Rumänien, Migration, neue Abläufe


Die Papiere sind ab jetzt der zuständigen «Kreis-Agentur für Arbeitswanderung» einzureichen.
Für Hermannstadt lautet die Adresse:
KREIS AGENTUR FUR ARBEITSWANDERUNG SIBIU, Str. Morilor Nr. 51A
Tel.: 0040. 269. 210 882; Fax: 0040. 269. 230 089, zuständig war FRAU LUCIA BABA neu, siehe unten Telefon!
E-mail: informatica@ajofmsibiu.ro, www.ajofmsibiu.ro
 
Kleines Detail: Die alten Abläufe hat man in Bukarest ausser Kraft gesetzt, bevor die neue Ordnung bekannt gemacht wurde. Dazwischen gab es einen «luftleeren Raum»…., respektive einen «organisatorischen Engpass»! Die Kommunikation nach aussen ist inexistent! Dass es bei solch unprofessioneller bzw. ineffizienter Verwaltung dazu kommt, dass deutsche Politiker fordern, die Zahlungen an RO und BG vorerst zu sperren, ist nicht unbegründet.

Aktualisiert: 03. 09. 2014

Neu:

Contact:

Adresa E-mail:      ajofm @sb.anofm.ro

Adresa Web:        www.sibiu.anofm.ro

Telefoane:  0269-210882 ; 0269-230089

Conducere  

*  Director Executiv                                             CREŢU Mircea Dorin

*  Director Executiv adjunct                                  HURDU Dan

 

 

 


Dem Gesundheitswesen Schweiz laufen die Kosten davon…


Da wundert es einen nicht, dass auch die Heuschrecken zugegen sind und sich eine, oder gleich mehrere Scheiben für sich abschneiden.

Die Medi-Clinic-Gruppe aus Südafrika kauft die Schweizer Spitalgruppe Hirslanden. Sie bezahlt für die 13 Spitäler 2,85 Milliarden Franken.

Das sieht ganz nach einem Raubzug zu Lasten des Gesundheitswesens Schweiz und den Patienten und Prämienzahlern aus. Somit sind mehrere Spitäler in neuen Händen.

Das Beispiel «St. Anna» in Luzern mag zeigen, was abläuft. Die St. Anna-Schwestern boten während fast 100 Jahren eine hervorragende Privatklinik im Zentrum der Schweiz an. Der selbstlose Einsatz der Ordensschwestern hat Werte geschaffen. Das System ist daran gescheitert, dass dem Orden der Nachwuchs fehlte. Das Haus wurde 2002 an die Hirslandengruppe verkauft. Der Preis: etwa 90 Mio Franken.
Im gleichen Jahr kommt Hirslanden unter die britische Firma BC Partners. Die UBS kassierte für diesen Deal ca. 930 Mio Franken für 13 Spitäler. Nun, 5 Jahre später wird erneut gedealt. Die Medi-Clinic aus Südafrika übernimmt Hirslanden für etwa 3,5 Mia Fr.! Faktor rund 4! Fazit: Bei Faktor 4 für die ganze Hirslandengruppe sind die St. Anna- Schwestern einmal mehr schamlos ausgenützt worden, das ist allerdings vornehm ausgedrückt!

Der Kostentrend im Gesundheitswesen zeigt laufend aufwärts. Der Zahlenspiegel «Gesundheit» zeigt es deutlich. Die Zunahme der Kosten und der Leistungen sind eindrücklich, und die Zunahme der Ärzte auch. Im internationalen Vergleich leistet sich die Schweiz das zweit teuerste Gesundheitswesen. Der Bürger ist der wichtigste Leistungserbringer respektive Direktzahler. Er leistet seine Beiträge via Versicherungsprämien, direkte Zahlungen (Selbstbehalte, Frannchise) sowie durch die Steuern.

Krankenkassenprämien – Die unheilige Allianz

Jeden Herbst fühlen wir Schweizer uns schlecht – dann nämlich steigen die Krankenkassenprämien. Aber deswegen gleich losjammern? Wir bezahlen doch nur, was wir vom Gesundheitswesen verlangen und auch bekommen: mehr, mehr, mehr. Erkundungen an der Schmerzgrenze.

Kürzlich, erzählt Dr. med. Andreas Luder aus Interlaken, habe ihn eine sparsame ältere Dame in der Praxis angerufen. Wegen Rückenschmerzen habe sie übers Wochenende in der Apotheke ein rezeptfrei erhältliches Schmerzmittel gekauft. Nun brauche sie ein Rezept für die Krankenkasse. Zwar sei das Medikament billig, drei Franken nur, aber wenn sie zusätzliche Pillen nachbestellen wolle, gehe das eben doch ins Geld. Sie wäre froh, wenn ihr Arzt das Rezept gleich an die Apotheke schicken könnte.

Als der Arzt am Abend joggen ging, steckte er das Couvert, um das Porto zu sparen, eigenhändig in den Briefkasten der Apotheke. Während des Laufens dachte und rechnete er nach, wer alles von diesem kleinen Ereignis profitierte. Erstens: die ältere Frau. Sie muss die drei Franken nicht selbst bezahlen, sofern ihre Franchise bereits aufgebraucht ist. Zweitens: der Apotheker. Die Abgabe mittels Rezept berechtigt ihn zum Bezug der Patientenpauschale von Fr. 9.20 und der Apothekerpauschale von Fr. 4.30. Drittens: er selbst, Dr. med. Luder. Er darf, muss aber nicht, die Position 00.0110 (telefonische Konsultation durch den Facharzt) oder 00.0140 (ärztliche Leistung in Abwesenheit des Patienten) verrechnen, was Fr. 13.85 bis 17.40 ausmacht, je nach Kanton.

