 (heute A2) die Schliessung des Steinbruches Risleten zur Folge gehabt hätte, womit der Fabrik zum Teil die Rohmaterialbasis entzogen worden wäre. Im Weiteren datierten die in Betrieb stehenden Fabrikationsanlagen für Kalksteine aus den Dreissigerjahren und vermochten den modernen produktionstechnischen Anforderungen nicht mehr zu genügen. Ein Neubau der Kalksandsteinfabrik am derzeitigen Standort war einerseits daher nicht vertretbar, da zur Abdeckung der Kosten unbedingt grössere Produktionseinheiten notwendig gewesen wären, dazu jedoch die Nachfrage fehlte. Zum anderen verfügte die Fabrik weder über einen geeigneten Strassenanschluss, noch über einen Bahnanschluss. Der grösste Teil der Rohmaterialien musste über den See zugeführt werden; die Fertigprodukte wurden seit jeher mit Nauen (Lastschiffen) abtransportiert. Diese zusätzlichen Transportkosten, mit denen konsumnahe Konkurrenzfabriken weniger oder überhaupt nicht belastet waren, fielen von Jahr zu Jahr immer mehr ins Gewicht.
Als ein Jahr später die neue Linienführung der Nationalstrasse mit dem Seelisbergtunnel bekannt wurde, keimte Hoffnung auf. Der Weiterbestand des Steinbruches in der Risleten war möglich. Die Weisskalkproduktion hätte also weiter geführt werden können. Die Risleten hätte aber auf längere Sicht zu wenig abbaubares Gestein hergegeben. Die Erschliessung eines neuen Steinbruches kam nach eingehender Prüfung aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen nicht in Frage.
Im Jahre 1969 wurden noch 40 Mitarbeiter beschäftigt, davon 27 Schweizer. Die Firma bemühte sich, den Mitarbeitern Stellen in anderen Firmen zu vermitteln und zeigte sich auch inbezug auf die Sozialleistungen, Abgangsentschädigungen und allfälligen Kündigungsfristen im Verhältnis zur damaligen allgemeinen Usanz grosszügig. Sowohl für die Belegschaft, wie das Gemeinwesen Beckenried war die anfangs des Jahres 1971 erfolgte Schliessung der Kalk- und Steinfabrik ein schwerer Schlag. Dies umso mehr, als innert relativ kurzer Zeit auch die Betriebe „Sattelfabrik Herbert Reinecke“ und der Steinbruch „Murer & CO“ schlossen und die „Sägerei Remigi Murer’s Söhne AG“ nach Stansstad dislozierte. Die nachfolgende Hochkonjunktur mit dem Bau des Seelisbergtunnels und des Lehnenviadukts schuf auf befristete Zeit einen Ausgleich und liess den Wegfall der Arbeitsplätze lindern. Betrachtet man die heutige Situation, zeigt es sich, dass in Beckenried ein Mangel an Arbeitsplätzen besteht. Es ist schwierig, den Bestand zu halten, geschweige denn Ausfälle wettzumachen oder gar zusätzliche Stellen zu schaffen. Umso mehr von Bedeutung und positiv zu bewerten ist, dass durch die dieses Jahr durch den Regierungsrat an die WABAG Kies AG erfolgte Neuerteilung der Konzession zur Kiesentnahme in der Risleten die zur Zeit davon abhängigen dreizehn Arbeitsplätze auf der Baggeranlage, auf den Lastschiffen und in der zentralen Werkstatt in Beckenried erhalten bleiben.
Sinn und Zweck diese Beitrages im „Beggriäder Mosaik“ möchte sein, die „Kalk- und Steinfabrik“ als einen gewichtigen Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde Beckenried in Erinnerung zu behalten. Dass dies möglich wurde, dafür geht ein besonderer Dank an die Direktion der WABAG Kies AG; insbesondere an deren kürzlich in den Ruhestand getretenen Direktor Peter A. Weber für die grosse Unterstützung bei der Recherchierung und Aufarbeitung der Unterlagen. Ein Dank geht auch an all die weiteren Personen, die mit Auskünften oder Unterlagen dienten. Zahlreiche Photos aus der Zeit des Autobahnbaues verdanken wir Pater Adelhelm Bünter selig. Weitere Unterlagen stammen aus dem Gemeindearchiv.
Beckenried, im Oktober 2002, Paul Zimmermann, KV-Stift in der Kalk- und Steinfabrik AG in den Jahren 1952 – 1957
Die Firmengeschichte im Zeitraffer
Die verflossenen 125 Jahre fallen in eine Zeit, die wirtschaftlich und gesellschaftlich mehr Veränderungen mit sich brachte, als dies vorher je der Fall war. Die nachfolgende Firmengeschichte möchte Einblicke vermitteln und anregen, auch zwischen den Zeilen zu lesen und Parallelen zu ziehen. So waren z.B. die ersten Eigentümer Franzosen, es folgten Schweizer und nun Iren. Oft ist auch die Rede von Firmengründungen, Auflösungen oder Zusammenschlüssen, von Kartellen Konkurrenzkampf, von Erfolgen und Krisen. Alles Dinge, die wir heute fast täglich von den Medien vermittelt bekommen.
1878: Herr Sevestre, ein unternehmungsfreudiger Franzose aus dem Elsass gründet in Beckenried eine Kalkfabrik. Am Mühlebach, wo zwei Wasserräder laufen, werden anstelle der bisherigen Zündholzfabrik fünf Kollergänge installiert. Im „Doelli“ (heute Delli) bei Alpnachstad und in der Hinter Rütenen werden die Kalksteine in Schachtöfen gebrannt und zum Mahlen an den Mühlebach transportiert. Da der dortige Platz keine Entwicklung gestattet, erfolgt der Kauf von Terrain zwischen dem Vorder- und Hinter-Erlibach. In der Folge wird auch dort gebrannt und gemahlen. Als Kraftquelle dient ein Dampf-Lokomobil.
1883:Eintrag Firma E. Sevestre & Cie im Handel-sregister. Als Eigentümerin ist Frau Elise Sevestre ver- merkt. Zweck: Zement- und hydraulische Kalkfabrikation. Hauptniederlassung in Beckenried; Zweigniederlassung in Bludenz, Aussersihl (Zürich) und Rozloch.
1889: Mühlhauser Herren gründen die „Kalk- und Cementfabriken Beckenried Aktiengesellschaft“. Mit einem Kapital von Fr. 300’000.- Die Gesellschaft erwirbt am 1. Juli die Kalkfabrik Sevestre & Cie. Das erst Betriebsjahr, nur 6 Monate dauernd, bringt einen Gewinn von Fr. 36’419.50.
1890: Erste Generalversammlung. Es sind 18 Aktionäre, 274 Aktien haltend, anwesend. Alois Steinbrunner übernimmt die Direktion. Der Steinbruch „Doelli“ wird aufgegeben.
1891: In Zürich wird die Fabrikation von Schlackenzement aufgenommen.
1893: Der Betrieb in Zürich wird von Aussersihl nach Giesshübel verlegt und erweitert. Sevestre eröffnet in Chatel – St. Denis (Freiburg) eine Konkurrenzfabrik und wird deshalb vom Verwaltungsrat abberufen.
1895: Die Fabrikation am Mühlebach und die Öfen in Hinter-Rütenen werden eingestellt. Es erfolgt die Konzentration auf die Anlagen im Erlibach, wo Investitionen in der Höhe von weiteren Fr. 163’000.- erfolgen.
1896: Fortsetzung des Ausbaus der Anlagen Erlibach mit Investitionen von Fr.182’000.- . Damit erreichen die Investitionen in Beckenried und Zürich total Fr. 816’000.-. Nach Abzug der erfolgten Abschreibungen von Fr. 204’000.- beträgt der Buchwert Fr. 612’000.-. Der Jahresumsatz an hydrauliaschem Kalk erreicht 26’320 Tonnen. Der Verkauf geht mehrheitlich an die im Bau befindliche Gotthardbahn.
Der Verlad erfolgt bereits ab der Fabrik in Bahnwagen. Diese werden mit Trajektschiffen der Dampfschiffgesellschaft zu den Geleiseanschlüssen transportiert (Flüelen, Luzern).
1897: Eröffnung eines Verkaufsbüros in Zürich.
1898: Es werden wieder Fr. 108’000.- investiert.
1899:Ausgabe einer 1/2 % Obligationsanleihe im Betrag von Fr. 300’000.- Gründung des ersten Kartells mit Beckenried an der Spitze. Verkauf der Schlackenzementfabrik Giesshübel.
1902: Grosse Baukrise in der schweizerischen Bauwirtschaft. Gründung der AG Kalk. Bis 1906 infolge geringem Absatz und niedrigen Preisen kein Gewinn mehr erzielt.
1912: Das Obligationenanleihen wird in 5% konvertiert auf Fr. 200’000.- reduziert.
1914: Übernahme der Kalkfabrik Schwarz & Co. mit Öfen in Vorder-Rütenen (Moklis) und Risleten zum Preis von Fr. 112000.-
So um 1948 waren die Brennöfen längst nicht mehr im Betrieb. Doch die Anlage diente als Rampe. Der obere Teil war überdacht. Mit Rollwagen wurde das ausgebrochen Material ab dem Steinbruch in Silos gekippt. Ab da wurden Rollwagen abgefüllt und mit dem Delphin oder der Steinrose zur Fabrik transportiert. Im oberen Teil wohnte damals die Familie Richiger, im unteren Teil die Familie Josef Grüniger. Er fuhr eine Zeit lang auf dem Delphin.
1915:Beginn der grossen Weisskalk-lieferunung für die Carbidfabrikation infolge des hohen Verbrauches der kriegsführenden Länder. Aufbau von 2 Öfen auf 12m Höhe. Da die Mühlhauser Herren während des Krieges nicht in die Schweiz kommen können, übernehmen Direktor Steinbrunner und sein Schwiegersohn Hermann Beck- Stein- brunner das Unternehmen durch den Aufkauf der Aktien. Die Kalk AG wird um 10 Jahre verlängert.
1920: Ferdinand Zurlinden erwirbt am 14. August für die Jura-Cement-Fabriken – Wikipedia sämtliche Aktien und Obligationen von den Herren Beck & Steinbrunner zum Kaufpreis von Fr. 470’000.- Ferdinand Zurlinden wird Verwaltungsratspräsident. Konrad Edelmann übernimmt die technische Leitung in Beckenried. Gustav Schneider leitet das kaufmännische Büro zuerst von Aarau aus.
An Besitztum wird ausgewiesen:
Fabrikareal im Erlibach und in der Vorder-Rütenen; Steinbrüche Vorder- und Hinter-Rütenen mit zwei Schiffswehren, Konzession für Steinbrüche Risleten und Scheubrix.
