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Krankenkassenprämien – damit es oben stimmt, müssen unten die Prämien erhöht werden

Die Kosten im Gesundheitswesen  und der stetige Anstieg der Krankenkassenprämien sind ein Dauerthema. Alle «neuen Anstrengungen» zur Kostenminimierung brachten letztlich Mehrkosten – Krankassenprämien wurden nach Massnahmen noch nie gesenkt! Die Gesundheitskosten wachsen seit Jahren schneller als die Gesamtwirtschaft. Die Gesamtkosten kratzen an der 80 Milliardengrenze!

Die Begründungen sind einfach:

Der verwöhnte Patient geht wegen jedem „Bobo“ zum Arzt, am besten gleich auf die Notfallstation des nächsten Krankenhauses – auch wenn der «Schnupfen» bereits drei Tage alt ist… Und stimmt der Ton nicht, wird sofort dar Arzt gewechselt, bis man hat, was man wollte. Es seien vor allem Fremdsprachige, die kaum wüssten, dass die erste Anlaufstation der Hausarzt ist. Da fehlt es wohl an der richtigen Information, bevor der rote Pass verschleudert wird. Unbegründete „Eintritte“ auf der Notfallstation werden nicht abgewiesen. Man darf nicht. Abhilfe: Grundlagen erarbeiten, damit eine Triage möglich ist, um Notfallabteilungen eben für echte Notfälle frei zu halten! Abgewiesenen sollten die Kosten für die Trage in Rechnung gestellt werden. Wenn’s ans Portemonnaie geht, hilft’s meistens schnell.

Es seien die Lateiner der Schweiz, die schneller zum Arzt eilten, deswegen seien die Krankenkassenprämien in der Waadt und in Genf entsprechend höher. Diese Unterschiede sind eine alte Weisheit, wies die Alpensüdseite doch schon vor 40 Jahren %-ual deutlich höhere IV-Bezüger aus.

Neue Medikamente seien wegen der aufwändigen Forschung teuer. Das mag so gesehen stimmen. Aber wenn bewährte preisgünstige Medikamente durch „Innovationen“ (oft mit einer kleinen bis unbedeutenden Änderung der chemischen Formel) ersetzt werden und dafür für den mehrfachen Wert des bisherigen Produkts verlangt wird, haben wir es zwar mit einer Innovation zu tun, die aber qualitativ dem Patienten nichts bringt (Effizienz und Effektivität). Anstelle von Innovation träfe in vielen Fällen der Begriff der schöpferischen Zerstörung (Schumpeter) zu! Wenn nur so lange Geld verdient werden kann, wie der Patentschutz dauert stimmt etwas nicht! Müsste das Gesundheitswesen mit seinen Methoden Autos Bauen, würde dieses einen grossen Beitrag an die Schonung der Umwelt leisten – weil die Autos nicht bezahlbar wären! Der ÖV würde aus den Nähten platzen und die Bahnhöfe mit ihren Stau fördernden Zugängen zu den Zügen wären total überfordert.

Das Zocken der Finanzmanager schürt Gelüste. Diese schwappen auch auf den Gesunheitsbereich über.

«(…) Gemäss dem im Internet einsehbaren Bericht hat Hirslanden-Chef Wiesinger im vergangenen Jahr 7’253’000 Rand verdient. Umgerechnet sind dies 1’027’750 Franken (Kurs per 31. Dezember 2010). Zum Vergleich: Gesundheitsminister Didier Burkhalter verdient jährlich 430’000 Franken….)

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Hirslanden-Gruppe im vergangenen Jahr (2010) der FDP eine Spende von 10’000 Franken gemacht hat, weil die Partei sich für marktorientierte Strukturen im Gesundheitswesen einsetze, schrieb Medi-Clinic.

Demnach war es die einzige Parteispende im gesamten Konzern im vergangenen Jahr. Die südafrikanische Spital-Gruppe untersagt nach eigenen Angaben Parteispenden.

Gemäss dem Bericht stellen die Schweizer 16 Prozent aller Betten in der gesamten Gruppe, die auch Privatspitäler in Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten betreibt. Allerdings ist die Hirslanden-Gruppe besonders profitabel. Die 13 Schweizer Hirslanden-Spitäler hätten 49 Prozent zum Gruppen-Ergebnis auf Ebene EBITDA beigetragen, hält Medi-Clinic im Jahresbericht fest. Q: news.ch/asu/sda)

Krankenkassen: Löhne der Geschäftsleitung
Krankenkassen: Löhne der Geschäftsleiter

Die zum Teil exzensiven Managerlöhne werden exakt mit der gleichen Argumentation begründet, wie wir sie aus der Finanzwirtschaft kennen: Die Bezüge entsprächen internationalen Gepflogenheiten… Wenn man vielleicht mit 2-3 noch teureren Staaten zu vergleichen hat, machen diese wohl die «Internationalität» aus…! Fragwürdig und arrogant zugleich!

Lohnsummen der GL
Lohnsummen der GL
Aufwand und Ertrag
Aufwand und Ertrag

 

 

 

 

 

 

 

 

Steigt  die Abschöpfung, müssen die Aufwendungen erhöht werden! Auch deswegen steigen u.a.  die Krankenkassenprämien laufend!