Zum Schluss kostet das Medikament, das eigentlich in jeder Apotheke für drei Franken erhältlich wäre, Fr. 30.35 bis 33.90, je nach Kanton, vollständig bezahlt von der Krankenkasse. «Eine nette Geschichte, nicht wahr?», findet Dr. med. Andreas Luder aus Interlaken.

Eine typische Geschichte. Das System funktioniert tadellos, im Kleinen wie im Grossen multiplizieren sich die Kosten zu einem stolzen Umsatz. Zuoberst steht der Wunsch des Patienten, der Patientin. Er oder sie kriegt, was er oder sie verlangt, gratis. Und alle andern Beteiligten helfen gern und verdienen mit…. Lesen Sie über die unheilige Allianz weiter!

Dass da selbst der Preisüberwacher stutzig wird, ist nicht erstaunlich. Der Einsatz von Generika anstelle der Originalpräparate hat nicht die geschätzten Einsparungen gebracht. Die Pharmafirmen manöverieren einfach die Politik aus.

So ist es nicht verwunderlich, dass man sich ein teures Gesundheitswesen leistet.

Wenn es sich lohnt aus dem Ausland «Renditen» im Gesundheiswesen abzuschöpfen, dann stimmt einiges nicht. Dass die Kosten aus dem Ruder laufen und erodieren, verwundert nicht. Das Gesundheitswesen ist mehrheitlich subventioniert. Es wird mit falschen Anreizen sozialisiertes Geld kapitalisiert um es abzuschöpfen.

Die neue Besitzerin von Hirslanden wird wohl kaum beweisen wollen, dass ein etwa dreimal höherer Kapitaleinsatz keine Kostenwirksamkeit auf die Krankenkassenprämien ausmache. Zuerst werden Kosten generiert, dann den Kassen der Tarif bekannt gegeben, danach abkassiert. Das Bundesamt für Sozialversicherungen und der Gesundheitsminister werden es absegnen… Man kann die Pferde auch am Schwanz aufhängen! Aber man könnte statt Heuschrecken zu füttern, den Geldtopf verkleinern indem man den Versicherten tiefere Kranken-Versicherungsprämien anbieten würde. Dann hätten alle etwas vom grossen Geldkuchen.


Bevorzugte Generation

Ergänzung: 17.05.20

Das persönliche Beispiel: Unsere Eltern mussten sich mit bescheidenen Verhältnissen zufrieden geben. Das Auskommen war entsprechend.

Da die Grosseltern vaterseits früh verstarben, war ein Vormund für meinen Vater und die Tante zuständig. Dieser, zusammen mit der Gemeinde bzw. dem Fürsorgeamt und interessierten Kreise, haben es gerichtet! Die Grundstücke und der Besitz wurde veräussert bzw. versteigert. Die Interessierten und die Gemeinde waren die Nutzniesser. Sie rissen sich attraktive Grundstücke unter den Nagel. Als Vater von der Lehre zurück kam, besass er ausser einem Bankbüchlein nichts mehr!
Sein Haus am See mit der Schuhmanufaktur mitten im Dorf gab es, ausser einer Kiste übrig gebliebener Werkzeuge, nicht mehr. Was sollte einer tun, wenn die Grundlage ohne sein Wissen zerstört wurde?

Der Nauen Goliath mit der täglichen Fuhr ab der Kalk- u Steinfabrik, Beckenried

Eine Kalk- und Cementfabrik bot Arbeitsplätze in der Fabrik, im Steinbruch oder auf den Nauen an. Mein Vater «heuerte» auf dem Goliath, dem damals grössten Nauen an. Dieser gehörte der «Fabrik».

Nauen Schwalmis, NW Nr 23,  von Schiffmeister Edy Murer (+), Beckenried

Die Fabrik war primitiv aufgebaut. Man erzählte, dass sich die Fabrik zu einer Psychiatrie (Klappsmühle) lediglich dadurch unterscheidd, dass das Dach der Klappsmühle dicht sei… Der Rohstoff wurde aus den eigenen Steinbrüchen herangeführt oder aus der Sand und Kies Gewinnung, z.B aus Uri, aus dem Vierwaldstättersee bezogen. Die Transportschiffe wurden nur zum Teil und wenn, relativ primitiv maschinell be- und entladen. Am Bestimmungsort musste die Ladung oft von Hand ausgeladen werden. 25 Tonnen pro Mann und Tag war die Regel. Man kannte die 52-Stundenwoche! Auf den Nauen galten andere Arbeitszeiten.  Oft musste um 3 Uhr morgens abgefahren werden. Feierabend war, wenn der Nauen beret für den nächsten Tag in der «Wehri» festgebunden war.

Wer im Steinbruch arbeitete, musste die Steine nach der Sprengung von Hand in Stücke zerkleinern die etwa zwei Fäuste gross waren. Der Steinbrecher, ein Spielzeug zu dem, was man heute kennt, schlute keine grösseren Steine. Vater erlebte als Kind die Auswirkungen des ersten Weltkrieges, dann die Krisenzeit zwischen den Kriegen und während des zweiten Weltkrieges war er eingezogen. Er leistete seine tausend «Aktivtage» in der Armee.

Die Kalk- und Steinfabrik in Beckenried aus dem Jahr 1934, DasFabrikhaus an der Rütenenstrasse, oben im Bild. Foto: PD Otto Wyrsch Buochs
Feuerherd, so ähnlich

Wir lebten also in einfachsten Verhältnissen. Der Kochherd wurde mit Holz befeuert, ebenso der Ofen in der Wohnstube.

