Kategorie-Archiv: 27 Aviatik, Fliegerlatein, Meteo

Witz am Ende des Monats


Am nächsten Tag kommen wieder einige Indianer und fragen ebenfalles nach dem kommenden Winter. Er macht wieder sein Zeremoniell und sagt: «Es wird ein kalter und strenger Winter. Geht in den Wald und sammelt viel Holz.»

 

Quelle: witze.net / Indianerwitze

Die nächsten Tage kommen immer wieder Indianer, auch von anderen Stämmen, und fragen ihn wie der Winter wird. Jedesmal wirft er die Steine und sagt: «Es wird ein kalter und strenger Winter. Geht in den Wald und sammelt viel Holz.» Schließlich überlegt er sich, ob das auch stimmt, was er da erzählt. Deshalb ruft er anonym beim Tower des nächsten interkontinentalen Flughafens an und fragt, wie die Meteorologen den kommenden Winter einschätzten. Dort bekommt er zur Antwort: «Es wird ein strenger und ein kalter Winter. Die Indianer sammeln Holz wie die Verrückten.»

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Der Bezug zur Wirklichkeit: Der Benchmark welcher für die Topschott’s in der Finanzwirtschaft angewendet wird funktioniert ähnlich. Die daraus entwickelte Eigendynamik dient lediglich dem Selbstzweck. Mit Lohngerechtigkeit hat das ebenso wenig zu tun, wie mit Lohn, als Gegenwert für erbrachte Leistung. Es braucht keine weitere Begründung. Die angerichteten Schäden in der Finanzwirtschaft und der sich abzeichnende Untergang der amerikanischen Automobilindustrie reden für sich.


Mirage III S versus Pelikan SB-2


Der Beobachter vom 14. 11. 08 schreibt im Artikel «Mit 65 darf nicht Schluss sein» falsche Fliegergeschichte. Das im Bild gezeigte Flugzeug ist eine Mirage III S im Bau bei Pilatus, allerdings etwa 15 Jahre später. Das dürfte für einen auch mit nur rudimentären Flugzeug-Kenntnissen ausgestatteten Journalisten leicht zu erkennen sein. Wer 1947 eine Mirage gebaut hätte, dem wäre die Welt zu Füssen gelegen!

Beobachter: «Arbeit an einem Flugzeug «Pelikan», Pilatus-Werke in Stans, 1947″
tatsächlich handelt es sich um den Rumpf einer Mirage IIIS

«(…) «Die VAMPIRE sind ausgezeichnete Flugzeuge. Man hätte sich allerdings einen schöneren Namen als ‹VAMPIRE› gewünscht, ist ‹Blutsauger› doch kein schöner Begriff für die Schweiz».
Dieses Votum stammt von Nationalrat Moeschlin, unabhängige Partei Basel-Stadt, in der Sommersession 1947 anlässlich der Debatte über die Beschaffung von 75 der ursprünglich 100 beantragten VAMPIRE-Flugzeugen. Lesen Sie mehr

Der Pelikan:

 

Pelikan SB-2, HB-AEP, Foto Pilatus

«(…) Im Winter 1941 wurde mit dem Bau des Spezial-Flugzeuges SB-2 begonnen. Der Pelikan wurde als „Langsamflugzeug“ konzipiert. Für den Einsatz in engen Alpentälern waren damals kurze Start- und Landestrecke sowie sehr gute Steigleistung, erforderlich. Der Erstflug des SB-2 Pelikan fand am 30. Mai 1944 statt. Nach eingehender Erprobung kam das einzige je produzierte Flugzeug dieses Typs zur Alpar AG in Bern. Das „Aus“ für den Pelikan erfolgte am 13. Juni 1948 anlässlich eines Flugtages. Eine nicht markierte Querrinne riss dem Pelikan das Bugrad weg und führte zum Überschlag. Eine Reparatur kam nicht mehr in Frage. Die maximale Reisegeschwindigkeit lag bei 230 km/h, welche mit einer Leistung von 446 PS erreicht wurde. Quelle: Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans

1947 beschäftigte sich Pilatus mit dem P4

 

Pilatus P4 HB-AET, Foto Pilatus

«(…) Der P-4 wurde als Arbeitsflugzeug konstruiert. Ziel war, ein Flugzeug in robuster Bauweise zu bauen, welches gutmütige Flugeigenschaften im Langsamflug aufwies, kurze Start- und Landestrecken benötigte und anspruchslos in der Wartung war. Am 22. März 1948 startete der P-4 HB-AET zum Erstflug. Eine Serienproduktion wurde zu dieser Zeit jedoch wegen Kapazitätsengpässen verhindert. Am 13. Oktober 1957 stürzte der P-4 während einer Übung mit der Rettungsflugwacht im Sustengebiet ab und erlitt Totalschaden. Bis zu diesem Zeitpunkt war der P-4 immer im Besitz der Pilatus Flugzeugwerke gewesen. Quelle: Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans

1947 befasste man sich im Parlament mit der Beschaffung von DH-100 Vampire Flugzeugen.
«Die VAMPIRE sind ausgezeichnete Flugzeuge. Man hätte sich allerdings einen schöneren Namen als ‹VAMPIRE› gewünscht, ist ‹Blutsauger› doch kein schöner Begriff für die Schweiz».
Dieses Votum stammt von Nationalrat Moeschlin, unabhängige Partei Basel-Stadt, in der Sommersession 1947 anlässlich der Debatte über die Beschaffung von 75 der ursprünglich 100 beantragten VAMPIRE-Flugzeugen. Lesen Sie mehr
1947 / 1948 wurden bei Pilatus drei Segelflugzeuge WLM-1 gebaut. Ich hatte die Gelegenheit, dieses Flugzeug selber zu fliegen und im Selbststudium einige Kunstflugfiguren zu üben.
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WLM-1 HB – 552 Foto vintagesailplanes.de
«(…) Die WLM 1 ist bis heute das einzige Schweizer Segelflugzeug, bei dessen Entwurf die Kunstflugeignung von Anfang an im Vordergrund stand. Das 1942 gegründete Ingenieurbüro für Flugzeugberechnung und -konstruktion Weber-Landolf-Münch in Luzern entwickelte in den 1940ern für das Schweizer Militär die WLM 1 speziell für das Training von künftigen Militärpiloten. Die Idee war naheliegend, da die neuen Jet-Flugzeuge, wie z.B. der Vampire, hinsichtlich der Position des Cockpits ganz vorn und der Landetechnik mit Bugradfahrwerk einem Segelflugzeug weitaus ähnlicher waren als den bis dahin geflogenen Propeller-Jagdflugzeugen mit Spornrad und dem Cockpit hinter einer langen Motorschnauze. Heraus kam ein für die damalige Zeit ausserordentlich fortschrittliches, aber auch recht aufwändig gebautes Segelflugzeug. Lesen Sie mehr

 

Mirage III S
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Mirage III S, Foto Schweizer Luftwaffe


Petrus mit Käsemesser am Werk


Heute hat es sich Petrus einfach gemacht. Es scheint als hätte er die Schweiz mit dem Käsemesser zwei geteilt. Beinahe hat er den Röstigraben markiert. Auf dem Niederschlagsradar ist die scharfe Linie deutlich sichtbar.

