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Foto: H. Odermatt
Thema:
Mit dem Solarflugzeug um die Welt, siehe auch
solar-impulse
Was habe ich am Vortrag gelernt? Nun:
Was treibt den Visionär und Pionier zu seinen Taten? es sind dies:
- Neugierde, ohne Neugierde tun wir nichts für den Fortschritt
- Ausdauer, ohne Ausdauer kein Erfolg
- Respekt, ohne Respekt macht Erfolg keinen Sinn
Mit welchem wichtigen Problem hat ein Pionier zu kämpfen? Er stellt für die Gewissheit und die erhabene Ruhe der Gesellschaft eine Bedrohung dar, denn er reisst sie aus dem «Schlaf der Gerechten», aus dem Trott des Alltages, den Gewohnheiten und vor allem, er bringt Veränderungen in das Geschehen. Die Gesellschaft muss sich unter Umständen neu organisieren und formieren!
Die familiär «angehauchte Belastung» hinterliess bei Bertrand Piccard ihre Spuren. Grossvater
August Piccard erforschte
die Vertikale, zuerst nach oben (Stratosphäre) und
bewies, dass sich der Mensch auch über 5000m ü.M. schadlos aufhalten kann, wenn gewisse Vorkehrungen getroffen werden (Sauerstoffzufuhr, Druckanzug, Druckkabine). Danach erprobte er die Tiefe mit dem von ihm entwickelten
Bathyscaph.
Vater
Jacques Piccard, siehe auch NZZ-Folio,
…Der alte Mann und die Tiefsee… , forschte
auch auf der Vertikalen. er hält noch heute den Tiefenrekord.
Die Erkenntnis,
nachdem in dieser Tiefe Fische entdeckt wurden: Vertikale Strömungen bringen Sauerstoff in diese Tiefen. Ergo, kann man Müll nicht einfach hierher entsorgen, denn, nach einer bestimmten Teit zersetzen sich die Behälter und das Gift steigt auf – ein schlimmes Szenario, wenn man an all die Giftmülltonnen und Tonnen mit radioaktivem Material denkt, die in grosse Meerestiefen versenkt wurden und noch werden. mehr bei FOCUS ONLINE:
…Giftfässer, Tickende Zeitbombe im Meer…
Wenn Sohn Bertrand die Familientradition fortsetzen wollte, dann musste er sich auf die Horizontale konzentrieren.
Mit dem Ballon um die Welt hat er bereits Zeichen gesetzt. Mit dem
Breitling Orbiter 3 wurde die Weltumrundung mit einem Ballon geschafft. Eine Vision wurde Realität. Nun beginnt er, eine Mission zu erfüllen.
(…) Der Schweizer Psychiater und Abenteurer Bertrand Piccard hat mit seinem Projekt SolarImpulse einen Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung im Visier. mehr bei swissinfo.ch : …Ein Mann mit einer Mission…
Das Verhalten der heutigen Gesellschaft wird von Kraft, Macht, Geschwindigkeit und Kontrolle bestimmt. Daran haben sich alle gewöhnt. Hindernisse werden entsprechend umgegangen.
Das Fahren mit dem Ballon funktioniert anders. Der Ballon besitzt keine Kraft um vorwärts zu kommen. Niemand kann Macht über das Vehikel ausüben ausser der Wind. Der Ballon kann keine Geschwindigkeit bestimmen. Ergo kann der Ballon nicht exakt kontrolliert werden.
Der Ballonfahrer hat aber zwei wichtige Möglichkeiten, sein Position vertikal zu verändern. Er kann Ballast abwerfen um zu steigen und er kann Gas ablassen um zu sinken. Damit kommt er zu einer dritten Möglichkeit: Er kann eine Höhe suchen, wo sich für ihn günstige Strömungen befinden, mit denen er, mit dem Wind, sein Ziel erreichen kann. Er kann allerdings die Dauer der fahrt bis zum Ziel nicht bestimmen. Die hängt von der Stärke der Strömung ab und davon, ob und wie sich diese erreichen lassen.