Holzfeuerofen in der Wohnstube

Holz sammeln, sägen, spalten und zum Trocknen legen, danach in denm Estrich buckeln und aufschichten

nahm eienn grossen Teil der Freizeit weg.  Immerhin verfügte das alte Fabrikhaus über WC’s mit Spülung. Dusche oder Bad waren jedoch Fremdwörter… Bis alle Kosten beglichen waren, verblieb vom Zahltag nicht viel übrig! Man hatte einen Radio, aber kein Telefon. Es gab zwei Fahrräder. Damit konnte der «Aktionsradius» etwas erweitert werden. Weiter als bis Stans, allenfalls Stansstad wurde nie gefahren. So etwas würde nicht in die heutige Freizeit- und Erebnisgesellschaft passen.

Mein Weg (Jahrgang 1942) führte in eine Zeit, wo alles vorwärts ging. Durch glückliche Umstände und den Einfluss der «Grossfamile» konnte ich eine solide Schulausbildung inkl. Internat, Alpine Schule Vättis, damals unter Rektor Benno Götti und Eigentümer Joseph Bonderer, sowie im Institut Sonnenberg, Vilters unter Rektor Jansen, und anschliessend eine gute Berufsausbildung bei den Pilatus Flugzeugwerken in Stans geniessen.

Stellen gab es nach dem Berufsabschluss genügend und man konnte mit einem für damalige Verhältnisse guten Schulsack eine erfolgreiche berufliche Karriere starten. Der zweite Weltkrieg löste in der westlichen Welt eine Entwicklung mit ungeheurer Antriebskraft aus. Weit reichende Änderungen in allen Lebensbereichen waren die Folge. Die breiten Massen sehnten sich Freiheit und Gleichberechtigung herbei. Schliesslich hatten sie dafür Leib und Leben eingesetzt. Nicht nur der politische, sondern auch der wirtschaftliche und der gesellschaftliche Bereich wurden in diesen Prozess einbezogen. Die Arbeitnehmer wollten einen grösseren Anteil an den Erträgen des einsetzenden Fortschritts als bisher. Und die Minderheiten begannen selbstbewusst zu werden und suchten die Beseitigung der sie treffenden Umstände bzw. Nachteile (Schwarze in den USA).
Der Sieg der Demokratien über den Nationalsozialismus und den Faschismus führten zu Erstarkung der freiheitlichen Werte. In den westlichen Ländern brachte der Aufschwung Gefühle der Zuversicht. Die Bevölkerung erwartete von der weiteren Entwicklung eine von Not und wirtschaftlichen sorgenfreie Entwicklung der Gesellschaft.
Der Glaube an die Zukunft wurde gestärkt. Wirtschaft und Technik entwickelten eine gewaltige Anziehungskraft. Die Berufsaussichten waren vielfältig und es liessen sich bisher fast ungeahnte Ziele erreichen.
Die Wissensentwicklung nahm in den vergangenen 200 Jahren zwar stetig zu. Die eigentlich exponentielle Steigerung begann etwa um 1950. Davon profitierte unsere Generation am meisten.

Denken wir an einige Errungenschaften, die sich nachhaltig auf die Gesellschaft auswirkten.
Die Entdeckung der Penicilline sowie später die Erfindung des Transistor 1947, dessen Weiterentwicklung zu den integrierten Schaltungen führte die Funktionen im Giga-Bereich zulassen. Heute hat praktisch jeder Haushalt einen Telefonanschluss, die meisten Haushalte verfügen über einen Internetanschluss und bald gibt es in jedem Haushalt einen PC.  Das Handy hat sich derart verbreitet, dass die Kids damit schon auf dem Schulhof damit herum springen. Das Auto hat sich so stark verbreitet, dass es schon bald zu viele davon gibt. Es gibt auch kontroverse Entwicklungen. Man hat vom Volk Mobilität verlangt und jetzt, wo jeder mobil ist, nimmt man ihm die Parkplätze weg! Die Flugzeugindustrie hat eine ungeahnte Entwicklung hinter sich. Der Mensch hat sich inzwischen so viele Werkzeuge geschaffen, die er zum Leben gar nicht benötigt.

Die Schweiz profitierte von der Neutralität und davon, dass sie nicht direkt in die Kriege hinein gezogen wurde. Die soziale Wohlfahrt (2006 bedeutendste Bundesaufgabe mit einem Budgetanteil von 27,7%) brachte den Menschen grosse Vorteile. Denken wir an die Einführung der AHV, die Ergänzungsleistungen zu AHV/IV, die Etablierung der Pensionskassen mit voller Freizügigkeit beim Stellenwechsel, das Drei-Säulenprinzip, die Entwicklung des Gesundheitswesens mit dem medizinischen Fortschritt inkl. Kostenentwicklung usw.

Unsere Generation profitierte also vom Wirtschaftsaufschwung (Übernutzung der natürlichen Ressourcen?!), von der Entwicklung zu einer Bildungsgesellschaft (Inflation der Berufe bzw. der Zertifikate?), von der ungeheuren Entwicklung im Informatikbereich (Dauerberieselung durch Informationen, Informationsüberflutung?), von der rasanten Entwicklung der Kommunikationsmittel usw. Das Produkteangebot ist heute derart gross, dass wir von Überfluss reden können.