Quelle: MeteoSchweiz / NZZ

Die Wirkung ist gross. Während bereits viele Unfälle auf den Strassen gemeldet wurden, registrierten wir einen mehrstündigen Stromausfall. Vor dem Haus liegt 13 cm schwerer Nassschnee. Wir befinden uns auf 525 m. ü. M.


Pilatus, 800. PC-12 ausgeliefert


«(…) Die Pilatus Flugzeugwerke in Stans stellt ein grosses Interesse von Privatjetbesitzern an Modellen des Typs PC-12 NG fest – trotz hohen Treibstoffpreisen und unsicherer Wirtschaftslage. Mehr in Zisch: …PC-12 NG: Über 800 Flugzeuge ausgeliefert…

Kleines Detail: Die Auslieferung betrifft 800 PC-12-Flugzeuge. Die PC-12 NG ist die letzte Version.

Kürzlich hat Pilatus die neue Montagehalle (20 Minuten) öffentlich vorgestellt. Einige Meilensteine vom Pelikan SB II bis zum PC-7.

«Vater» des Pilatus Porter war Henri Fierz. Bei Alfred Comte konstruierte er den AC-4 «Gentleman» (Bilder Swissair Technics) und auch den AC-11 undem AC-12 Moskito

Alfred Comte AC-11 V (Quelle: Luftwaffe)

Entwicklungsfirma A. Comte, H. Fierz, Oberrieden, Hersteller Alfred Comte, Flugzeugbau Oberrieden, Baujahr 1931, Verwendungszweck Vermessung, Anzahl Flugzeuge 1, Verwendungsperiode 1932 – 1945, Quelle Eichenberger 1968

AC-12 auf dem Sternenfeld in Birsfelden (Foto: Staatsarchiv Basel)
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Comte AC 12 Moskito (Bild Aviastar) offenbar anders motorisiert
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P-4, der einzige Pprototyp ging bei einem Einsatz über dem Steigletscher verloren
Foto: Pilatus

Allen vier Flugzeugen ist schon ein wenig «Porter» (siehe: swissaviation: «Ein Phänomen wird 40 Jahre alt») drin. Papa Fierz liess es sich nicht nehmen, anlässlich der Jahresendfeier, ein gebratenes Hühnchen in der Schweisserei einzunehmen, welches dort mittels Schweissbrenner gebraten wurde. Und selbstverständlich gehörte ein guter Schluck Bier dazu.

HB-FAN, «Jeep der Lüfte», erster Prototyp des PC-6, Foto: Pilatus
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HB-FAO, der zweite Prototyp, hier in Nepal. Foto: W. F.

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Kleine Geschichte: Werner Odermatt, bekannt als «Velowerni» (er hatte eine kleine Velowerkstatt, die er in der Freizeit betrieb), arbeitete lange Jahre bei Pilatus als «Abkanter». Er stellte u.a. die Beplankungsbleche für die Flügelnase des PC-6 her. Werni war für seinen Humor bekannt und er wusste immer wieder einen neuen Witz zu erzählen. Als der 2. Prototyp aus der Malerei kam und nun die Immatrikulation trug, bemerkte «Velowerni»:»Endlich kommen die wichtigen Leute bei Pilatus zu Ehren!» Auf die Frage was er damit meine sagte er: «Kannst es sehen, die drei wichtigsten sind verewigt. HB-FAO bedeutet Fierz (Technischer Direktor, Alioth (Finanzdirektor und Odermatt (Velowerni).»

HB-KOA, PC-8D (Hörnligödu). Foto: Pilatus

Pilatus versuchte anfangs der 70er Jahre einen Porter mit stärkerem Kolbenmotor zu realisieren. der Einsatz war vor allem für Entwicklungsländer vorgesehen. Mehr Leistung bei gerinegm Unterhalt waren u.a. die Ziele. Vorgängig wurde das Projekt PC-8D getestet. das Flugzug wies eine längere Kabine und ein gepfeiltes Seitenleitwerk auf. 1969 wurde das Projekt aus verschiedenen Gründen abgebrochen.

Es entstand auf Umwegen das «gelbe Postauto» PC 6/B2H2.

HB-FFW, PC 6/B2H2. Foto: Pilatus
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HB-FFW Hat eine lange Geschichte hinter sich. Die brauchbaren Teile vom Hörnligödu wurden weiter verwendet. Es entstand ein «Einmot», der PC-6/D-H-3 mit einem Lycoming Achtzylindermotor mit 500 PS. Im Vergleich zum damaligen Turboporter wurde die Reichweite um 350 auf 2350 km erhöht. Das Abfluggewicht lag bei 2500kg, die Höchstgeschwindigkeit wurde von 280 auf 240 km/ verringert, die Reisegeschwindigkeit lag bei 200 km/h. das Triebwerk drehte relativ hoch, was zu grosser Lärmentwicklung am Propeller führte. Weil die Nachfrage nicht den Wünschen entsprach, wurde das Projekt 1975 eingestellt. 1976 entstand aus dem Versuchsträger eine PC-6 B2/H2, die HB-FFW («Postauto»). Das Flugzeug wurde als Demonstrator genutzt. 1980 wurde HB-FFW verkauft. In der Folge wechselte der Flieger mehrmals den Besitzer. 2007 erwarb Pilatus das Flugzeug und «normalisierte» dieses auf Die Modifikation H4 mit einem Abfluggewicht von 2800 kg). Inzwischen erfreut sich ein neuer Kunde am «neuen» Flugzeug (Quelle. Pilatuspost 03/08).