Auf das Leben übertragen: Dieses läuft nicht immer wie gewünscht. Der Lebenswind bläst anders als geplant. Visionen, Strategien, Ziele, selbst Philosophien können sich als falsch erweisen. Jeder muss irgend wann den «Level», die Höhe ändern. Dann muss Ballast abgeworfen werden. Dieser besteht aus:
- Alles was wir glauben acht uns stark
- Gewissheit
- Sicherheit
- Glauben
- Macht
- Stärke
- Kontrolle
- Gewohnheit
- Überlieferung, Erfahrung
Typisches Beispiel: Museen sind der Hort Ballast) der Vergangenheit. Ballast abwerfen bedeutet, sich von diesem befreien (Museen müssen deshalb nicht geschlossen werden!).
Die Menschheit befindet sich in der Energie- und in der Rohstoff-Falle. «Die Falle ist von anderer Beschaffenheit, als die Beute»
Antoine de Saint Exupéry
Niemand ist bereit zu sparen weil es der andere auch nicht tut. Aber bald werden die Preise für Rohöl, Gas und andere Rohstoffe wegen der dauernd grösser werdenden Nachfrage und der gleichzeitigen Verringerung der Vorkommen drastisch, ja exponentiell ansteigen.
Die Gesellschaft muss Ballast abwerfen. Sie muss sich den Weg frei schaufeln, um Nachhaltige Entwicklungen in die Wege zu leiten. es wird bedeuten: Energie sparen, erneuerbare Energiequellen anzapfen,
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Erneuerbare Energie; Wasserrad, Oberdorf, SO, Foto: H. Odermatt
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Rohstoffe sparsam verwenden usw. das alles wird grosse Veränderungen nach sich ziehen, wovon sich die Menschen fürchten. Sie verharren lieber im gewohnten Trott des Alltages…
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KKW Leibstadt Foto: H. Odermatt
KKW – Foto: obere Bildhälfte, Verpuffung von Energie, untere Bildhälfte: erneuerbare Energie…
Bertrand Piccard will mit Solarimpulse ein Zeichen setzen. Der zweite Prototyp wird bei 80 Metern Spannweite zu 200 Quadratmetern Oberfläche mit
Solarzellen bestückt sein. Das ermöglicht eine Stromproduktion, die etwa des Verbrauchs eines grossen Weihnachtsbaumes darstellt! Die Stromproduktion muss so eingeteilt sein, dass sie die Energie für die Reise am Tag liefert und gleichzeitig so viele Reserve in die Batterien bringt, dass die Nacht überbrückt werden kann.
Die Grössenvergleiche:
Solarimpulse wird etwa 2 Tonnen wiegen und eine Person befördern können. Ein Airliner, auch mit einer Spannweite von 80 m, wiegt etwa 560 Tonnen und transportiert 300 Personen.
Der Effizienzvergleich: Solarimpulse zu Airliner = 2t/Person zu 1,85t/Person. Gar kein schlechtes Verhältnis für Solarimpulse! Würde man den Energieverbrauch zu einander in Relation setzen, würde Solarimoulse bereits besser abschneiden! Aber man müsste die Leistung vergleichen, um nicht Birnen mit Äpfeln zu vergleichen.
Lindberg konnte für seine Atlantiküberquerung keinen zusätzlichen Ballast, z. B. eines Passagiers, mitführen. Damals hat niemand daran geglaubt, dass einmal Grossflugzeuge gleichzeitig mehrere Hundert Passagiere über noch viel grössere Strecken transportieren werden.
Das Projekt wird etwa 100 Mio Franken kosten, ein stolzer Betrag. Aber im Vergleich zur Produktion eines Hollywood-Filmes ist das nur die Hälfte davon! zur Zeit sind über 60% des Geldes bereitgestellt. Sponsoren dürften abr noch willkommen sein.
Das Projekt löst Entwicklungen aus, die wegweisend sein können oder auf neue Wege hinweisen, um heute noch unbekannte Lösungsansätze zu finden.
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Foto: H. Odermatt
Ob das Bundeshaus bereits eine nachhaltige Energiebaustelle darstellt?