Wer heute ins Pensionierungsalter kommt, kann rückblickend von einer guten Zeit reden. Mit Fleiss und Beharrlichkeit, mit stetigem Lernen und mit einer hohen Leistungsbereitschaft, konnte man es «zu etwas bringen», auch wenn bei «Null» begonnen werden musste und wenn man lediglich über eine gute Berufsausbildung verfügte.

Für das Alter ist dank konsequenter Einzahlung in die Pensionskasse gesorgt. Auch die dritte Säule ist finanziert. Es braucht lediglich die Gesundheit mit zu tun!

Jene die später kommen, werden andere Bedingungen haben (Globalisierung, Migrationsdruck von Osten und von Süden, Produktionskonkurrenz aus «Far East», bzw. aus Billiglohnländern, Überbevölkerung, Einfluss des Fundamentalismus, Energieknappheit, Ausbeutung durch eine neue «Oberschicht», die («Blut saugenden») Manager (gegen die sich das arbeitende Volk gelegentlich und hoffentlich wehren wissen wird), Neoliberalismus, Postkapitalismus => «Du besitzt zwei Kühe, die Du aber entlassen musst. Milch bekommst Du jetzt aus dem Ausland.» usw. Ich bin zuversichtlich, dass auch diese Hürden überwunden werden.

Heutige Generation haben sich an Wohlstand und überschwänglicher Überfluss weitgehend gewöhnt. Gibt es wirtschaftliche Probleme, oder sind Einschränkungen z.B. infolge einer Pandemie zu tragen, werden sie psychisch krank und haben kaum eine Ahnung, wie sie sich durch Selbstbeschäftigung dagegen stemmen können! Verweichlichung in breiten Kreisen! Wenn dann, nach Jahrzehnten der Glaub an das Machbare in allen Bereichen und die Gewohnheit, das Geld mit vollen Händen auszugeben gestört wird, kommt das grosse Erwachen. Nicht nur Arbeitnehmer vergassen das Sparen.  Auch Gewerbe, Betriebe, ja die fast die gesamte Wirtschaft hat kaum Reserven angelegt um einige Monate davon zehren zu können. Nun kommt was kommen musste: Der Ruf an den, den man bisher leiber aussen vor hatte.

Greift der Staat grosszügig ein und ordnet das Leben, kommen, kaum erkennt man etwas «grün» am Horizont, die Kritiker, Demonstranten, Unternehmer Gastronomen usw. und wünschen sich den Staat ins Pefferland! Dass die Milliarden an Überbrückung in Form von Krediten zurück bezahlt werden müssen wird sorgsam ausgeblendet. Wenn es dann aber so weit kommt, beginnt das Grännen erneut.

Am Ende des Prozesses werden ein Grossteil dieser Schulden sozialisiert! Ein zweites Mal! Während der Krise wurden die Arbeitnehmer auf Kurzarbeit gesetzt und allenfalls entlassen während den Aktionären aber trotzdem Dividenden ausbezahlt wurden – mit staatlicher Unterstützung notabene! Später einmal werden Argumente gefunden, dass viele dieser staatlichen Überbrückungskredite abgeschrieben werden. Die dannzumaligen Steuern und deren Erhöhungen, tragen dann die Lastesel der Nation, das arbeitende Volk, mit!


Dicke Luft im Betrieb?


Dann hilft eigentlich nur eines: Der Arbeitgeber verdient sie nicht, ziehen Sie aus! Bevor Sie aber übereilig einen Entschluss fassen, versuchen Sie zu kämpfen! Vielleicht können Sie wegen persönlichen Umständen nicht ohne weiteres den Arbeitgeber wechseln. Abhängigkeit macht die Sache nicht einfacher!

Wie merkt man die «Demotivatoren?

  • Man gibt Ihnen die Ziele höchstens schlecht formuliert oder gar nicht bekannt.
  • Die Einführung in die Abläufe und in die Aufgabe ist mangelhaft.
  • Informationen werden Ihnen vorenthalten.
  • Ratschläge sind unverbindlich oder gar ironisch.
  • Man lässt Sie «ins offene Messer laufen», indem Fehler nicht zur rechten Zeit. angesprochen werden. Der Misserfolg ist programmiert!
  • Man reitet auf dem Misserfolg herum, indem dieser besonders betont wird.
  • Kritik erfolgt unangemessen oder undifferenziert oder unbegründet.
  • Lob und Belohnung sind Fremdwörter.
  • Sie werden gegängelt. Es wird versucht die Leistung via Kritik zu steigern.
  • Es wird Angst vor Arbeitsplatzverlust erzeugt.
  • Sie bekommen Aufgaben, die eindeutig unter Ihrem Niveau sind. Das Interesse an Arbeitsabläufen wird negiert.

Wenn dem Chef auffällt oder wenn Mitarbeitende Sie darauf ansprechen, oder wenn Sie gar selber feststellen, dass Sie

  • schweigsamer geworden sind als früher
  • Sie sich an Besprechungen und Rapporten kaum mehr zu Wort melden
  • Sie die Anordnungen nur noch schemenhaft und ohne Interesse befolgen
  • Sie unkonzentriert und ungenauer arbeiten als früher
  • es Ihnen egal ist, ob etwas funktioniert oder nicht
  • Sie Arbeit einfach annehmen, auch wenn es zuviel ist
  • Sie das Gefühl haben, nicht zum Team zu gehören

dann ist Handeln angesagt. Was ist zu tun? Da bekanntlich jeder Fall anders ist, gibt es keine Patentrezepte. Aber es gibt allgemeine Hinweise.