Zwei grosse Weisskalkschachtöfen, 6 kleine Schachtöfen, 1 Peiffer-Kugelmühle mit Windsichter und Walzen-Vorbrecher, 1 Hochspannungsmotor 120 PS mit durchgehender Transmissionswelle, 4 Silos für je 100 Wagen gemahlenen Kalk, drei Löschhallen, ein Lastschiff mit 50 Tonnen und eines mit 25 Tonnen Tragkraft, beide mit 12 PS Benzinmotor ausgerüstet. Direktionswohnhaus am Mühlebach, Arbeiterwohnhaus mit 6 Wohnungen im Erlibach, 2 kleine Wohnhäuser in Vorder- und Hinter-Rütenen.
Gründung der Vereinigung Schweizerischer Weisskalk-Fabrikanten mit Kontingentierung der 7 Fabriken. Beckenried erhält einen Anteil von 12%.
1921:Abbruch von 2 Löschhallen. Die 3. Löschhalle erhält ein neues Betondach. Anschaffung einer Entstaubungsanlage Beth für die Mühle mit Kosten von Fr. 12’000.-. Kauf einer Kalklöschmaschine System Schulthess vom Kalkwerk Hergiswil zum Preis von Fr. 30’000.-, womit gleichzeitig die Marke „Kalk“ erworben wird.
1922: Aufgabe der Schlackenzement-Fabrikation durch Verkauf des 300 Wagen Kontingents an die E.G. Portland.
1923:Gustav Schneider übernimmt die Direktion in Beckenried.
Aufstellung eines Steinbrechers in der Risleten. Einführung des Rollloch-Betriebes im Steinbruch Scheubrix (Rolle (Bergbau) – Wikipedia). Installation der Abzapfschnecken im Kalksilo mit halbautomatischer Waage.
1924: Bau des Nauens „Schwalmis“ mit 90 Tonnen Tragkraft, 36 PS Sulzer Diesel, 13 km/h Geschwindigkeit, Gesamtkosten von Fr. 40’000.-
1925:Übernahmen des Weisskalk- kontingents von ca. 5% des stillgelegten Kalkofens Hergiswil gegen eine Entschädigung von Fr. 40’000.-.
1926: Die „Kalk AG“ wird um weitere 10 Jahre verlängert. Bau des „Steinnauen“ (Steinrose, ist heute auf dem Sarnersee) mit eingebauten Geleisen für Rollwagen, 50 To Tragkraft, 20 PS Sulzer Diesel, Geschwindigkeit 12 km/h. Kosten: Fr. 30’000.-.
1927: Jules Moschen wird nach 48-jähriger Tätigkeit pensioniert. Robert Crivelli-Würsch ist sein Nachfolger.
1928:Erhöhung des Aktienkapitals auf Fr. 500’000.-. Neue Firmenbezeichnung: „Kalk-und Steinfabrik AG“
1929: Aufnahme der Kalksandsteinfabrikation mit folgender Ausrüstung: 1 Presse Komnick mit 2400 Stück Stundenleistung. 1 Dampfkessel 84 m3 Sulzer 1906. 3 Härtekessel zu 16 m, 1 Mischtrommel 16 m3, 1 Sandmühle Löhnert, 1 Drehkran (Typ Kayser) 5t Tragkraft.
Die Kalksandsteinfabrikation ist die Reaktion auf die Gründung der Cementfabrik Hunziker in Olten.
Inbetriebnahme des neuen Nauens „Goliath“ im August. Tragkraft 250 Tonnen, 90 PS Sulzer Diesel, 15 km/ Geschwindigkeit. Kosten: Fr. 75’000.-
Schicksalsschlag für die Firma, für die Angehörigen und ganz Beckenried. Der Nauen „Schwalmis“ versinkt am 12. Dezember 1929 in einem fürchterlichen Sturm. Zwischen Gersau und Beckenried fand die gesamte Besatzung, Lorenzo Clementi, Johann Ambauen, Louis Käslin, August Scheuber und Emil Vogel den Tod. Auf dem Friedhof erinnert eine Gedenktafel an dieses traurige Ereignis.
Am Morgen wurde mit voller Ladung nach Flüelen gefahren. Auf der Rückfahrt fasste der Schwalmis in Brunnen Schotter. Ungefähr um 17 Uhr erfolgte dort die Abfahrt. In Anbetracht des Umstandes, dass sich ein Sturm ankündigte, war der Nauen nur etwa zu drei Vierteln beladen. Trotz der Vorsichtsmassnahmen wurde der Heimathafen bei der Kalk-und Steinfabrik nicht mehr erreicht.
Nicht zu vergessen ist der Stiefbruder von Meinrad und Edi: Josef Würsch (Schwabs Sepp). Er war vielseitig begabt, Schmied von Beruf – ein ideenreicher Alleskönner! Er baute aus Stahlblech ein Nauenmodell, an dem die Überlegungen geübt werden konnten. Er war quasi der Stratege! Jahre später spielten wir mit dem «Eysigè» – mit dem Eisigen Nauen – aus Eisen…
1930: Preiskampf mit den Cementfabriken Olten und Hausen. Installation einer zweiten Komnick-Presse mit ebenfalls 2400 Stück Stundenleistung. Kosten Fr. 30’000.- Erstellung eines neuen Bürogebäudes mit Kosten von Fr. 7000.- Die Fabrik im Rozloch wird still gelegt und deren Kontingent auf andere Fabriken verteilt. Verlängerung der Weisskalkvereinigung um 5 Jahre.
1931: Die beiden grossen Weisskalköfen werden infolge Rissbildung durch zwei neue Schachtöfen mit 13 m Futterhöhe und 2,5 m Durchmesser ersetzt. Deren Leistung beträgt 18 Tonnen. Kosten Fr. 60’000.-
Die Kalkfabrik Bärschwil wird stillgelegt. Der Kampf mit Olten und Hausen wird beendet, indem Olten ein Kontingent erhält und Hausen von der E.G. Portland gekauft wird.
1932: Rudolf Zurlinden, Gründer und Seniorchef der Jura-Cement-Fabriken, stirbt im Alter von 81 Jahren.
Rudolf Zurlinden wuchs als Waisenknabe in denkbar einfachen Verhältnissen in Zofingen auf. Er bewies schon früh seine geschäftliche und organisatorische Begabung. Er diente auch uneigennützig der Öffentlichkeit.
Mit 30 Jahren gründete Rudolf Zurlinden in Aarau eine Zementfabrik (Jura Cement – Geschichte), die später nach Wildegg verlegt wurde. Die Jura-Cement-Fabriken Aarau-Wildegg wurden unter seiner Führung zu einem der bedeutendsten Unternehmen der Baustoff-Industrie der Schweiz. Zu den zahlreichen Tochtergesellschaften gesellte sich 1920 die Firma „Kalk- und Steinfabriken Beckenried Actiengesellschaft“. Rudolf Zurlinden hat sich sehr für den Betrieb Beckenried interessiert und ihm beachtliche Synergien zu gute kommen lassen. Die Kalk- und Steinfabrik AG konnte aus seinem Nachlass ein Aktienpaket der Kieshandels AG Brunnen übernehmen.
Verlängerung der Weisskalkvereinigung bis 1940. Beckenried bekommt ein variables Kontingent von 3-5 Prozent.
1933: Kontingentierung der Kalksandsteine unter sich und mit den Ziegler-Organisationen. Beckenried bekommt ein 11% Kalksandstein-Kontingent.
Die Kieshandels AG Brunnen wird aufgeteilt und die AG Seeverlad Horw gegründet. Es wird dort eine Verladebrücke von 65 m Länge mit einer 5,5 T Laufkatze erstellt. Damit erhält Beckenried den lang ersehnten Lagerplatz in der Nähe von Luzern und die Möglichkeit für den maschinellen Auslad der Nauen und zum Belad der Lastautos.
1934: Beginn der Fabrikation von Hohlkammersteinen mit 12% Einsparung an Material und Frachten. Das entsprechende Patent wird eingetragen.
1935: Kauf des Rennbootes „Tempo“ mit Kosten von Fr. 7000.-
Für den Kalk werden allgemein die Papiersäcke eingeführt. Knoblauch, Schinznach-Bad, baut eine Cementfabrik. Der Kampf gegen ihn beginnt.
1936:Stilllegung der Cement- und Kalkfabrik Knoblauch. Dessen Kontingent wird verteilt. Das Kontingent Beckenried steigt von 10,41 auf 12,79 %.
Nach mehreren Krisenjahren in der ganzen schweizerischen Bauwirtschaft ist der Tiefpunkt bezüglich Absatz und Preise erreicht.
1937: Verlängerung des Kontingentvertrages Ziegler/Kalksandstein um 5 Jahre. Die Ziegler-Organisationen gründen Verkaufsstellen. Beckenried schlisst sich an. Errichtung eines neuen Werkstattgebäudes. Kosten Fr. 12’000.-
1939: Beim Ausbruch des 2. Weltkrieges ist die Fabrik wohl vorbereitet und mit sehr grossen Vorräten ausgestattet.
1940: Inbetriebnahme einer elektrischen Dampfkesselheizung mit 200 Watt Leistung (kWh?). Kosten Fr. 10’000. Es wird ein elektrischer Schweissapparat(!) angeschafft.
1941: Ablauf des Kontingentvertrages Ziegler/Kalksandstein. Das Preishaltungsabkommen bleibt noch bestehen.
1942: Anstieg des Verbrauches von hydraulischem Kalk infolge der Zement-Rationierung. Die „Sektion für Baustoffe“ zwingt zur Verwendung des Lonza-Karbidkalkes für die Kalksandsteinfabrikation. Erstellung einer zweiten Kalkmühle. Kosten Fr. 50’000.- .
Ankauf des ca. 30 Jahre alten Nauens „Delphin“ (Früher Helene), 35 t Tragkraft, 12 PS Deutz-Motor (1-Zylinder). Geschwindigkeit 10 km. Preis Fr. 10’000.-
Der Unterstützungs- fonds wird in eine selbständige Stiftung umgewandelt. Das Anfangskapital beträgt FR. 70’000.-
1943:Inbetriebnahme einer neuen Brechanlage Ammann mit 1 Grobbrecher, 1 Amarobrecher, 2 Doppel-Vibrationssieben, 5 Silos. Kosten Fr. 70’000.- .
Bau des Kriegshafens in „Hinter-Rütenen“ mit Durchstich vom See her zum alten Steinbruch. Kostenübernahme durch den Bund (Militär). Aufstockung des Aktienkapitals auf 750’000 und Erhöhung der Beteiligung an der Sand- & Kies AG Alpnachstad zwecks Ankauf der Baggerfirma Spiller.
1944: Umbau des alten Fabrikgebäudes Vorder-Rütenen in zwei Arbeiterwohnungen. Kosten: Fr. 18’000.-
1945: Ferdinand Zurlinden ist 25 Jahre Verwaltungsratspräsident.
Direktor Gustav Schneider kann sein 25-jähriges Jubiläum feiern.
Der Umsatz erreicht erstmals eine Million Franken.