Jetman Yves Rossy über den Ärmelkanal


Jetman Yves Rossy überquerte heute den Ärmelkanal. Mehr bei Youtoube: … Jetman – Atraviesa de la Mancha…, Herzliche Gratulation!

Jetman Yves Rossy; Foto: swissinfo
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Anders als Louis Blériot verwendete Rossy anstatt eines Flugzeuges, einen Flugapparat, den er an den Rücken angeschnallt hat, angetrieben von 4 Ministrahltriebwerken. Rossier kann für sich in Anspruch nehmen, dass er den Kanal als erster «Vogelmensch» überquert hat.

«(…)In der Luft ist Rossy nicht nur Pilot, sondern auch integraler Bestandteil des Flugkörpers. Bewegt er den Kopf seitwärts, fliegt er eine Kurve, beugt er den Rumpf vor oder zurück, sinkt oder steigt er. Mehr bei swissinfo …»Raketenmann» Yves Ossy überfliegt den Ärmelkanal…

Noch mehr Jetman: Klicken Sie hier!

Der französiche Luftfahrtpionier Auguste Louis Charles-Joseph Blériot (1. Juli 1872-2. August 1936). Am 25. Juli1909 gelang ihm mit dem Flugzeug Blériot XI als erstem Mensch, die Überquerung des Ärmelkanals. Der Flug von Calais nach Dover dauerte 37 Minuten. Die Flughöhe betrug etwa 100m ü. Grund.

Es gibt sie noch, die Pioniere! Was sie antreibt habe ich im Artikel «Mit dem Solarflugzeug um die Welt» beschrieben.

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Auszeit einmal anders? Achtung! Leitung Pflegedienst befristet, Mehr:

Über den Einsatz von Stagiaires oientieren wir Sie gerne!


Drewermann: Saint Ex war schwul!?


Nun, man soll die Funktion eines Co-Piloten nicht unterschätzen. Da reicht es nicht, einfach ein bisschen neben dem PIC (Pilot in Command) zu sitzen und sich in erhabenen Gefühlen zu schwelgen. Als „Co“ verfügt man die gleiche fliegerische Ausbildung… Notfalls müsste man die Funktion als PIC übernehmen können…

Ich hatte vor längerer Zeit die Möglichkeit, das Cockpitt einer MD 82 im Flug zu besichtigen. Noch etwas früher hatte ich ein anderes Erlebnis: Ich durfte im MD-81-Simulator der damaligen SLS (Schweizerische Luftverkehrsschule) einige Platzrunden fliegen. Ich war für die Fluglagen und das Fliegen, der Instruktor für die Systembedienung zuständig. Mit einem «Vierhänder» schafften wir das auf angenehme Weise! Sogar der handgesteuerte Landeanflug mit perfekter Landung gelang problemlos – Dank dem Systembediener, der die Leistung setzte und die aerodynamischen Auftriebshilfen richtig setzte…

Der Kapitän des MD 82 räumte kurz seinen Sitz und ich durfte dort Platz nehmen. Solches ist seit 9/11 («Ground Zero«) nicht mehr so einfach möglich. Einzige Bedingung war: keine Manipulationen irgend welcher Art vorzunehmen. Der «Copi» sorgte dafür, dass alles mit rechten Dingen zuging. Nun, ich kam mir nicht vor wie ein Kapitän aber es war interesant, dessen Arbeitsplatz während des Einsatzes kennen zu lernen. Weit draussen über dem Meer, im «Upper Airway» so zu sagen, fühlte man sich sehr alleine. Hin und wieder jedoch wurde «Traffic» (anderer Flugverkehr) sichtbar. Es herrschte Bise, was zur Folge hatte, dass die Sichtnavigation vereinfacht wurde. Von weitem war das Rhonetal erkennbar. Der Mistral hatte den Nebel ausgemistet. Später war der Montblanc majestätischer Fixpunkt zur Rechten. Dann meldete sich der Kapitän und ich trat «ins Glied» zurück…

Meine Reaktion über den Aspekt, dass Saint Ex ein Homo hätte sein können: Staunen!

Dann wollte ich, etwas ungläubig kurz Dampf ablassen: Mir ist es egal ob Tonio Saint Ex, wie ihn seine Kollegen zu nennen pflegten, schwule Züge hatte oder nicht. Er hat sich als wunderbarer und grosser Schriftsteller und Dichter etabliert und er hat uns wertvolle Denkansätze hinterlassen. Das Flugzeug war für ihn ein Werkzeug, wie der Pflug ein Werkzeug des Bauern ist.

(…) Die Erde schenkt uns mehr Selbsterkenntnis als alle Bücher, weil sie uns Widerstand leistet. Und nur im Kampfe findet der Mensch zu sich selber. Aber er braucht dazu ein Werkzeug, einen Hobel, einen Pflug. Der Bauer ringt in zäher Arbeit der Erde immer wieder eines ihrer Geheimnisse ab, und die Wahrheiten, die er ausgräbt sind allgültig. So stellt auch das Flugzeug, das Werkzeug des Luftverkehrs, den Menschen allen alten Welträtseln gegenüber und wird uns zum zum Werkzeug der Erkenntnis und der Selbsterkenntnis. (Antoine de Saint Exupéry, Wind Sand und Sterne, Einleitung)

Ich nahm mich auf „Normalmass“ zurück. Der Respekt des anderen soll gewahrt bleiben. Und so kann ich eigentlich keine Kritik nur der Kritik willen anbringen. Saint Ex hat bei mir seinen Stellenwert und Drewermann (religion.orf.at) kenne ich nur oberflächlich. Immerhin weiss ich, dass er als Theologe mutig seine Meinung vertrat, was ihm die „Lizenz“ als Seelsorger Roms kostete (Suspendierung vom Priesteramt).

Nun, Drewermann ist vorsichtig. Er schreibt in „Das Eigentliche ist unsichtbar“: Der Kleine Prinz tiefenpsychologisch gedeutet. Es ist eine Deutung – weiter nichts. Wirklich nichts? Es ist wie bei der üblen Nachrede. Auch wenn diese zurück genommen wird, bleibt etwas hängen… Oder ist er etwa dem Tiefenschwindel zum Opfer gefallen?

