Wir leben in einer Anreizgesellschaft


Flexxibles Rentenalter

Es wird auf das Gesetz hingewisen, welches Diskriminierung verbietet, um «Zwangspensionierung» abzuschaffen. Wer kurz vor der Pensionierung die Stelle wechselt, warum auch immer, läuft Gefahr, anstelle des vollen Freizügigkeitskapitals nur eine gekürzte Altersleistung zu erhalten. Ein gleichwertiger Vorsorgeschutz kann nicht mehr aufgebaut werden. Das Freizügigkeitsgesetz (FZG) sollte entsprechend angepasst werden. Da die 11. AHV-Revision abgelehnt wurde, fiel diese Anpassung ins Wasser. Arbeitgeber und Pensionskassen bleiben wie bisher Nutzniesser. Nun wissen wir, dass eine frühzeitige Pensionierung mit guter finanzieller Abfederung sehr gerne angenommen wird. Wer zwangsweise dazu verknurrt wird, hat wohl oder übel in den sauren Apfel zu beissen. Die Gewerkschaften möchten nun erreichen, dass die frühzeitige Pensionierung finanziell attraktiv wird. Daneben sollen Anreize für den längeren Verbleib im Arbeitsleben geschaffen werden. Will man mit Anreizen eine fehlende Motivation kompensieren? Einzelne, die länger im Arbeitsleben bleiben wollen und es gleichzeitig auch dürfen, werden nie ausgleichen, was jene, die früher gehen an Kosten produzieren. Während erstere weiterhin ihre Altersvorsorge äuffnen können, müssen letztere vom Staat unterstützt werden. Ist der Anreiz für den längeren Verbleib im Arbeitsleben lediglich Anreiz oder das «Zückerli», um Staatsgelder frei zu machen? Nun, die Initiative des SGB muss zuerst einmal angenommen werden, danach wird man sehen, welches der Kompromiss sein wird. «Weg vom Tabu Rentenalter 65, hin zur verlängerten Lebensarbeitszeit», ist deswegen diskussionsreif, weil ein Arbeitskräftemangel droht.

Leistungsstimulation in der Arbeitswelt

Wir kennen die monetären und nicht monetären Anreize im Zusammenhang mit der Personalmotivation und Honorierung. Die Anreiz-Beitrags-Theorie ist Bestandteil der Arbeitsmotivation.

Lehrlingsausbildung

Arbeitgeber müssen heute bald mit stattlichem Geld angereizt werden, damit sie überhaupt noch Lehrlinge, ihren eigenen Nachwuchs, ausbilden. Dabie leistet der Staat bereits einen beträchtlichen Aufwand via Berufsschulen. Kosten / Nutzen werden oft kurzfristig betrachtet. Man denke an jenen AZUBI, der nach den Wanderjahren zrück in seinen ehemaligen Betrieb findet.

Marketing; Werbung

Die Rücklaufquote bei Erhebungen ist meistens nicht sehr hoch, so dass Anreize eingesetzt werden um diese zu steigern. Beispielsweise wird bei Abgabe versprochen, dass für jeden Teilnehmer eine Spende für einen guten Zweck fällig wird. Auch ist es möglich dass bei Abgabe kleine Geschenke oder die Teilnahme an Gewinnspielen gegeben werden.

 

IV-Sanierung

Jahrelang hat sich die Politik keinen Deut um die Finanzen der IV gekümmert. Immerhin ist es gelungen, einen Denkwandel einzuleiten. Die Bemühungen haben weniger Neurenten gebracht. Die Überprüfung der gesprochenen Renten wird noch einige Missbräuche aufdecken und die verdeckte Ermittlung soll Betrüger ausfindig machen. Die Bemühungen müssen nun aber weiter geführt werden, indem etwa Anreize oder stärkere Verpflichtung zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit geschaffen werden.

Erregung des Partners

Man soll dem Partner ein Bedürfnis schaffen. Das ist doch schon ein alter Zopf. Trotzdem hat die Reizwäsche noch lange nicht ausgedient. Der Quadratmeterpreis ist zwar überproporzional gestiegen und er wird es weiter tun. Der Prozess wird dann abgeschlossen sein, Wenn der Preis unendlich hoch und die nötige Menge unendlich klein sein wird…

 

Mit Anreizen wird also jemand «motiviert», angetrieben, manipuliert für etwas, was er selber gar nicht unbedingt will.

Die Anreize, nach einem längeren Arbeitsausfall die Arbeit wider aufzunehmen (Arbeit vor Rente) oder eine Früpensionierung gar nicht ins Auge zu fassen sind dann am grössten, wenn die Wirtschaft in der Lage und Willens ist, Arbeitsplätze für diese Leute anzubieten.


One thought on “Wir leben in einer Anreizgesellschaft”

  1. Es hat mich Kollege Toni auf das Thema angesprochen. Schreiben mag er aber nicht!
    Es soll nun auch Anreizef für Reue geben. Der Nationalrat unterstützt eine «kleine» Steueramnestie wie vorher schon der Ständerat. Reuige Steuerhinterzieher sollten dazu gebracht werden, sauberen Tisch zu machen. Auch wer Schwarzgeld erbt, soll künftig weniger Nachsteuer bezahlen müssen. Die massgebende Periode für das Nachsteuerverfahren wird von 10 auf drei Jahre verkürzt.
    Wer den Fiskus jahrelang hintergangen hat, wird belohnt, so viele Gegner der Vorlage. Weil mit der kleinen Amnestie neues Steuersubstrat in die Legalität zurück findet, lohne sich diese Massnahme auf jeden Fall, so die Befürworter. Daraus kann vermutet werden, dass es sich um hohe Summen handelt!
    Bisher musste bei Selbstanzeige die Nachsteuer plus eine Busse von 20% der geschuldeten Steuern geleistet werden. Künftig soll auf die Busse verzichtet werden. Die Regelung gilt auch für juristische Personen. Die straflose Selbstanzeige darf aber nur einmal in Anspruch genommen werden.

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