Der Wandel der Berufe im Gesundheitswesen


Wer also früher eine drei- oder 4-jährige AKP-Ausbildung AKP: Allgemeine Krankenpflege)  genoss, hatte «Die fünf Funktionen der Pflege» dazu zu lernen, um das DN II zu erhalten. Sie kommen nun sogar automatisch auf das terziäre Niveau. Sie werden also jenen gleich gestellt, die nach neuen Lehrplänen das Niveau der Höheren Fachschule erreichen.

Wer in der DDR eine AKP-Ausbildung absolvierte, musste nach der Wende 

  • Eine Bestätigung, dass die absolvierte Ausbildung von Ex-DDR den Richtlinien 77/452/ EWG und 77/453/EWG entspricht und eine

  • Eine Bestätigung, dass der Ausbildungsabschluss im gesamten Gebiet Deutschlands als Krankenschwester / Krankenpfleger für allgemeine Krankenpflege gilt und uneingeschränkt gearbeitet werden darf (beide Bestätigungen müssen vom zuständigen Regierungspräsidium ausgestellt sein).

Wer mit diesen Papieren in die Schweiz kam, wurde automatisch im DN II eingereiht und heute tragen sie den Titel HF. Diese Berufsleute mussten nie eine Differenzbereinigung über sich ergehen lassen, wie etwa die Leute aus den übrigen Oststaaten, namentlich Bulgarien und Rumänien, obwohl die Ausbildungen in den Oststaaten jener der DDR sehr ähnlich waren. Der Grund liegt darin, dass die Weichen politisch gestellt wurden. Mit der Personenfreizügigkeit mit den alten EU-Staaten ging auch die gegenseitige Diplomanerkennung einher. Auf die Differenzen wurde grosszügig nicht eingegangen. Europa war zu heilig! Unter dem Strich macht dies ein Teil der Kostensteigerung im Gesundheitswesen aus! Dass Politik im Spiel war ist daran zu erkennen, dass die Deutsche ZAV (Zentralstelle für Arbeitsvermittlung) die Schweiz bewirtschaftet hat, als wäre die Schweiz ein deutsches Bundesland. Schmutzkonkurrenz zu den einheimischen Personal- und Arbeitsvermittlungen nennt man dies im Volksmund.
 
Die Änderungen im Gesundheitswesen in der Kurzübersicht, von Adecco dargestellt:

«(…) Die Berufsbildung im Gesundheitswesen ist im Umbruch. Vor der Einführung des revidierten Berufsbildungsgesetzes 2002 wurde ein grosser Teil der Berufe im Gesundheitswesen im Auftrag der Kantone vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) reglementiert. Danach wurden die Gesundheitsberufe zusammen mit den Sozial- und Kunstberufen in die schweizerische Bildungssystematik integriert und die Zuständigkeit ans Bundesamt für Berufsbildung und Technologie überführt. Diese Veränderungen beeinflussen die Landschaft der Berufe im Gesundheitswesen. Einerseits wurden neue Berufe (z. B. Fachfrau/Fachmann Gesundheit [FaGe]) gebildet, um durchgehende Bildungswege ab der Sekundarstufe 1 (obligatorische Schule) zu gewährleisten, andererseits wurden bisherige Berufe inhaltlich oder bezüglich der Zulassungsbedingungen und Berufsbezeichnungen verändert. Die Publikation «Wandel der Berufe im Gesundheitswesen», ein Gemeinschaftswerk vom Careum Verlag und Adecco, soll Berufsangehörigen, Berufsinteressierten, Berufsberatern und weiteren beratenden Personen als Übersicht und Hilfestellung dienen. Die Publikation stellt mehr als 50 Berufe vor, deren Angehörige im Gesundheitswesen tätig sind, und die interkantonal (vor der Bildungsreform) und/oder eidgenössisch (nach der Bildungsreform) reglementiert waren bzw. sind. Neben dem Kurzpro£ l umfasst die Übersicht Angaben zu den Bildungsinhalten sowie die Übergangsregelungen bzw. die Regelungen zur Führung der beruflichen Titel. Die deutsche Fassung der Publikation wird Ende April 2010 erscheinen und bei Adecco Medical (www.adecco.ch) und beim Careum Verlag (www.verlag-careum.ch) erhältlich sein. )»