«(…) Wer Psychoanalytiker werden will, muß sich vor allem selber analysieren lassen. Und wer „in Analyse geht», sollte eigentlich etwas „haben*. Offenbar „hatte» sie aber gar nichts, kein behandlungsbedürftiges Symptom, an dem sie litt. Doch Psychoanalytiker hegen den Verdacht, daß jeder etwas „habe»; und wer ihren Beruf ergreifen will, erst recht. Es hieß, „jeder Lehranalysand strebe im Grunde aus eigener Problematik, der Hoffnung, diese zu lösen, in psychoanalytische Ausbildung». Mehr in der Zeit Online: …Vom Tiefenschwindel befallen…

… «(…) Im normalen Leben würden solcherart Schlüsse nicht geduldet; niemanden ließe man weit kommen mit der Erkenntnis, daß ihm die Trigonometrie darum schwerfällt, weil er als Kind immer schwere Kohleneimer schleppen mußte, oder daß er heute in einer Geldklemme steckt, weil er sich als Kind einmal den Daumen geklemmt hat. In der Psycho-Szene aber sind es gerade solche „Deutungen», die ihre betörte Kundschaft haben. )»

…Wer sich gesund fühlt, ist zu wenig untersucht…!

«Wir müssen verstehen, seine Botschaft (im Kleinen Prinzen) zu verstehen, und wir werden zu prüfen haben, inwieweit sie trägt», so Drewermann. Müssen tut man ausser Steuern bezahlen und sterben gar nichts!

(…) Jedem Leser des Kleinen Prinzen muss auffallen, dass es bei allem Sprechen von Liebe und Treue auf eigentümliche Weise wirkliche Gefühle einer warmen Zuneigung nur in dem Verhältnis zwischen dem „Flieger“ und dem „Kleinen Prinzen“ geschildert werden – eine fast „griechische“ Form gleichgeschlechtlicher „Knabenliebe“, in der die Rolle des Kindgottes Eros, das Prinzip einer unendlichen Sehnsucht, sich in dem „Kleinen Prinzen“ verdichtet. Von der Liebe zu einer Frau hingegen ist im Werk Exupérys mit keinem Wort die Rede, ausser in der ebenso verhüllenden wie offenbarenden Symbolik der Rose. Man wird aus diesem Tatbestand allein bereits den Schluss ziehen müssen, dass Exupéry eigentliche und wahre Liebe in der Tat von Kindertagen an unverändert seiner „Rose“ galt, ja, dass er in der Rolle eines „treuen“, von der „Erwachsenenwelt“„ nicht verdorbenen „Kindes“, sich selbst am meisten achten und lieben konnte, während er zugleich voller Scham zögerte, die Bindung an seine Mutter sich selbst und anderen im ganzen Umfang einzugestehen…

… Es war die Fliegerei, die ihn aus seinen schlimmsten Depressionen rettet, überaus kam sie seinem Verlangen nach Engagement, nach einer wirklichen Tat entgegen, sie schenkte ihm den so sehr ersehnten Kontakt zu Kameraden, die, vermeintlich wie er, durch den Dienst an einer gemeinsamen Aufgabe miteinander „verknüpft waren; Fliegen – das bedeutete für Exupéry in allen Beziehungen die männliche Gegenwart der Mutter. Der „Kleine Prinz“ in ihm, der sehr in Gefahr gestanden hätte, aus hundert Schuldgefühlen und Anhänglichkeiten ein ewiges Muttersöhnchen zu bleiben, bemühte sich sein Leben lang verzweifelt, als „Flieger“ seine Unabhängigkeit und Männlichkeit zu demonstrieren… (aus Drewermann: „Das Eigentliche ist unsichtbar“)

Die Psychanlyse ist eine Deutungskunst. Laut Freud besteht sie darin, «den Kranken zur Bestätigung der Konstruktion durch seine eigene Erinnerung zu nötigen. Bei diesem Bemühen fällt das Hauptgewicht auf die Widerstände des Kranken; die Kunst ist es, diese baldigst aufzudecken, dem Kranken zu zeigen und ihn durch menschliche Beeinflussung zum Aufgeben der Widerstände zu bewegen.» Deutungskunst ist Hermeneutik (diese war ursprünglich nicht Lebensbeichte seelisch Kranker, sondern der Wille der Götter, heilige und schwierige Texte und Kunstwerke und anderes Dunkles, dessen Sinn entziffert werden musste. Viele Psychoanalytiker sehen sich nicht als Naturwissenschaftler, sondern als Hermeneutiker, Verstehenskünstler.

Ich würde dem Theologen und Psychoanalysten raten, sich selber in ein Cockpitt zu setzen, die Grundlagen des Fliegens inklusive den Kunstflug in sich zu ziehen, den zeitlichen Aufwand auf sich zu nehmen und die Wetterabhängigkeit, der «Sichtflieger» unterliegen zu verstehen. Dann würde er den Freiheittsdrang und die gesuchte Unabhängigkeit verstehen.

Es wäre zu einfach, Soldaten, nur weil sie unter Männern im Dienst sind, ein Hockkeyteam weil nur aus Männern bestehend oder Bauern, die auf die überlieferten Kenntnisse, ihre Erfahrungen und ihr Selbstvertrauen bauen, oder Facharbeiter, die in einer Männerwelt hochwertige Arbeit leisten, schwule Eigenschaften anzuhängen.

Und wäre es verantwortbar, wenn einer nur um seinem Drang zu befriedigen allem und jedem seine Deutung zumessen wollte, um schliesslich eine Persönlichkeit im Nachhinein zu demontieren?

Die von Sigmund Freud begründete Psychoanalyse (ist Drewermann davon beeinflusst?) ist nicht über alle Zweifel erhaben. Die Ursache unseres aktuellen Verhaltens liegt stets in uns selber. Das gilt für das „Jetzt“ wie für das „Damals“. Die Ursache eines jetzt falschen Tuns in der Vergangenheit zu suchen erscheint daher als absurd. Der Mensch kann nicht auf eine mit Sexualenergie betriebene Triebmaschine reduziert werden.

