Anfangslohn

 

Anfangslohn

«Am Anfang zahlen wir Ihnen Fr. 6600.- pro Monat, später Fr. 7000.-!»

«Gut, dann komme ich später!»

Spass bei Seite:

Motivation und Honorierung sind wie eine Symbiose. Sie gehören zusammen wie der Baum und der Pilz.

Oft wird noch während der Probezeit ein niedriges Gehalt angeboten. Meiner Ansicht nach ist das überholt. Die Einarbeit von neuen Mitarbeitenden gehört nicht nur zur Pflicht jedes Arbeitgebers sondern sie ist auch voll in seinem Interesse. Je besser und schneller die Einarbeit, desto schneller kann das neue Mitglied Gewinn orientiert wirken. Die Einarbeit sich noch vom Neuen oder der Neuen zusätzlich bezahlen zu lassen, wirkt klein kariert und nicht eben motiverend. Ausserdem sind Angestellte während der Probezeit schlechter geschützt. Es lohnt sich, die ungeschriebenen Gesetze beim Jobeinstieg zu kennen.

 


Kaffeepause


Mitarbeiter von Format übertreiben nie… auch nicht am Automat!

 

 

( – andere holen sich mehrmals pro Stunde einen Espresso – )

Spass bei Seite: „Viele, kleine Pausen erhöhten die Konzentration und Arbeitsleistung“ ein Plädoyer für Pausen


In Bukarest ticken die Uhren anders


Das Bild in der Strasse Valter Maracineanu nr. 1-3, 4. Stock, 1. Stadtbezirk, Bukarest, gehört endgültig der Vergangenheit an. Während hier die Interessenten im Freien für Jobs im Ausland in langer Schlange auf dem Trottoir standen und warteten, bis sie empfangen und erfasst wurden, durften wir unsere Interviews in den Büroräumlichkeiten abhalten. Die Einrichtung war sehr einfach. Telefonkabel waren am Boden von Isolator zu Isolator gespannt. Man musste Acht geben, dass man mit den Schuhen nicht einfädelte, sonst wäre die Verbindung nach aussen gekappt gewesen! Wäre das Büro als Werkstattbüro in einem Stahlwerk deklariert gewesen, wäre kaum etwas aufgefallen. Aber ich war beeindruckt, mit welchen einfachen Mitteln hier in der staatlichen Verwaltung gearbeitet werden musste.

Im August 2007 wurde die Organisation und die Abläufe ohne jede Ankündigung geändert. Zuerst wurde die alte Infrastruktur verlassen, die Website gelöscht, E-Mail-Adresse und Telefonnummern anulliert. Dann hinterliess man ein grosses Loch. Betroffene die Fragen hatten, wurden unwirsch abgewiesen mit dem Hinweis, das OMFM gebe es nicht mehr, ohne einen Deut eines Hinweises, wer denn nun zuständig sei. Hartnäckiges Nachfragen bei verschiedenen Quellen brachte langsam Licht ins Dunkel. Es scheint offenbar eine neue Organisation zu geben. Leider weiss niemand genau, was das bedeutet. Selbst jene Stellen, die nun dezentral mit neuen Aufgaben beglückt wurden, sind nicht informiert. Neu ist in jedem Kreis ein Migrationsbüro (Kreisamt für Arbeitswanderung) eingerichtet. Wer einen Arbeitsvertrag aus dem Ausland hat, meldet sich nun dort. Dann wird das neue Büro (Agentur für Arbeitswanderung) in Bukarest bedient. Und von dort sollte alles den bisherigen Lauf nehmen. Sollte! Aber die ersten Unterlagen sind statt nach Bern geschickt , irgendwo verloren gegangen und eine Kopie hat man an die Kreisagentur zurück geschickt… «Hin- und Her-Delegation nach Kreuz- und Quer-Organisation».

Die zuständige Inspektorin in Bukarest ist in die Ferien gegangen, weder ihre Chefin noch sonst jemand wusste, was zu tun ist… Jede und jeder hütet sein Gärtchen wie der Teufel eine arme Seele.

Migrationsamt, Bukarest, 18.05. 2007

Das Haus des Volkes in Bukarest ist das zweitgrössten Parlamentsgebäude der Welt. Es soll Erdbeben der Stärke 8 nach Richter trotzen. Wenn die Arbeitsmoral in gewissen Bereichen auch so stabil desolat ist, dann «noapte buna», gute Nacht…!

Die rumänische Administration ist offenbar gar nicht echt daran interessiert, dass ihre Landsleute im Ausland Wissen und Geld erwerben können. Falsch verstandene «europäische» Wertschätzung gegenüber den eigenen Leuten?


"Einsäulen – Prinzip"


Aus einem Merkblatt für Angestellte, New York, anno 1872:

Männliche Angestellte erhalten wöchentlich einen Abend zu Freierszwecken frei, zwei Abende je Woche, wenn sie regelmässig zur Kirche gehen.

Ein Angestellter, der Zigarren raucht, Alkohol in irgendwelcher Form zu sich nimmt, Billardsäle und politische Lokale aufsucht oder sich beim Barbier rasieren lässt, gibt Anlass, seine Ehre, Gesinnung, Rechtschaffenheit und Redlichkeit anzuzweifeln.

Alle Angestellten sollten regelmässig von ihrem Zahltag eine hübsche Summe für ihre alten Tage beiseite legen, damit sie bei abnehmender Schaffenskraft nicht der Allgemeinheit zur Last fallen.

Für die weiblichen Angestellten gab es keine Bestimmungen. Die Arbeitswelt in den Büros und in der Fabrik war die Domaine der Männer.

Heute kennen wir das Drei-Säulen-Prinzip (AHV, BVG, persönliches Sparen). Leider greift dieses Prinzip nicht richtig. Viele können nicht sparen, andere sind wegen des geringen Pensums von der zweiten Säule ausgeschlossen oder man ist wegen eines reduzierten Arbeitspensums tiefer versichert.

