Ein Freund hat mich auf die Erkenntnisse von Dr. Farrukh Saleem aufmerksam gemacht. Er geht der Frage nach, warum Muslime so erfolglos sind, während Juden und andere, auch Christen, viel erfolgreicher sind. Um einseitige Betrachtung zu verhindern hat sich Dr. Yahya Hassan Bajwa auf Anfrage hin bereit erklärt, einige Gedanken aus seiner Sicht dazu zu fügen. Dafür sei ihm herzlich gedankt! Dr. Yahya Hassan Bajwa ist Präsident von LivingEducation, Einwohnerrat in Baden, Alt-Kantonsrat Aargau, Vorstandsmitglied Grüne Schweiz und Delegierter European Greens. Übrigens: Er ist der Sohn des ersten Immams an der Mahmud-Moschee (Zürich) – Wikipedia in Zürich. Er kennt die Sicht aus der Schweiz und jene aus Pakistan, wo seine Wurzeln sind sowie die Sicht aus Entwicklungsländern. Seine Hinweise sind kursiv dargestellt.
Dr. Farrukh Saleem kommt zu einer klaren Erkenntnis: Der muslimischen Welt fehlt die Fähigkeit, Wissen zu vermitteln! Und warum sind die Juden so erfolgreich? Die Antwort lautet: Weil sie sich durch Bildung absetzen!
Nun, hier darf man nicht vergessen, dass es auch sehr viele Juden gibt, die intellektuell gar nichts dem Weltwissen hinzugefügt haben, weil sie durchschnittliche Erdenbürger sind, wie viele andere auch.
Dr. Farrukh Saleem stellt weiter fest, dass viele berühmte Menschen Juden waren oder sind. Die muslimische Welt gebe 0,2 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung aus, während die christliche Welt 5% einsetze. Die USA haben 4.000 Wissenschaftler pro Million Einwohner und Japan hat 5.000 pro Million. In der gesamten arabischen Welt gebe es 35’000 Vollzeitforscher und es gebe nur 50 Techniker pro 1 Million Araber (in der christlichen Welt seien es bis zu 1.000 Techniker pro 1 Million).
Dazu folgendes: Die meisten sogenannten islamischen Länder gehören der 3. Welt an. Den Menschen dort geht es darum, dass sie überleben! Wissen aneignen und Forschung betreiben beginnt erst, wenn man die Grundbedürfnisse gedeckt hat! Auch nicht zu vernachlässigen ist, dass viele islamische Länder Kolonien von europäischen Ländern waren und die heute noch damit zu kämpfen haben – sprich auch Bürgerkriege etc., weil es künstliche Grenzen sind, die einfach einmal durch die Koloniherrscher festgelegt wurden (Indien/Pakistan, Pakistan/Afghanistan – wir haben da immer noch keine offizielle Grenze, aber auch der ganze Nahe und Mittlere Osten nicht).
Interessant ist auch, dass der einzige Pakistani, der in den Naturwissenschaften einen Nobelpreis bekommen hat, Prof. Dr. Abdus Salaam, in Pakistan praktisch nicht erwähnt wird, weil er der religiösen Minderheit der Ahmadi Muslime angehört. In der ganzen Welt, inkl. in Indien, erhielt er mehrere Titel eines Dr. h.c., doch nicht eine einzige Universität in Pakistan hatte den Mut, ihn für seinen Preis in Physik anzuerkennen. Was kann man also von einem solchen Land erwarten?
Dr. Farrukh Saleem: Warum sind die Muslime so machtlos? Es werden etwa 1,476,233,470 Muslime auf der Erde geschätzt. 1,4 Milliarde in in Afrika und Asien, 44 Millionen in Europa und 6 Millionen in Amerika. Siehe: Karte von Islamische Staaten – Welt-Atlas.de
Jeder fünfte Mensch ist Muslim; auf jeden einzelnen Hindu kommen zwei Muslime, pro Buddhisten gibt es zwei Muslime und für jeden Juden gibt es hundert Muslime. Die 57 Mitgliedsstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) zählen rund 500 Universitäten; eine Universität für alle 3 Millionen Muslime. Die Vereinigten Staaten hätten 5.758 Universitäten und Indien 8.407. Christliche Staaten hätten einen Alphabetisierungsrate von 100 Prozent. Der Gegensatz: Ein Staat mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit hat eine durchschnittliche Alphabetisierungsrate von rund 40 Prozent.. Es gibt kein Staat mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit mit einem Alphabetisierungsrate von 100 Prozent. Mehr bei Jews, Muslims & Power: „Why are Jews so powerful and Muslims so powerless?“
Man darf hier einfach nicht vergessen, dass es nicht Staaten sind, wie die hier im Westen!
Dies bedeutet, dass man dort weiss, wie die Politik funktioniert und wie man zum Wissen kommt! Es deutet aber auch darauf hin, dass die Mächtigen der Muslims (Stammesfürste, Warlords…) über Wissen verfügen, welches sie ihren „Untertanen“ verwehren. So ist es leichter, die Macht zu kontrollieren.
Ist ein grüner Laserstrahl ein Beweis für Wissen? Historische Bewässerungssysteme zeigen nur, dass die Muslime einst Wissen besassen und dem Westen weit voraus waren. Heute gilt das nicht mehr. Auch die Architektur ist von damals! Daraus kann man nicht auf heute schliessen!