Auszug aus «Wandel der Berufe im Gesundheitswesen»: Dipl. Pflegefachfrau/ Pflegefachmann HF 

Dauer                                   Titelerwerb                              Weitere
                                                                                             Aufnahmegrundlagen
3 Jahre,                                erfolgreicher Abschluss des           Bestandene Eignungs-
mind. 5400 Lernstunden         Bildungsganges nach RLP              abklärung 

Verkürzter Bildungsgang        Übergangsregelung (1):
mit einschlägigem EFZ           Inhaberinnen und Inhaber
(z.B. FaGe)                           eines Pfegediploms

                                           KWS, AKP, PsyKP, IKP, DN 2
                                           sind berechtigt, den HF-Titel
                                           zu führen.
                                           Inhaberinnen und Inhaber
                                           eines PLegediploms DN 1 sind
                                           erst nach dem erfolgreichen
                                           Besuch eines 40-tägigen vom
                                           SRK anerkannten Lehrgangs
                                           berechtigt, den HF-Titel zu
                                           führen

Kurzprofil (2)
Die Tätigkeit der dipl. PLegefachperson HF umfasst ein breites Spektrum von Aufgaben der Gesundheitsvorsorge. Die dipl. PLegefachperson HF trägt die fachliche Verantwortung für den gesamten Pflegeprozess und für die Ausführung der organisatorischen und
medizinisch-technischen Aufgaben, welche ihr delegiert wurden. Sie arbeitet effizient, analytisch, systemisch, evidenzbasiert und reflektiert. Sie berücksichtigt ethische und rechtliche Prinzipien, den Lebensstil und die soziale Umgebung der Patienten sowie das kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld.

Arbeitsprozesse
– Datensammlung und Pflegeanamnese
– Pflegediagnose und Plfegeplanung
– Pflegeintervention
– Pflegeergebnisse und Pflegedokumentation
– Kommunikation und Beziehungsgestaltung
– Intra- und interprofessionelle Kommunikation
– Wissensmanagement

(1) Anhang 1 (Auszug aus der Berufsbildungsverordnung BBV und Verordnung des EVD über Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien der höheren Fachschulen)
(2) Rahmenlehrplan (1. Januar 2008).

 Quelle: http://www.adecco.ch/de-CH/Documents/CV_Flyer_Adecco.pdf

Die Bildungssystematik für nicht universitäre Berufe im Gesundheitswesen:

siehe auch:  

Siehe auch:    Überblick Bildungsstufen…

Wer als Ausländer/-in vom Schweizerischen Roten Kreuz mit der Vormeinung folgende Beurteilung bekommt:

muss damit rechnen, dass für die Anerkennung ein Differenzbereinigungskurs von 20 Tagen, verteilt auf ein Jahr, besuchen muss. Dies trifft für alle Angehörigen von Staaten zu, die mit der Schweiz keine gegenseitige Diplomanerkennung vereinbart haben.

Es treffen vermehrt verschiedene Kulturen aufeinander.

 NZZ 5.8.11:

Ausländische Pflegefachleute müssen ein anderes Miteinander und die Übernahme von mehr Verantwortung lernen

Die Ausbildung von Pflegefachkräften ist in westlichen EU-Ländern und der Schweiz vergleichbar. Die Art, wie die Arbeit verrichtet wird, unterscheidet sich aber. So müssen etwa auch deutsche Pflegende umlernen, was den meisten recht gut gelingt.

 

Mitarbeiterinnen in Schweizer Krankenhäusern sind verantwortlich in die Behandlung der Patienten einbezogen.