Nun hat man plötzlich entdeckt, dass die Menschen älter werden, obwohl man dies schon längstens in den statistischan Jahrbüchern nachlesen konnte. Und weil die Arbeitskräfte Mangelware werden, sollen die Menschen länger arbeiten. So denken Politiker und Pensionsversicherungsfachleute. Leider wird die Wirtschaft kaum die dafür erforderlichen Arbeitsplätze anbieten, da sie ihre Produktionen in Billig- oder Niedriglohn-Länder verschieben (ein anschauliches Beispiel). Soll man künftig wirklich bis 67 arbeiten müssen? Die Folge: Die Sozialwerke werden weiter gefordert.

Die tiefere Verzinsung der Altersvorsorge zeigt Wirkung. An einem Beispiel aus der Praxis soll dies aufgezeigt werden. 2002 berechnete die PK ihrem Mitglied die Rente per Alter 65 mit Fr. 57’120.- / Jahr. 2007 beträgt sie effektiv Fr. 53’362.- / Jahr. Die Differenz beträgt Fr. 3758.- / Jahr oder Fr. 313.- / Monat. Woher kommt diese Differenz? Nun, erstens wurde der Umwandlungssatz von 7,2 auf 7,1 % gesenkt und zweitens wurde das Kapital in den letzten Jahren tiefer als mit den damals üblichen 4% verzinst. Die Verzinsung betrug: 2002: 4%; 2003: 3,25%; 2004: 2,25%, 2005-2007: 2,5% (gesetzliches Minimum). Jene, die später in den Genuss der Pension kommen, werden noch mehr geschröpft, denn der Umwandlungssatz soll kontinuierlich weiter gesenkt werden. Da nützt es wenig, wenn der PK – Verwalter darauf hinweist, dass die Teuerung in den letzten Jahren auch gering war. Zieht nämlich die Teuerung an, dann wird sowieso erst mit einer Verzögerung angepasst und dann auch erst, wenn ein gewisser Wert erreicht wurde, also nicht voll.

Es scheint, dass Antoine de Saint Exupéry recht hatte, als er sagte, dass das Sparen lediglich ein Geschenk an das Kapital darstellt, weil man nicht an sich sondern für jemanden spart. Und er mochte zu einem guten Teil auch recht gehabt haben, wenn er meinte, dass die wahnwitzigen Summen an Geld kaum reinvestiert werden können (Carnets; Ökonomisches). Heute würde er sagen, dass diese Summen kaum genug Zins bringend angelegt werden bzw. können.
Es scheint, dass die Pensionskassen vermehrt ungewollt Risikokapital zur Verfügung stellen. Ich denke an die in den USA ausgelöste Immobilienkrise.

Die Kassen gehen mit unserm Geld unterschiedlich um. Die einen agieren nach dem Prinzip Hoffnung. Andere geben Erträge weiter, z.B. die Pensionskasse der Stadt Zürich. Andere Kassen orientieren sich am gesetzlichen Minimum. Vielleicht es deshalb so, dass man zu Minimalleistungen neigt, weil man mit Minimalinteresse für die eigenen Kundschaft arbeitet oder weil man an entscheidender Stelle lediglich mit Minimalfähigkeiten ausgerüstet ist. Oder ist es der Hang zu Mittelmässigkeit, zur Mediokratie? Es gibt genügend Beispiele von leistungsfähigen Pensionskassen. Sie beweisen, dass mehr möglich ist! Aber wie der Finanzblogger schon sagte, Wohltäter sind sie keine.


Stellenbewerbung Gleichbehandlung contra Arbeitsmarktfähigkeit


Es ist zu hoffen, dass man in der Schweiz die diesbezügliche Regelungsdichte nicht erhöht. Es gibt genügend Schutz vor Missbrauch.

Mit standardisierten Absagen versuchen sich die deutschen Arbeitgeber vor Klagen gegen das Gleichbehandlungsgesetz zu schützen. Damit werden auch qualitativ wertvolle Referenzauskünfte erschwert oder gar verunmöglicht. Ob jene Kreise, die das verlangt haben, es wirklich so gewollt haben? Bewerbende sollten Referenzpersonen nennen, diese entsprechend informieren und ihnen Auskünfte über Aufgabe, Leistung und Verhalten an einen potenziellen Arbeitgeber gestatten.

Ein standardisiertes Schreiben könnte mit vielen Worten ohne etwas zu sagen etwa so aussehen:

…vielen Dank für Ihre Bewerbung und das damit unserer Firma entgegengebrachte Interesse. «…

Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass die Entscheidung nicht zu Ihren Gunsten ausgefallen ist.

Wir können gut nachfühlen, dass Sie enttäuscht sind, drücken aber die sichere Erwartung aus, dass Sie anderweitig Erfolg haben werden.

Zu unserer Entlastung schicken wir Ihnen die uns freundlicherweise über-lassenen Bewerbungsunterlagen wieder zurück und wünschen Ihnen für Ihren weiteren Berufsweg viel Erfolg.»

Das ist auch AGG- konform und unbedingt die Bewerbungsunterlagen komplett kopiert aufbewahren!! Zur Not auch eine Notiz dazu (als Post-it o.ä.) aus welchem Grunde nicht genommen, damit man hinterher noch weiß, was eigentlich war. …
_________________
Liebe Grüße von der

Kümmerliese
Vielleicht lässt sich das AGG auch mit charmanten Absagen verbinden. Schliesslich soll das Firmenimage gewahrt bleiben.
DieWirtschaft beklagt sich, dass die Schulen nicht jenes bzw. zu wenig vom für sie wichtige Wissen vermittelt. Der Wandel der Arbeitswelt verlangt von den Arbeitnehmenden deshalb vermehrt Flexibilität, Mobilität und lebenslanges Lernen. Da ist es billig, negative Anstellungsentscheide ehrlich zu begründen. Woher sollten die Arbeitnehmenden sonst allfällige Defizite erkennen?


Spitex in Azuga, Hintergründe


Wir haben darüber berichtet. Inzwischen sind also bereits die Ziele formuliert. Es bleibt zu hoffen, dass sich anstelle der dortigen trägen staatlichen Administration und anderen Machenschaften, Unterstützung für diese Initiative entwickelt.

Während sich anfangs die Hausärzte aus der Umgebung sehr interessiert zeigten, scheint dieses Interesse nun abgenommen zu haben. Die «Götter in Weiss» befürchten, wie an allen anderen Orten auch, grosse Konkurrenz. Unberechtigte Angst, aber die ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste.