1946: Einbau einer Ölheizung in Dampfkessel. Schlossermeister Camadini stirbt nach 46 Dienstjahren. Nachfolger ist Josef Aschwanden (Aschwandès Beppi, s› Zindhéuzli – Zündhölzchen).
1947: Aufstellung einer dritten Kalksandstein_Presse.
1948:Franz Huber übernimmt die Direktion. Emil Honegger während rund zwei Jahren technischer Leiter.
1950:Die Fabrikation von hydraulischem Kalk wird aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.
1950: und Folgejahre. Erstellung eines Öllagers mit 3x 30’000 Liter-Tanks. Automatische Hochofenbeschickung und Modernisierung einzelner Betriebsteile wie Absackerei, Förder- und Container- anlagen. Neubau Unterstand mit Transformatorenstation.
1965: Geologische Gutachten über die Steinbrüche in der Risleten der Kalk- und Steinfabrik AG und der Murer & Co kommen zum Schluss, dass der weitere Abbau beschränkt ist. Zum einen sind die verwertbaren Gesteinsschichten zu einem grossen Teil erschöpft. Zum anderen sind die Steinbrüche durch die in Aussicht stehende Linienführung der Autobahn N2 (A2) tangiert. Abklärungen über Jahre hinweg ergeben Varianten für einen neuen Steinbruch an der westlichen Flanke der Kohltalschlucht und deren obliegenden Gebiet. Die Realisierung kommt nicht zu Stande.
1967: Erste Studien und Vorprojekte für eine Baggeranlage im Seegebiet Risleten.
1968: Übernahme der Waser- Baumgartner AG (nachmalige WABAG AG) durch die Jura-Cementfabriken. Die Kalk-und Steinfabrik weist an Produktionszahlen aus:
Kalksandsteine: 8,0 Mio. Stück; Weisskalk 12’600 Tonnen
Filler 7’600 Tonnen
1969: Die Kalk- und Steinfabrik AG bestätigt dem Gemeinderat Beckenried mit Schreiben vom 3. Juni 1969 die definitive Schliessung der Kalk- und Steinfabrik auf Ende des Jahres 1970. Vorgängig fanden intensive Verhandlungen mit Einbezug des Regierungsrates über Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung des Betriebes statt. Es ergaben sich keine Alternativen.
1970: Eine längere Schlechtwetterperiode verursacht am 31. Mai massive Rutschungen im Gebiet Ischen. Die Bachdurchlässe bei der Emmetterstrasse werden verstopft. Die Wasser- und Schuttmassen wälzen sich über die Emmetterstrasse und verwüsten das unterliegende Gebiet. Rund 1000m3 Schutt gelangen in die Fabrik und müssen mühsam weggeräumt werden.
Werkstattmeister Josef Aschwanden steht 50 Jahre im Dienst der Kalk- und Steinfabrik.
1971:Die Kalk- und Steinfabrik wird im Laufe des Monats Februar geschlossen. Der Steinbruch Risleten ist noch bis 1973 zur Gewinnung von Koffermaterial und Bergschotter in Betrieb. Die zentrale Werkstatt bleibt im Erlibach erhalten.
1972: Ausbau der Rütenenstrasse als Bauzufahrt zur Erstellung des Seelisbergtunnels. Damit erhält die Kalk- und Steinfabrik verspätet die seit Jahrzehnten ersehnte strassenseitige Erschliessung.
Am 9. März 1972 stirbt Direktor Franz Huber nach längerer Krankheit im Alter von 62 Jahren. Er war während 24 Jahren als Direktor in den Diensten der Kalk- und Steinfabrik AG. Daneben hat er sich in der Gemeinde und im Kanton immer wieder für die Übernahme Öffentlicher Aufgaben zur Verfügung gestellt: Mitglied der Verwaltungskommission des Gemeindewerks von 1955-1962, wovon die letzten 4 Jahre als Präsident, Gemeinderat von 1955-1962, wovon die letzten sechs Jahre als Gemeindepräsident; Kantonsrichter 1959-1965; Landrat 1966 bis zum Hinschied. Dr. Peter Weber wird Direktor der Seegesellschaften der Jura-Cement-Fabriken und damit auch der rechtlich noch bestehenden Kalk- und Steinfabrik AG. Das Personal der Seegesellschaften in die Pensionskasse der Jura-Cement-Fabriken aufgenommen.
Beginn der Abbruch arbeiten der Kalk- und Steinfabrik. Diese dauern bis 1978. Sie sind mit Übungen der Luftschutztruppen verbunden. Die Werkstatt und der Umschlagplatz bleiben in Betrieb.
1973: Studien zur Wohn- und Überbauung der Direktionsliegenschaft St. Anna. Die Realisierung unterbleibt.
1974: Die Kalk- und Steinfabrik wird durch Fusionsvertrag vom Oktober rückwirkend auf den 1. Juli durch die WABAG AG Buochs übernommen. Es entsteht die neue WABAG Kies AG mit Hauptsitz in Beckenried und Zweigniederlassung in Buochs. Aktienkapital 1,35 Mio. Franken. Verlegung der Greifbaggeranlage von Buochs
in das neue Baggergebiet in der Risleten. Die Kapazität der in den Jahren 1972/73 in Buochs mit Kosten von 4,6 Mio. Franken umgebaute Saugbaggeranlage in eine Greifbaggeranlage beträgt 120 m3 pro Stunde! Hugo Baumgartner ist für die Baggeranlage zuständig. In den Folgejahren ergibt sich eine Jahresproduktion von rund 159’000 m3.
1976: Die Firma Kalk- und Steinfabrik AG wird im Handelsregister gelöscht, „nachdem keine Aktiven und Verpflichtungen mehr bestehen“.
1977:Rudolf Zurlinden, Verwaltungsrats-Präsident der Jura-Cement-Fabriken und lange Zeit auch der Kalk- und Steinfabrik AG stirbt im Alter von 61 Jahren. Damit schliesst eine 95-jährige erfolgreiche Äera. Verwaltungsrats-Präsidenten von Grossvater Rudolf Zurlinden (Gründer JCF 1882) über Sohn FerdinandZurlinden und Enkel Rudolf Zurlinden.
1978: Die Kalk- und Steinfabrik ist abgebrochen. Erhalten bleibt die zentrale Werkstatt.
1980: Erwerb des Silo-Selbstentladeschiffes MLS „Stans“, 670 To, von der Firma Niederberger AG, Stans. Es diente vorgängig zusammen mit dem Schwesterschiff „Fritz“ (benannt nach dem „Hudel-Fritz“) zum Abtransport des Ausbruchsmaterials des Seelisbergtunnels. Betriebsleiter Josef Moschen tritt nach 50 Dienstjahren in Pension. Otto Würsch („Wirsch Jaggis Otti“) wird sein Nachfolger als Leiter der zentralen Werkstatt.
1982: Erweiterung der Hafenanlage Hinter-Rütenen
1985: Durchführung von Kernbohrungen im Seegebiet Risleten bis minus 180 m unter Wasser. Es wird ein Rohmaterialvolumen von 9 Mio. m3 ermittelt.
1992:Gesamtrevision der Baggeranlage Risleten. Neue Greiferanlage und Totalerneuerung der Aufbereitungsanlagen in den Jahren 92/93. Sandaufbereitung neu mit Zyklonen. Investition: Fr. 4,5 Mio. Franken.
Eindrückliche Zahlen von Hugo Baumgartner, pens. Betriebsleiter der Baggeranlage Risleten: Pro Hub kommen 8 m3 Gestein in die Verarbeitung. Alle 4 Minuten kommt eine neue Ladung. Die nasse Ware wiegt ca. 2 Tonnen/ m3. Also bringt das Ungetüm pro Hub etwa 16 Tonnen Rohmaterial. Der Greifer alleine wiegt 10 Tonnen! Das sortierte Material z. B. 0,32-er Kies wiegt ca. 1,8 Tonnen.
1994: Erstmalige Zertifizierung des QM-Systems der Seegesellschaften und damit auch der WABAG AG.
1996: Das an die 100 Jahre alte Fabrikhaus wird abgebrochen. Neue Überbauungsvorhaben gelangen nicht zur Realisierung.
«(…) Das «Fabrikhuis» war ein sehr einfaches Gebäude. Die Böden waren mit Tannenbrettern belegt. Gekocht und geheizt wurde mit Holz. Ein Eskimofen im Wohnzimmer, ein Diffusor und ein Stück Heizrohr waren die einzigen Wärmequellen. Der zweite Ofen im «Stübli» war ausser Betrieb. Wir heizten diesen ab und zu doch. Die Blechhülle wurde an zwei Stellen jeweils rotwarm! drei Meter davon entfernt lagerten jeweisl 1- 2 Portionen Schwarzpulver… Das WC warausserhalb der Wohnung im Treppenhaus. Warmwasser gab es im «Wasserschiff» des Kochherds. Dusche/Bad: das wäre zu viel Luxus gewesen. Die «Grossreinigung» erfolgte in der Küche. Diese wurde jeweils dafür umfunktioniert. Würde heute jemand Asylbewerbern eine solche Wohnung anbiete, müsste er sich In Brüssel und in Strass burg dafür rechtfertigen… Wir hatten als Kinder keine Probleme damit. Alles war da was nötig war! Und bei den Kollegen sah es mit wenigen Ausnahmen kaum anders aus! Allerdings hatten diese weder vergleichbare Lärm- noch die Zementstaubemissionen zu erdulden.)» odh
2000: Bau des Silo- Selbstentladeschiffes MLS „Beckenried“. 740 To Tragkraft, Kosten 3,4 Mio. Franken.
Die international tätige irische BaustoffgruppeCRH plc Dublin, übernimmt die Gruppe Jura mit Sitz in Aarau. Als Tochtergruppe der Jura-Holding Aarau sind auch die Seegesell schaf- ten mit Einbezug der WABAG Kies AG von dieser Übernahme betroffen. Die einzelnen Firmen bleiben unter ihrem bisherigen Namen bestehen. Forscher entdeckten auf einer steil aufragenden Felsplatte im Steinbruch Risleten die weltweit „jüngsten“ Dinosaurierspuren. Sie stammen von Tieren der Familie der Iguanodontiden. Diese bis 6 Meter langen Pflanzen fressenden Dinosaurier lebten in der Kreidezeit. Ihre höchsten Arten- und Individuenzahl erreichten sie vor 120-115 Millionen Jahren. Zum Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren, starben sie wie alle grossen Dinosaurierarten vollständig aus. Siehe Dinosaurier der späten Trias (vor etwa 220 Millionen Jahren); Seite 19. Die Risleten befindet sich im Kanton Nidwalden! Wie exakt sind die Angaben der Forscher, wenn die so «genau» arbeiten?
Die im Steinbruch vorhandenen Spuren stammen von Dinosaurier, welche vor 110 Millionen Jahren bei tropischem Klima an den Ufern des Ur-Mittelmeeres Tethys, wahrscheinlich in der Gegend des heutigen Tessins, lebten. Durch die Alpenfaltung wurde der dortige Meeresgrund in unsere Gegend verschoben und aufgeschichtet. Dank dem Gesteinsabbau ist die Freilegung der Dinospuren erfolgt.