Hat die vorgesetzte Person entsprechende Beobachtungen gemacht oder Hinweise bekommen, müsste sie im Interesse des Betriebes und wegen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers handeln. Falls der Verdacht auf Mobbing besteht, ist subtiles Vorgehen angebracht.

Liegt das Problem auf Mitarbeiterstufe, dann suchen Sie zuerst, diplomatisch zwar, aber selbstbewusst und konsequent das Gespräch. Warten Sie nicht lange mit der Konfliktbewältigung! Wenn dies nicht fruchtet, ist ein Gang zur direkt vorgesetzten Person erforderlich. Im Extremfall wäre der Schritt in die nächste Hierarchiestufe angezeigt (beim Chef, des Chefs).

Sexuelle Belästigung muss sofort abgestellt werden!

Gibt es Ärger mit der vorgesetzten Person, ist das Vorgehen in etwa gleich. Bei Misserfolg muss aber die nächste Hierarchiestufe angegangen werden.

Ist Mobbing im Spiel, dann wird es anspruchsvoll. Erst gilt es, stufengerecht vorzugehen. Je nach Situation ist ein Gespräch mit einer Vertrauensperson angezeigt. Zuerst stellt sich die Frage: «Was ist Mobbing?«

Mobbing und Recht: Rechtlich ist Mobbing nicht geregelt. Aber Betroffene sind nicht recht- und wehrloslos.

Es lohnt sich zu kämpfen. Aber es gibt Grenzen. Und versuchen Sie, so lange wie möglich  ohne Rechtsanwalt auszukommen! Am Schluss stellen Sie fest, dass kein befriedigendes Resultat vorliegt, Sie aber hohe Rechnungen des Anwaltes begleichen müssen. Recht und recht haben seien «zwei Paar Schuhe», hat mir ein bekannter Anwalt gesagt. Das verfügbare Geld ist immer gleich viel, aber es wechselt den Besitzer (Anwalt).


Es gibt nicht viele berühmte, alte Piloten

Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alten, kühnen Piloten.“ zugeschrieben wird dies Andre Kostolany

Ob es wirklich Kostolany, der Spekulant, als erster in die Welt setzte mag fraglich sein! Viel eher trifft dies für den Flieger Lee

Lee E. Hamilton, 1949 in his contract airmail pilot’s uniform.

E. Hamilton zu: Er soll gesagt haben: «Sei kein Show-Man. Sei niemals zu stolz, um zurückzukehren. Es gibt alte Piloten und kühne Piloten, aber keine alten, kühnen Piloten!»

Es mag sein, dass, wer viel arbeitet, viele Fehler begeht. Und es mag sein, dass derjenige, der weniger arbeitet, weniger Fehler macht. Und es trifft durchaus zu, dass befördert wird, wer keine Fehler macht. Aber da wären die Fehler im System der Organisation zu suchen! Grosse Organisationen lassen solche Dummheiten durchaus zu. In der Fliegerei gilt: Fehler können vorkommen. Fehler wiederholen ist verpönt!

HB-YMN, «Experimental» Erstflug: 12. 6. 2007 erstmals geflogen (Foto Wettstein, Ausschnitt)

«Es waren nicht meine Grenzen» hat der Pilot einmal ausgesagt, nachdem er mit seiner Long-Ez Südamerika umrundet hatte oder nach dem er von seinem Trip nach Südafrika zurück kehrte.

In der fliegerischen Ausbildung galt zu unserer Zeit der Grundsatz, dass man Fehler begehen darf, dass man diese nicht wiederholen dürfe. Solange unter Aufsicht geflogen wird, soll Fehler machen gestattet sein, um sich nicht selbst zu blockieren. Irgend wann muss man die Feinheiten des Flugzeuges spüren. Man muss fühlen, wie die Tragflächen in die Luft greifen. Und mittels der systematisch geübten Selbstkritik wird der Jungpilot daran gewöhnt, sich eigene Aufgaben zu stellen. Dann endlich, wenn er die «Wings» bekommen hat, also brevetiert ist, hat er sein Handwerk erlernt. Ab diesem Zeitpunkt spätestens gilt «Nullfehler»-Toleranz – oder das Ziel: fehlerfreie Arbeit

Am Montag den 23. Juli 2007 gegen 11.30 Uhr hat es nur kurz nach dem Start ca 3 km südlich des Flughafens  Basel Mülhausen gekracht.

Das Kleinfugzeug vom Typ Express 2000 ER Kitplane hat ein max. Abfluggewicht von 1700 kg. Vom Bazl wurde für eine eine «over wight condition» eine Gewichtserhöhung auf 2450 kg bewilligt. Doch am Start waren es schliesslich 2006 kg, weit mehr als nachträglich zugelassen! Das offenbar nicht flugfähige Flugzeug   stürzte schliesslich in ein Wohnhaus in der Roggenburgstrasse, drei Kilometer südlich des Flugplatzes. An Bord sass «HG» Hans Georg Schmid, mehrfacher Weltumflieger, Ex Swissair Kapitän und zweifellos ein  erfahrener Long-Range-Piloten.

Um ein Kleinflugzeug mit höchster Abflugmasse (geschätzte Überlast von etwa einer Tonne; (1700 Liter Benzin sind eine Menge!) bei relativ hoher Temperatur erfolgreich zu starten, braucht beste Bedingungen. Am Tag des Geschens war es schwül-warm. «Faule» und daher relativ wenig tragfähige Luft. Die Motorleistung ist wegen der Flugplatzhöhe und der relativ hohen Temperatur ebenfalls reduziert. Und die Startrichtung 16 führt in Basel gegen ansteigendes Gelände (Jura). Bei der leichten Föhnlage sind am nördlichen Jura deswegen nicht gerade Aufwinde zu erwarten!
Für das Flugzeug lag einn Sonderbewilligung vom vom BAZL vor.