Vielleicht aber war alles ganz anders. Die Adelsfamilie aus der Saint Ex hervorging, war offenbar nicht überlebensfähig bzw. verarmt. Saint Ex, ein zunächst unschlüssiger, flugbegeisterter junger Mann meldet sich als Neunzehnjähriger bei der Marineschule, fällt aber bei der mündlichen Prüfung durch. Er denkt an eine Ausbildung in den Schönen Künsten, zweifelt an sich, hat zwar viele Pläne, doch keinen präzisen Plan für seine Zukunft, bis die Einberufung zum Militärdienst Klarheit schafft. Am 2. April 1921 wird er dem 2. Flugregiment von Strassburg unterstellt.
Zwar wird er in der Werkstatt beschäftigt, doch spart er jeden «Sous», um sich schliesslich Flugstunden zu leisten. Fliegen, dieses «Sich-in-die-Lüfte-Schwingen», fasziniert ihn seit der Bubenzeit. So erlangt er am 17.6.1921 das Flugbrevet für die zivile Luftfahrt und am 10.10.1922 dasjenige für den militärischen Bereich, wobei ihm der Grad eines Unterleutnants verliehen wird. Seiner Mutter schreibt er: «Ich liebe diesen Beruf über alles. Du kannst Dir diese Ruhe und diese Einsamkeit nicht vorstellen, die man in 4000m Höhe eins mit dem Motor vorfindet.»
1923 hätte er als Berufsoffizier und -pilot bei der Luftwaffe bleiben können, doch war die Familie seiner Verlobten dagegen… Er war in verschiedenen Pariser Firmen tätig, so als Büroangestellter bei denZiegeleien von Boiron. 1924 gibt er den Bürojob auf und versucht Lastwagen der Firma Saurer zu verkaufen. Er erleidet eine starke Depression. Er tröstet sich mit dem Fliegen so oft er kann. Im Frühjahr 1926 tritt er in die Compagnie Aérienne francaise ein. Er amtet als Fluglehrer und nimmt die Alleinflüge von Flugschülern ab. Im Oktober tritt er in die Fluggesellschaft Latécoère (später aéropostale) ein. Seine Aufgabe: Abnahme von Flugzeuginstrumenten. Im Frühjahr 1927 übernimmt er als Pilot die Postflüge auf der Strecke Toulouse-Casablanca und Dakar-Casablanca. Er schreibt den Südkurier. Juni 1930: Rettung Guillaumets in den Anden. Der «Nachtflug» entsteht. 1939 wird «Wind, Sand und Sterne» veröffentlicht. am 3. Nov. 1939 tritt er in die Fernaufklärergruppe 2/33 ein. Dies obwohl er ärztlich als untauglich erklärt wurde, fand der Wille seinen Weg! Der «Kleine Prinz» entsteht.

Je nach dem wer etwas interpretiert, kommt zu irgend welchen Schlüssen.

 

Häginss Psychodeutung: «Dahinter steckt bestimmt eine interessante Geschichte»

Die Interventionsarten der Heilberufe (Quelle: http://www.online-psychologie.de/):

  • Ein Mensch fragt: » … wo geht es hier zum Bahnhof?»
  • Der Sozialarbeiter antwortet: «Ich weiss es auch nicht, aber ich bringe dich hin.»
  • Der Sozialpädagoge antwortet: «Ich weiss es auch nicht, aber wir können darüber reden.»
  • Der Gesprächspsychotherapeut: «Sie möchten den Weg zum Bahnhof wissen?»
  • Der Tiefenpsychologe: «Sie verspüren wieder diesen Drang zu reisen?»
  • Der Psychoanalytiker: «Sie meinen dieses dunkle, längliche Gebäude, wo die Züge immer rein und raus, rein und raus fahren?»
  • Der Gestalttherapeut: «Lass es voll zu!»
  • Der Bioenergetiker:» Machen Sie mal: Sch-sch-sch . . .!
  • Der humanistische Psychologe: «Wenn Sie wirklich dahin wollen, werden Sie den Weg auch finden.»
  • Der Verhaltenstherapeut: «Heben Sie zuerst das rechte Bein, strecken Sie es aus, und setzen Sie es wieder auf- gut! Und hier haben Sie ein Bonbon.»
  • Der Psychiater: «Welche Krankenkasse?»

Man hat inzwischen das Wrack der P-38 F-5B Lightning, eine mit Fotokameras anstatt der sonst für dieses Modell üblichen Waffensystemen ausgerüstet, die Saint Ex flog, gefunden. Ob das Flugzeug abgeschossen wurde oder ob es von der Flak getroffen wurde oder ob ein technischer Defekt vorlag, oder ob der Pilot im Uferbereich zu einer Notwasserung angesetzt hatte, steht nicht fest. Es könnte auch sein, dass der Pilot den Stützpunkt des Feindes fotografieren wollte. Die Absturzstelle liegt nicht sehr weit vom Stützpunkt des deutschen Jagdgeschwaders 200 weg. Falls der Pilot in der Gegend von Grenoble rekognosziert hat, dann sei die Frage gestattet, warum er Kurs Süd nahm anstatt Südöstlich, Richtung Startbasis Borgho auf Sardinien. Leider weiss man nichts über den genauen Flugauftrag und die Flugtaktik des unbewaffneten Aufklärers.

 

Grafik: Taucher.Net Online

Und Horst Rippert, der Bruder von Ivan Rebroff, der den Abschuss reklamierte, hat nie Beweise vorgelegt. Mehr in Welt ONLINE: …Am Tag als Antoine de Saint Exupéry starb… und ebenfalls in WELT ONLINE: Deutschland: …Rebroffs Bruder schoss Schriftsteller Saint-Exupéry ab…

«(…) Fest steht heute, dass Saint Exupéry mit der vorbezeichneten Lightning am 31.07.1944 von Bastia aus einen Aufklärungsflug in Richtung südfranzösische Küste unternahm. Das Wrack der Maschine wurde vor einigen Jahren vor St. Raphael gefunden und ist inzwischen eindeutig identifiziert. Von dem Piloten fehlt indessen jede Spur.
Nach den bisherigen mir bekannten Feststellungen waren für den Abschuss zwei Piloten einer in Südfrankreich stationierten Jagdergänzungsgruppe (Jagdgruppe 200 ?) verantwortlich, die allerdings beide im Krieg gefallen sind. Die Piloten benutzten auch keine Me 109 G, wie von Ivan´s Bruder reklamiert, sondern besondere Vorserienmodelle der Fw 190 D-9, die der Gruppe zugeführt wurden. Es könnte sich dabei um zwei im Juni 1944 umgebaute Fw 190 A 8, die V 53 mit dem Stkz. DU + JC (Werknr. 170003) und V 54 BH + RX (Werknr. 174024) gehandelt haben, was aber spekultiv ist.
Es wurde der Rotte jedenfalls am 31.08.1944 ein Abschuss einer Lightning vor St. Raphael zuerkannt, wobei es sich um den einzigen offiziellen Abschuss an diesem Tage und in dieser Gegend handelte. Ich habe vor einigen Jahren einmal einen Aufsatz gelesen, in dem die Erkenntnisse über das Schicksal von Saint-Exupéry zusammengefasst wurden . Danach war zunächst nicht eindeutig geklärt, ob die Maschine von den Flugzeugen oder aber von Flak auf einem der Küste vorgelagerten Flakschiff abgeschossen wurde. Nach dem Wrackfund konnten die Treffer aber eindeutig den Bordkanonen der Flugzeuge zugeordnet werden.
Allein in Anbetracht der Tatsache, dass der Bruder von Rebroff den Abschuss mittels einer Me 109 G gemacht haben will, hat dieser jedenfalls nicht die Lightning abgeschossen, mit der Saint-Exupéry geflogen ist; durch Zeugen steht fest, dass der Abschuss durch Focke-Wulf 190 erfolgte. (Quelle: Geschichtsforum.de, 62-64-78)