2002: Neuerteilung der Konzession zur Kiesentnahme in der Risleten auf die Dauer von 20 Jahren für ein Volumen von 6 Mio. m3. Abbautiefe bis 180 Meter unter Wasser.
Direktionswechsel Dr. Peter Weber trat am. August 2002 nach dreissig Jahren aktiver Tätigkeit als Direktor der Seegesellschaften und damit auch der WABAG Kies AG in Pension. Am 8. Mai 1972 erfolgte seine Wahl durch den Verwaltungsrat der Seegesellschaften als Nachfolger des verstorbenen Direktors Franz Huber. In Beckenried hatte sich Dr. Peter Weber noch bis 1978 mit dem restlichen Abbruch der Kalk- und Steinfabrik zu beschäftigen. Zur Hauptaufgabe für die WABAG Kies AG wurde die Erschliessung und Nutzung des Seegebietes Risleten zum Sand- und Kiesabbau. Die wichtigsten Daten sind in der vorstehenden Firmengeschichte festgehalten. Direktor Dr. Peter Weber hat sich in jeder Beziehung mit den Seegesellschaften identifiziert.
Auf den 1. August 2002 hat Paul Zosso, dipl. Bauing. ETH, die Direktion über nom- men. Seine früheren beruflichen Tätigkeiten als Mitarbeiter in einem Ingenieurbüro, in verschiedenen Funktionen in Bauunternehmungen und zuletzt während mehr als sechs Jahren als Kantonsingenieur des Kantons Luzern, boten ausgezeichnete berufliche Voraussetzungen zur Erfüllung dieser neuen Aufgabe.
Schlussgedanken
Dieser Gang durch die Firmengeschichte ist eine Teilaufnahme. Verschiedene Aspekte, wie etwa die Entwicklung der Arbeits- bedingungen mit Einbezug der Sozialbelange oder das Spannungsfeld zwischen betrieblichen und öffentlichen Interessen kommen darin nicht oder höchstens am Rande zum Ausdruck. Auch war die Belegschaft der Kalk- und Steinfabrik eine feste Grösse in der Gemeindepolitik. Ihre Meinung konnte für Annahme oder Verwerfung von Vorlagen entscheidend sein. Regelmässig stammten auch Behördenmitglieder aus ihren Reihen. Die Kalk- und Steinfabrik war für Beckenried mehr als ein bedeutender Industriebetrieb und Arbeitgeber. Im Laufe der Jahrzehnte ist sie zur Institution geworden – und nicht wenige vermissen sie noch heute, bald 32 Jahre nach ihrer Schliessung. Paul Zimmermann im Oktober 2002
Dies gilt auch für ein Blog. Der Anbieter ändert die Geschäftsziele. Schon ist Gelerntes und Vertrautes zu einem guten Teil nutzlos.
Das Bild hat bald einmal ausgedient. Sie werden sich leicht an etwas Neues gewöhnen. Es wird so aussehen: Zu den Veränderungen: Das Analogtelefon wurde weitgehend durch ISDN abgelöst. Ich musste meines kürzlich erstzen. Nachträglich erfuhr ich zufällig (der Installateur und Lieferant machte mich nicht darauf aufmerksam), dass ab 2017 eine weitere Neuerung ins Haus steht. Dann wird das Telefon über IP, wie PC, Internet… angeschlossen. Analog und ISDN-Telefone kann man dann dem Receycling zuführen.
«(…) Bestehende Festnetztelefone: Alle Telefone, die das Frequenztonwahlverfahren unterstützen, können weiterverwendet werden, in dem sie am Router angeschlossen werden. Mit diesen Geräten wird keine verbesserte Sprachqualität erreicht. ISDN-Telefone werden nicht mehr unterstützt und können daher nicht weiterverwendet werden…» so die Swisscom und weiter: Kunden mit einem ISDN-Anschluss bekommen auch Festnetztelefonie IP und können mit der Option Multiline auch weiterhin mehrere Nummern und Sprachkanäle beziehen. Dazu werden sie von einem ISDN-Anschluss auf einen analogen Anschluss migriert. Daher bedarf es in vielen dieser Fälle einer Anpassung der Hausinstalltion, da ISDN eine spezielle Verkabelung verwendet. In diesem Fall schreibt die Swisscom zwingend einen Tehnikereinsatz vor…)» siehe auch:
Ich verstehe nicht warum die Sprachqualität noch verbessert werden soll, ist dies doch bereits hervorragend!
Ab 2024 sollen in der Schweiz alle Radioprogramme nur noch digital und hauptsächlich über DAB+-Plattformen verbreitet werden. Dies ist das Ziel eines Massnahmenplans der Radiobranche, die spätestens 2024 die analoge UKW-Verbreitung ihrer Programme einstellen will. Mehr:
Autofahrer werden einfach ein neues Auto kaufen anstatt eines DAB-Radios…
Freilich gibt es technische Argumente. Ein wesentlicher Vorteil des Digitalradios ist der Wegfall des Frequenzwechsels. Mit dem DAB+-Standard lassen sich zwischen 18 und 24 Programme
über eine Frequenz übertragen. Dadurch kann das Programmangebot massiv ausgebaut werden Benötigen die Verbraucher wirklich mehr Angebote?). Auch in der Telefonie scheinen die Vorteile, die Nachteile zu übertreffen. PC Welt sieht es wie dargestellt.
Die Industrie ist aber an der «schöpferischen Zerstörung» (Schumpeter) ebenso interessiert. Schliesslich muss «Wachstum» erzeugt werden.
Zu Gunsten der Wirtschaft oder zu Gunsten der Völker? Die Frage: Wem nützt die Globalisierung? ist nicht unberechtigt! Es ist das GATT-Abkommen (General Agreement on Tariffs and Trade), 1947 in Genf beschlossen, welches den Start zur Globalisierung einleitete. Das Ziel: Verbesserung von Lebensstandard und Wohlstand in allen Ländern mittels frei gestaltetem Handel. Ziele erreicht? Kaum!
Es lassen sich Vorteile wie Nachteile aufzählen. Die Balance lässt sich nicht einfach finden.
Die Rolle der Multis: "(...) Die Transnationalen Konzerne (TNKs), die ganz überwiegend aus den Industrieländern stammen (USA, EU, Japan), sind die treibenden Kräfte der Globalisierung. Die Umsätze zahlreicher TNKs sind höher als das Bruttosozialprodukt vieler Länder der Welt. Wer sich ernsthaft mit der Globalisierung beschäftigt, muss sich auch mit den Multis befassen. Konzerne, die am Markt bestehen wollen, müssen offenbar die Kosten senken: durch billige Arbeitskräfte, Einsparungen z.B. im Umweltbereich, Reduzierung von Sozialabgaben und Steuern. Mit der Drohung, auf einen anderen Standort oder in ein Steuerparadies auszuweichen, können sie inzwischen - demokratisch gewählte - Regierungen erpressen oder zu hohen Subventionen zwingen. Diese geben den Forderungen der Wirtschaft immer öfter nach, mit der Begründung, dies seien globale Sachzwänge, dazu gebe es keine Alternative. Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern jedoch, dass Unternehmen, wo immer sie tätig sind, soziale und ökologische Mindestnormen und die Menschenrechte respektieren und nicht nur nach wirtschaftlichen Kriterien handeln...)" => http://www.globalisierung-online.de/info/text5.php
Einsparungen im Umweltbereich ist ein gutes Stichwort.
"(...) Das Tschernobyl Italiens nennen die Einheimischen das Hinterland von Neapel. Aus dem Boden raucht und stinkt es, weil unter Broccoli-, Spinat- und Fenchelfeldern hunderttausende Kubikmeter gefährlicher Sondermüll gären: Ölschlamm aus Fabriken, Asbest in großen Mengen, Abfälle aus Krankenhäusern, Medikamente, Lösungsmittel, Farben. Die Abfälle stammen von Industriebetrieben aus ganz Italien und sogar Europa. Jahrzehntelang hat die Mafia Kalabriens, die Camorra, Milliarden Euro durch die illegale Entsorgung von giftigen Abfällen in ihrer Heimaterde verdient. Das WELTjournal berichtet aus den Anbaugebieten, wo Grundwasser, Ernten, Luft und Menschen nachhaltig vergiftet sind. Dank der präzisen Aussagen eines reuigen Camorra-Bosses kann die Polizei die illegalen Giftdeponien exakt lokalisieren. Nach Jahrzehnten des Wegschauens soll jetzt aufgeräumt werden. Doch wer garantiert, dass bei den öffentlichen Ausschreibungen für die Sanierung der Böden nicht wieder die Camorra mitmischt? Heute geht es der Ökomafia nicht mehr um das Geschäft mit der illegalen Entsorgung, sondern um ganz legale Sanierungsaufträge. Ein zynisches Spiel, in dem nur der Profit zählt.)"(Senderinfo) Das vom ORF 2 ausgestrahlte Video zu diesem Thema darf leider aus rechtlichen Gründen nur in Österreich ausgestrahlt werden. => http://tvprogramm.srf.ch/details/1207392093
Fahrlässigkeit, Kostenminimierung, mangelnde Kontrolle, Vetternwirtschaft, Korruption usw. sind oft Grund für Umweltkatastrophen mit zum Teil globalem Ausmass. Man denke an Tschernobyl, Fukushima, die Exon Valdes, Öl-Plattform «Deepwater Horizon» im Golf von Mexiko, die Giftgasunfälle in Seveso und Bophal, Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania), das Austrocknen des Aralsees, die Explosion in der Plutoniumfabrik Majak, in der Nähe der Stadt Kyschtym im Ural mit dem grössten Atomunglück aller Zeiten, usw.