Der Unterschied zwischen Gott und einem Arzt: Gott weiss, dass er kein Arzt ist.

Götter in Weiß

Das Auge des Glaubens
und das Auge der Gier
einander im Wahn gegenüber – – –
«Chef, sie opfern Menschen her!»
«Na und? Was wär dir lieber?»

Eure Segel erscheinen
auf der Schneide des Meers,
an dessen Ufern die Friedlichen wohnen.
Sie beten euch an.
Und noch während sie singen,
sprechen schon eure Kanonen.

Nach Gewürzen gesucht,
und gefunden wird Gold –
alle Spuren so fremd, frisch und heiß.
Schlechte Karten gehabt,
trotzdem alles gewonnen:
Typisch Götter in Weiß.

Götter in Weiß
haben traurige Erde
mit Blut in allen Farben befleckt,
für Kaiser und Kirche, für Fortschritt und Freiheit
den Rand der Welt entdeckt.

Götter in Weiß,
Herren der Schöpfung,
todesängstlich starkes Geschlecht.
Jenseits der Liebe fühlt ihr Verlangen,
zu lieben gerade die, die ihr brecht.

Unendlich erfolgreich,
dem Siegen verfallen,
kein Fleck blieb vor euch lange verschont.
Kein Abgrund der Tiefsee,
kein Fels in den Wolken,
kein Grashalm und kein Staubkorn vom Mond.

Kantiges Kinn,
stechender Blick,
maßlose Ziele hinter eisiger Stirn.
Am Anfang das Wort,
danach gleich der Mord.
Inzwischen plündert ihr das eigene Hirn.

AMERIKA
hat noch keiner entdeckt,
es ist nicht von dieser Welt.
Das, was ihr Götter «Amerika» nennt,
ist nur ein Indien mit Geld.

Götter in Weiß,
betet für euch,
besser, wenn ihr büßt und bereut.
Schlechte Zeiten für Täter. Eher früher als später
hat die Menschheit sich von Monstern befreit.

Copyright: Heinz Rudolf Kunze

Dass Brot-Neid Projekte im Gesundheitswesen behindern oder gar verhindern können, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Aussagen, RO betreffend, die zum Denken anregen:

von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 2)

Das meiste Schmiergeld wird bezahlt, bzw. verlangt im Gesundheitswesen. Eine Untersuchung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ergibt:

20% der Befragten sind der Ansicht, dass der Stand niedriger sei als 1989. 60% behaupten, dieser Stand sei derselbe oder höher. Bei der Umfrage handelt es sich um die „kleine“ Korruption, denn es ist hauptsächlich von der Praxis des Schmiergeldes die Rede. Auch betrachten die rumänischen Frauen die Abtreibung als „Verhütungsmethode“. Aufgrund einer Studie der Weltgesundheitsorganisation hat schon fast jede Rumänin mindestens einmal im Leben abgetrieben. Rumänien rangiert auf den ersten Platz der Kategorie Abtreibungen in der EU.

An erster Stelle steht dabei das System der Gesundheitsbetreuung. 30% der Befragten geben zu, dass sie derartige Zahlungen regelmässig vornehmen. 55% sagen, „selten“ oder „überhaupt“ nicht. Bei der Polizei wird heute noch in 15% der Fälle geschmiert. Im Unterrichtswesen geben 10% der befragen Eltern „regelmässig“ Schmiergeld und weitere 10% „manchmal“. 25% bezahlen bei Gerichten, wenn es um Unterlagen betreffend ihre soziale Sicherheit handelt. (Arbeitslosengeld, Renten etc.)

Die Universität Graz hat eine Untersuchung durchgeführt, der zufolge in Rumänien der Einfluss noch immer auf persönlichen Beziehungen beruhe und jeder versuche, über persönliche Netzwerke an den gesellschaftlichen und staatlichen Ressourcen zu partizipieren.

Desgleichen hinke die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Rumänien jener im Wseten hinterher und die Politiker blieben anfälliger für Korruption, Populismus und Rachefeldzügen

24.6.2007 HRM

von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 3)

Im Entwicklungsbericht der Weltbank heisst es:
Rumänien gibt viel zu wenig aus für Kernbereiche wie Bildung und Gesundheit,
Rumänien belegt den letzten Platz in der EU.
Auch im Gesundheitswesen ist Rumänien ebenfalls Schlusslicht

24.6.2007 HRM

von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 4)

Die rumänische Währung wird immer stärker. Niemand weiss genau warum. Fachleute der EU sind der Ansicht, dass die Rumänische Nationalbank den Kurs der Inlandwährung künstlich in die Höhe getrieben hat. Niemand ist heute bereit irgendeine Prognose zu stellen.

Für uns als Stiftung heisst es der Wahrheit ins Gesicht zu sehen:
– Innerhalb von 2 Jahren ist das Leben in Rumänien 23% teurer geworden.
– Diese Teuerung wird unsere Stiftung beim Erstellen der Budgets berücksichtigen müssen.

24.6.2007 HRM

Während die Teuerung rasant steigt, bleiben de Löhne und die Renten meist, wo sie waren!

Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich weiter durch die Verteuerungen von Strom, Gas, Treibstoffen, Fahrpreisen, Mieten u.a.m. Normalbenzin bleifrei kostet jetzt 93 ct, Super 1 € und Diesel 88 ct. Mineralwasser 1l : 65 – 75 ct, ein Kaffee/Cappuccino 80 ct – 1,5 € . Im Restaurant kann man aber noch für ca 12 € zwei Gänge mit Bier oder Wein bekommen. Das ist für uns aus dem Westen nicht viel, aber sehr teuer für die Rumänen, die mit dem statistischen Durchschnittslohn von 250 € auskommen müssen oder für Rentner, deren Renten Ø 100 – 120 € betragen

Ausserdem werden im Gesundheitswesen Minimalansätze bezahlt, was nachhaltig zu Altersarmut führen wird.

von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 6)

Im Jahre 2004 wurden laut der Weltgesundheitsorganisation:

In Rumänien bei 1.000 Lebendgeburten 880 Abtreibungen registriert.

