Türken fühlen sich in Deutschland nicht wohl – etwa wegen fehlenden Minaretten?

Der Einfluss der kulturellen Bräuche und der religiösen Überzeugungen schwingt über mehrere Generationen nach. Etwa 99% der Türken sind Muslime. In Deutschland sagen die Zahlen etwas anderes (siehe in der unten erwähnten Presseinformation/Studie).

«(…) Viele Türken in Deutschland sind nach einer neuen Studie fest in den Werten der alten Heimat verwurzelt und fühlen sich in Deutschland als Fremde.

82 Prozent von ihnen sagten, die deutsche Gesellschaft sollte stärker auf Gewohnheiten und Besonderheiten der türkischen Einwanderer Rücksicht nehmen.

„Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Türken in Deutschland eine Volksgruppe sind, die fest zu ihren kulturellen und religiösen Wurzeln und den türkischen Wertewelten steht“, erklärte Holger Liljeberg, Geschäftsführer von Info und von Liljeberg Research.

„In der Öffentlichkeit wird Integration verlangt, aber Assimilation gemeint“, analysierte Liljeberg. „Diese ist aber innerhalb der nächsten Generationen nicht zu erwarten.“ Zu stark seien die Bindung an Familie und Mutterland. Kulturelle und religiöse Überzeugungen würden dadurch reproduziert … )» FOCUS ONLINE  Mehr =>

Es lohnt sich, die Presseinformation: …Erste internationale Studie zur Wertewelt der Deutschen, Deutsch-Türken und Türken… von Info und von Liljenberg Research genauer anzusehen!

Wenn die Mehrheit der Türken wünscht, dass stärker auf ihre Gewohnheiten und Besonderheiten Rücksicht genommen werde, so kann durchaus der Schluss gezogen werden, sie fühlten sich dann wohl, wenn sie in einer Parallelgesellschaft leben könnten – mit allem Drum und Dran! Wenn es so für Deutschland gilt, dann gilt es mehrheitlich wohl auch für die Schweiz.

Die Chancen, dass ihnen in der Schweiz mehr entgegen gekommen wird, sind gross, denn die Wirtschaft und in deren Fahrwasser die Politik, befürchtet wirtschaftliche Konsequenzen. Man verlangt dem Volk Nachgeben und Toleranz ab, um zu den Kassen Sorge zu tragen.  Oder weht der Wind etwa gar aus der EU? Über die  weiteren Befindlichkeiten wird vielleicht nach der Anti-Minarett-Initiative gemutmasst.

Kürzlich erklärte mir eine Bekannte, als wir über das Thema diskutierten: «Etwas musst du aber zur Kenntnis nehmen! Wir haben eine türkische Familie im Haus und ich kenne kaum einen Mann, der so freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit ist. Das muss einmal auch gesagt sein!»

Der Mormonentempel in Zollikofen hat nie so hohe Wellen geschlagen, wie die «Minarette». Gleiches gilt für die griechisch orthodoxe Kirche in Münchenstein. Juden und Jüdinnen in der Schweiz haben ihren Status und ihre Synagogen. Während des zweiten Weltkrieges war ihre Situation schwierig. Die Synagogen sind ebenfalls kein Problem. Auch gegen den buddhistischen Tempel in Gretzenbach wurde nicht opponiert. Selbst der Sikh-Tempel in Langenthal wiegelte die Gemüter nicht speziell auf. Etwas mehr des Aufregens gab es um das Zentrum für tranzendale Meditation des Maharishi Mahesh Yogi in Seelisberg. Siehe unter Meru.

So intolerant ist der Schweizer also doch nicht, wie man wegen der Minarettdiskussion meinen könnte. Am Beton für die Minarette wird es wohl auch kaum liegen. Bezüglich den Minaretten kommt zum Ausdruck, dass ein Teil der Bevölkerung den Islam nicht will. Ob es nun Sinn macht, diese zu disziplinieren, sei dahingestellt.

Es sind die Muslime, die sich (auch) bewegen müssen. Anpassung bedeutet nicht, das Althergebrachte hier unverändert weiter leben zu können. Allein unsere Gesetze lassen dies nicht zu. Sie, die Muslime und allen voran ihre Politiker müssen den Gastländern ein Bedürfnis schaffen!

Der türkische Ministerpräsident Erdogan ist etwa eines der schlechtesten Beispiele: «Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.» Aber klarer geht es wohl kaum!