Wie steht es um die Dominanz des Dollars? Für 85 Prozent aller Devisen-Transaktionen weltweit wird der Dollar verwendet. Dabei gehen nur etwa 20% der Exporte an die USA. Die $-Dominanz stützt sich auf der US-Wirtschaft ab. 1971 gaben die USA die Goldbindung auf (Präsident Nixon!). Seither ist allein das Vertrauen der Investoren gefragt! Dieses scheint aber zu schwinden. Das Vertrauen setzt voraus, dass die US-Volkswirtschaft wächst und als Garant für die Verbindlichkeiten gerade steht. Tatsächlich gewachsen sind hauptsächlich die Schulden und die Notenpressen laufen auf Hochtouren. Im billigen Geld wurde und wird das Heil gesucht. Die US-Schulden, bei steigender Tendenz, betragen inzwischen über 50 Mia $ und erfordern jährlich 4’000 Mia $ an Zinsen. Die Gefahr eines $-Crash’s steigt. Dies hätte drastische globale Auswirkungen zur Folge. Warum es noch nicht passiert ist hat damit zu tun, dass es der FED gelungen ist, das Vertrauen in US-Staatsanleihen zu erhalten um so einen ständigen Kapitalfluss in die US-Ökonomie zu erhalten – zu Lasten der übrigen Welt. => Der Dollar-Imperialismus – TLAXCALA
Die Freihandelsabkommen CETA (EU-Canada) und TTIP (EU-USA), APEC (Pazifischer Raum) führen u.a. zu Freizügigkeit für Arbeitnehmer. Dies ist offenbar willkommen. Länder und Arbeitnehmer profitieren. Es wird aber gerne übersehen, dass dies eine grosse Völkerwanderung mit auch negativen Folgen auslöst. Man holt Arbeitnehmer zu den Produktionsstätten. Der umgekehrte Weg, Arbeit zu den Arbeitnehmern zu bringen wird zu wenig beachtet, ausser dann, wenn es um einfachste Tätigkeiten und billigste Kräfte geht. Kleider nähen im Hochpreisland lohnt sich nicht. Moldawien, das ärmeste Land Europas (3,1 Mio Einwohner, BIP 6,124 Mrd. USD), lebt praktisch nur noch von den Überweisungen seiner rund eine Million Gastarbeiter in der EU und in Russland! Es gibt auch beim Exportweltmeister Deutschland fragwürdige Entwicklungen. z.B. Lohnentwicklung Deutschland, die zum Denken anregen.
"(...) Die erste wirklich unabhängige Studie über die Folgen des Freihandelsabkommens TTIP kommt zu einem für Europa verheerenden Ergebnis: 583.000 Arbeitsplätze werden bis 2025 in der EU verlorengehen. Die Exporte werden schrumpfen, ebenso das Bruttoinlandsprodukt. Löhne und Steuereinnahmen werden sinken. In den USA werden all diese Kennzahlen dagegen steigen. Die einzigen, die in der EU profitieren, sind die Kapitalvermögen. Das TTIP erweist sich demnach als gefährlicher Turbo für die Umverteilung von Arm zu Reich...)" => http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/11/14/unabhaengige-studie-ttip-vernichtet-in-europa-583-000-arbeitsplaetze/
Ein anderer Aspekt: «Exportschlager Mensch: Nordkorea schickt im großen Stil Arbeiter nach Katar. Von ihrem Gehalt sehen die Beschäftigten kaum etwas – das meiste kassiert die Regierung in Pjöngjang. Menschenrechts-Organisationen sprechen von «moderner Sklaverei»».. (Der Spiegel)
Viele Bürger in Rumänien äussern sich zum Beitritt ihres Landes zur EU mit gemischten Gefühlen. Sie sind pessimistisch und auch enttäuscht. Ihre Wahrnehmung deckt sich nicht mit jener der einflussreichen Politiker und Mächtigen! Viele Ausgewanderte können sich kaum vorstellen, dereinst wieder in ihr Land zurück zu kehren – ein Land mit einer über sechs Tausend Jahre alten Kultur!
«Man kann heute besser ins Ausland reisen und dort arbeiten (wird als wesentlich positiv dargestellt!). Die Menschen in unserem Land hatten zu verstehen, dass es keine Alternative, als den EU-Beitritt gab. Doch die Sorgen, welchen Stellenwert RO innerhalb der EU bekommt sind vorhanden und man fragt sich, welchen Gewinn denn für das Land resultiert. Bis jetzt sieht man kaum etwas davon. Eine Verbesserung des Lebensstandards kann man nicht erkennen. Gegenteiliges schon! Es gibt eine kleine Minderheit, die stark, sehr stark profitiert. Die Mehrheit ist ärmer geworden. Die Teuerung steigt viel schneller als die Lohnwentwicklung. Löhne werden eher nach unten korrigiert. Den Staatsangestellten inkl. Gesundheitspersonal wurden die Löhne vor einiger Zeit um 25% gekürzt! Die Staatsangestellten und die Lehrerschaft haben sich ihre Rechte mittels Streik und dem Gang auf die Strasse zum Teil zurückk erkämpft. Doch ist die Situation noch unbefriedigend. Im Gesundheitsbereich gab es keine Korrekturen! Trotz Bekämpfung der Korruption sind die Resultate dürftig. Die kleine Korruption hat abgenommen, die grosse hingegen hat sich verstärkt. Die alten Netzwerke bis hin zu den Geheimdiensten gibt es offiziell nicht mehr, doch die alten Seilschaften funktionieren im Hintergrund neben dem Volk vorbei weiter. Viele Menschen wissen kaum, was morgen sein wird. Das Gefühl, dass der Einzelne im eigenen Land keine Perspekive hat ist verbreitet. Viele denken an temporäres oder definitves Verlassen des Landes. Das Land hat bisher sehr viele hervorragende Berufsleute, Ingenieure und Wissenschaftler an das Ausland verloren. Diese Menschen fehlen dem Land, um dieses weiter zu bringen. Einflussreiche Politiker (inkl. Premierminister) haben Staatseigentum zu Schleuderpreisen und im Eigennutz an ausländische Investoren verschleudert. «Petrom» (Tankstellenkette) musste laut Direktiven der EU (?) mit allen seinen Bodenressourcen (Erdöl)an Österreichunter Wert verkauft werden.Es ist zum Weinen wenn man sieht, dass die Erde (Grund und Boden) Rumäniens vielfach entfremdet worden ist. Es sind zwar einige Konzerne, und kleinere Unternehmen aus dem Ausland gekommen (IT, Textil, Landwirtschaft, Maschinen u. Apparate).Sie bieten im Vergleich leicht höhere Verdienste. Sie kommen aus Frankreich, Österreich, Italien, Holland, Deutschland und wenige aus den USA. Es ist vermutlich das tiefe Lohnniveau, welches diese Betriebe dazu antreiben»
Rumänien hätte für sich genug zu tun! Aber es strebt eine Wiedervereinigung mit Moldawien an. Nach offiziellen rumänischen Quellen besitzen bereits 300.000 Moldawier die rumänische Staatbürgerschaft. Doppelt so viele haben offizielle Anträge gestellt oder versuchen es auf dem Schwarzmarkt. Für rund 2000 Euro soll ein rumänischer Pass in der moldauischen Hauptstadt Chisinau zu haben sein. In Bukarest lassen sich rumänischen Beamte rund 1500 Euro für eine «schnellere Passbearbeitung» zahlen.
Würde man in anderen Ländern nachfragen, käme man auf ähnliche Aussagen. Für wen die Globalisierung gut ist, wurde hier zu einem Teil beantwortet. Mit mehr direkter Demokratie könnten Richtungsänderungen bewirkt werden. Doch direkte Demokratie ist für die Wirtschaft und viele Politiker so etwas wie das Weihwasser für den Teufel.
Die Gerüchte werden in der italienischen Küche gegart. Denen zu Folge plane Deutschland den Ausstieg aus dem EURO. Dies wäre aber ein strammmer „one-eighty“ (180°-Kehre)! Vor nicht allzu langer Zeit verkündete Angela Merkel: “Scheitert der Euro, scheitert Europa!” Es fehlte die Präzisierung Europa/EU!
Il Foglio: Cari tedeschi, mollate l’euro: Merkel wolle sich vom Euro zu verabschieden, weil die hohe Verschuldung der Staaten bisher nur sehr hohe Kosten für Rettungsschirme gebracht hätte und die Stabilität des Euro damit nicht verbessert worden sei. – so der amerikanische Ökonom Allan Meltzer. Siehe auch:Wird Deutschland den Euro verlassen? | – Krisenfrei.de
Laut affaritaliani.it in «Un piano per tornare al marco. Germania pronta all’euro-crack», sei Brüssel über die deutschen Absichten informiert. Schon vor Jahren, als die Krise auf dem Höhepunkt war, sei davon die Rede gewesen, dass neue Mark gedruckt würden. Beweise aber seien nicht gefunden worden. Die Behörden in Berlin würden offiziell alles dementieren. Doch die Gerüchte hielten sich hartnäckig nicht nur in Deutschland, sondern auch in Brüssel, sowie in der Reihen der CDU, Merkels Partei. Die Alarmglocken für das Euro-Währungsgebiet und die Union selbst seien nicht zu überhören.
2011 wünschten sich etwa 50% der Deutschen die D-Mark zurück. 2013 waren es noch 43 %. Der Wert variiert stark. Finanzen.net nannte gar nur 27%! Ob der Wahrheitsgehalt der Gerüchte mehr oder weniger ist, weiss niemand so genau. Die Folgen der Wiedereinführung der D-Mark wird sehr unterschiedlich beurteilt.
Mit der D-Mark würde Deutschland über Nacht zum Anlaufziel für Kapital aus ganz Europa. Gelder würden aus dem Ausland zu deutschen Banken fließen, um der steigenden Inflation im Rest Europas zu entgehen. Dieser Aspekt ist wichtig – genau das ist in der Schweiz seit dem Beginn des europäischen Dramas passiert. Im November 2008 war ein Euro noch 1,5 Franken wert. Nach dreieinhalb Jahren Abschwung ist der Wechselkurs auf 1,2 Franken gesunken*. (The European: Im Auge des Sturms)
*Der Wechselkurs ist nicht gesunken, sondern er wurde durch die SNB erkauft (abgewertet)! (odh)
Was es für den Franken bedeuten würde? Die Schweizerische Nationalbank ist durch die Haltung des Frankenkurses zum Euro in den Besitz einer gossen Menge von Euros gekommen. Zerbreche sich jemand den Kopf darüber, was daraus werden würde…! Überlassen wir es den Hellsehern! Madame Michèle war 2011 etwas voreilig! => Die D-Mark wird wieder eingeführt“
Ob sich der Papst deshalb in Gefahr befindet, wird unterschiedlich berteilt. Der italienische Staatsanwalt Nicola Gratteri (55) war schon auf der Todesliste der ’Ndrangheta, der kalabrischen Variante der Mafia, sehe keine direkte Gefahr. Allerdings hätte die Mafia die nötigen Mittel, um dem Papst ein Bein zu stellen, wenn sie dies wollte.
Der eingeleitete Kampf gegen die Korruption und Geldwäsche so wie die Entflechtung der Beziehungen des Vatikans zur Mafia lasse Nervosität bei gewissen „Bossen“ erkennen.
Papst Franziskus will sich mit der Mafia nicht direkt anlegen. Radio Vatikan relativierte: Die Aussage von Papst Franziskus, dass Mafiosi exkommuniziert seien, stelle nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi keine grundsätzliche Neuerung der kirchlichen Lehre dar. => rp online: » Verwirrung um Mafia Exkommunikation durch den Papst«
Die Vatikanbank war in der Vergangenheit wegen der vermuteten Nähe zur Mafia ins schiefe Licht geraten. Über Jahre soll sie die Gelder der sizilianischen Mafia und hochrangiger italienischer Politiker weiß gewaschen haben. => Wirtschaftsfacts: Vatikanbank: Diskreter Dienstleister für Mafia, Banken und Politik
Von der Exkommunikation sind die USA betroffen. Die BAZ hat dargestellt, dass die USA wie die Mafia handeln.
