Wir haben darüber berichtet. Inzwischen sind also bereits die Ziele formuliert. Es bleibt zu hoffen, dass sich anstelle der dortigen trägen staatlichen Administration und anderen Machenschaften, Unterstützung für diese Initiative entwickelt.
Während sich anfangs die Hausärzte aus der Umgebung sehr interessiert zeigten, scheint dieses Interesse nun abgenommen zu haben. Die «Götter in Weiss» befürchten, wie an allen anderen Orten auch, grosse Konkurrenz. Unberechtigte Angst, aber die ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste.
Der Unterschied zwischen Gott und einem Arzt: Gott weiss, dass er kein Arzt ist.
Götter in Weiß
Das Auge des Glaubens
und das Auge der Gier
einander im Wahn gegenüber – – –
«Chef, sie opfern Menschen her!»
«Na und? Was wär dir lieber?»Eure Segel erscheinen
auf der Schneide des Meers,
an dessen Ufern die Friedlichen wohnen.
Sie beten euch an.
Und noch während sie singen,
sprechen schon eure Kanonen.Nach Gewürzen gesucht,
und gefunden wird Gold –
alle Spuren so fremd, frisch und heiß.
Schlechte Karten gehabt,
trotzdem alles gewonnen:
Typisch Götter in Weiß.Götter in Weiß
haben traurige Erde
mit Blut in allen Farben befleckt,
für Kaiser und Kirche, für Fortschritt und Freiheit
den Rand der Welt entdeckt.Götter in Weiß,
Herren der Schöpfung,
todesängstlich starkes Geschlecht.
Jenseits der Liebe fühlt ihr Verlangen,
zu lieben gerade die, die ihr brecht.Unendlich erfolgreich,
dem Siegen verfallen,
kein Fleck blieb vor euch lange verschont.
Kein Abgrund der Tiefsee,
kein Fels in den Wolken,
kein Grashalm und kein Staubkorn vom Mond.Kantiges Kinn,
stechender Blick,
maßlose Ziele hinter eisiger Stirn.
Am Anfang das Wort,
danach gleich der Mord.
Inzwischen plündert ihr das eigene Hirn.AMERIKA
hat noch keiner entdeckt,
es ist nicht von dieser Welt.
Das, was ihr Götter «Amerika» nennt,
ist nur ein Indien mit Geld.Götter in Weiß,
betet für euch,
besser, wenn ihr büßt und bereut.
Schlechte Zeiten für Täter. Eher früher als später
hat die Menschheit sich von Monstern befreit.Copyright: Heinz Rudolf Kunze
Dass Brot-Neid Projekte im Gesundheitswesen behindern oder gar verhindern können, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Aussagen, RO betreffend, die zum Denken anregen:
von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 2)
Das meiste Schmiergeld wird bezahlt, bzw. verlangt im Gesundheitswesen. Eine Untersuchung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ergibt:
20% der Befragten sind der Ansicht, dass der Stand niedriger sei als 1989. 60% behaupten, dieser Stand sei derselbe oder höher. Bei der Umfrage handelt es sich um die „kleine“ Korruption, denn es ist hauptsächlich von der Praxis des Schmiergeldes die Rede. Auch betrachten die rumänischen Frauen die Abtreibung als „Verhütungsmethode“. Aufgrund einer Studie der Weltgesundheitsorganisation hat schon fast jede Rumänin mindestens einmal im Leben abgetrieben. Rumänien rangiert auf den ersten Platz der Kategorie Abtreibungen in der EU.
An erster Stelle steht dabei das System der Gesundheitsbetreuung. 30% der Befragten geben zu, dass sie derartige Zahlungen regelmässig vornehmen. 55% sagen, „selten“ oder „überhaupt“ nicht. Bei der Polizei wird heute noch in 15% der Fälle geschmiert. Im Unterrichtswesen geben 10% der befragen Eltern „regelmässig“ Schmiergeld und weitere 10% „manchmal“. 25% bezahlen bei Gerichten, wenn es um Unterlagen betreffend ihre soziale Sicherheit handelt. (Arbeitslosengeld, Renten etc.)
Die Universität Graz hat eine Untersuchung durchgeführt, der zufolge in Rumänien der Einfluss noch immer auf persönlichen Beziehungen beruhe und jeder versuche, über persönliche Netzwerke an den gesellschaftlichen und staatlichen Ressourcen zu partizipieren.