Ich zweifle nicht daran, dass der Europäische Gerichtshof zu einem anderen Schluss kommen wird, sollte die Minarett-Initiative angenommen werden. Zwang per Gesetz wird die kritischen Stimmen nicht bekehren. Der Druck wird dann einfach unter dem Deckel aufrecht gehalten. Dauert der Druck zu lange, besteht die Gefahr, dass dieser pathalogisch wird und von innen zu wirken beginnt… Fremde Vögte sind gut, um etwas durchzusetzen. – unpassende Symptome zu bekämpfen. Fremde Vögte sind nicht geeignet, Ursachen anzugehen.

Die ganze Diskussion hat vermutlich kaum dazu geführt, dass die Akzeptanz gefördert wurde. Viel mehr sind vermutlich alte Standpunkte, Abneigungen und vorgefasste Meinungen erhärtet worden.

Lesenswert:

«(…) Warner sowohl aus dem christlichen als auch dem islamischen Lager sind einhellig der Meinung, daß die Symbolkraft der Moschee nicht unterschätzt werden dürfe. Beispielhaft möchte ich hier auf die Artikel von Giordano Bruno, Necla Kelek und B. Kohler verweisen, die man unter dem Stichwort «Minarett» aus dem Internet herunterladen kann. Der Tenor ist der gleiche: die Moschee ist eben kein bloßes Gotteshaus, sondern Herrschaftssymbol, welches insbesonders die Herrschaft des osmanischen Reichs ( ! ) symbolisieren soll. Auch sei die Konzeption einer sog. «Freitagsmoschee» , wie die in Köln geplante, eben keine bloße «Kirche», sondern mit der angeschlossenen Koranschule ein religionspolitischer Treffpunkt.  Mehr bei OPINIO => …Minarette in Deutschand…

Duisburg

«(…) In 30 Metern Höhe umläuft die begehbare Plattform des Muezzins das Minarett. Mit einer Begegnungsstätte neben den religiösen Gebetsräumen im Neubau führt die Moschee ihren offenen und kooperativen Umgang mit den Bewohnern des Stadtteils fort. Das Land Nordrhein-Westfalen und die EU förderten den Bau der Begegnungsstätte mit 3,2 Millionen Euro, während die restliche Summe des insgesamt 7,7 Millionen Euro Projektes durch Spenden finanziert wurde. Mehr bei HEIDELBERGCEMENT: …Minarett statt Zechenturm…

Köln

Mitte 2007 erfuhr man erstmals aus der Zeitung vom Plan, in Köln eine Moschee mit mehreren bis zu 55m hoch aufragenden Minaretten zu bauen; eine kleinere in Duisburg steht kurz vor der Vollendung. …

Stellen wir uns doch einmal folgendes Szenario vor: in Deutschland bildet sich entsprechend dem bei einigen Teilen der Jugend immer beliebter werdenden Faible für altkeltische und altgermanische Lebensweise eine neue Sekte. Diese kauft in einer beliebigen deutschen Großstadt, sagen wir in München, in Sichtweite der Frauenkirche ein Grundstück. Auf diesem wird ein großer Tempel im Stil der Walhalla errichtet. Die zur Verzierung außen angebrachten altkeltischen, altnordischen und indogermanischen Siegeszeichen, SS-Rune und Hakenkreuz, wären deutlich sichtbar. Auf Frage nach ihrer Symbolkraft würden die Anhänger dieser Sekte äußern, sie wollten mit diesen Zeichen ihren Glauben an den Sieg des nordischen (arischen) Menschen über den Nicht-Arier ausdrücken. – Welcher Aufschrei würde von Berlin bis Teheran erschallen?

Beachtenswert:

27. Okt. 2006 Jörg Hüttermann: Das Minarett. Zur politischen Kultur des Konflikts um islamische Symbole. Juventa Verlag (Weinheim) 2006. 240 Seiten.
www.socialnet.de/rezensionen/3779.php
Schweiz. Gemäss der streitbaren Islam-Kritikerin und Muslimin Necla Kelek sind Minarette eine Machtdemonstration und damit «Speerspitzen des politischen
www.weckstube.com/…/399-neclakelek-lminarette-sind-eine-machtdemonstrationr.html

Diese nehme bei jungen Leuten noch zu. ZUM THEMA …. dieser Welt ist die Aufforderung: Entweder fügst du dich oder du packst deine sieben Sachen..und raus! …. Die anderen nicht gewaltbereiten Ausländer werden in Deutschland dank der
www.focus.de/politik/deutschland/studie_aid_230297.html

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4 thoughts on “Türken fühlen sich in Deutschland nicht wohl – etwa wegen fehlenden Minaretten?”