„(…) Geld eintreiben als Schutz vor einer Gefahr, die man selber darstellt. Das ist das Prinzip der Mafia. Und der USA. … …. Wenn die USA weltweit Bussen wegen Verstössen gegen von ihnen unilateral verhängte Sanktionen und Embargos abkassieren, ist das ein legales Verbrechen. … … Wir sind uns alle einig, dass die Mafia bekämpft werden muss. …)» BAZ: «Die USA verhalten sich wie die Mafia»
Fehlender Mut oder Angst vor dem Weltpolizisten erleichtern diesem sein Verhalten. Unter dem Vorwand, sich vor Terrorismus zu schützen, gibt sich dieser das Recht, Spionage und Wirtschaftsspionage «legitim» zu betreiben. Das geheime Gericht FISC gab dem US-Geheimdienst dazu weitreichende Kompetenz. => 20 Minuten: «NSA darf 193 Länder ausspionieren»
Die US-Justiz setzt ihr Recht exterritorial mit einer Selbstverständlichkeit durch, als ob die Welt ihr untertan wäre. Es bedeutet nicht, dass sich die USA selber daran halten, was sie von anderen verlangt! Besseres Wissen kann bei der Aushandlung von Verträgen und Abkommen sehr nützlich sein. Es begründet, warum internationale Organisation und Staatschefs ausspioniert werden.
Weil die EU versucht, die USA in vielen Bereichen zu kopieren, wird sie wie die USA zu Mafia-Methoden greifen. Ergo wird auch sie mit der Exkommunikation belegt werden…
Es ist zu wünschen, dass die nötige Aufmerksamkeit nicht personellen Engpässen oder politischem Unwillen zum Opfer fallen. Im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Aufenthaltsbewilligungen wurden fehlende Ressourcen ins Feld geführt. Weltwoche 25/14: «(…) Der Zustrom aus der Europäischen Union wächst dank der Personenfreizügigkeit ungebremst. Die Behörden winken oft gefälschte Arbeitsverträge ungeprüft durch, die dann zum Verbleib in der Schweiz berechtigen. Der politische Wille zur Kontrolle fehlt. …)»
Es sind vor allem Arme, Fachkräfte, Asylbewerber und Illegale, aber auch Studierende die auf der Wanderung sind. Sie wandern ab bzw. aus oder ein, je nach Sichtweise. Wo wirtschaftlich gute Verhältnisse vorliegen, ist der Druck am grössten. Sowohl die EU, wie auch die Schweiz haben Rückübernahmeabkommen für illegale Einwanderer und abgelehnte Asylbewerber mit verschiedenen Ländern getroffen.
Innerhalb der EU ist eine Wanderung von den Krisenstaaten zu den wirtschaftlich erfolgreichen Staaten erkennbar – eine Art Zentrumsbewegung.
Was bisher kaum beachtet wurde ist die «Armutswanderung»
«(…) Eine Armutswanderung von EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern sei in der Europäischen Union schlicht «nicht vorgesehen», kommt der Deutsche Städtetag – vergleichbar mit dem Schweizerischen Städteverband – in einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier zum Schluss. …) => Tagi: «Das Problem der «nicht vorgesehenen» Armutsmigration» => Das Positionspapier des Deutschen Städtetags zu den Fragen der Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien.
aktualisiert am 28.11.13
Eine Armutswanderung von EU-Bürgerinnen und EU-Bürgernist ein äusserst wichtiges Thema!
Armutswanderung und Sozialleistungsmissbrauch in der EU
«(…) Die anstehende Schengenerweiterung um Rumänien und Bulgarien wurde nun vorerst vertagt. Die bisher erfolgte Armutswanderung ohne Schengen hat in den letzten 5 Jahren für eine Einwanderung von ca. 800 000 Menschen aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland gesorgt. Der überwiegende Teil ist leider unausgebildet — auch viele Analphabeten sind darunter. Die Befürchtung vieler europäischer Bürger ist ein massiver Missbrauch der Sozialleistungen der Mitgliedstaaten. …)» => Mehr.
In Deutschland weiss man Bescheid – in der Schweiz kann man davon lernen!
«(…) Die Einreise erfolgt offiziell üblicherweise zum Zwecke der Arbeitssuche, wobei eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit als Arbeitnehmer oder eine selbständige Erwerbstätigkeit häufig nicht zustande kommt. Als problematisch anzusehen sind oft eine schlechte Bildungs-und Ausbildungssituation sowie fehlende oder mangelhafteSprachkenntnisse. Auch die sozialisationsbedingten Erfahrungshorizonteerschweren eine Integration erheblich. Dadurch fällt es den betroffenen Menschen häufig sehr schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, in vielen Fällen gelingt dies gar nicht. Wir stellen dabei auch fest, dass diesoziale Notlage der Menschen viel fach missbraucht wird, indem organisiert durch Schlepper gegen ein hohes Entgelt die Vorbereitung der Kindergeldanträge sowie die Vorbereitung des Gewerbezulassungsverfahrens oder die Vermittlung von Wohnraum zu Wuchermieten vorgenommen wird. Dies verstärkt zusätzlich den Druck auf dieZuwanderinnen und Zuwanderer, sich illegal Einkommen zu verschaffen, zu Dumpinglöhnen zu arbeiten oder der Prostitution sowie der Bettelei nachzugehen. Diese Zuwanderung stellt die Zielstädte vor enorme Herausforderungen. Denn dort, wo die Menschen in ihren Herkunftsländern benachteiligt sind, setzen sich die Probleme auch in den Zielstädten fort: Ausgegrenzte Menschen sind in ihrem Herkunftsland nicht krankenversichert und bringen daher im Zielland nicht die Voraussetzungen mit, eine Versicherung abzuschließen. Sie leben in miserablen Wohnverhältnissen und geben sich auch im Zielland mit schlechten Wohnsituationen zufrieden. Sie haben nur bedingt Zugang zu Bildung, Ausbildung undArbeitsmarkt und damit im Zielland nicht die Voraussetzungen für ein auskömmliches Erwerbsleben. Wir möchten betonen, dass dies nicht auf alle zuwandernden Menschen aus Rumänien und Bulgarien zutrifft. Gleichwohl dürfen die erheblichen Probleme mit einem großen Anteil der zuwandernden Menschen aus Südosteuropa nicht unter Verweis auf gut integrierte Rumänen und Bulgarien verschwiegen werden. In den hier beschriebenen Situationen der Armutswanderung greift das EU-Recht nicht. Es regelt die Integration des Binnenmarktes und setzt gedanklich am „Arbeitnehmer“ an, wenn es z.B. um die Sozialrechtskoordination geht…)». Mehr
Einfach in ihre Heimatländer zurückschicken kann man diese Menschen nicht: Fehlende Krankenversicherung und ungenügende finanzielle Mittel für die eigene Existenzsicherung – obwohl bei einem längeren Aufenthalt in einem anderen EU-Land verlangt – sind kein ausreichender Grund. Bei der «Armutswanderung greift das EU-Recht nicht», schlussfolgert daher der Deutsche Städtetag. mehr => «Tagi: Das Problem der «nicht vorgesehenen» Armutsmigration»
Die innereuropäische Wanderung von Arbeitskräften für das Fachkräfteproblem ist mittel- bis langfristig nicht die Lösung. Denn die Bevölkerungen fast aller europäischen Länder werden sukzessive älter, und den Arbeitsmärkten steht immer weniger Nachwuchs zur Verfügung. Sobald die Wirtschaft der südeuropäischen Länder wieder wächst, was ihnen ja fast täglich empfohlen wird, wird auch dort der Bedarf an qualifiziertem Personal steigen.
Deutschland hat zur Zeit etwa 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. die etwa 2,95 Millionen Türkeistämmige bilden die grösste Gruppe (Quelle). Der prozentuale Anteil an Ausländern in Deutschland liegt bei 8,8 Prozent. Das ist laut einer Statistik aus Brüssel überdurchschnittlich viel. In absoluten Zahlen mag es stimmen. Prozentual gesehen, hat die Schweiz einen viel höheren Anteil an ausländischer Bevökerung.
Der Vergleich mit der Schweiz: Im Jahr 2012 haben 2’335’000 Personen bzw. 34,7% der ständigen Wohnbevölkerung im Alter von 15 und mehr Jahren in der Schweiz einen Migrationshintergrund. Ein Drittel der Personen mit Migrationshintergrund (36,5%) besitzt die Schweizer Staatsangehörigkeit (853’000 Personen). Vier Fünftel der Personen mit Migrationshintergrund sind selbst Migranten (Ausländerinnen und Ausländer sowie gebürtige und eingebürgerte Schweizerinnen und Schweizer der ersten Generation), während ein Fünftel in der Schweiz geboren wurde (Ausländerinnen und Ausländer sowie gebürtige und eingebürgerte Schweizerinnen und Schweizer der zweiten Generation). Quelle. Ob man dies in Brüssel auch weiss? Markant ist auch die Situation in «Klein-Istanbul». Um die 50% ausländische Wohnbevökerung! Allerdings sind es nicht Türken, die zahlenmässig die Mehrheit stellen – es sind die Deutschen….
«(…) Keinem anderen Basler Stadtteil werden so viele Probleme zugeschrieben wie dem Kleinbasel. Dabei ist vieles nur eine Frage der Perspektive: Was für den einen unhaltbare Zustände sind, bedeutet dem anderen unvergleichliche Lebensqualität…)»
Die Schweiz hat mit Ausländern schon immer gute Erfahrungen (und Geschäfte) gemacht, und dies bereits, als es weder die EG noch die EU gab. Die fremden Vögte (Richter) und fremden Fötzel (Gesinde) waren die Ausnahmen.
Vergleichbare Diskussionen über Zuwanderer aus ärmeren EU-Staaten gibt es auch in Frankreich und in Grossbritannien. Die Briten ängstigen sich, dass durch die Migranten ihre Löhne unter Druck kommen.
Die Mittelmeerländer und die Kanaren sind mit Bootsflüchtlingen konfrontiert. Die Zahl der Bootsflüchtlinge in Italien hat sich im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt (7913). Italien beklagt sich im Umgang mit den Boostsflüchtlingen über zu wenig Unterstützung aus der EU. Die Afrikaner werden bessere Schiffe bauen…!
Paradox: Menschen strömen nach Westen und nach Norden. Ein beachtlicher Teil der Arbeit strömt nach dem fernen Osten. Die Völkerwanderung zieht in die falsche Richtung! Ein grosser Teil der Arbeitskräfte wird die für sie geeigneten Arbeitsplätze nicht vorfinden. Das ist für sie und die betroffenen Länder, Städte und Kommunen eine grosse Herausforderung. Die einen kommen vom Regen in die Traufe, von ärmlichn Verhältnissen an den Rand der Gesellschaft und anderen, die Städte und Kommunen müssen ihrer Sozialwerke über die Gebühr strapazieren.