Rumänische Frauen trauen der Antibabypille nicht. Die Regierung versucht aufzuklären, aber man ist hier nach wie vor der Meinung, die Pille verursache Brustkrebs. Alle möglichen Verhütungsmittel kann man in Apotheken kaufen. Trotzdem betrachten die Rumänischen Frauen die Abtreibung als „Verhütungsmethode“.

Aufgrund einer Studie der Weltgesundheitsorganisation hat schon fast jede Rumänin mindestens einmal im Leben abgetrieben. Rumänien rangiert auf den ersten Platz der Kategorie Abtreibungen in der EU.

24.6.2007 HRM

Da gibt es also ein weiteres Tummelfeld, um sich an den in Not befindenden Menschen zu bereichern!

Brief aus Rumänien von Martin Bauer vom 3. März 2007

Viele unserer Besucher im Dress/In sind Romas. Sie leben oft in Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität.

Es ist nicht leicht, die Roma zu besuchen. Der Weg zu ihrer Siedlung ist nur wenige 100 Meter lang, aber der Regen hat ihn aufgeweicht und die Stiefel versinken knöcheltief im Schlamm. Hinter den mit Abfall übersäten Hügeln taucht zunächst ein mageres Pferd auf. Dann, mitten auf dem Feld, eine handvoll Hütten. Schief klammern sie sich aneinander, die besseren aus Ziegeln gebaut, mit Lehm verputzt und mit Brettern beschlagen. Daneben trotzen Holzbaracken mit geteerten Dächern dem Frost. Die Strasse der Roma trägt keinen Namen, ihre Siedlung auch nicht. Sie kauert vor den Toren der Stadt.

Weltweit gibt es etwa 12 Millionen Roma. Hier in Rumänien siedeln zwischen einer und drei Millionen. Viele von ihnen haben keine Geburtsurkunden oder Ausweispapiere und outen sich aus Angst vor Diskriminierung nur ungern bei Volkszählungen. Denn, wie fast überall auf der Welt, leben sie am Rande der Gesellschaft. Ihre bereits jetzt schon kritische Situation verschärft sich täglich.

Heute sind ca. 65% der Roma arbeitslos. 75% leben von staatlichen Zuwendungen. Es mangelt an allen Ecken und Enden: die Roma haben keine Wohnungen, keine Arbeit, der Zugang zu Gesundheits- und Erziehungswesen ist katastrophal. Sie leben in Ghettos am Rande der Städte und Dörfer, bittere Armut, Kriminalität und Alkoholismus bestimmen ihren Alltag.

Wir sind weiterhin auf Ihre Hilfe und Unterstützung angewiesen. Solang ein der Schweiz Hilfsgüter gesammelt werden und wir die notwendigen Mittel für die Transportkosten erhalten, versuchen wir die ärgste Not der Roma zu lindern, indem wir ihnen Kleider, Bettwäsche etc. abgeben.

27.3.2007 / HRM

Was Martin Bauer von der Verein Papageno berichtet, trifft sinngemäss auch für die Arbeit bei Spitex Azuga zu.

Es wird noch Überzeugungsarbeit nötig sein, bis die Hausärzte begreifen, dass Spitex ihnen kein Brot weg nimmt. Die Ärzte im Spital hingegen sind begeistert, weniger vielleicht über die Spitex, dafür mehr von der Unterstützung mit diversen Materialien und medizinischen Geräten. Die Krankenkassen kennen Spitex noch nicht. Sie unterstützen daher solche Organisationen (noch) nicht. In Bukarest soll es eine grosse Spitex-Organisation geben. Dort benötigte man etwa fünf Jahre, bis die Krankenkassen den Wert erkannten und jetzt ihren Beitrag leisten. Offenbar ist die Zeit noch nicht überall reif.

 

Von den medizinischen Geräten und Materialien die gespendet werden, profitiert in erster Linie die Spitex-Organisation in Azuga und die Patienten, die von dort aus betreut werden. Diverse Materialien und Geräte, die man selber nicht einsetzen kann, werden weiter gegeben z.B. an das Orthopädische Spital in Azuga, an das Spital in Sinaia, an die Bergrettung, an die Verkehrspolizei, an Hausärzte usw. Diese Materialien werden unter der Bedingung, dass sie nicht weiter verkauft werden abgegeben. Dafür wird jeweils ein Beleg erstellt und abgelegt. Wenn es an allem fehlt, dann sind auch Kleinigkeiten wertvoll. Man stelle sich vor, es gebe in einem Spital nur ein Blutdruckmessgerät für eine ganze Abteilung!
Sinaia wäre eine Reise allein schon wegen des Schlosses Peles wert!

Peles 2003 Peles, 2003, Bild. odh

Der Aufbau von Spitex Azuga geht vorsichtig voran. Bis jetzt war eine Krankenschwester nur stundenweise pro Woche eingesetzt. Ab September sollen aber zwei Pflegerinnen und ein Physiotherapeut zum Einsatz kommen. Das bedeutet auch, dass entsprechende Löhne bezahlt werden müssen. Spenden auch finanzieller Art sind daher stets willkommen.

Von der «Europäisierung» glaubt man gewisse positive Aspekte zu erkennen, obwohl am Anfang viel Skepsis vorhanden war. Die Staatsbeamten würden vermehrt besser kontrolliert. Daher sei ein gewisser Respekt gegenüber der Justiz feststellbar, der dazu führe, dass die «Kleine Korruption» abnehme. Das wäre ja schön! Nur, die alte Vernetzung aus dem «System» ist damit noch längst nicht eliminiert. Schliesslich kennt man sich ja. Trotzdem darf Optimismus sein. Aber:

Ungeachtet des anhaltenden wirtschaftlichen Wachstums stagniert in Rumänien die politische Entwicklung in Richtung Bürgergesellschaft. Einzelne starke Männer prägen die Innenpolitik. In dem laufenden Prozess Inhalt loser Demokratisierung haben sie sehr breiten Spielraum. Macht und Ohnmacht in Rumänien oder Katzenjammer nach Demokratisierung ohne Inhalte

Adina Rieder ist auf weitere Unterstützung angewiesen. Medizinische Artikel, auch andere Materialien sind stets willkommen. Ohne Geld läuft trotz materieller Unterstützung praktisch nichts. Wer seinem guten Geschäftsabschluss noch eine sinnvolle Aktion beifügen mag, oder wer persönlich etwas Aussergewöhnliches tun möchte, der mache eine Zahlung auf das PC-Konto 85-453047-8, Vermerk: Spitex Azuga. Für weitere Unterstützung erreichen Sie Frau Rieder via Mail: adina.rieder@freesurf.ch oder per Telefon 081 756 06 81.