  1. @0.6%
    Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast…! Ich habe nicht das schlechteste Verhältnis zu den Ausländern. Mein Grossvater hat sich eine Frau angelacht, die asu Filetto, I, stammte. In meinen Jugendjahren hatten wir guten Kontakt zu den Saisonarbeiter aus Italien. Es wohnten solche im gleichen Haus, sie arbeiteten mit meinem Vater, sie wohnten in unserer Gemeinde. Der Sprengmeister, einige Mineure und der Baggerführer im Steinbruch meines Onkels war Italiener. Als ich Lehrling war, zählten wir einmal 27 Nationen, die bei Pilatus vertreten waren. Wir lernten viel voneinander. Und wir lernten Schicksale kennen. Etwa jenes von Toni Sinz, der im 2. WK als Fahrer bis Odessa kam, und überlebte, oder Karl Fischer, der bei Messerschmitt als Werkzeumacher tätig war. Er lernte zu improvisieren, nachdem die Amis Messerschmitt bombardiert hatten. Seine Werkstatt zog er in einem Wald unter einem Blechdach wieder auf. Und ich erinnere mich an Herbert Wielgosch, der die russische Gefangenschaft überlebte und dies z.T. auch nur durch seine Schläue. Die besten Spengler hiessen Torelli, Fantolini, Sibilia oder ähnlich. Yilmaz war Türke. Er war ein excellenter Dreher. Er war verheiratet, durfte seine Frau nicht nachziehen lassen und war deswegen oft sehr bedrückt. Ich habe mich damals für ihn bei der FREPO eingesetzt – leider erfolglos. Da biss man auf Granit. Es war etwa 1962, als der italienische Arbeitsminister, Sullo hiess er, in der Schweiz weilte und bessere Arbeitsbedingungen für seine Landsleute verhandelte. Wir lernten auch mit Auswüchsen leben. Hilfsarbeiter wurden über Nacht Facharbeiter. Trotzdem schliffen sie ihre Bohrer etwa so, wie man ein Bleistift an einer Schmirgelscheibe spitzt… Die Schweizer Industrie brauchte damals ausländische Fachkräfte. Selbst in unserem Fliegerverein hatten wir Kameraden aus Deutschland, Österreich, Ungarn, England und sogar aus Russland. Wir hatten keine Probleme mit ihnen.
    Schon damals jedoch, holte man lieber viele Hände als kluge Köpfe! Nicht die Menschen, die kamen, waren das Problem, sondern die Politik war kurzsichtig.
    So glaube ich dir gerne, dass du ein paar interessante Namen kennst. Ich habe selber eine dreistellige Zahl von Fachkräften aus dem Ausland in die Schweiz gebracht. Hier wird versucht, einen gravierenden Personalenpass zu meistern, der Folge einer falschen Ausbildungspolitik ist. Diese ist auf Schweizer Mist gewachsen – nicht auf dem von ausländischen Arbeitskräften!

  2. 0,6% die keine Zugehörigkeit zur Kirche haben, sind über 120 Jahre alt … der «Ranghöchste» der meinen sarkastisch-statistischen Ausführungen zugehört hat, ist Regierungsrat – er hatte sichtlich Freude.

    Über Stampa erzähle ich dir einmal privat und dann gehen wir einmal mit dem Grossrat und Bürgerrat Mehmet durch Basel und du wirst sehen, dass ich einige ehemalige Ausländer kenne, die nicht mehr in deinen Statistiken enthalten sind.

  3. @ finanzblogger/bazonline. Die Sicht der Lehrpersonen ist eine, jene die bisher oder noch dort wohnen eine weitere. Ich habe einen Bekannten. Er ist behindert. Bis vor kurzem wohnte er im Alt St Johann-Quartier in Basel, in der Nähe der Elsässerstrasse. Wenn ich mal mit ihm durch die Gegend ziehe, er ist im Rollstuhl, dann gehen wir bestimmt noch irgend wo «beim Türken» einkaufen. Das Obst ist so frisch wie bei Migros, aber wesentlich günstiger. Seine Sicht ist durchzogen. Das Multi-Kulti habe auch seine Nachteile. Er hat viele Beispiele.
    Ein anderer Bekannter hat im Kleinbasel ein eigenes Haus. Er wurde schon eindeutig darauf hingewiesen, dass sein Haus in anderen Händen nützlicher wäre. Es wurde ihm auch schon erklärt, wem das Haus bald einmal gehören werde…
    Nicht umsonst bittet die Basler Regierung, jene, die noch dort wohnen, auszuharren!
    Unsere Politiker haben dem Volk erklärt, dass ausländische Eliten benötigt würden. Das war nachvollziehbar. Der Bericht in der BAZ zeigt allerdings ein anderes Bild. Ähnliches kennt man auch in Emmenbrücke und Umgebung. ich habe nichts gegen diese Menschen. Aber ich habe etwas gegen den «Ansaugmechanismus».
    Eliten sind in der Lage, am Fortschritt eines Landes mit zu tun. Sie schaffen schliesslich die Grundlagen für die sozial Wohlfahrt. Es scheint, dass das was die einen erwirtschaften, verpuffen die anderen um ein Mehrfaches. Der Zustand der Sozialwerke spricht eine deutliche Sprache!