… Und die Chinesen werden reicher und zahlreicher…! In Prato (Toskana) – Wikipedia in der Toskana sollen über 40’000 Chinesen leben. Die meisten wurden illegal eingeschleust und arbeiten unter misslichsten Bedingungen in der Textilindustrie. => Mehr
Die Hauptgründe für die Einwanderung in die Schweiz sind: Antreten einer Arbeitsstelle, Arbeit zu finden, Familiennachzug,undHeirat.
Die SVP will die Masseneinwanderung in die Schweiz stoppen (etwa 70% kommen aus der EU). Dies trotz der Gefahr, dass die bilateralen Verträge mit der EU gekündigt werden könnten. Toni Brunner, Präsident der SVP: «Es gilt, die Einwanderung zu steuern, zu begrenzen und für den Arbeitsmarkt zu selektieren.» Lukas Reimann «Es gibt kein Industrieland, das die Hoheit über die Zuwanderung abgegeben hat. Selbst klassische Einwanderungsländer wie die USA, Kanada oder Australien steuern die Zuwanderung eigenständig». CVP-Präsident Christophe Darbellay schätzt die Konsequenzen (einer Abstimmung betreffend Personenfreizügigkeit) weniger drastisch ein: «In den letzten Jahren wurde der Vertrag mehrfach neu ausgehandelt und angepasst – etwa bei der Erweiterung auf neue EU-Länder. Jedes Mal auf Wunsch der EU.» Die Beweggründe, die Personenfreizügigkeit in der aktuellen Form zu hinterfragen, sind nicht unbegründet. Denn, was in Deutschland oder andern EU Ländern passiert, kann uns nicht gleichgültig sein.
Swissmilk: Die Fussballkuh «Lovely» zeigt wie es geht=>
https://www.youtube.com/watch?v=z6xUYPi8-Do
Wenn es zutrifft, dass pro Jahr netto etwa eine «Stadt St. Gallen» einwandert, dann hat dies schon Auswirkungen. Die 8-Mio-Schweiz ist Tatsache. Sind 10 Mio Einwohner ein erstrebenswertes Ziel? Wer hauptsächlich vom Binnenmarkt profitiert, wird wohl dafür sein. Und weil mehr Menschen mehr an Infrastruktur benötigen, soll die Autobahnvignette von 40 auf 100 Franken erhöht werden. Das Volk wird mitreden. Laut dem Referendumskomitee wurden für die«Milchkuh-Initiative»bereits gut 130 000 Unterschriften gesammelt – doppelt so viel als nötig! Mehr Menschen benötigen mehr Infrastruktur. Von ihnen wird viel Flexibilität und Mobilität verlangt. Doch gleichzeitig legt man ihnen grosse Steine in den Weg. Was dies bedeutet, wird dann bewusst, wenn ein einzelner Stein auf die Gotthardautobahn fällt oder wenn ein kleinerer Rutsch die Gotthardbahn lahm legt. Nachdem sich die meisten auf die Mobilität eingerichtet haben und sich ein Vehikel angeschafft haben, werden Parkplätze sukzessive abgebaut! Nun soll auf den ÖV umgestiegen werden (staatlich gesteuerte Umerziehung?), doch die Pendler werden schikaniert und die Tarife des ÖV steigen – ebenso die Mieten für zu wenig Wohnungen. … Die Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI) wird vorangetrieben und soll es richten… ÖV und Strassenverkehr: Alles wird teurer – Dürfen wir uns in Zukunft überhaupt noch fortbewegen?.Deutschland stellt nicht nur die grössteEinwanderungs- sondern auch die grösste Auswanderungsgruppe. Die Gründe liegen nicht allein im «Heimweh»!
«(…) Vertreter der UBS Schweiz sorgen sich um die längerfristige wirtschaftliche Zukunft des Landes. Zum einen stellen sie – bedingt durch die Rezession in Europa, den starken Franken und die Zuwanderung – einen beschleunigten Strukturwandel fest, weg vomexportorientierten Industrieland, hin zum konsumorientierten Dienstleistungsland. Dass dies das Wachstum einer Volkswirtschaft bremst, zeigt das Beispiel Frankreich deutlich.
Zum anderen kommen in nächster Zeit bedenklich viele Volksinitiativen zur Abstimmung (Mindestlohn-Initiative, 1:12»-Initiative, Gegen Masseneinwanderung, Ecopop-Initiative sowie Initiativen im Steuer- und im Energiebereich), welche die historisch gewachsenen vorteilhaften Rahmenbedingungen der Schweiz beeinträchtigen könnten. Einer der wichtigstenWettbewerbsvorteileist der effiziente und wenig regulierte Arbeitsmarkt,auf dem heute praktisch Vollbeschäftigung herrscht. Laut dem Chef der UBS Schweiz wird sich in den kommenden Monaten an der Urne entscheiden, ob die Schweiz weiterhin ein attraktiver Unternehmensstandort bleibt. …)» (NZZ, 8. 7.13)
In der Schweiz ist es die Wirtschaft, welche die Zuwanderung steuert. Sie verlangt gut qualifizierte Berufsleute. Das ist ihr Argument, wenn es um die Personenfreizügigkeit geht. Läuft die Wirtschaft gut, herrscht grosse Nachfrage und es werden viele Arbeitsverträge (eine wichtige Voraussetzung zum Erwerb einer Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung) an Ausländer ausgestellt. Die Möglichkeiten werden ausgeschöpft. Mitunter wird auch gemogelt *). Was, wenn die Wirtschaft nicht so gut läuft? Dann gibt es Arbeitslose und bei den Ausländern überdurchschnittliche viele Langzeitarbeitslose. Da stimmt etwas mit dem Begriff «gut qualifiziert» nicht. Die Wirtschaft trägt die Folgen wegen einer schlechten Konjunktur nicht. Die Beiträge an die Arbeitslosenversicherungen sind bezahlt und damit pasta. Ergo wird der Staat gefordert sein. Es wird kräftig sozislisiert! Niemand garantiert, dass bei einem Aufschwung, diese Arbeitslosen wieder eingestellt werden, bevor man neues Personal aus dem Ausland rekrutiert. Das Vorurteil: «Aus einem Grund ist die Person arbeitslos geworden» erweist einen schlechten Dienst, denn es wird ein Grund in der Person vermutet, ohne der wirtschaftlichen Situation gerecht zu werden.
Beobachtung: Wie soll die Lebensarbeitszeit verlängert werden, wenn die über 50-jährigen Arbeitnehmer wenn vermehrt entlassen werden? Unternehmen stellen, die Globalisierung sei Dank, bevorzugt jüngere Mitarbeiter aus dem Ausland ein. Diese Entwicklung passt nicht zu den viel geäusserten Absichten, die Lebensarbeitszeit sei zu verlängern. =>
Aus der Statistik: Die Zahl der Temporärarbeitenden ist 2012 stark angestiegen(+3,1%). Der Anteil der Ausländer beträgt 62%. 2012 waren total 297222 Temporärarbeitende im Einsatz. (Swissstaffing)
Unter dem Deckmantel der Selbständigkeit ausländischer Firmen wird gemogelt. Viele entpuppen sich beim genauen Hinsehen als Scheinselbständige. Werden sie ertappt und mit einem Arbeitsverbot belegt, sind sie morgen mit neuem Namen schon wieder da. Dass man es auch mit Schwarzarbeit und mit gedrückten Löhnen zu tun hat, zeigen jeweils Kontrollen.
Das BIP pro Kopf – als Mass für die Entwicklung des Durchschnittseinkommens der ständigen Wohnbevölkerung eines Landes – ist dem BIP vorzuziehen. Das BIP wächst bei einer Vergrösserung der ausländischen Bevölkerung in einem Land schon allein aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, ohne dass dies notwendigerweise Auswirkungen auf das Einkommen der zuvor ansässigen Bevölkerung hat..
…. Die substanzielle Immigration aus dem EU/EFTA-Raum der letzten Jahre hat vor allem das BIP stimuliert. Die Auswirkungen auf das Durchschnittseinkommen – wenn mit dem BIP pro Kopf gemessen – waren wohl eher gering.
Wachstum kann durch Vergrösserung der Bevölkerung oder durch qualitativ anspruchsvollere Erzeugnisse und Dienstleistungen erreicht werden. Letzteres ist anspruchsvoller. Dazu sind gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland erforderlich da der Arbeitsmarkt Schweiz diesbezüglich ausgetrocknet ist.
Es dürfte anerkannt werden, dass Schweizer Unternehmen mit Arbeit zu den Menschen geht, wo sie vorhanden sind. Davon profitiert auch die EU. Das reduziert zwar einen gewissen Anteil der Wanderung. Weil jedoch oft einfachere Tätigkeiten oder Funktionen ausgelagert werden, wird der Kräftebedarf an höher Qualifizierten umso grösser.
«(…) Betrug die Exportquote der Schweizer Wirtschaft im Jahre 1990 noch einDrittel des Bruttoinlandprodukts, wird heute jeder zweite Franken im Ausland verdient….
…16% der befragten Schweizer Industrieunternehmen von 2007 bis zum zweiten Quartal 2009 Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagert, während rund 5% aller Betriebe Teile der Produktion zurückverlagert haben. Das dominierende Motiv zur Verlagerung von Teilen der Produktion an ausländische Standorte sind tiefere Produktions- und Personalkosten. An zweiter Stelle wird der Faktor Infrastruktur genannt, gefolgt von der Nähe zu Schlüsselkunden sowie der Erschliessung neuer Märkte. Weitere Auslagerungsgründe sind Transport- und Logistikkosten sowie die Nähe zu bereits verlagerter Produktion. Diese Motive sind eine Folge der Erschliessung neuer Märkte und Teil einer Internationalisierungsstrategie, bei der Kunden im Ausland von Produktionsstätten in derselben Region beliefert werden bzw. sich der Warenfluss über den Standort Schweiz nicht rechnet…)»
mehr: «Internationalisierungsstrategien und Verlagerungstrends von Schweizer Produktionsunternehmen» =>
Auch Dienstleistungen werden vermehrt ins Ausland verlagert.
«(…) Zunehmender Druck auf die Gesamtkosten, nötige Fokussierung auf die eigenen Kernkompetenzen, steigende Anforderungen an Supportdienstleistungen und knappes Spezialisten-Know-how im Stammland – dies sind nur Beispiele der Herausforderungen, die Unternehmen motivieren, langfristige Outsourcing-Lösungen zu suchen….)»
Mehr «Auslagerung von Unternehmensprozessen ins Ausland – ein Kriterienkatalog» =>
Es lohnt sich, in dieser Angelegenheit langfristig zu denken. Zuviel Einwanderung kann zum Boomerang werden, wenn die Arbeit zurück geht oder wenn globale Regeln Einfluss auf das Geschehen nehmen.