Zu beachten:

ergänzt am: 03. 09. 2014, odh


Rumänien, Migration, neue Abläufe


Die Papiere sind ab jetzt der zuständigen «Kreis-Agentur für Arbeitswanderung» einzureichen.
Für Hermannstadt lautet die Adresse:
KREIS AGENTUR FUR ARBEITSWANDERUNG SIBIU, Str. Morilor Nr. 51A
Tel.: 0040. 269. 210 882; Fax: 0040. 269. 230 089, zuständig war FRAU LUCIA BABA neu, siehe unten Telefon!
E-mail: informatica@ajofmsibiu.ro, www.ajofmsibiu.ro
 
Kleines Detail: Die alten Abläufe hat man in Bukarest ausser Kraft gesetzt, bevor die neue Ordnung bekannt gemacht wurde. Dazwischen gab es einen «luftleeren Raum»…., respektive einen «organisatorischen Engpass»! Die Kommunikation nach aussen ist inexistent! Dass es bei solch unprofessioneller bzw. ineffizienter Verwaltung dazu kommt, dass deutsche Politiker fordern, die Zahlungen an RO und BG vorerst zu sperren, ist nicht unbegründet.

Aktualisiert: 03. 09. 2014

Neu:

Contact:

Adresa E-mail:      ajofm @sb.anofm.ro

Adresa Web:        www.sibiu.anofm.ro

Telefoane:  0269-210882 ; 0269-230089

Conducere  

*  Director Executiv                                             CREŢU Mircea Dorin

*  Director Executiv adjunct                                  HURDU Dan

 

 

 


Dem Gesundheitswesen Schweiz laufen die Kosten davon…


Da wundert es einen nicht, dass auch die Heuschrecken zugegen sind und sich eine, oder gleich mehrere Scheiben für sich abschneiden.

Die Medi-Clinic-Gruppe aus Südafrika kauft die Schweizer Spitalgruppe Hirslanden. Sie bezahlt für die 13 Spitäler 2,85 Milliarden Franken.

Das sieht ganz nach einem Raubzug zu Lasten des Gesundheitswesens Schweiz und den Patienten und Prämienzahlern aus. Somit sind mehrere Spitäler in neuen Händen.

Das Beispiel «St. Anna» in Luzern mag zeigen, was abläuft. Die St. Anna-Schwestern boten während fast 100 Jahren eine hervorragende Privatklinik im Zentrum der Schweiz an. Der selbstlose Einsatz der Ordensschwestern hat Werte geschaffen. Das System ist daran gescheitert, dass dem Orden der Nachwuchs fehlte. Das Haus wurde 2002 an die Hirslandengruppe verkauft. Der Preis: etwa 90 Mio Franken.
Im gleichen Jahr kommt Hirslanden unter die britische Firma BC Partners. Die UBS kassierte für diesen Deal ca. 930 Mio Franken für 13 Spitäler. Nun, 5 Jahre später wird erneut gedealt. Die Medi-Clinic aus Südafrika übernimmt Hirslanden für etwa 3,5 Mia Fr.! Faktor rund 4! Fazit: Bei Faktor 4 für die ganze Hirslandengruppe sind die St. Anna- Schwestern einmal mehr schamlos ausgenützt worden, das ist allerdings vornehm ausgedrückt!

Der Kostentrend im Gesundheitswesen zeigt laufend aufwärts. Der Zahlenspiegel «Gesundheit» zeigt es deutlich. Die Zunahme der Kosten und der Leistungen sind eindrücklich, und die Zunahme der Ärzte auch. Im internationalen Vergleich leistet sich die Schweiz das zweit teuerste Gesundheitswesen. Der Bürger ist der wichtigste Leistungserbringer respektive Direktzahler. Er leistet seine Beiträge via Versicherungsprämien, direkte Zahlungen (Selbstbehalte, Frannchise) sowie durch die Steuern.

Krankenkassenprämien – Die unheilige Allianz

Jeden Herbst fühlen wir Schweizer uns schlecht – dann nämlich steigen die Krankenkassenprämien. Aber deswegen gleich losjammern? Wir bezahlen doch nur, was wir vom Gesundheitswesen verlangen und auch bekommen: mehr, mehr, mehr. Erkundungen an der Schmerzgrenze.

Kürzlich, erzählt Dr. med. Andreas Luder aus Interlaken, habe ihn eine sparsame ältere Dame in der Praxis angerufen. Wegen Rückenschmerzen habe sie übers Wochenende in der Apotheke ein rezeptfrei erhältliches Schmerzmittel gekauft. Nun brauche sie ein Rezept für die Krankenkasse. Zwar sei das Medikament billig, drei Franken nur, aber wenn sie zusätzliche Pillen nachbestellen wolle, gehe das eben doch ins Geld. Sie wäre froh, wenn ihr Arzt das Rezept gleich an die Apotheke schicken könnte.

Als der Arzt am Abend joggen ging, steckte er das Couvert, um das Porto zu sparen, eigenhändig in den Briefkasten der Apotheke. Während des Laufens dachte und rechnete er nach, wer alles von diesem kleinen Ereignis profitierte. Erstens: die ältere Frau. Sie muss die drei Franken nicht selbst bezahlen, sofern ihre Franchise bereits aufgebraucht ist. Zweitens: der Apotheker. Die Abgabe mittels Rezept berechtigt ihn zum Bezug der Patientenpauschale von Fr. 9.20 und der Apothekerpauschale von Fr. 4.30. Drittens: er selbst, Dr. med. Luder. Er darf, muss aber nicht, die Position 00.0110 (telefonische Konsultation durch den Facharzt) oder 00.0140 (ärztliche Leistung in Abwesenheit des Patienten) verrechnen, was Fr. 13.85 bis 17.40 ausmacht, je nach Kanton.