Saint Ex hat zwar im «Kleinen Prinzen» exakt 44 Sonnenaufgänge erwähnt, die seinem erreichten Alter entsprechen könnten. Die Absturzursache ist nicht eindeutig geklärt. Daher kann der Psychoanlytiker nicht einfach den Todestrieb in den Vordergrund stellen. Saint Ex wusste, dass die Fliegerei für ihn zu Ende war. Allein der Unglücksflug war bereits der achte, nur fünf hatte man ihm noch zugestanden… Somit konnte sich der Schriftsteller und Flieger seine nähere Zukunft an den Fingern abzählen. Der bisherige Lebensweg allerdings war keine «geradlinige Karriere». Sie war von verschiedenen Misserfolgen geprägt. Es gab aber immer wieder neue berufliche Herausforderungen. Warum sollten diese Erfahrungen nicht Zuversicht entfachen? Auch wenn ihn Depressionen gequält hatten – warum sollte nicht genügend Restenergie vorhanden gewesen sein, um an die Zukunft zu glauben? Warum sollte ein Flieger vom Format eines Saint Ex bewusst mit seinem «Werkzeug» Flugzeug, dem er so viel verdankte, auf die letzte Reise begeben? Gelegenheiten dazu hätte es viel früher viele gegeben! Wäre er psychisch derart krank gewesen, hätte man ihn längst aus dem Flugbetrieb genommen, oder er hätte sich selber davor verkrochen…

«(…) Mir ist ganz gleich, ob ich im Krieg umkomme. Was wird denn von dem bleiben, was ich liebte? Ich spreche nicht nur von den Menschen, sondern auch von den Bräuchen…

Die Dinge die erhalten bleiben sind mir ganz gleichgültig. Worauf es ankommt ist eine gewisse Anordnung der Dinge. Die Kultur ist ein unsichtbares Gut, da sie ja nicht die Dinge betrifft, sondern unsichtbare Bande, die die Dinge miteinander verknüpfen: so und nicht anders….

Wenn ich im Krieg umkomme kümmert das mich wenig. Oder wenn ich der Raserei jener fliegenden Torüedos zum Opfer fallen soltte, die nichts mehr mit der Fliegerei zu tun haben und den Piloten inmitten seiner Knöpfe und Zifferblätter zu einer Art Buchhalter machen (auch die Fliegerei ist eine gewisse Anordnung von Verknüpfungen). Doch falls ich lebendig heimkehre von diesem «notwendigen und undankbaren Job», dann wird sich für mich ein Problem stellen: was kann man, was soll man den Menschen sagen?

Ich weiss immer weniger, weshalb ich Ihnen dies alles eigentlich erzähle. Offenbar, um es jemanden mitzuteilen, denn es geht nicht darum, dass ich das Recht hätte zu erzählen. Man muss zum Frieden der anderen beitragen und nicht die Probleme verwirren. Im Augenblick ist es gut, dass wir an Bord unserer Kriegsflugzeuge den Buchhalter spielen… (Antoine de Saint Exupéry: «Man muss dem Leben einen Sinn geben», Brief an einen General, Juli 1943)

Wer im Krieg ist, läuft Gefahr, dass er umkommt. Aber jeder ist optimistisch und glaubt an das Glück, an die Heimkehr. Das ging Tonio Saint Ex nicht anders. Das Zitat zeigt es auf. Saint Ex war der Psychoanalyse gegenüber kritisch eingestellt. Die Gralshüter dieser «Wissenschaft», die Seelenwärter dieser ideologischen Weltmacht ertragen so etwas nicht!

«(…) Psychoanalyse: ich kann nicht unmittelbar wissen, was mir zum Beispiel gefällt oder missfällt, denn das, was mir gefällt oder missfällt, ist keineswegs eine Tatsache oder ein Bild, sondern eine Struktur. Eine Struktur ist bestimmend wie ein Wort (etwa Ehre), das nie etwas anderes ist als eine Struktur. Wenn ich dieses herausgefunden (und formuliert) habe, zerbreche ich es vielleicht als Struktur. In jedem Fall füge ich einen Bewusstseinsvorgang hinzu; wusste ich doch nicht, wie ich eingreifen sollte, da ich den Gegner nicht zu Gesicht bekam (ihn nicht zu formulieren verstand). …

…Der Psychoanalyse mache ich vor allem eins zum Vorwurf: diese Vorstellung, die sie vermittelt, ohne sie übrigens immer auszuwerten, dass sich ein geheim gehaltenes Unbewusstes dem Bewusstein entgegenstelle. Ihr zufolge sind die Denkvorgänge nahezu die gleichen im Unbewussten, aber werden gleichsam durch einen anderen in seinem wohlbehüteten Geheimnis bewirkt. Jenes Etwas, das mein Unbewusstes formuliert, wird von mir zensiert und zum Symbol verwandelt…

…Man kann stets ein System erfinden, in dessen Ordnung sich jede Fehlhandlung mehr oder weniger deutlich durch eine tiefgehende Verdrängung erklären lässt. Freud hat recht, wenn er stets sagt. Doch «stets» findet nur Anwendung auf die Notwendigkeit der Lehre.