Der Grund, weshalb die Juden ein grösseres Wissen haben, liegt auch darin, dass sie heute nicht gehindert werden, sich Wissen anzueignen. Wiederum Pakistan als Beispiel, das Land des Autors: Wer einer gewissen religiösen Gruppierung angehört, kann nicht studieren. Er wird an den besten Universitäten nicht aufgenommen, auch wenn er die Punktezahl erreicht hat, weil er Ahmadi ist. Als meine Eltern 1974 nach Pakistan zurück wollten und mich in einer Internatsschule einschrieben, wurde ich wieder von der Liste entfernt, weil ich Ahmadi Muslim bin. Erst, wenn die Religionszugehörigkeit keine Rolle mehr spielt, erst dann wir es in Ländern wie Pakistan vorwärts gehen! Bis dann werden die besten Köpfe das Land verlassen und in anderen Ländern forschen und Wissen produzieren!
Natürlich ist der grüne Strahl kein Beweis für Wissen. Doch er zeigt, dass die Mächtigen in der Lage sind, Ideen zu verwirklichen. Die Hilfe anderer ist dafür kein Hindernis. Das Geld für den Bau der Moschee wurde weitgehend „gespendet“. Es war eine Ehre zu spenden. Die Geldeintreiber stellten diese in den Vordergrund. So entstand sozialer Druck! Jeder Bürger musste mindestens einen Dirham (z.Zt etwa 10 Rappen!) bezahlen. Die Beamten hatten auf einen Monatslohn zu verzichten…
Im Finanzbereich haben die Scharia-Banken längst Einzug gehalten. Sie sind auf ihre Weise erfolgreich. Im Wesentlichen gibt es anstelle von Zinsen etwa Gebühren und anstelle einer Hypothek übernimmt die Bank ein Haus und lässt es sich zurückzahlen mit vorher festgelegten Bedingungen. Letztlich muss die Bank existieren. Ergo muss sie anstelle von Zinsen etwas anderes einnehmen. Auch die Schariabanken können Missbrauch betreiben. Ewas zum Thema aus dem Tagi: Milliarden fliessen zu Banken mit Scharia Garantie
Kommt uns einiges nicht bekannt vor? Im früheren Christentum verfügten die Kirchenfürsten über die Wissenschaften.
„(…)Über Jahrhunderte hinweg hatte die katholische Kirche die Deutungsmacht im Abendland über die Ordnung der Welt….)“
Sie war quasi die Hüterin der Wissenschaften. Reformatoren und Naturwissenschaftler opponierten. Der Vatikan beschloss als Antwort darauf Mitte des 16. Jarhunderts die Gründung einer Indexkongregation. Es gelang ihr schliesslich, die Verbreitung der Schriften Luthers, Galileis und Darwins weitgehend zu verhindern. Ihre Bücher werden verboten und öffentlich verbrannt. Die katholische Kirche hat danach für über 400 Jahre lang Bücher verboten. Ihre Rolle als Hütterin der Wissenschaften hat si längst verloren, doch wollte sie dies sehr lange nicht eingestehen.
Es scheint, dass der Islam eine Entwicklung durchmacht, wie das Christentum. Allerdings wird der Prozess weniger lange dauern. Die Kommunikationsmittel machen es möglich, weil umfassend vernetzt.
Nebenaspekte zum Thema:
Die „Erfolgreichen“ werden noch zu lernen haben! Jemand sagte: „Gib dem Menschen eine Uniform und eine Waffe und beobachte, wie er sich verhält!“ Der IS ist ein Beispiel dafür! 9/11 ebenfalls!
Man kann Israel anführen. Es hat das Wissen durch Bildung und die Mittel (personell, finanziell, militärisch, organisatorisch und politisch) und ein weltweites Beziehungsnetz. Es verhält sich entsprechend.
Auf die Frage, woher der IS kommt, gibt es vermutlich mehrere Antworten. Eine hat das Institut für Strategische Studien, Wädenswil: Der Islamische Staat, eine Schöpfung Saudi-Arabiens und der Türkei, die vielleicht auch weiter bestehen wird
«(…) Die Golfstaaten waren in Sicherheitsfragen bisher immer auf die USA angewiesen. Sie unternehmen derzeit grosse Anstrengungen, um dies zu ändern – mit weitreichenden Folgen für die Stabilität in der Region. … / … Dies fordert die USA, die Nato und die EU heraus, die den Golf traditionell als Absatzregion sehen. Selbstbewusster agierende Golfstaaten stellen der bisherigen Deutungshoheit westlicher Staaten eigene Ordnungsvorstellungen entgegen. Hinzu kommt, dass die ambitionierten Monarchien nicht davor zurückschrecken werden, westliche Anbieter zugunsten des Erfolgs eigener Produkte und politischer Beziehungen zu nichtwestlichen Partnern zu verdrängen. )“ (NZZ)
Die Aussage des Autors Dr. Farrukh Saleem würde ich mitunterschreiben: «Es fehlt den Muslimen an Bildung, an Schulbildung…!»
Zurück zu den Golfstaaten:
Naja, dann haben sie endlich gelernt, wie man das im Westen macht. Warum sollen wir uns aufregen?!
Man kann spekulieren, was im Umfeld der bisherigen Kriegsmateriallieferanten ablaufen wird, um doch die gewohnten Umsätze zu erreichen. Geheimdiesnte werden ihre Aktivitäten entsprechend ausrichten. Mehr wird man wissen, wenn neue Instabilitäten und Krisenherde aufflackern…
Der «Westen» tut gut daran, eine Inflation der Bildung zu vermeiden! Es deutet einiges dahin, dass etwas aus dem Ruder läuft! Siehe NZZ: Abitur für fast alle: Deutschland im Akademisierungswahn und Kein Lob dem Abitur: «Das Abitur ist keine Hochschulreife mehr»
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Finanzblog:
«Die Schattenseiten des Separatismus»
Personalblog:
Islam, Gefahr für die Zukunft?