GAETAN BALLY / KEYSTONE

Claudia Schoch

Es ist neun Uhr morgens, und sie ist schon fertig mit ihrer Arbeit, hat die ihr zugeteilten Patienten versorgt, gewaschen, Verbände gewechselt, Tabletten verabreicht. Was nur machen ihre Kolleginnen und Kollegen so lange? Sie sind alle noch an der Arbeit? – Es ist ihre erste Arbeitswoche als Pflegefachfrau in der Schweiz. Bald ist Arztvisite, Chefarzt, Oberärzte und Assistenzärzte kommen vorbei, sehen nach den von ihr versorgten Patienten. Die Ärzte besprechen die «Fälle». Sie ist dabei, wird gar einbezogen und nach ihrem Eindruck vom Befinden der Patienten gefragt. Das ist ihr neu und eher fremd. Ist das nicht Sache der Ärzte? Sie ist unsicher, was sie antworten soll. Bei ihrer Arbeit hat sie wenig bemerkt, hat nicht besonders darauf geachtet. Wichtig war doch, dass die Arbeit rasch und kompetent verrichtet wurde. Für Gespräche und Nachfragen bei den Patientinnen und Patienten bleibt dabei wenig Zeit.

Betreuung und Begleitung

Bereits am Empfang von Spitälern der Deutschschweiz lässt sich feststellen: Man spricht Hochdeutsch. Viele Pflegende, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Ärztinnen und Ärzte stammen aus Ländern der Europäischen Union, viele aus Deutschland (vgl. untenstehenden Beitrag). Sie sind willkommen und auch unbedingt erforderlich. Denn ohne sie wäre die Aufrechterhaltung des Betriebs vieler Spitäler unmöglich. Doch die zugewanderten Pflegefachleute und Ärzte treffen bei uns auf eine etwas andere Pflegekultur als in ihren Heimatländern.

Die meisten Pflegenden schätzen es, dass sie in den Schweizer Spitälern ernsthaft in die Behandlung der Patienten einbezogen sind, dass sie als Partner verstanden werden und von ihnen die Übernahme von Verantwortung erwartet wird, dass der Arzt von ihnen Rückmeldungen über das Befinden der Patienten wünscht. Es würden an die Betreuung der Patienten in der Schweiz höhere Ansprüche als in andern Ländern gestellt, sagt Kristian Schneider, Pflegeleiter am Universitätsspital Basel.

Die Ausbildung der Pflegefachkräfte in Deutschland und der Schweiz ist zwar weitgehend vergleichbar, wie die Leiterin des Master-Studienganges Pflege an der Berner Fachhochschule, Petra Metzenthin, bestätigt. Doch die Verantwortung, die Pflegende am Krankenbett zu übernehmen haben, unterscheidet sich. Nicht in der Schweiz ausgebildete Fachkräfte müssten umlernen beziehungsweise umdenken, hält Schneider fest. Die Arbeit am Krankenbett werde anders geplant und eingeteilt. Es gehe nicht allein darum, dass die Aufgaben erledigt seien, der Patient soll auch begleitet werden. Den meisten gelinge die Umstellung gut. Sie lernten rasch, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Die Leiterin des Pflegedienstes in der Viszeralen Chirurgie und Medizin im Berner Inselspital, Cornelia Klüver – auch sie war vor über 20 Jahren in die Schweiz gekommen -, stellt aber dennoch fest, dass die Einarbeitungszeit etwa für eine deutsche Pflegefachkraft je nach Fachgebiet fast doppelt so lang dauert wie für eine in der Schweiz ausgebildete Person. Dabei fehlt es den deutschen Pflegefachkräften nicht an Wissen, sagt auch sie. Sie haben Vergleichbares gelernt. Sie haben ihr Wissen und Können zu Hause aber anders angewendet. Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung in Schweizer Spitälern stellen laut Klüver höhere Ansprüche an die Pflegenden. So würden gewisse in der Schweiz regelmässig von der Pflege verrichtete medizinische Arbeiten, wie etwa das Legen von Infusionen oder die intravenöse Verabreichung von Medikamenten, in unserem Nachbarland in der Regel von Ärzten ausgeführt. Auch sei die Mitsprache der Pflege bei der Behandlung der Patienten weit weniger ausgeprägt.

