Pilatus, 800. PC-12 ausgeliefert


«(…) Die Pilatus Flugzeugwerke in Stans stellt ein grosses Interesse von Privatjetbesitzern an Modellen des Typs PC-12 NG fest – trotz hohen Treibstoffpreisen und unsicherer Wirtschaftslage. Mehr in Zisch: …PC-12 NG: Über 800 Flugzeuge ausgeliefert…

Kleines Detail: Die Auslieferung betrifft 800 PC-12-Flugzeuge. Die PC-12 NG ist die letzte Version.

Kürzlich hat Pilatus die neue Montagehalle (20 Minuten) öffentlich vorgestellt. Einige Meilensteine vom Pelikan SB II bis zum PC-7.

«Vater» des Pilatus Porter war Henri Fierz. Bei Alfred Comte konstruierte er den AC-4 «Gentleman» (Bilder Swissair Technics) und auch den AC-11 undem AC-12 Moskito

Alfred Comte AC-11 V (Quelle: Luftwaffe)

Entwicklungsfirma A. Comte, H. Fierz, Oberrieden, Hersteller Alfred Comte, Flugzeugbau Oberrieden, Baujahr 1931, Verwendungszweck Vermessung, Anzahl Flugzeuge 1, Verwendungsperiode 1932 – 1945, Quelle Eichenberger 1968

AC-12 auf dem Sternenfeld in Birsfelden (Foto: Staatsarchiv Basel)
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Comte AC 12 Moskito (Bild Aviastar) offenbar anders motorisiert
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P-4, der einzige Pprototyp ging bei einem Einsatz über dem Steigletscher verloren
Foto: Pilatus

Allen vier Flugzeugen ist schon ein wenig «Porter» (siehe: swissaviation: «Ein Phänomen wird 40 Jahre alt») drin. Papa Fierz liess es sich nicht nehmen, anlässlich der Jahresendfeier, ein gebratenes Hühnchen in der Schweisserei einzunehmen, welches dort mittels Schweissbrenner gebraten wurde. Und selbstverständlich gehörte ein guter Schluck Bier dazu.

HB-FAN, «Jeep der Lüfte», erster Prototyp des PC-6, Foto: Pilatus
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HB-FAO, der zweite Prototyp, hier in Nepal. Foto: W. F.

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Kleine Geschichte: Werner Odermatt, bekannt als «Velowerni» (er hatte eine kleine Velowerkstatt, die er in der Freizeit betrieb), arbeitete lange Jahre bei Pilatus als «Abkanter». Er stellte u.a. die Beplankungsbleche für die Flügelnase des PC-6 her. Werni war für seinen Humor bekannt und er wusste immer wieder einen neuen Witz zu erzählen. Als der 2. Prototyp aus der Malerei kam und nun die Immatrikulation trug, bemerkte «Velowerni»:»Endlich kommen die wichtigen Leute bei Pilatus zu Ehren!» Auf die Frage was er damit meine sagte er: «Kannst es sehen, die drei wichtigsten sind verewigt. HB-FAO bedeutet Fierz (Technischer Direktor, Alioth (Finanzdirektor und Odermatt (Velowerni).»

HB-KOA, PC-8D (Hörnligödu). Foto: Pilatus

Pilatus versuchte anfangs der 70er Jahre einen Porter mit stärkerem Kolbenmotor zu realisieren. der Einsatz war vor allem für Entwicklungsländer vorgesehen. Mehr Leistung bei gerinegm Unterhalt waren u.a. die Ziele. Vorgängig wurde das Projekt PC-8D getestet. das Flugzug wies eine längere Kabine und ein gepfeiltes Seitenleitwerk auf. 1969 wurde das Projekt aus verschiedenen Gründen abgebrochen.

Es entstand auf Umwegen das «gelbe Postauto» PC 6/B2H2.

HB-FFW, PC 6/B2H2. Foto: Pilatus
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HB-FFW Hat eine lange Geschichte hinter sich. Die brauchbaren Teile vom Hörnligödu wurden weiter verwendet. Es entstand ein «Einmot», der PC-6/D-H-3 mit einem Lycoming Achtzylindermotor mit 500 PS. Im Vergleich zum damaligen Turboporter wurde die Reichweite um 350 auf 2350 km erhöht. Das Abfluggewicht lag bei 2500kg, die Höchstgeschwindigkeit wurde von 280 auf 240 km/ verringert, die Reisegeschwindigkeit lag bei 200 km/h. das Triebwerk drehte relativ hoch, was zu grosser Lärmentwicklung am Propeller führte. Weil die Nachfrage nicht den Wünschen entsprach, wurde das Projekt 1975 eingestellt. 1976 entstand aus dem Versuchsträger eine PC-6 B2/H2, die HB-FFW («Postauto»). Das Flugzeug wurde als Demonstrator genutzt. 1980 wurde HB-FFW verkauft. In der Folge wechselte der Flieger mehrmals den Besitzer. 2007 erwarb Pilatus das Flugzeug und «normalisierte» dieses auf Die Modifikation H4 mit einem Abfluggewicht von 2800 kg). Inzwischen erfreut sich ein neuer Kunde am «neuen» Flugzeug (Quelle. Pilatuspost 03/08).


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