HB-YMN ist für eine Abflugmasse von 1700 Kg zugelassen. Das warr aus dem Luftfahrtsregister des BAZL ersichtlich. Der Motor Lycoming IO-580 B1A soll eine Startleistung von gegen 315 PS entwickeln (Normalathmosphäre in Meereshöhe).

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Erstflug am 12. Juni dieses Jahres war und wenn man beachtet, dass die Sonderbewilligung erst vor kurzem erteilt wurde, deutet alles auf Zeitknappheit hin. Dass ein Experimentalflugzeug wie ein Prototyp zu behandeln ist, steht ausser Frage. Somit kann angenommen werden, dass die Systeme und das Flugverhalten mit verschiedenen Lasten etc. kaum ausgetestet war. Der Grundsatz : «Wenn es pressiert, ist es schon zu spät!» gilt wohl nicht mehr. Und wenn der Entscheid gefällt wurde, als die Presse anwesend war und es wegen dem was später folgt, jetzt sein muss, wird der Druck auf den Piloten unermesslich gross. Waren es diesmal die eigenen Grenzen, die überschritten wurden?

Ein erfahrener Fluglehrer sagte mir mal nach einer «jugendlichen Eselei»: «Es gibt viele berühmte, und viele alte Piloten, aber es gibt wenig berühmte alte Piloten!» Ich begriff. In der Tat ist es mir gelungen, der «Naturselektion» zu entkommen. In der Fliegerei versteht man darunter jene Umstände, die einen Piloten «ins Gras beissen» lassen.

HG Schmid oder einfach «HG» englische Aussprache, wie wir ihn nannten, war schon seit seiner Jugend von einem enormen Fernweh begleitet. Und er wusste immer, was er tun wollte, oft auch gegen die allgemeine Meinung. Dass er unternehmungslustig und risikobereit war zeigte auch ein Vorkommnis aus früher Zeit. HG wurde, als er im Segelflugzeug HB-309, Moswey IIa im Föhn über dem Muotatal war, von den Winden überrascht und zwar derart, dass er auf der Ibergeregg «gelandet» wurde. Glück im Unglück war im Spiel, selbst die nach der Demontage weggeblasene Tragfläche landete sanft im weichen Schnee…

Moswey II a HB 309, Baujahre: 1037-1939 bei Scherler in Biel. Foto: Attila (Moritz) Ziermann +
Moswey II a HB 309, Baujahre: 1937-1939 bei Scherler in Biel. Foto: Attila (Moritz) Ziermann +

Das Flugzeug gehörte lange Jahre der SG Solothurn. Es hatte ein speziell hohes Capot, damit der Steinbruchbesitzer, «Röbu» Ankersmitt seinen Hut, den Südwester, auch im Flugzeug tragen konnte. Das Flugzeug kam anfangs der 60-iger Jahre nach Nidwalden. Albert Camenzind und ich waren die Eigentümer. Später wechselten die Besitzer mehrmals. Heute fliegt der «Mösu» in den USA.

Den fliegerischen Weg von HG könnte man kurz so beschreiben: vom Segelflug via Swissair zur Rekordfliegerei.

Als Flieger hat man gewisse Vorstellungen über mögliche Ursachen. Es wird jedoch Aufgabe der Flugunfalluntersuchung sein, die Ursachen zu ermitteln.

Die Welt ist um einen berühmten Piloten weniger, er hätte gut und gerne älter werden können. Wie es sich unter Fliegern gebührt, werden wir, die «alte Garde», zum Gedenken einen Gognac trinken und das Glas an der Wand zerschmettern… Sein Abgang hat damit zu tun, dass er dem Wahn unterlag, zur «Crew» der berümtesten Piloten zu gehören

Adieu Hansjörg, flieg weiter!

Herbie

Man lese:

 


DS Schwyz eine Rarität


DS Schwyz
Foto: H. Odermatt  ®

DS Rigi, war zu meiner Vorschulzeit das kleinste Dampfschiff, welches noch regelmässig im Dienst war. Das Schiff fiel durch sein Zelt über dem Vorschiff auf, wo man jeweils Tiere platzierte und den feinen, hohen Ton der Dampfpfeife. DS Winkelried und DS Gotthard waren fleisige «Arbeitstiere». Auch DS Pilatus fuhr regelmässig vorbei. DS Schwyz und DS Italia kamen in unserem Gebiet weniger zum Einsatz. DS Italia war mit offenem Steuerhaus eher ein Schönwetterschiff. Die Schwyz sah man oft im Sommer, wenn grosse Nachfrage nach Schiffen herrschte. An die Victoria erinnere ich mich nicht, aber an die Helvetia, das Schiff mit schrägen Bug (Vorsteven). Es war aber bereits selten zu sehen. DS Uri, DS Unterwalden, Willhelm Tell, DS Schiller, DS Gallia, DS Stadt Luzern sind alle bekannt. Weitere Informationen, siehe Geschichte der Schifffahrt in der Schweiz.

Noch mehr Lust auf Schiffe auf dem Vierwaldstättersee? Dass ein Dampfschiff wie die Wilhelm Tell als Restaurantschiff sein Dasein fristen muss, ist für einen Schiffsfan unbegreiflich. Offenbar wirkt Ökonomie mehr als «fun». Eine Rundfahrt , ob nur im Mittagsschiff oder eine grössere, z.B. von Luzern nach Flüelen und zurück, inklusive Bedienung im Restaurant ist immer ein Erlebnis. Und da gäbe es noch jede Menge an Rundreisen, verbunden mit Schiff, Bahn, Seilbahn, Zahradbahn… Wer’s nicht glaubt, überzeuge sich selber.