    «(…) Um noch für einen Augenblick bei den Ausländern zu bleiben: Sie leben am liebsten in der Romandie, im Tessin und in den grossen Städten. In Unterschächen, Niederbipp und Schlans sind sie, nur zum Beispiel, nicht so gern. Den grössten Ausländeranteil haben die Kantone Genf (satte 37,6%!), Tessin (26,6%), Basel-Stadt (26,3%) und Waadt (25,9%). Auch Zürich bringt es auf 21,1%, immer noch zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der gesamten Schweiz (19,4%). – Merkwürdig ist im Übrigen, dass unsre Ausländer, statistisch gesehen, schier unsterblich scheinen. Sie sterben dreimal seltener als wir Schweizer. Das hängt natürlich damit zusammen, dass viele, alt und hoffentlich ein bisschen hablich geworden, nach Hause fahren. Ins Land der Väter und Mütter. Dann sterben sie dort. So wie Alberto Giacometti, der früh nach Paris geflohen war, im Januar 1966 in einem jähen Entschluss in der Gare de l’Est in den Zug stieg, sterbenskrank, und bis Chur kam. Dort starb er. Er hatte nach Stampa gewollt, a casa.

    Aber nun zu uns. Wir Schweizerinnen und Schweizer sind ein Volk im besten Alter: durchschnittlich 39,3 Jahre alt. Der jüngste Kanton ist, entgegen dem Klischee, just der oft etwas altväterisch wirkende Kanton Appenzell Innerrhoden (36,8 Jahre); im ältesten, in Basel-Stadt, sind die Bewohner 43,3 Jahre alt. Die Basler sind auch die bedrängtesten: 5148,8 Menschen müssen auf einem einzigen Quadratkilometer miteinander auskommen. Da haben es die Bündner besser. Bei ihnen sind es nur 26,2, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass sowohl im Nationalpark als auch auf dem Piz Palü – mindestens während der Nacht – kein Mensch anzutreffen ist.
    Glückliche Witwenjahre
    Im Übrigen sind wir immer noch ein Land, das versucht, der Moral der Altvordern nachzuleben. Noch werden «nur» 8,1% aller Kinder unehelich geboren – in Frankreich sind es 37,6%, und die Schwedinnen gebären 53,9% ihrer Kinder, ohne mit deren Vater verheiratet zu sein! Das hängt natürlich damit zusammen, dass sich in der Mittsommernacht alle Schwedinnen einem jeden hinter jedem Busch hemmungslos hingeben. Wir Schweizerinnen und Schweizer, wir heiraten noch, lassen uns allerdings auch in 43% aller Fälle wieder scheiden. Dabei ist das mittlere Heiratsalter der Frauen schon wieder um zwei Jahre nach oben geschnellt und liegt jetzt bereits bei 27,5 Jahren. Wenn das im gleichen Tempo weitergeht, sind die Frauen im Jahr 2020, einer durchaus erlebbaren Zukunft, in ihrer Hochzeitsnacht 67 Jahre alt. Warum nicht. Nur müssen sie bedenken, dass sie dann das Glück ihrer Ehe gerade noch neun Jahre lang geniessen können – vorausgesetzt, die Lebenserwartungen beider Geschlechter bleiben etwa die gleichen -, denn sie sterben zwar erst mit 83,2 Jahren, aber ihre Männer verabschieden sich schon mit 76,2 Jahren. Es bleiben also, unausweichlich, eine Hand voll hoffentlich glücklicher Witwenjahre. Ein Trost bleibt: Es gibt im statistischen Leben eine Treueprämie für tapferes Ausharren hienieden. (Unklar ist, wer diese verleiht: die Natur, Gott oder das Bundesamt für Statistik.) Jedenfalls lebt, wer schon einmal 65 geworden ist, nochmals glatte 16,1 (Männer) oder gar 20,6 Jahre (Frauen). Wer es schafft, das Arbeitsleben zu überstehen, den belohnt das Leben. …)» Aus: Urs Widmer: «Heiliger Krieg gegen die Fakten»

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