Föhn



Föhn; Bild: Blick

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1. Föhn entsteht durch Druckunterschiede auf den beiden Seiten der Alpen. Luft, die an der Alpensüdseite aufsteigt, kühlt sich in zunehmender der Höhe ab. Die Abkühlung unterhalb der Kondensationsbasis beträgt 1°/ 100 m, über der Kondensationsbasis noch 0.5°


2. Deswegen nimmt ihr relativer Feuchtigkeitsgehalt zu: Wolken entstehen, es fällt Regen oder Schnee. Wärme wird frei.


3. Die Luft enthält nun weniger Feuchtigkeit und erwärmt sich beim Abstieg über den Alpennordhang schneller, um 1° /100 m. Die Folgen: hohe Temperaturen, sturmartige Winde, trockene Luft, elektrische Aufladung.

 

 

Bild:aus Flugwetterkunde v. Willy Eichenberger

A – B: Abkühlung 1°/100 m

B – C: Abkühlung 0.5°/100 m

C – D: Erwärmung 1°/100 m

Föhn und Südwind müssen differenziert angesehen werden. Der Südwind kommt aus Süden.
Der Föhn kann aus allen Richtungen kommen. Südwind ist erst dann Föhn, wenn ein thermodynamischer Wärmegwinn erfolgt TA – TD

Typisch für die Schweiz:
Der Föhn aus Süden entsteht, wenn sich ein Tiefdruckgebiet in der Biskaia entwickelt und ein Hoch über dem Balkan steht.

Der Nordföhn, wie man ihn im Tessin spürt, gibt es dann, wenn auf der Allpennordseite Bise herrscht. Dann sind die Positionen Hoch / Tief umgekehrt.

Während starker Föhn für die Schifffahrt gefährlich werden kann, suchen die Segelflieger die Föhnwellen im Lee eines Gebirges. Ungefährlich ist dies nicht, solange man sich in turbulenten Zonen oder im Rotor aufhält.

Mein homologierter Höhenflug im Föhn fand am 25. 05. 1969 (Pfingstmontag) über dem Muotathal statt.

  • Segelflugzeug: Ka 6 HB-601, Starort: Buochs; Startart: Flugzegschlepp mit Klinkpunkt an der Hohfluh, östlich Gersau
  • Überhöhung (Höhengewinn aus eigener Kraft im Aufwind): 6045 m
  • Flugzeit: 85 Minuten
Wir genossen die fliegerische Freiheit nicht nur über den Wolken wie es Reinhard Mey besingt. Der eigentliche Steigflug zum Höhenflug erfolgte am östlichen Rand des damaligen «Amber 9», der Luftstrasse, die nach Süden angelegt war. Auf dem Scheitelpunkt genoss ich eine wunderbare Rundsicht. Verkehrsflugzeuge unter mir hatten optisch noch die Grösse von Modellflugzeugen! Wäre der Sauerstoff nicht zur Neige gegangen, hätte eine noch viel grössere Höhe als 7200m ü. erreicht werden können. Dort oben hatte ich ein konstantes Steigen von 4m/sec!


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