Lohnsummen der Verwaltungsräte
Lohnsummen der Verwaltungsräte
Krankasenn: Lohnsumme gesamt
Krankenkasenn: Lohnsumme gesamt

 

 

 

 

 

Das kämmt sogar einem Trump die Haare nach hinten...!
Das kämmt sogar einem Trump die Haare nach hinten…!

In der Schweiz gibt es zur Zeit 48 Krankenkassen. Wird addiert kämmt es einen schnell nach hinten!

Das Buhlen um Kunden hat auch zu einem regelrechten Telefonterror von so genannten Krankassen vermittlern, die auch aus dem Ausland agieren, geführt!

Um letztlich die falschen Anreize (Boni) befriedigen zu können, findet zur Zeit ein regelrechter Investitionswettbewerb statt. Die öffentlichen Spitäler im Kanton Bern zeigen auf, was gemeint ist. Am Ende des Prozesses stehen viele teure Geräte und Anlagen kaum echt ausgelastet herum!

Der riesige Papierkrieg
«(,,,)Rund 530‘000 Personen wechseln auf das nächste Jahr hin ihre Krankenkasse. Der Wettbewerb zwischen den Kassen spielt in der Deutschschweiz stärker als in der lateinischen Schweiz. Grosser Beliebtheit erfreuen sich nach wie vor alternative Versicherungsmodelle, trotz eingeschränkter Arztwahl….

….Für den Wettbewerb ist nicht entscheidend, wie viele Personen die Kasse tatsächlich wechseln. «Allein die Möglichkeit eines Wechsels zwingt die Kassen, die Kosten tief und die Servicequalität hoch zu halten», sagt Schneuwly. Die Aufsichtsdaten des Bundesamtes für Gesundheit bestätigen die Aussage des Experten. …)»

Trotz dem, dieser administrative Aufwand muss jemand bezahlen!

Fortschritte

Es ist unbestreitbar, dass Fortschritte zu verzeichnen sind. Das muss anerkannt werden. Ein einfaches Beispiel: Wenn vor einigen Jahren ein Eingriff an einem Ellbogen in eier Privatklinik 2 Tage beanspruchten (1. Tag Vorbereitung und OP, danach Beobachtung und Entlsassung am Folgetag), passiert das gleiche heute an einem «Kleinen feinen Landspital» ambulant und mit einem Supplement dazu innert 6 Stunden! Neben dem Eingriff am Ellbogen wurde gleichzeitig ein Karpaltunnelsyndrom behandelt. Antritt um 8 Uhr, Entlassung um 14 Uhr! Wer also darüber redet, dass der ambulante Bereich überdurchschnittlich teuer sei, muss gut vergleichen!

 

 

 

Gesundheitskosten (in Millionen Franken) 2013

69 227

davon für

stationäre Behandlung

31 312

ambulante Behandlung

23 695

Gesundheitsgüter

7 316

Gesundheitskosten im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP)

10,9%

Auf die stationäre Behandlung, die auch die Versorgung der Personen in Alters- und Pflegeheimen umfasst, entfallen 45% der Gesundheitskosten. Die ambulante Behand­lung, einschliesslich jener der Spitäler, macht ein Drittel der Gesundheitsausgaben aus.

Auch wenn weit herum geglaubt wird, Herr und Frau Schweizer könnten sich alles unbeschränkt leisten, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den finanziellen Ressourcen erst recht angesagt. Der Grundsatz von Zero Defects gilt auch hier. Wird über Zero Defects geredet, geht man vom primitivsten Anstand, eine Arbeit fehlerfrei zu erledigen, aus.

Statt dessen, so der Eindruck, wird Management by Caterpilar geübt:

«Man schiebt die grossen Haufen langsam vor sich hin». Bild: Caterpillar

«Man schiebt die grossen Haufen langsam vor sich hin». Erfolgreiche Lobby scheint wichtiger zu sein. Politik wie die Lobbyisten jener, die den finanziellen Gesundheitskuchen unter sich aufteilen sind weder gewillt, noch fähig, etwas für die Bürger zu tun. Sie fühlen sich ihren Auftraggebern, ihren Arbeitgebern und ihren politischen Parteidirektiven verpflichtet – koste es, was es wolle!

Ähnlich läuft es in der Sozialindustrie: Wachstum ohne Ende! «(…) Von solchen Zuwachsraten schwärmt jeder Unternehmer und träumt jeder Volkswirt: Um durchschnittlich über 5™Prozent wachsen die Staatsausgaben für Sozialhilfe ­jedes Jahr. Wurden 2003 noch 4,4™Milliarden Franken a

n Leute verteilt, die als sozial schwach gelten, waren es 2014 bereits 7,9 Milliarden – über zwei Drittel mehr. Auf den ersten Blick scheint es, als seien die immer grösseren Ausgaben mit der höheren Einwohnerzahl erklärbar – verharrte doch der Anteil der Bezüger in den letzten Jahren bei 3,2™Prozent. «Sozialhilfequote gleich wie vor zehn Jahren». …)» Ein grosser Teil dieses Geldes wäre in der Bildung besser angelegt!