Kürzlich wurde im personalblog über eine ungeheuerliche Justizgeschichte aus dem Kanton Obwalden berichtet. Dabei wurde auch das brisante und Angst machende Werk von H. Durrer: SEIN WILLE GESCHEHE erwähnt. Heute können wir überrrascht eine erste Wirkung, die vermutlich ihren Teil mitträgt, wahrnehmen! Der Autor hatte bestimmt keine böse Absicht in diese Richtung. Zum Teil hat er die Gegner ja gar zu Verlierern in der Sache gemacht! =>»(…) … Auch die Gegner gelten lassen, weder sich noch and’re hassen….)» => Anakreontischer Imperativ von Fridolin Tschudi
«(…) 30. Januar 2012, 10:03, NZZ Online
Karl Voglers Suizidversuch macht Politiker betroffen
Obwaldner CSP-Nationalrat stiess an persönliche Grenzen
Nationalrat Karl Vogler hat einen Suizidversuch unternommen. Die psychische Belastung sei unerträglich geworden, teilt er mit. Die Betroffenheit darüber ist im politischen Obwalden gross.
Markus von Rotz, NOZ
«In den letzten Tagen bin ich persönlich an meine Lebensgrenzen gestossen», liess Nationalrat Karl Vogler mitteilen. Er wolle in zwei Wochen über seine Gesundheit und darüber informieren, wie es mit ihm weitergehe. Die Meldung kam am von seinem Parteifreund und CSP-Regierungsrat Franz Enderli. Dieser bestätigte, dass Vogler Ende vergangener Woche einen Suizidversuch unternommen habe.
Das löst im politischen Obwalden grosse Betroffenheit aus. Selbst Walter Wyrsch, Präsident der CSP, welcher Vogler angehört, sagt, er sei «aus allen Wolken gefallen». Es habe im Vorfeld bei den letzten Kontakten mit ihm keine Anzeichen in diese Richtung gegeben.
Fachleute betreuen Vogler
Auch FDP-Fraktionspräsident Martin Ming reagierte gestern ungläubig und überrascht. Alle drei betonen, es sei wichtig, Vogler nun die nötige Zeit und Ruhe zu gönnen, um dann zu entscheiden, wie es beruflich und politisch weitergehen soll. Enderli betont, es gehe Vogler den Umständen entsprechend wieder gut. Oberste Priorität habe nun seine vollständige Genesung, weshalb er «an einem ruhigen Ort von Fachleuten betreut» werde.
Ursprünglich war geplant, die Öffentlichkeit erst am Montag über den Suizidversuch zu informieren. Weil vereinzelte Medien am Wochenende aufgrund von Gerüchten zu recherchieren begonnen hätten, habe man sich jedoch entschieden, noch am Sonntag an die Öffentlichkeit zu gehen, sagte Enderli der Neuen Obwaldner Zeitung. Karl Vogler ist jener ehemalige Präsident der Rechtspflegekommission, welcher im Buch von Hanspeter Durrer («Sein Wille geschehe») kritisiert wird. )»
Überbelastung – Stress – Burnout – Zusammenbruch kann der Preis für eine hohe Leistungsbereitschaft sein. Dies ist besonders dann der Fall, wenn Unangenehmes dazu kommt.
Diagnose Burn-out
Nach Gesundheitsbefragungen des Schweizerischen Bundesamtes für Statistik geben rund 40 Prozent der Berufstätigen in der Schweiz an, unter «Schwäche und Energielosigkeit» zu leiden. «Burn-out» nennt sich das Erschöpfungssyndrom, das durch konstante Überforderung und Stress ausgelöst wird und sich häufig nur schleichend bemerkbar macht. Die Folgen dieser konstanten Überforderung sind gravierend: Das Schweizerische Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) schätzt den durch Burn-out und Stress verursachten volkswirtschaftlichen Schaden infolge der Kosten für ärztliche Behandlung, Medikamente und Produktionsausfall auf jährlich 4,2 Milliarden Franken. Zählt man die stressbedingten Kosten für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zusammen, ergibt sich gemäss Seco sogar eine Summe von 7,8 Milliarden Franken.
Aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Suva das Onlineprojekt Stressnostress.ch ins Leben gerufen. Ziel ist es, die User über das Thema Stress zu informieren und dafür zu sensibilisieren. Quelle: Tagesanzeiger, Hintergrund, «Die totale Überforderung» 30.01.2012, 14:39 Uhr
Im Bergkanton mit etwas über 30’000 Einwohnern (Grösse einer Mittellandgemeinde) mit einer Staatsinfrastruktur (Polizei, Gesundheitswesen, Bildungswesen, usw.) lastet auf den Amtsträgern oft eine grosse Last. Extrem ausgedrückt: Es muss mit niemandem alles gemacht werden!
SMS hat es treffend gesagt: «Fast jede vierte Führungskraft in Deutschland ist von Burn-out bedroht.» Gefunden in Bild der Wissenschaft – 1/2012 – Studie der Uni Bochum.
Was für Deutschland gilt, kann auch in der Schweiz zu einem guten Teil gelten.
Von den Europäern wird von der Weltbank mehr Arbeitsleistung (Wochenstunden) verlangt. Es hat aber noch niemand gesagt, wer die Arbeit dafür bereitstellt. Entweder es wird automatisiert oder Arbeiten werden in Tieflohnländer verschoben! Und wenn es um die Finanzen geht, wird wacker weiter gezockt!
aus dem personalblog 16. Jan. 2012: Sein Wille geschehe
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Empfehlung: Lesen Sie das Finanzblog von Stephan Marti!
Das Buch von H.P. Durrer, «Sein Wille geschehe» zeigt Wirkung!
SR DRSMittwoch, 30.5.2012
Obwaldner Parlament will sich Justizsystem annehmen
Der Obwaldner Kantonsrat hat sich mit einer rechtlichen Auseinandersetzung um einen Hausteil befasst. Noch hat er keine Entscheide gefällt; gefordert sind unter anderem eine PUK und eine Ombudsstelle.
Hanspeter Durrer hatte seine Erfahrungen mit der Obwaldner Justiz Ende 2011 im Buch «Sein Wille geschehe» niedergeschrieben. Darin schildert er seine subjektive Leidensgeschichte. Bei der Auseinandersetzung um einen Hausteil bekam Durrer letzlich vor Bundesgericht Recht. Der Rechtsstreit kostete ihn jedoch einige zehntausend Franken.
Unter anderem wird dem Obwaldner Nationalrat Karl Vogler (CSP) vorgeworfen, als ehemaliger Präsident der Rechtspflegekommission des Kantonsrates die Justiz gegen Kritik gedeckt zu haben. Vogler geriet wegen den Anschuldigungen in eine persönlich Krise und unternahm einen Suizidversuch.
Noch keine Entscheide gefällt
Dass Handlungsbedarf besteht, war im Kantonsrat unbestritten. Auch Selbstkritik war zu vernehmen: «Der Kantonsrat hat es selber in der Hand, der Justiz die nötigen Mittel zu gewähren», sagte etwa Ruth Koch (SP).
Entscheide wurden aber vorerst keine gefällt. Aufgrund der Debatte darf aber angenommen werden, dass der Kantonsrat Vorstösse überweisen wird, welche die Schaffung zweier personell unabhängiger Gerichtspräsidien im Ober- und Verwaltungsgericht sowie eine Ombudsstelle für Verwaltung und Gerichte verlangen. (zez, sda)