Zum Schluss kostet das Medikament, das eigentlich in jeder Apotheke für drei Franken erhältlich wäre, Fr. 30.35 bis 33.90, je nach Kanton, vollständig bezahlt von der Krankenkasse. «Eine nette Geschichte, nicht wahr?», findet Dr. med. Andreas Luder aus Interlaken.

Eine typische Geschichte. Das System funktioniert tadellos, im Kleinen wie im Grossen multiplizieren sich die Kosten zu einem stolzen Umsatz. Zuoberst steht der Wunsch des Patienten, der Patientin. Er oder sie kriegt, was er oder sie verlangt, gratis. Und alle andern Beteiligten helfen gern und verdienen mit…. Lesen Sie über die unheilige Allianz weiter!

Dass da selbst der Preisüberwacher stutzig wird, ist nicht erstaunlich. Der Einsatz von Generika anstelle der Originalpräparate hat nicht die geschätzten Einsparungen gebracht. Die Pharmafirmen manöverieren einfach die Politik aus.

So ist es nicht verwunderlich, dass man sich ein teures Gesundheitswesen leistet.

Wenn es sich lohnt aus dem Ausland «Renditen» im Gesundheiswesen abzuschöpfen, dann stimmt einiges nicht. Dass die Kosten aus dem Ruder laufen und erodieren, verwundert nicht. Das Gesundheitswesen ist mehrheitlich subventioniert. Es wird mit falschen Anreizen sozialisiertes Geld kapitalisiert um es abzuschöpfen.

Die neue Besitzerin von Hirslanden wird wohl kaum beweisen wollen, dass ein etwa dreimal höherer Kapitaleinsatz keine Kostenwirksamkeit auf die Krankenkassenprämien ausmache. Zuerst werden Kosten generiert, dann den Kassen der Tarif bekannt gegeben, danach abkassiert. Das Bundesamt für Sozialversicherungen und der Gesundheitsminister werden es absegnen… Man kann die Pferde auch am Schwanz aufhängen! Aber man könnte statt Heuschrecken zu füttern, den Geldtopf verkleinern indem man den Versicherten tiefere Kranken-Versicherungsprämien anbieten würde. Dann hätten alle etwas vom grossen Geldkuchen.


Bevorzugte Generation

Ergänzung: 17.05.20

Das persönliche Beispiel: Unsere Eltern mussten sich mit bescheidenen Verhältnissen zufrieden geben. Das Auskommen war entsprechend.

Da die Grosseltern vaterseits früh verstarben, war ein Vormund für meinen Vater und die Tante zuständig. Dieser, zusammen mit der Gemeinde bzw. dem Fürsorgeamt und interessierten Kreise, haben es gerichtet! Die Grundstücke und der Besitz wurde veräussert bzw. versteigert. Die Interessierten und die Gemeinde waren die Nutzniesser. Sie rissen sich attraktive Grundstücke unter den Nagel. Als Vater von der Lehre zurück kam, besass er ausser einem Bankbüchlein nichts mehr!
Sein Haus am See mit der Schuhmanufaktur mitten im Dorf gab es, ausser einer Kiste übrig gebliebener Werkzeuge, nicht mehr. Was sollte einer tun, wenn die Grundlage ohne sein Wissen zerstört wurde?

Der Nauen Goliath mit der täglichen Fuhr ab der Kalk- u Steinfabrik, Beckenried

Eine Kalk- und Cementfabrik bot Arbeitsplätze in der Fabrik, im Steinbruch oder auf den Nauen an. Mein Vater «heuerte» auf dem Goliath, dem damals grössten Nauen an. Dieser gehörte der «Fabrik».

Nauen Schwalmis, NW Nr 23,  von Schiffmeister Edy Murer (+), Beckenried

Die Fabrik war primitiv aufgebaut. Man erzählte, dass sich die Fabrik zu einer Psychiatrie (Klappsmühle) lediglich dadurch unterscheidd, dass das Dach der Klappsmühle dicht sei… Der Rohstoff wurde aus den eigenen Steinbrüchen herangeführt oder aus der Sand und Kies Gewinnung, z.B aus Uri, aus dem Vierwaldstättersee bezogen. Die Transportschiffe wurden nur zum Teil und wenn, relativ primitiv maschinell be- und entladen. Am Bestimmungsort musste die Ladung oft von Hand ausgeladen werden. 25 Tonnen pro Mann und Tag war die Regel. Man kannte die 52-Stundenwoche! Auf den Nauen galten andere Arbeitszeiten.  Oft musste um 3 Uhr morgens abgefahren werden. Feierabend war, wenn der Nauen beret für den nächsten Tag in der «Wehri» festgebunden war.

Wer im Steinbruch arbeitete, musste die Steine nach der Sprengung von Hand in Stücke zerkleinern die etwa zwei Fäuste gross waren. Der Steinbrecher, ein Spielzeug zu dem, was man heute kennt, schlute keine grösseren Steine. Vater erlebte als Kind die Auswirkungen des ersten Weltkrieges, dann die Krisenzeit zwischen den Kriegen und während des zweiten Weltkrieges war er eingezogen. Er leistete seine tausend «Aktivtage» in der Armee.

Die Kalk- und Steinfabrik in Beckenried aus dem Jahr 1934, DasFabrikhaus an der Rütenenstrasse, oben im Bild. Foto: PD Otto Wyrsch Buochs
Feuerherd, so ähnlich

Wir lebten also in einfachsten Verhältnissen. Der Kochherd wurde mit Holz befeuert, ebenso der Ofen in der Wohnstube.

Holzfeuerofen in der Wohnstube

Holz sammeln, sägen, spalten und zum Trocknen legen, danach in denm Estrich buckeln und aufschichten

nahm eienn grossen Teil der Freizeit weg.  Immerhin verfügte das alte Fabrikhaus über WC’s mit Spülung. Dusche oder Bad waren jedoch Fremdwörter… Bis alle Kosten beglichen waren, verblieb vom Zahltag nicht viel übrig! Man hatte einen Radio, aber kein Telefon. Es gab zwei Fahrräder. Damit konnte der «Aktionsradius» etwas erweitert werden. Weiter als bis Stans, allenfalls Stansstad wurde nie gefahren. So etwas würde nicht in die heutige Freizeit- und Erebnisgesellschaft passen.