Zu direkt wirkt forsch

Metzenthin stellt in der Schweiz einen andern Umgang mit den Hierarchien fest. Man habe hier ein anderes Verständnis des Miteinanders, meint auch Kristian Schneider. Ein wichtiger Unterschied zeige sich in kultureller Hinsicht. Man ist unter den Kollegen in der Regel per Du. Ferner sei das Verhältnis zu den Ärzten unkomplizierter, weniger formell als in Deutschland. Es bestehe eine Kollegialität zwischen Pflege und Ärzteschaft. Umlernen müssten in dieser Hinsicht nicht nur Pflegende, sondern auch Ärzte, die aus Deutschland in die Schweiz kommen. – Die oft direkte Art von neuen deutschen Mitarbeitern empfinden Schweizer Patienten, aber zum Teil auch Mitarbeiter, als forsch oder gar unfreundlich. Für Zuwanderer namentlich aus dem Norden Deutschlands bedeuten wiederum die Schweizer Dialekte eine Herausforderung. Die Umstellungen bei der Arbeit dauerten in der Regel nicht allzu lange; die meisten gewöhnten sich innert weniger Wochen um, meint Schneider. Die kulturelle Anpassung an die Schweizerart hingegen nehme nicht selten erheblich mehr Zeit in Anspruch, manche brauchten bis zu einem Jahr, um es zu verstehen, den Unterschieden Rechnung zu tragen. Schneider bezeichnet die Assimilierung an die andere Art des Umgangs als die grösste Herausforderung. Gerade im Spital, wo es oft um intime Probleme geht, spiele die Art der Begegnung eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Der Pflegeleiter am Basler Universitätsspital, der selbst aus Süddeutschland stammt, unterstreicht, dass er in seinem Bereich darauf achte, einen guten Mix aus in der Schweiz ausgebildeten und aus Deutschland stammenden Pflegefachkräften zu haben. Denn nur so sei die kulturelle Anpassung garantiert. Werde nur noch Hochdeutsch gesprochen, könne dies nicht gelingen.

Zugewanderte Fachkräfte sind eine wichtige Stütze im Gesundheitswesen

cs. · Ohne ausländisches Gesundheitspersonal würde die Versorgung in Schweizer Spitälern und Heimen zusammenbrechen. Zwischen 2002 und 2008 benötigten die Spitäler rund 15 000 zusätzliche Pflegefachkräfte und Ärzte. Weit über die Hälfte davon rekrutierten sie im Ausland, bei den Pflegenden waren dies 55 Prozent, bei den Ärzten gar 75 Prozent. 80 Prozent der zugewanderten Arbeitskräfte stammten aus den Nachbarländern, beim Pflegepersonal rund die Hälfte allein aus Deutschland, bei den Ärzten gar 60 Prozent. Dies hat das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) in einer im vergangenen November veröffentlichten Studie ermittelt.

Insgesamt ist die Zahl der Pflegefachkräfte in den Schweizer Spitälern im erwähnten Zeitraum von sechs Jahren von 48 000 auf 54 000 Angestellte um über 12 Prozent gestiegen. Während der Anteil der ausländischen Fachkräfte im Jahre 2002 noch bei 33 Prozent lag, hatte er sich bis 2008 auf 36 Prozent und damit um fast 10 Prozent erhöht. Bei den Ärzten veränderte sich der Bestand im gleichen Zeitraum von 16 000 auf 20 000 Spitalärzte, was einen Anstieg um 25 Prozent bedeutet. In den Alters- und Pflegeheimen verfügte 2008 laut der Studie jede fünfte höhere Pflegefachkraft (Tertiärausbildung) über ein ausländisches Diplom.