Desgleichen hinke die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Rumänien jener im Wseten hinterher und die Politiker blieben anfälliger für Korruption, Populismus und Rachefeldzügen
24.6.2007 HRM
von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 3)
Im Entwicklungsbericht der Weltbank heisst es:
Rumänien gibt viel zu wenig aus für Kernbereiche wie Bildung und Gesundheit,
Rumänien belegt den letzten Platz in der EU.
Auch im Gesundheitswesen ist Rumänien ebenfalls Schlusslicht24.6.2007 HRM
von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 4)
Die rumänische Währung wird immer stärker. Niemand weiss genau warum. Fachleute der EU sind der Ansicht, dass die Rumänische Nationalbank den Kurs der Inlandwährung künstlich in die Höhe getrieben hat. Niemand ist heute bereit irgendeine Prognose zu stellen.
Für uns als Stiftung heisst es der Wahrheit ins Gesicht zu sehen:
– Innerhalb von 2 Jahren ist das Leben in Rumänien 23% teurer geworden.
– Diese Teuerung wird unsere Stiftung beim Erstellen der Budgets berücksichtigen müssen.24.6.2007 HRM
Während die Teuerung rasant steigt, bleiben de Löhne und die Renten meist, wo sie waren!
Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich weiter durch die Verteuerungen von Strom, Gas, Treibstoffen, Fahrpreisen, Mieten u.a.m. Normalbenzin bleifrei kostet jetzt 93 ct, Super 1 € und Diesel 88 ct. Mineralwasser 1l : 65 – 75 ct, ein Kaffee/Cappuccino 80 ct – 1,5 € . Im Restaurant kann man aber noch für ca 12 € zwei Gänge mit Bier oder Wein bekommen. Das ist für uns aus dem Westen nicht viel, aber sehr teuer für die Rumänen, die mit dem statistischen Durchschnittslohn von 250 € auskommen müssen oder für Rentner, deren Renten Ø 100 – 120 € betragen
Ausserdem werden im Gesundheitswesen Minimalansätze bezahlt, was nachhaltig zu Altersarmut führen wird.
von Martin Bauer vom 25. Mai 2007 (Teil 6)
Im Jahre 2004 wurden laut der Weltgesundheitsorganisation:
In Rumänien bei 1.000 Lebendgeburten 880 Abtreibungen registriert.
Rumänische Frauen trauen der Antibabypille nicht. Die Regierung versucht aufzuklären, aber man ist hier nach wie vor der Meinung, die Pille verursache Brustkrebs. Alle möglichen Verhütungsmittel kann man in Apotheken kaufen. Trotzdem betrachten die Rumänischen Frauen die Abtreibung als „Verhütungsmethode“.
Aufgrund einer Studie der Weltgesundheitsorganisation hat schon fast jede Rumänin mindestens einmal im Leben abgetrieben. Rumänien rangiert auf den ersten Platz der Kategorie Abtreibungen in der EU.
24.6.2007 HRM
Da gibt es also ein weiteres Tummelfeld, um sich an den in Not befindenden Menschen zu bereichern!
Brief aus Rumänien von Martin Bauer vom 3. März 2007
Viele unserer Besucher im Dress/In sind Romas. Sie leben oft in Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität.
Es ist nicht leicht, die Roma zu besuchen. Der Weg zu ihrer Siedlung ist nur wenige 100 Meter lang, aber der Regen hat ihn aufgeweicht und die Stiefel versinken knöcheltief im Schlamm. Hinter den mit Abfall übersäten Hügeln taucht zunächst ein mageres Pferd auf. Dann, mitten auf dem Feld, eine handvoll Hütten. Schief klammern sie sich aneinander, die besseren aus Ziegeln gebaut, mit Lehm verputzt und mit Brettern beschlagen. Daneben trotzen Holzbaracken mit geteerten Dächern dem Frost. Die Strasse der Roma trägt keinen Namen, ihre Siedlung auch nicht. Sie kauert vor den Toren der Stadt.
Weltweit gibt es etwa 12 Millionen Roma. Hier in Rumänien siedeln zwischen einer und drei Millionen. Viele von ihnen haben keine Geburtsurkunden oder Ausweispapiere und outen sich aus Angst vor Diskriminierung nur ungern bei Volkszählungen. Denn, wie fast überall auf der Welt, leben sie am Rande der Gesellschaft. Ihre bereits jetzt schon kritische Situation verschärft sich täglich.