Mein Weg (Jahrgang 1942) führte in eine Zeit, wo alles vorwärts ging. Durch glückliche Umstände und den Einfluss der «Grossfamile» konnte ich eine solide Schulausbildung inkl. Internat, Alpine Schule Vättis, damals unter Rektor Benno Götti und Eigentümer Joseph Bonderer, sowie im Institut Sonnenberg, Vilters unter Rektor Jansen, und anschliessend eine gute Berufsausbildung bei den Pilatus Flugzeugwerken in Stans geniessen.

Stellen gab es nach dem Berufsabschluss genügend und man konnte mit einem für damalige Verhältnisse guten Schulsack eine erfolgreiche berufliche Karriere starten. Der zweite Weltkrieg löste in der westlichen Welt eine Entwicklung mit ungeheurer Antriebskraft aus. Weit reichende Änderungen in allen Lebensbereichen waren die Folge. Die breiten Massen sehnten sich Freiheit und Gleichberechtigung herbei. Schliesslich hatten sie dafür Leib und Leben eingesetzt. Nicht nur der politische, sondern auch der wirtschaftliche und der gesellschaftliche Bereich wurden in diesen Prozess einbezogen. Die Arbeitnehmer wollten einen grösseren Anteil an den Erträgen des einsetzenden Fortschritts als bisher. Und die Minderheiten begannen selbstbewusst zu werden und suchten die Beseitigung der sie treffenden Umstände bzw. Nachteile (Schwarze in den USA).
Der Sieg der Demokratien über den Nationalsozialismus und den Faschismus führten zu Erstarkung der freiheitlichen Werte. In den westlichen Ländern brachte der Aufschwung Gefühle der Zuversicht. Die Bevölkerung erwartete von der weiteren Entwicklung eine von Not und wirtschaftlichen sorgenfreie Entwicklung der Gesellschaft.
Der Glaube an die Zukunft wurde gestärkt. Wirtschaft und Technik entwickelten eine gewaltige Anziehungskraft. Die Berufsaussichten waren vielfältig und es liessen sich bisher fast ungeahnte Ziele erreichen.
Die Wissensentwicklung nahm in den vergangenen 200 Jahren zwar stetig zu. Die eigentlich exponentielle Steigerung begann etwa um 1950. Davon profitierte unsere Generation am meisten.

Denken wir an einige Errungenschaften, die sich nachhaltig auf die Gesellschaft auswirkten.
Die Entdeckung der Penicilline sowie später die Erfindung des Transistor 1947, dessen Weiterentwicklung zu den integrierten Schaltungen führte die Funktionen im Giga-Bereich zulassen. Heute hat praktisch jeder Haushalt einen Telefonanschluss, die meisten Haushalte verfügen über einen Internetanschluss und bald gibt es in jedem Haushalt einen PC.  Das Handy hat sich derart verbreitet, dass die Kids damit schon auf dem Schulhof damit herum springen. Das Auto hat sich so stark verbreitet, dass es schon bald zu viele davon gibt. Es gibt auch kontroverse Entwicklungen. Man hat vom Volk Mobilität verlangt und jetzt, wo jeder mobil ist, nimmt man ihm die Parkplätze weg! Die Flugzeugindustrie hat eine ungeahnte Entwicklung hinter sich. Der Mensch hat sich inzwischen so viele Werkzeuge geschaffen, die er zum Leben gar nicht benötigt.

Die Schweiz profitierte von der Neutralität und davon, dass sie nicht direkt in die Kriege hinein gezogen wurde. Die soziale Wohlfahrt (2006 bedeutendste Bundesaufgabe mit einem Budgetanteil von 27,7%) brachte den Menschen grosse Vorteile. Denken wir an die Einführung der AHV, die Ergänzungsleistungen zu AHV/IV, die Etablierung der Pensionskassen mit voller Freizügigkeit beim Stellenwechsel, das Drei-Säulenprinzip, die Entwicklung des Gesundheitswesens mit dem medizinischen Fortschritt inkl. Kostenentwicklung usw.

Unsere Generation profitierte also vom Wirtschaftsaufschwung (Übernutzung der natürlichen Ressourcen?!), von der Entwicklung zu einer Bildungsgesellschaft (Inflation der Berufe bzw. der Zertifikate?), von der ungeheuren Entwicklung im Informatikbereich (Dauerberieselung durch Informationen, Informationsüberflutung?), von der rasanten Entwicklung der Kommunikationsmittel usw. Das Produkteangebot ist heute derart gross, dass wir von Überfluss reden können.

Wer heute ins Pensionierungsalter kommt, kann rückblickend von einer guten Zeit reden. Mit Fleiss und Beharrlichkeit, mit stetigem Lernen und mit einer hohen Leistungsbereitschaft, konnte man es «zu etwas bringen», auch wenn bei «Null» begonnen werden musste und wenn man lediglich über eine gute Berufsausbildung verfügte.

Für das Alter ist dank konsequenter Einzahlung in die Pensionskasse gesorgt. Auch die dritte Säule ist finanziert. Es braucht lediglich die Gesundheit mit zu tun!

Jene die später kommen, werden andere Bedingungen haben (Globalisierung, Migrationsdruck von Osten und von Süden, Produktionskonkurrenz aus «Far East», bzw. aus Billiglohnländern, Überbevölkerung, Einfluss des Fundamentalismus, Energieknappheit, Ausbeutung durch eine neue «Oberschicht», die («Blut saugenden») Manager (gegen die sich das arbeitende Volk gelegentlich und hoffentlich wehren wissen wird), Neoliberalismus, Postkapitalismus => «Du besitzt zwei Kühe, die Du aber entlassen musst. Milch bekommst Du jetzt aus dem Ausland.» usw. Ich bin zuversichtlich, dass auch diese Hürden überwunden werden.