Panta Rhei


Die Menschen sind schon seit je Seefahrer oder fahren auf den Seen und Meeren. Die aus Eichenholz gefertigeten Fischerboote rund um das Mittelmeeer, sind alle nach ähnlichem Muster gebaut. Sie sind stabil, trotzen den Wellen und Stürmen, kurz sie haben sich bewährt. Der Widerstand des Meeres hat diese Schiffe geformt.

Heute, wo das gesammelte Wissen immens ist und wo sich die Ingenieurskunst auf hohem Niveau befindet, ist man offenbar nicht mehr in der Lage, ein brauchbares Schiff auf Anhieb zu bauen. Das 1872 gebaute DS Italia, beachte das offenem Steuerhaus, welches 92 jährig 1963 aus dem Verkehr gezogen wurde, war bekannt dafür, dass es sehr kleine Wellen verursachte. Der elegant gebaute Schiffsrumpf war einer der Gründe dafür. Ein anderer vielleicht, die etwas geringere Geschwindigkeit und die geringere Wasserverdrängung.
DS Italia
DS Italia um 1958, auf der Fahrt von Beckenried nach Gersau

Auch das Trajekt wies eine widerstandsarme Konstruktion auf.

Trajekt

1896 wird das vom Thunersee erworbene BB II als DGV 2 in Betrieb genommen, obschon der Trajektverkehr auf dem Vierwaldstättersee nie die Ausmasse des Verkehrs im Berner Oberland annimmt. Ende Oktober 1920 wird der Betrieb eingestellt. DGV 1 wird 1923 an die Weser in Deutschland verkauft. DGV 2 dagegen verbleibt vorerst bei der Schifffahrtsgesellschaft. Es wird auch weiterhin sporadisch für alle möglichen Transporte oder Kabelverlegungen verwendet, ab 1932 unter dem neuen Eigner Seekag. Erst 1963/64 wird das Schiff komplett in ein Diesel-Kiestransportschiff umgebaut. 1970 sinkt die Einheit, wird aber gehoben und abermals umgebaut. Unter dem Namen Luzern verkehrt das in den Grundzügen aus dem Jahr 1886 stammende Schiff noch heute, gut erkennbar an der Bugpartie. Siehe auch: www.schiffe-schweiz.ch
Früher schenkte man dem ganzen Schiffsrumpf besondere Beachtung. Heute hat man den Eindruck, dass man den Widerstand lediglich mittels einem Verdrängungskörper am Bug möglichst tief zu halten versucht. Das Achternschiff (Heck, Achtern) sieht oft aus wie ein unvollendeter, oder abgesägter Schiffskörper.
Das Schiffahrtserlebnis auf einem richtigen Dampfschiff mit offenem Oberdeck ist meiner Ansich nach immer noch angenehmer, als in einem schwimmenden Glaspalast. Die Dampferflotte auf dem Vierwaldstättersee, die Dank den Dampferfreunden noch besteht,
möchte ich deshalb nicht missen.


Kurzabsenzen, auch eine Frage der Führung


Jedem kann es einmal passieren, dass eine Verstimmung, eine Migräne, eine Kolik oder sonst was einen davon abhalten, zur Arbeit zu gehen. Und es gibt jene, die schnell einmal unpässlich sind und daher eine Kurtabsenz öftermal in Kauf nehmen. Es doch so einfach: ein Telefonanruf am Morgen genügt. Und dauert es mal länger, dann schreibt der Arzt ein Zeugnis. Er kann eine oder mehrere Konsultationen verrechnen und er verschreibt auch ein passendes Medikament. Er wird kaum vom Patienten dazu überredet. Er verschreibt lieber ein Medikament, als dass er den Gratistipp für’s Abwarten und Teetrinken gibt. Das wäre ja ein Verstoss gegen die Mengenausweitung! Und die Kosten des Ausfalls tragen die Krankenkasse und der Betrieb. Hier liegt ein Kostentreiber im Schweizer Gesundheitswesen vor. Es ist zu einfach, den Menschen zu attestieren, sie würden zu viel zum Arzt springen. Man verleitet sie auch dazu. Und die Arbeitgeber sind an produktiven Stunden interessiert. Allein von da her gibt es schon Druck.

Die Anzahl der Kurzabsenzen kann durch geeignete Führungsmassnahmen bzw. durch ein überdachtes Absenzenmanagement hilft Kosten sparen. Der direkte Vorgesetzte kennt seine Mitarbeitenden am besten – sollte man wenigstens annehmen. Er kann also «Augenmass» bewahren. Er kann aber auch direkten Einfluss auf die Menge der Abwesenheiten nehmen.

Wenn sich die Absenzen bei der gleichen Person häufen oder sich regelmässig einstellen, müssten die Ursachen erörtert werden. Ein Gespräch mit der betroffenen Person kann Klarheit bringen respektive bereits Wirkung zeigen («man interessiert sich für mich»). Wenn es schwieriger wird, könnte ein Gespräch mit dem Arzt Klärung bringen. Da sich dieser an die Schweigepflicht hält, braucht es die Zustimmung der betroffenen Person. Es gibt Betriebe, die arbeiten mit einem Vertrauensarzt zusammen. Man kann auch diesen einschalten. Das wird besonders dann der Fall sein, wenn am ärztlichen Zeugnis gezweifelt wird. Weigert sich ein Mitarbeiter, sich vom Vertrauensarzt untersuchen zu lassen, ist der Arbeitgeber berechtigt, die Lohnfortzahlung auszusetzen. Es könnte gar eine fristlose Entlassung angezeigt sein (Urteil des Bundesgerichts v. 14. Juli 1997 (JAR 1998 S.217).