Fakten und im Ansatz erkennbare Trends:
Für die Unternehmen steht bei ihrer Personalpolitik aktuell neben dem demografischen Wandel besonders der technologische Fortschritt in Fokus.
Es gibt einen Trend hin zu zur Wissens- und Innovationsgesellschaft. Damit verbunden ist eine steigende Wissensintensität am Arbeitsplatz.
Die Arbeitswelt wird in den nächsten Jahren in eine Wissens- und Innovationsgesellschaft und in eine standardisierte Arbeitswelt zweigeteilt. Die Standardisierung zwingt zu kontinuierlicher Kostenreduktion, der Verdichtung von Arbeit, der Standardisierung und Rationalisierung von Prozessen sowie die Reduktion von Routinetätigkeiten.
Industrie: Auslagerung von einfacheren Tätigkeiten bis zu ganzen Produktionen in Tieflohnländer.
Dienstleistungsbereich: Auslagerung von Backoffice- und IT-Tätigkeiten in Tieflohnländer
Das Freihandelsabkommen USA-EU könnte es nötig machen, ausgelagerte Arbeiten zurück zu nehmen. Unproblematisch wäre dies nicht.
Das Freihandelsabkommen mit China muss sich erst noch bewähren.
Ein Freihandelsabkommen mit den USA liess man den Bach runterfahren! Explorationsgespräche zu einem Freihandelsabkommen hatte die Schweiz 2006 abgebrochen. Der Zollschutz für die Landwirtschaft war damals neben anderen Punkten ein Kernfakto. Nun möchte man wieder – ob die USA auch wollen ist ungewiss!
Finanzsektor: Weltweit geltende Regulierungen sind zu erwarten – Schaffung «gleich langer Spiesse». Wer’s glaubt! Beispiel: «(…) Die angekündigte Verschiebung des Hauptsitzes des Erdölservice-Unternehmens Noble Corp. vom Kanton Zug nach Grossbritannien zeigt auf, wie der Steuer- und Regulierungswettbewerb funktioiert. Der Wegzug wird mit fiskalischen Aspekten, aber auch mit regulatorischen Verschärfungen begründet, welche die Schweiz für manche börsenkotierte Holdinggesellschaften unattraktiv machen. Die britische Regierung nimmt angesichts der Bestrebungen gegen aggressive Steuerplanung eine «Doppelrolle» ein: Auf internationaler Ebene werden Steuererleichterungen anderer Länder (Schweiz) bekämpft, während sie bei sich eingeführt werden.)»
«(…) Die britische Regierungverspricht einen idealen Standort für Holdinggesellschaften und «das attraktivste Steuerregime der G-20-Länder». In Aussicht gestellt wird nicht nur eine Senkung des Steuersatzes für Unternehmensgewinne auf 20 Prozent, sondern neu auch ein System «flexibler und wettbewerbsfähiger Regeln», welche es erlauben sollen, die Besteuerung «generell auf in Grossbritannien erwirtschaftete Gewinne zu fokussieren» (und also im Ausland erzielte möglichst auszunehmen). In eine neue «Patentbox» sollen Gewinne aus der anscheinend sehr weit gefassten Verwertung von Rechten an intellektuellem Eigentum fliessen und dort gar nur mit 10 Prozent besteuert werden. All das macht hellhörig. Denn dasjenige Grossbritannien, welches sich offenbar für ausländische Gewinne nicht mehr gross interessieren will, ist Mitglied derjenigen EU, welche die Schweiz gerade mit grossem Druck dazu zwingt, ihre speziellen Steuerregime abzuschaffen. Die (nachvollziehbare) Begründung lautet dabei, dass es diskriminierend sei, wenn im Ausland erwirtschaftete Gewinne günstiger besteuert würden als inländische. Und dieselbe britische Regierung gehört auch zu den Ländern, welche die OECD am lautesten darin unterstützen, immer neue Regeln gegen sogenannte Steuervermeidung, wider eine «flexible Definition» von Konzerngewinnen und die Verschiebung von Gewinnen über Landesgrenzen zu entwickeln. Auch wenn der Wegzug von Noble allein kein grosser Verlust ist: Die Schweiz darf nicht blauäugig sein. Hinter der neuen Steuergerechtigkeits-Rhetorik lauert ein Steuerkartell grosser (Hoch-)Steuerländer, das mit unterschiedlichen Ellen misst. Dagegen gilt es sich dezidierter zu wehren, wo immer es geht. Die Schweiz sollte die Herausforderung, als Standort für Firmen und Konzernzentralen attraktiv zu bleiben, proaktiver annehmen und möglichst rasch Klarheit schaffen, wie es nach der Abschaffung der Spezialregime weitergeht. Unsicherheit ist Gift, und London schläft nicht.)» (NZZ)
Hongkong und Singapur werden dem Finanzplatz Schweiz den Rang streitig machen. Ausser, die bestqualifizierten Leute des zur Zeit sichersten Bankplatzes beginnen sich mehr mit Innovation anstatt mit Boni zu beschäftigen und lassen sich etwas einfallen. Die Gefahr ist gross, dass es ihnen geht wie einst der Uhrenindustrie. Sie fühlen sich in falscher Sicherheit und stürzen deswegen ab. Es wird sich kaum eine Figur wie Hayek finden, der sie aus dem Sumpf zieht.
Ob Hongkong alle Regeln, die jetzt und künftig noch mehr die freie Marktwirtschaft im Finanzbereich einengt einhalten wird? Zweifel sind angebracht.
Angelsächsisches Denken? Die Briten eifern den USA nach. Letztere horten z.B. südamerikanisches Geld (auch solches zweifelhafter Herkunft) und müssen weder Daten noch Namen der Kunden noch der Banken den betroffenen Länder übermitteln. Doppelmoral?!
Unter wachsendem Druck wandern deutsche (und andere) Steuerflüchtlinge aus der Schweiz ab. Ein neues Ziel könnte ausgerechnet Florida sein. Denn die USA gingen zwar wie kein anderes Land gegen die Steueroase Schweiz vor. Die Privatsphäre ihrer eigenen Bankkunden aber schützen sie umfassend.
«(…) Vertreter der UBS Schweiz sorgen sich um die längerfristige wirtschaftliche Zukunft des Landes. Zum einen stellen sie – bedingt durch die Rezession in Europa, den starken Franken und die Zuwanderung – einen beschleunigten Strukturwandel fest, weg vomexportorientierten Industrieland, hin zum konsumorientierten Dienstleistungsland. Dass dies das Wachstum einer Volkswirtschaft bremst, zeigt das Beispiel Frankreich deutlich.
Zum anderen kommen in nächster Zeit bedenklich viele Volksinitiativen zur Abstimmung (Mindestlohn-Initiative, 1:12»-Initiative, Gegen Masseneinwanderung, Ecopop-Initiative sowie Initiativen im Steuer- und im Energiebereich), welche die historisch gewachsenen vorteilhaften Rahmenbedingungen der Schweiz beeinträchtigen könnten. Einer der wichtigstenWettbewerbsvorteileist der effiziente und wenig regulierte Arbeitsmarkt,auf dem heute praktisch Vollbeschäftigung herrscht. Laut dem Chef der UBS Schweiz wird sich in den kommenden Monaten an der Urne entscheiden, ob die Schweiz weiterhin ein attraktiver Unternehmensstandort bleibt. …)» (NZZ, 8. 7.13) Dass dies das Wachstum einer Volkswirtschaft bremst, zeigt das Beispiel Frankreich deutlich….)» (NZZ: «Noch geht es der Schweiz gut»)
«(…) Die OECD will rasch neue Regeln aufstellen, die Konzerne stärker dazu zwingen, dort Steuern zu zahlen, wo sie Wertschöpfung erzielen. …
…Fordern will die OECD zudem mehr Transparenz, etwa durch Dokumentation von Verrechnungspreisen oder eine Steuer-Berichterstattung nach Ländern. Alle OECD-Staaten sollen Informationen über Steuerpraktiken von Firmen sammeln und an die OECD-Datenbank weiterleiten. Zudem soll ein Schiedsgericht geschaffen werden, das strittige Fragen klärt. Der Zeitplan für die Umsetzung des Projekts ist ehrgeizig: Bereits in den nächsten 12 bis 18 Monaten werden Resultate erwartet…
…Aus Schweizer Sicht sollten daher nicht nur steuerliche Aspekte, sondern auch staatliche Subventionen oder andere Anreize für Unternehmen thematisiert werden….)» (NZZ)
Mehr Regeln, mehr Transparenz, mehr Kontrolle… Eben haben wir gelernt: Eine liberale Wirtschaftsordnung verspricht Erfolg. Erfolg, den man der Schweiz streitig macht. Das neue Steuerregime in England, die «Geldbeschaffung im Ausland» durch die USA, die Regelungswut der OECD und der Druck aus der EU zeugen nicht von besonders liberalem Mut! Es sind alle Mittel recht, wenn sie Vorteile schaffen – was bedeuten kann, dass die Schweiz Federn lassen muss! Heute haben wir eine nie dagewesene Situation: Die Schweiz ist eingekreist
Spielt Amerika mit gezinkten Karten? Eine Schlüsselfigur im Steuerstreit mit der Schweiz, William Wilkins, soll selber in einen Steuerskandal verwickelt sein. Nach allgemeinem Rechtsverständnis müsste man ihn wegen Befangenheit und als unglaubwürdig, als Gesprächspartner ablehnen. KNIF! Kommt nicht in Frage, schliesslich hat er den Präsidenten Obama im Rücken…
Ob die Sicht von Muammar al-Gaddafi nachhaltig zutrifft wird die Zukunft weisen. Zumindest darf gezweifelt werden, denn mit den Terroristen nahm er es nicht so genau…
Wenn dies alles nicht ins langfristige Denken einfliesst, dann kann der Wirtschaftsstandort Schweiz echte Probleme
Dass Schweizer Unternehmen mit Arbeit zu den Menschen geht ist zumindest im Ansatz richtig (jeder zweite Franken wird im Ausland verdient). Die Leute, die damit erreicht werden, fehlen in der Wanderungsstatistik!
Wer die Zukunft der Schweiz plant, wird grosse Herausforderungen zu meistern haben! Wahlkampfpolitik und Sichtweiten bis zum nächsten Wahltermin sind ungeeignet.
Was, wenn dereinst eine übergrosse Infrastruktur erhalten werden muss? Not tut eine auf lange Sicht aufgebaute Industriepolitik inkl. Förderung der Ingenieursberufe sowie eine agierende Aussenpolitik, die den Namen verdient. Daher: Schwächen schwächen, Stärken stärken und Einwanderung soviel als nötig (nicht soviel als möglich) – EU-Recht hin oder her!
Auf dem Gebiet der Personenfreizügigkeit könnten bei der EU gleich lange Spiesse moniert werden. Die Schweiz passt sich an, wenn die EU-Staaten einen Ausländeranteil von 22% bzw. einen Anteil mit Migrationshintergrund von 35% haben – Gleiches mit Gleichem verglichen! …
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