Quelle: Antoine de Saint Exupéry, Carnets, Verstand und Sprache

 

Mir ist es egal, ob ein Schriftsteller oder sonst wer schwul ist. Er hat sich die Veranlagung dazu nicht selber geholt. Mir ist es aber nicht egal, wenn pädophile Priester sich an Jungen vergreifen und diese von der Kirche dazu noch geschützt werden. Auf diesem Gebiet gäbe es genügend Stoff für Deutungen…



Cumulonimbus


Dieser Cb oder «Charlie Bravo» wird keinen Schaden anrichten. Der Pilatus hat sich kurz vorher nochmals als Wetterküche bestätigt und einen kräftigen «Sprutz» nach Luzern hinunter gepinkelt. Der Tag geht nun aber zur Neige, die Sonne verliert an Kraft und die Atmosphäre scheint nach oben «trocken» zu sein, was stabilisierend wirkt.

Charlie Bravo im Auflösungsprozess, Foto:© H. Odermatt

Der Cumulonimbus ist eine Gewitterwolke mit vertikalem Aufbau. Sie reicht von niedrigen Höhen (etwa ab 500 m über Grund) bis etwa 6000m ü. GND in extremen Fällen bis zur Tropopause (Grenze zur Stratosphäre). Mächtige Wolkenmassen schiessen in die Höhe. Die cumulusförmigen Teile steigen wie Türme oder gewaltige Berge empor. Die oberste Struktur ist meist faserig. Sie breitet sich ambossförmig aus.

Cb’s verursachen im allgemeinen Schauer bestehend aus Regen, Schnee, Hagel oder Graupeln. Diese werden oft von Gewittern begleitet. Die faserige Ausbreitung besteht aus Eisnadeln. Die Ausbreitung verhindert ein weiteres Aufquellen. Lässt die Konvektion nach, verbleiben cirrenförmige Partien schwebend übrig. Es entsteht ein dichter Cirrus.

 

Cb über dem Federispitz/Mattstock, Foto:© H. Odermatt

Der Cb über dem Federispitz ist noch im Aufbau. Die Gewitterneigung Richtung Osten Rheintal-, Bündnerland) ist zunehmend.

Cb’s werden in der Fliegerei nach Möglichkeit gemieden. Starke Turbulenzen, Hagel, Vereisung und Blitze sind die Gefahren. Gewitterherde werden im Voraus auf dem Wetterradar erkannt. Die Gewitterzellen werden umflogen.


Segelflugpiloten ab 60 zum Arzt!


Nach einigen tödlich verlaufenen Segelflug-Unfällen in diesem Jahr hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt, BAZL, gehandelt. Es verlangt, dass Segelflugpiloten ab 60 regelmässig den Fliegerarzt aufsuchen müssen. Mehr in swissinfo: …Segelflugpiloten ab 60 regelmässig zum Arzt…

Zusätzlich soll für die Erneuerung der Ausweise (alle 2 Jahre) ein Prüfungsflug mit einem Fluglehrer absolviert werden. Da betreibt man Sicherheit für den Heiligenschein. In der Praxis werden die Piloten, welche Mitglied in einer Segelfluggruppe sind, pro Jahr mindestens einmal am Doppelsteuer durch einen Fluglehrer überprüft. Dies wird meist zusätzlich praktiziert, wenn eine Einweisung auf einen neuen Flugzeugtyp ansteht oder wenn Beobachtungen oder Vorkommnisse danach verlangen. Privatpiloten in Gruppen sind davon nicht ausgenommen. In den Segelfluggruppen wird viel für die Sensibilisierung betreffend Sicherheitsfragen getan. Regelmässig veranstaltete Sicherheitsbriefings zeugen davon.

Dass die Segelflieger von der Pflicht der Fliegerärztlichen Prüfung entbunden sind, war dem BAZL schon immer ein Dorn im Auge. Nun hat man die Gelegenheit wahrgenommen, die alte Schieflage des BAZL in dieser Sache in die Waagrechte zu bringen. Es war Hans Nietlispach, «Housi National», der sich vor vielen Jahren erfolgreich dafür eingesetzt hatte, dass die Segelflieger bezüglich Gesundheit in eigener Verantwortung handeln sollen. Man weiss auch, dass «Housi» und das BAZL das Heu nie auf der gleichen Bühne hatten.

Und wie steht es mit dem bundesrätlichen Appell an die Selbstverantwortung? Über die verhinderte Freiheit habe ich mich schon ausgelassen.

«(…) Bundesrat Hans-Rudolf Merz appelliert zum 1. August mit einer Ansprache im Internet an die Eigenverantwortung der Schweizer Bürger.

Mehr in der NZZ: Bundesrätliche 1.August-Botschaften

Das BAZL hat in seinem Sicherheitswahn die Sicherheit der Segelflieger überhaupt nicht gefördert. Aber es hat die Vorschriften und Auflagen verschärft und die Tarife erhöht. Das führte dazu, dass die Kosten generell in die Höhe schossen.

Während Jahrzehnten mussten die Segelflugzeuge in einem 2-Jahresrythmus von einem anerkannten Prüfer kontrolliert werden. Seit einiger Zeit wurde dieser Intervall auf ein Jahr gekürzt, um «EU-konform» zu sein. Selbstverständlich sind auch die Prüfgebühren erhöht worden. Die Unlogik: Segelflugzeuge die als «Experimental», bzw. als «historisch» gelten, müssen nur alle zwei Jahre geprüft werden! Für die alten Flugzeuge wäre im Vergleich zu den modern gefertigten aus technischer Sicht eher ein kurzer Intervall angemessen – wenn schon.

«(…) Das BAZL treibt den Aspekt Sicherheit auf die Höhe. Während Mirage-Hunter-, Tiger-, Venom- und Vampireflugzeuge in friedlicher Ko-Existenz mit weidenden Kühen auf den Alpenflugplätzen jahrzehnte lang ohne Zwischenfälle funktionieren konnten, werden die Flugplätze eingezäunt. Am Schluss kommt jemand nur noch mit eine Sicherheits-Badge auf einen Flugplatz. Das ist u.a. das Resultat des EU-Zentralismus vor dem man nun den Bückling macht… Mehr

Generell wurden also die Gebühren erhöht, die Lufträume eingeengt, indem Obergrenzen abgesenkt wurden, für die Erlangung des Sprechfunkzeugnisses wird künftig zwingend eine Englischkurs verlangt. Immerhin hat man gemerkt, dass diese Forderung derzeit nicht angebracht ist, hätte man doch einen höheren Standard verlangt als von Flugzeugcrews, die in ausländischen Fluggesellschaften tätig sind!