Heutige Generation haben sich an Wohlstand und überschwänglicher Überfluss weitgehend gewöhnt. Gibt es wirtschaftliche Probleme, oder sind Einschränkungen z.B. infolge einer Pandemie zu tragen, werden sie psychisch krank und haben kaum eine Ahnung, wie sie sich durch Selbstbeschäftigung dagegen stemmen können! Verweichlichung in breiten Kreisen! Wenn dann, nach Jahrzehnten der Glaub an das Machbare in allen Bereichen und die Gewohnheit, das Geld mit vollen Händen auszugeben gestört wird, kommt das grosse Erwachen. Nicht nur Arbeitnehmer vergassen das Sparen.  Auch Gewerbe, Betriebe, ja die fast die gesamte Wirtschaft hat kaum Reserven angelegt um einige Monate davon zehren zu können. Nun kommt was kommen musste: Der Ruf an den, den man bisher leiber aussen vor hatte.

Greift der Staat grosszügig ein und ordnet das Leben, kommen, kaum erkennt man etwas «grün» am Horizont, die Kritiker, Demonstranten, Unternehmer Gastronomen usw. und wünschen sich den Staat ins Pefferland! Dass die Milliarden an Überbrückung in Form von Krediten zurück bezahlt werden müssen wird sorgsam ausgeblendet. Wenn es dann aber so weit kommt, beginnt das Grännen erneut.

Am Ende des Prozesses werden ein Grossteil dieser Schulden sozialisiert! Ein zweites Mal! Während der Krise wurden die Arbeitnehmer auf Kurzarbeit gesetzt und allenfalls entlassen während den Aktionären aber trotzdem Dividenden ausbezahlt wurden – mit staatlicher Unterstützung notabene! Später einmal werden Argumente gefunden, dass viele dieser staatlichen Überbrückungskredite abgeschrieben werden. Die dannzumaligen Steuern und deren Erhöhungen, tragen dann die Lastesel der Nation, das arbeitende Volk, mit!


Dicke Luft im Betrieb?


Dann hilft eigentlich nur eines: Der Arbeitgeber verdient sie nicht, ziehen Sie aus! Bevor Sie aber übereilig einen Entschluss fassen, versuchen Sie zu kämpfen! Vielleicht können Sie wegen persönlichen Umständen nicht ohne weiteres den Arbeitgeber wechseln. Abhängigkeit macht die Sache nicht einfacher!

Wie merkt man die «Demotivatoren?

  • Man gibt Ihnen die Ziele höchstens schlecht formuliert oder gar nicht bekannt.
  • Die Einführung in die Abläufe und in die Aufgabe ist mangelhaft.
  • Informationen werden Ihnen vorenthalten.
  • Ratschläge sind unverbindlich oder gar ironisch.
  • Man lässt Sie «ins offene Messer laufen», indem Fehler nicht zur rechten Zeit. angesprochen werden. Der Misserfolg ist programmiert!
  • Man reitet auf dem Misserfolg herum, indem dieser besonders betont wird.
  • Kritik erfolgt unangemessen oder undifferenziert oder unbegründet.
  • Lob und Belohnung sind Fremdwörter.
  • Sie werden gegängelt. Es wird versucht die Leistung via Kritik zu steigern.
  • Es wird Angst vor Arbeitsplatzverlust erzeugt.
  • Sie bekommen Aufgaben, die eindeutig unter Ihrem Niveau sind. Das Interesse an Arbeitsabläufen wird negiert.

Wenn dem Chef auffällt oder wenn Mitarbeitende Sie darauf ansprechen, oder wenn Sie gar selber feststellen, dass Sie

  • schweigsamer geworden sind als früher
  • Sie sich an Besprechungen und Rapporten kaum mehr zu Wort melden
  • Sie die Anordnungen nur noch schemenhaft und ohne Interesse befolgen
  • Sie unkonzentriert und ungenauer arbeiten als früher
  • es Ihnen egal ist, ob etwas funktioniert oder nicht
  • Sie Arbeit einfach annehmen, auch wenn es zuviel ist
  • Sie das Gefühl haben, nicht zum Team zu gehören

dann ist Handeln angesagt. Was ist zu tun? Da bekanntlich jeder Fall anders ist, gibt es keine Patentrezepte. Aber es gibt allgemeine Hinweise.

Hat die vorgesetzte Person entsprechende Beobachtungen gemacht oder Hinweise bekommen, müsste sie im Interesse des Betriebes und wegen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers handeln. Falls der Verdacht auf Mobbing besteht, ist subtiles Vorgehen angebracht.

Liegt das Problem auf Mitarbeiterstufe, dann suchen Sie zuerst, diplomatisch zwar, aber selbstbewusst und konsequent das Gespräch. Warten Sie nicht lange mit der Konfliktbewältigung! Wenn dies nicht fruchtet, ist ein Gang zur direkt vorgesetzten Person erforderlich. Im Extremfall wäre der Schritt in die nächste Hierarchiestufe angezeigt (beim Chef, des Chefs).

Sexuelle Belästigung muss sofort abgestellt werden!

Gibt es Ärger mit der vorgesetzten Person, ist das Vorgehen in etwa gleich. Bei Misserfolg muss aber die nächste Hierarchiestufe angegangen werden.

Ist Mobbing im Spiel, dann wird es anspruchsvoll. Erst gilt es, stufengerecht vorzugehen. Je nach Situation ist ein Gespräch mit einer Vertrauensperson angezeigt. Zuerst stellt sich die Frage: «Was ist Mobbing?«

Mobbing und Recht: Rechtlich ist Mobbing nicht geregelt. Aber Betroffene sind nicht recht- und wehrloslos.

Es lohnt sich zu kämpfen. Aber es gibt Grenzen. Und versuchen Sie, so lange wie möglich  ohne Rechtsanwalt auszukommen! Am Schluss stellen Sie fest, dass kein befriedigendes Resultat vorliegt, Sie aber hohe Rechnungen des Anwaltes begleichen müssen. Recht und recht haben seien «zwei Paar Schuhe», hat mir ein bekannter Anwalt gesagt. Das verfügbare Geld ist immer gleich viel, aber es wechselt den Besitzer (Anwalt).


Genau hingeschaut