Mit gezielter Überwachung der Kurzabsenzen und mit jeweils sofortigem Hinterfragen durch die direkten Vorgesetzten, hat man schon vor über 20 Jahren in einem industriellen Betrieb nachhaltige Wirkung erzielt. Die Kurzabsenzen pro Jahr und Mitarbeiter waren bekannt. Der Istzustand ergab 12,5 Tage pro Jahr und Person! Im ganzen Betrieb hatte man das «Augenmass» verloren. Es wurden Massnahmen ergriffen. Die Vorgesetzten wurden über die Erwartungen an sie informiert. Sie mussten mit den Mitarbeitenden das Gespräch suchen. Die eigentliche Kontrolle wurde durch den Personaldienst geführt. Und die Infos an die Linie kam jeweils von dort. Gleichzeitig wurde auch die Frist für die Beibringung eines ärztlichen Zeugnisses von drei auf fünf Tage erhöht.

Das Ergebnis war ermutigend. Die durchschnittliche Abwesenheit wurde innert eines Jahres halbiert! Und dass ein ärztliches Zeugnis erst nach fünf Tagen verlangt wurde, führte zu keinem Missbrauch! In der Folge sank der Durchschnitswert noch weiter ab.

Die Erkenntnis: nicht jene, die zu schnell und zu oft für zwei bis drei Tage zu Hause blieben, waren allein das Problem. Einen wesentliches Anteil daran hatten die Führungskräfte! Sie führten nicht! Wobei wir wieder beim Thema «Führen an der Front» angelangt wären. Und es fielen einzelne Ärzte auf, welche die ärztlichen Zeugnisse lockerer als andere ausstellten.


P – 1. 1 Personalbedarfsermittlung, Schema


Bei der Personalbedarfsermittlung sollen u.a. der Stellenplan und der Stellenbesetzungsplan beachtet werden. Es gilt dann immer wieder die gleichen Fragen zu stellen:

  • Ist die Stelle notwendig?
    • Nein, dann Arbeit auf andere Stellen verteilen
      • Ja


  • Ist die Stelle genehmigt?
    • Nein, dann Genehmigung einholen
      • Ja


  • Liegt eine aktuelle Stellenbeschreibung vor?
    • Nein, dann Stellenbeschreibung erstellen oder aktualisieren
      • Ja
  • Ist ein aktuelles Anforderungsprofil vorhanden?
    • Nein, dann Anforderungsprofil erstellen oder aktualisieren
      • Ja
  • Sind Anstellungsbedingungen definiert?
    • Nein, dann Anstellungsbedingungen definieren
      • Ja
  • Kann die Stelle voraussichtlich intern besetzt werden?
    • Nein, dann externe Personalsuche einschalten
      • Ja, dann, interne Stellenanzeige erstellen und verbreiten


Rechtsstaat in Gefahr


Die EU-Gelder fliessen jetzt und nun kann man zur Tagesordnung übergehen.

Die EU-Kommission kritisiert die Zustände in den EU-Staaten Bulgarien und Rumänien. Sanktionen will Justizkommissar Frattini aber erst verhängen, wenn bis 2008 keine Besserung eintritt.

Die Korruption in Rumänien floriert wie eh und je. Es existiert gar eine Schmiergeldfibel! => Manual de Spaga. Man müsse helfen und mahnen! Vermutlich müsste man knallhart fordern und bei Nichterfüllung Leistungen aussetzen. Diese Sprache würde vermutlich am besten verstanden. Die EU-Subventionen für 2007 bis 2009 betragen nämlich für Rumänien 11,7 Milliarden Euro. Das haben die Bürger der übrigen EU-Länder aufzubringen! Ein grosser Betrag, den man der Korruptionsspekulation entgegen wirft! Und von der Schweiz wird erwartet, dass diese Entwicklung auch noch finanziell unterstützt wird. Sie müsse zahlen, schon wegen des Marktzuganges zu RO und BG. Aber man wird höchstens den Teufelskreis der Korruption unterstützen. Über die Wirkung des Herausputzens ist man sich in Rumänien wohl bewusst. Mehr Schein, als sein! Auf gleiche Weise wurde Sibiu (Hermannstadt) hergerichtet, als die EU-Vertreter auf Besuch waren, um die EU-Tauglichkeit von RO zu überprüfen. Die Stadt wurde fein säuberlich hergerichtet. Die Strassenkinder wurden eingesammelt und eingesperrt. Das gleiche gaschah mit den Bettlern. Polizisten aus dem ganzen Bezirk wurden zusammen gezogen, um die Stadt vor unerwünschten Eindringlingen abzuschirmen.

Die Wirkung ist die gleiche, wie wenn den Soldaten vor dem Defilee noch rasch die Schuhe schwarz eingeschmiert werden um Einheitlichkeit zu markieren. Dass die Messingstiften durch die ausgelaufenen und durchgeschwitzten Brandsohlen direkt auf die Haut drücken, sieht der General schliesslich nicht. Aber, wenn zwei vergleichbare Systeme zueinander finden, herrschen gleiche Spielregeln. Ist die EU auch ein potemkinsches Dorf?


Genau hingeschaut