SBB „Bellinzona“


Tagesgespräch, Radio DRS vom 2. 4. 08: Andreas Meyer erklärte, dass für das Industriewerk in Bellinzona schon immer so etwas wie spezielle Regeln gegolten hätten, als für andere Werke. Während den letzten 15 Jahre hätte die SBB zugeschaut und liess die Leute gewähren. Nun sei es an der Zeit, in die „Blase“ zu stechen.

Ich verstehe: Die missliche Lage von SBB Cargo wird zum Anlass genommen, um die „Tessiner“- Hausmacht im Industriewerk Bellinzona zu disziplinieren und abzustrafen.

Das Tapfere Schneiderlein klatscht zwei Fliegen auf einen Streich… Germanisch angehauchtes Managementverständnis contra Menschen mit vorwiegend romanischen Wurzeln. Ein Zusammenprall zweier Kulturen, Germanen contra «Romanen«? Sonderbar! Bundesbetriebe und darunter die SBB haben doch lange Erfahrung im Umgang mit den Ticinesi.

«Schlauer Fuchs» genug schlau?

 

Andreas Meyers Lohn sorgt für Kopfschütteln. (Keystone)

Die SBB-Leitung müsste einfach zugeben, dass die Idee, den Lok-Unterhalt nach Yverdon zu verschieben nicht der Weisheit letzter Schluss war. Dazu braucht niemand Hellseher zu sein. Ergo könnte auf den Entscheid zurück gekommen werden. Das hätte den Vorteil, dass eine bereits getätigte Investition von ca. 40 Mio Franken sinnvoll genutzt, anstatt stillgelegt werden könnte.

Ist die Pensionskasse (PK) eine Zeitbombe ist, die am Gesamtergebnis nagt, so muss die Zeitbombe entschärft werden.

Wenn die Mitarbeitenden später ihre guten Renten sichern wollen, müssen sie bereit sein, höhere Beiträge zu bezahlen. Das hat mit Lohnabbau nichts zu tun. Es ist eine Investition ins Alter – entweder via PK oder via Sparen 3 oder anderes individuelles Sparen.

Die SBB, die Gewerkschaften und die Mitarbeitenden sollten sich bei der Südostbahn informieren, wie das PK-Problem (Sanierung) angegangen wurde und welche Beiträge zu bezahlen sind.

Die Verantwortung für den Streik in Bellinzona und dessen Auswirkungen ist auf dem Mist der SBB gewachsen. Der Mist wäre jetzt geführt. Es ginge nun ans Aufräumen und um Schadensbegrenzung.

Es scheint, wie schon angetönt, dass der vorbeugende Unterhalt an Schienen und Weichen nicht über alle Zweifel erhaben ist.

Wenn wegen eines entgleisten Personenwagens sämtliche, über 400 Weichen auf der Gothardstrecke überprüft werden müssen, wie kürzlich geschehen, dann kann angenommen werden, dass kein vorbeugender Unterhalt besteht.

Bei den Gehältern der spitzen Managern, ist der Anfang, bei den Weichen das Ende

Fahren bis es kracht, erst dann reparieren. Feuerwehr anstatt Vorbeugung. Mehr bei swisscom: …SBB überprüft weichen auf der Gotthard-Achse nach Entgleisungen…

Forza, Gianni Frizzo!

Tagesanzeiger: Gianni Frizzo, …Der Bürgermeister des Streikdorfes…

 

 

St. Galler Tagblatt: Büezer mit Charisma der Streikführer Gianni Frizzo

«(…) Seit 29 Jahren arbeitet der 52-jährige Elektromechaniker im SBB-Werk. Als Mitglied des Betriebsrats hatte der Vater zweier erwachsener Söhne bereits letztes Jahr für wilde Streiks plädiert, als die damalige Führung der SBB Cargo gut 50 Stellen abbauen, aber auch 30 Millionen investieren wollte.

 


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