Die Entwicklung an den Spitälern und in Pflegeheimen ist angesichts der Tatsache, dass die Ausbildung von Personen in der Schweiz im gleichen Zeitraum tendenziell abgenommen hat, noch beunruhigender. Besonders stossend ist die Diskrepanz zwischen zugewandertem Personal und schweizerischen Ausbildungsabschlüssen bei den Ärzten. Im Jahr 2008 standen 10 in der Schweiz diplomierten Ärztinnen und Ärzten 15 aus dem Ausland zugewanderte gegenüber. Doch auch im Pflegebereich sind die Verhältnisse alarmierend. Hier überwiegen aber immerhin mit einem Verhältnis von 10 zu 9 noch knapp die in der Schweiz ausgebildeten höheren Fachkräfte (Tertiärstufe). Die Zahlen zeigen, die grosse Bedeutung der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte für das Gesundheitswesen.

Die Migration von Gesundheitspersonal ist ein nicht unproblematisches weltweites Phänomen. Es entsteht dabei eine Art Dominoeffekt, unter welchem schliesslich die wirtschaftlich schwächeren Länder leiden. Unter den OECD-Ländern bestehen dabei grosse Unterschiede in der Zuwanderung. Die Schweiz steht mit einem Anteil an ausländischen Ärzten von insgesamt über 28 Prozent hinter Neuseeland (47 Prozent), Australien (43), Irland (35), Kanada (35), Grossbritannien (34) und Luxemburg (30) an siebter Stelle. In Deutschland oder Frankreich beträgt der Ausländeranteil unter den Ärzten nur 11 beziehungsweise 17 und in Österreich rund 15 Prozent.

In 57 Ländern – insbesondere in Afrika, Indien, Indonesien – herrscht ein akuter Mangel an Gesundheitspersonal. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat deshalb einen Kodex zur grenzüberschreitenden Anwerbung von Gesundheitsfachkräften verabschiedet. Dieser empfiehlt, im Rahmen des Möglichen inländische Arbeitskräfte anzustellen und eine aktive Rekrutierung von Pflegepersonal und Ärzten in den Entwicklungsländern zu unterlassen.

 

 

Betrachtet man die Grafik, so ist die Frage nicht weit, warum beim Medizinstudium in der Schweiz der Numerus Clausus gilt?

Böse Zungen würden es so deuten:

  • Ausgebildete zu rekrutieren ist günstiger als selber ausbilden. Gesundheitswesen Schweiz auf dem Trittbrett der Deutschen?
  • Je mehr ausländische Mediziner und Akademiker, umso eher ist die Schweiz in der EU – Euroturbos wirken auf breiter Front. Ob Toni Brunner es auch so sieht? => Über mich – Toni Brunner 
  • Vor ca. 15 Jahren beklagte man in Deutschland viele arbeitslose Ärzte. Es wurde befürchtet, dass diese hier in der Schweiz dereinst beschäftigt werden müssten. Die Befürchtungen von damals sind heute Realität.

 

Die grosse deutsche Masse in der Schweiz darf ruhig etwas durchmischt werden. «Diversifikation» schadet überhaupt nichts und tut der oft empfundenen Forschheit, gar Arroganz gut! Daher: Die Schweiz braucht Pflegefachkräfte, auch aus Osteuropa

mehr aus dem Personalblog:

16. 06. 11: Gesundheitssystem bald vor dem Kollaps?

18. 05. 11: Gesundheitswesen, Sprachkompetenz

24. 02. 11: Ausländer, Achtung vor der Falle der Altersarmut!

14. 02. 11: Klau von Fachpersonal – eine ethische Frage?

06.12. 10: Gesundheit: Ökonomisierung ad absurdum

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Das Finanzblog von Stephan Marti gehört zur «Bettlektüre»!