Mehr Sicherheit gibt es nicht mit mehr Vorschriften! Mehr Sicherheit bekommt ein Pilot dann, wenn er über ein hervorragendes aktuelles Training verfügt. Dies bewusst zu machen wäre u.a. eine Aufgabe des BAZL. Will man ds Training fördern, muss den Piloten auch preisgünstiges Training angeboten werden. Das würde man erreichen, wenn die Kosten gesnkt werden könnten

Bei den Unfällen mit Segelflugzeugen wäre es interessant zu wissen, wie gross der Anteil mit Segelflugzeugen mit Hilfsmotor, selbststartend oder nicht, beteiligt waren. Mit ausgefahrenem Motor ändern sich die Flugeigenschaften zum Teil wesentlich. Gebraucht werden die Motoren als Heimweghilfe oder als Hilfe, selbständig zum geeigneten Ausgangspunkt für ein Vorhaben zu gelangen. Die Motoren werden daher meist in einer kritischen Übergangshöhe ausgefahrern. Wenn nun in Bezug auf das Können des Piloten, die für ihn sichere Höhe unterschritten ist, wid es anspruchsvoll bis gefährlich, denn beim Ausfahren des grossen Widerstandes ändert sich die Sinkgeschwindigkeit und es muss eine andere Fluglage eingenommen werden. Wenn der Prozess etwas zu lange dauert und der Boden näher kommt, wird die Nervosität gefördert und damit der Stress. Das Unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit ist sehr wohl möglich, was fatale Folgen haben kann. Je anspruchsvoller das technische Gebilde, desto mehr Wert muss auf das aktuelle Training gelegt werden! Die im Ausweisreglement genannten Mindestbedingungen sind meiner Ansicht nach viel zu tief! Zusätzlich sollte man diese bezüglich Motorantrieb zu den übrigen Segelflugzeugen differenzieren.

Grosse Flugerfahrung, die weit zurück liegt verliert an Gewicht, wenn es um den Einsatz der geschärften Reflexe geht! Diese funktioniern dann sehr gut, wenn neben der Erfahrung auch viel Übung nachweisbar ist – Übung, die laufend gepflegt werden will!

Die Ungleichbehandlung: Tote sind nicht gleich Tote! Würde es ein Eidgenössisches Bergsteigeramt geben, müssten sich die Bergsteiger schon längst umfangreichen Untersuchungen unterziehen und staatlichen Vorschriften unterwerfen. Ich stelle mir vor, dass sie mindestens alle zwei Jahre ein ärztliches Attest zu bestehen hätten, die regelmässige Teilnahme an Erste Hilfe-Kursen nachweisen müssten, mit einem Bergführer das Matterhorn besteigen müssten, nachdem sie auch die Besteigung minutiös geplant hätten… Am Berg gibt es jährlich mehr Tote als im Segelflug! Aber mit dem SAC wird sich niemand anlegen wollen.

Nun tritt der BAZL-Direktor Raymond Cron ab. – ein umstrittener Chefbeamter des Uvek. Tränen werden ihm kaum nachgeweint!

«(Kritik aus der Praxis: Mitunter führte das gesteigerte (übersteigerte) Sicherheitsbewusstsein zu Verfügungen und Erlassen, die bei den Luftfahrtpraktikern auf Kritik stiessen. Dazu gehörten einschneidende Luftraumbeschranänkungen für die Kleiaviatik, an die Obergrenze gehende Sicherheitsabstände (sogenannter «left turn» in Zürich) oder teilweise als schikanös empfundene Zugangskontrollen für Flughafen mitarbeiter …)»

Das BAZL, früher unter der Bezeichnung Luftamt bekannt, hat sich aus der Sicht der Flieger in der Kleinaviatik als Flugverhinderungsamt etabliert.


EADS geprellt?


Die FAZ berichtet, dass sich das Pentagon entschieden hat, die Ausschreibung neu aufzulegen. Damit hat es massgebenden Politikern nachgegeben, die wollten, dass der Grossauftrag im eigenen Land bleibt.

«(…) 09. Juli 2008 Für den europäischen Rüstungskonzern EADS beginnt das Rennen um einen schon sicher geglaubten Auftrag der amerikanischen Regierung von vorn: Das Verteidigungsministerium in Washington kündigte am Mittwoch an, einen Auftrag zur Belieferung der Luftwaffe mit Tankflugzeugen neu auszuschreiben». Mehr

«(…) Es ist ein schwerer, ärgerlicher Rückschlag für EADS, keine Frage. Ein Beweis dafür, dass hinter dem Bericht des General Accounting Office politische Interessen und eine Neigung zum Konkurrenten Boeing stecken, wird sich aber nur schwer führen lassen. Mehr

Der grosse Bruder und Weltpolizist neigt zu Protektionismus und versteckt sich hinter der nationalen Sicherheit. Wie es scheint, werden die Gesetze nach den Bedürfnissen ausgelegt und Spielregeln werden während eines Verfahrens an die eigenen Vorteile angepasst. Es wäre interessant zu wissen, wie sich die USA im umgekehrten Fall verhalten würden! Hier zeigt sich einmal mehr, wer über die Kapitalmacht verfügt. Waren es nicht die USA, welche der ganzen Welt das Verhalten im Welthandel aufgebürdet haben – so, dass die USA für sich am meisten Profit ableiten kann? Wundert es jemanden, dass es Kritik an der Globalisierung gibt?


Skyguide – Flugverkehr zu Hause auf Ihrem PC


Kondensstreifen bzw. Chemiestreifen am Himmel – Verkehrsfluzeug gesichtet – Positionslichter am nächtlichen Himmel entdeckt; wohin bewegen sich diese fliegenden Objekte? Interessiert? Nutzen Sie den Webdienst «Air Traffic»! Die Transpondercodes der Flugzeuge im Bereich des Flughafen Zürich werden erfasst und danach auf «Googlemap» angezeigt. Die Flugzeuge können nun in Echtzeit* verfolgt werden. Sie finden weitere Informationen wie Flugzeugtyp, Gesellschaft, Geschwindigkeit und Flughöhe.

* Warum wird der Flugverkehr jetzt verzögert dargestellt? Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat entschieden, dass AirTraffic den Flugverkehr 15 Minuten verzögert darstellen muss.

Mehr: in Link Grischun: …Skygide -Flugverkehr zu Hause auf dem Computer…

Hier finden Sie zur Air Traffic Website

Beobachten Sie den Flugverkehr über dem Grossraum um Zürich unter: …See Airtraffic…

Diese Applikation ist im Rahmen einer Diplomarbeit an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Departement Technik, Informatik und Naturwissenschaften entstanden.