Heute sind ca. 65% der Roma arbeitslos. 75% leben von staatlichen Zuwendungen. Es mangelt an allen Ecken und Enden: die Roma haben keine Wohnungen, keine Arbeit, der Zugang zu Gesundheits- und Erziehungswesen ist katastrophal. Sie leben in Ghettos am Rande der Städte und Dörfer, bittere Armut, Kriminalität und Alkoholismus bestimmen ihren Alltag.
Wir sind weiterhin auf Ihre Hilfe und Unterstützung angewiesen. Solang ein der Schweiz Hilfsgüter gesammelt werden und wir die notwendigen Mittel für die Transportkosten erhalten, versuchen wir die ärgste Not der Roma zu lindern, indem wir ihnen Kleider, Bettwäsche etc. abgeben.
27.3.2007 / HRM
Was Martin Bauer von der Verein Papageno berichtet, trifft sinngemäss auch für die Arbeit bei Spitex Azuga zu.
Es wird noch Überzeugungsarbeit nötig sein, bis die Hausärzte begreifen, dass Spitex ihnen kein Brot weg nimmt. Die Ärzte im Spital hingegen sind begeistert, weniger vielleicht über die Spitex, dafür mehr von der Unterstützung mit diversen Materialien und medizinischen Geräten. Die Krankenkassen kennen Spitex noch nicht. Sie unterstützen daher solche Organisationen (noch) nicht. In Bukarest soll es eine grosse Spitex-Organisation geben. Dort benötigte man etwa fünf Jahre, bis die Krankenkassen den Wert erkannten und jetzt ihren Beitrag leisten. Offenbar ist die Zeit noch nicht überall reif.
Von den medizinischen Geräten und Materialien die gespendet werden, profitiert in erster Linie die Spitex-Organisation in Azuga und die Patienten, die von dort aus betreut werden. Diverse Materialien und Geräte, die man selber nicht einsetzen kann, werden weiter gegeben z.B. an das Orthopädische Spital in Azuga, an das Spital in Sinaia, an die Bergrettung, an die Verkehrspolizei, an Hausärzte usw. Diese Materialien werden unter der Bedingung, dass sie nicht weiter verkauft werden abgegeben. Dafür wird jeweils ein Beleg erstellt und abgelegt. Wenn es an allem fehlt, dann sind auch Kleinigkeiten wertvoll. Man stelle sich vor, es gebe in einem Spital nur ein Blutdruckmessgerät für eine ganze Abteilung!
Sinaia wäre eine Reise allein schon wegen des Schlosses Peles wert!
Peles, 2003, Bild. odh
Der Aufbau von Spitex Azuga geht vorsichtig voran. Bis jetzt war eine Krankenschwester nur stundenweise pro Woche eingesetzt. Ab September sollen aber zwei Pflegerinnen und ein Physiotherapeut zum Einsatz kommen. Das bedeutet auch, dass entsprechende Löhne bezahlt werden müssen. Spenden auch finanzieller Art sind daher stets willkommen.
Von der «Europäisierung» glaubt man gewisse positive Aspekte zu erkennen, obwohl am Anfang viel Skepsis vorhanden war. Die Staatsbeamten würden vermehrt besser kontrolliert. Daher sei ein gewisser Respekt gegenüber der Justiz feststellbar, der dazu führe, dass die «Kleine Korruption» abnehme. Das wäre ja schön! Nur, die alte Vernetzung aus dem «System» ist damit noch längst nicht eliminiert. Schliesslich kennt man sich ja. Trotzdem darf Optimismus sein. Aber:
Ungeachtet des anhaltenden wirtschaftlichen Wachstums stagniert in Rumänien die politische Entwicklung in Richtung Bürgergesellschaft. Einzelne starke Männer prägen die Innenpolitik. In dem laufenden Prozess Inhalt loser Demokratisierung haben sie sehr breiten Spielraum. Macht und Ohnmacht in Rumänien oder Katzenjammer nach Demokratisierung ohne Inhalte
Adina Rieder ist auf weitere Unterstützung angewiesen. Medizinische Artikel, auch andere Materialien sind stets willkommen. Ohne Geld läuft trotz materieller Unterstützung praktisch nichts. Wer seinem guten Geschäftsabschluss noch eine sinnvolle Aktion beifügen mag, oder wer persönlich etwas Aussergewöhnliches tun möchte, der mache eine Zahlung auf das PC-Konto 85-453047-8, Vermerk: Spitex Azuga. Für weitere Unterstützung erreichen Sie Frau Rieder via Mail: adina.rieder@freesurf.ch oder per Telefon 081 756 06 81.
Zu beachten:
ergänzt am: 03. 09. 2014, odh