2 thoughts on “Der Wandel der Berufe im Gesundheitswesen”

  1. SMS scheint in einer altmodischen Klinik behandelt worden sein. Da spricht man noch von Patienten. Dabei sind doch die Patienten zu «Kunden» umbenannt worden. Dies scheint eine Folge davon zu sein, dass sich viele, bald arbeitslose Betriebsberater, im Gesundheitswesen herum tummeln, weil sie in der Industrie nicht mehr gebraucht werden. Dabei wird einem «Kunden» im Gesundheistwesen nie das zugestanden, was einem Kunden zusteht. Er befindet sich in einer überregulierten Welt, kann die Dienstleistung nur sehr beschränkt auswählen, über den Preis oder Mengenrabatte kann er nicht verhandeln und bevor er eine Operation über sich ergehen lassen muss, verlangt man ihm, dass er, falls es dumm laufen würde, keine rechtliche Schritte einleitet… Fluggesellschaften könnten den Laden dicht machen, würden sie so mit ihren Passagieren verfahren.

    Freilich ist der Verunfallte oder Kranke auf kompetente Behandlung und Betreuung angewiesen. Und meist bekommt er die auch. Wo es routinemässig abläuft und die Selbstheilung wacker mitspielt, sind Komplikationen eher nicht zu erwarten. Anders sieht es aus, wenn es um hartnäckige Angelegenheiten geht. man frage jenen «Kunden», der nach einer routinemässigen OP am Hüftgelenk eine Infektion einfing und schliesslich im Rollstuhl und bei der Dialyse ankam und zum Vollinvaliden wurde… Dass wegen einess Umbaus am Krankenhaus die Zwangsbelüftung im OP ausgeschaltet war, sei nebenbei bemerkt…

    Übrigens: Der Bootsmannsmaat / Oberbootsmaat war ein Dienstgrad der Wehrmacht.

    Mit der Mundart ist es so eine Sache! Man stelle sich eine Pflegefachperson aus dem Lötschental an einem Spital oder an einer Pflegestation im Rheintal , oder eine solche aus dem oberen Reusstal in «Glaibaasel» vor! Auch die Haslitaler müssten im Freiburgischen eine schöne Weile üben!

    Dass SMS überlebt hat, ist seinem Funken an Restenergie zuzuschreiben. Alles andere hat dies freilich unterstützt. Ohne diese Restenergie und den dazu gehörenden Willen, würden wir heute nicht über ausländische Fachkräfte und deren Dialektkenntnisse schreiben! Aber es ist doch nebensächlich! Haupsache ist, dass SMS heute praktische wieder ist wie anno dazumal!

  2. Weit über einhundert «Schwestern und Brüder» habe ich erlebt oder genau genommen dank ihnen auch überlebt. Da gibt es die unterschiedlichsten PflegerInnen. Von vielen erfährt man den Ausbildungsgang und viele private Sachen. Die Diplome empfindet der Patient eher nebensächliich … sobald man wieder sprechen und sich wehren kann. Und wem dies verwehrt ist, der ist oder muss froh sein, darf hoffen, das alles gut geht. Ansonsten kann der Patient praktisch nur aufgrund der «Spitaluniformen» unterscheiden. Da gibt es die Blauen, die Roten, die grün Gestreiften die nicht identisch mit den Grünen sind. Eben bei diesen wird man unsystemisch, unter diesen hat es auch Weisse , obschon diese auch schwarz sein können.

    Die Ausbildung ist wichtig, aber noch wichtiger scheint mir die Patientenbetreuung zu sein. Zumindest bei langen Spitalaufenthalten. Und da bleiben mir nur zwei in schlechter Erinnerung. Der Oberbootsmat und der preussische Feldwebel. Stammen übrigens beide aus dem gleichen Kanton und können nach Jahren noch nicht unsere Mundart.

    Lernt «unsere» Sprache und ihr werdet es viel einfacher haben. Ich kenne Kliniken, wo man nach drei Monaten nur noch Mundart spricht

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