Der Geburtstag wäre besser nicht gefeiert worden!
Gegenwärtig beklagt sich die UNO, dass die Mitgliedsländer zu wenig Geld einschiessen, um die syrische Flüchtlingstragödie zu finanzieren. Heisst: Die UNO will die Problematik mit der Geldtasche lösen – Die Kriegstreiber dürfen wüten wie Schweine, gehindert daran werden sie nicht – und Unbeteiligte sollen dafür bezahlen!
Die UNO ist wegen den Vetorechten der Grossstaaten deren Spielball, im besten Fall ein Debattierclub, der es sich gut gehen lässt- eine „Quatschbude“ wie es einst der französische Präsident Charles de Gaulle nannte! Kofi Annan der frühere UN-Generalsekretär kam zu einem anderen Schluss: «Wir sind die einzige Organisation dieser Erde, die die Macht hat, jedes Land der Welt hier an einen Tisch zu bringen und zu sagen: Lass uns das diskutieren.» Es sei keine perfekte Organisation, aber die Beste, die wir haben (Annan kann nicht anders als den Schein zu wahren!). «Wir arbeiten hart, aber wir versuchen dabei Spass zu haben»
Das grosse Versagen: «Die UNO trägt die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit» mehr: Der Sicherheitsrat – Fakten und Analysen. crp-infotec.de, abgerufen am 19.Februar 2012.
Episode: Als vor vielen Jahren Malermeister „Cami sen.“ mit seinem Team nach Genf reisen musste, um Pilatus Porter für das IKRK für Einsätze im Rahmen der UNO zu bemalen zu beschriften, passierte ihm folgendes: Ein Administrator erkundigte sich nach dem Chef der Malerei-Equipe. Er war sichtlich irritiert, als der Chef ein Überkleid trug und selber Hand anlegte. Ein Vorgesetzter, der sich auf die Stufe von Arbeitern niederliess war für ihn unverständlich, nein, so etwas durfte nicht sein!
Malermeister „Cami sen.“ wurde angehalten, sich in Schale zu stürzen um am Bankett teilzunehmen.
Es war gar nicht einfach für Cami, denn er musste sich etwas einfallen lassen, um der Etikette betreffend Bekleidung nachkommen zu können. Die damaligen „Pilatuser“ waren Meister im Improvisieren und so löste auch „P-16“ – Malermeister „Cami sen.“ auch diese Kleinigkeit.
Nach ausgeführtem Auftrag wieder zurück im Betrieb, berichtete er ausführlich über das Vorgefallene. Er erlebte fast eine Orgie, wenn man an die Spendenaufrufe und – einnahmen von IKRK /UNO in Relation setze. Er sei sich total fehl am Platz vorgekommen. Einerseits hätten diese Organisationen dauernd zu wenig Geld und andererseits würden sie es mit beiden Händen aus dem Fenster werfen. Damit man es weniger gut höre, sollen um das UNO-Gebäude dicke Teppiche ausgelegt werden…! Für ihn sei es künftig klar, wo seine Spenden hinfliessen würden: An die Berghilfe z.B. und an andere Institutionen, die im eigenen Land wirksam seien…
Systemfehler: „(…) Der globale Finanzbedarf für die humanitäre Hilfe der Uno betrage dieses Jahr insgesamt 20 Milliarden Dollar, finanziert seien davon aber nur 40 Prozent, erklärt die Schweizer Botschafterin Mirjana Spoljaric, die beim EDA in Bern die Uno-Abteilung leitet. Im Falle der medial weniger beachteten, aber nicht minder gravierenden Flüchtlingskrise im Südsudan betrage der Finanzierungsgrad nur gerade 17 Prozent. …)“ NZZ
Zugegeben, die UNO hat nicht nichts bewirkt. Erwähnt werden müsse:
- UNICEF, das Kinderhilfswerk
- World Food Programm – Kampf gegen den Hunger
- UN-Flüchtlingshilfswerk
- Friedensmissionen inkl. Blauhelmen (fast 2000 UN-Mitarbeiter liessen ihr Leben dafür)
- Beobachtung von freien Wahlen
- Hochkommissariat für Menschenrechte
- Kampf gegen Aids
- Kampf gegen Kindersoldaten
Die UNO erscheint mir wie die Feuerwehr, sie ist stets am Löschen. Sie ist am Reagieren. Mir fehlt das Agieren gegen Kriegstreiber, da liegen die Wurzeln aller Übel. Ein weiteres Übel ist die Abhängigkeit von den Mächtigen dieser Welt, den Vetomächten. Es sind diese:
- Vereinigte Staaten von Amerika
- Volksrepublik China (seit 1971); zuvor Taiwan
- Russische Föderation (seit 1991); zuvor Sowjetunion
- Frankreich
- Vereinigtes Königreich
Interessant: Frankreich ist Vetomacht, Deutschland ist es nicht und die EU ist es auch nicht! Dass es Siegermächte aus dem zweiten Weltkrieg sind, mutet heute etwas sonderbar an!
Die meisten Vetos legte bis 2007 Russland (inkl. Sowjetunion) ein, nämlich 123, gefolgt von den USA mit 82. Grossbritannien legte 32, Frankreich 18 und China 6 ein (Wikipedia)
Die UNO wird auch missbraucht. Nicht zletzt auch durch den „Weltpolizisten“! Mehr: Veto-Mächte einigen sich auf Iran-Sanktionen spiegel.de, abgerufen am 19. Februar 2012.
Die ewige Reformbaustelle zeigt, dass sie sich noch längst nicht gefunden hat. Mehr: UN-Sicherheitsrat – die unendliche Reformgeschichte
„(…) Weil es dem Generalsekretariat an Entscheidungsgewalt fehlt, ist ein bürokratischer Wildwuchs von über den Globus verteilten Unterorganisationen entstanden, die oft ein Eigenleben führen. Die Vergabe von Posten in diesem System ist dabei stark politisiert: «Von ganz oben bis ganz unten», sagt Weiss. Er vergleicht die Uno mit einem losen Verbund feudaler Königreiche, in denen die Staaten versuchen, ihre eigenen Feudalherren zu etablieren. So wird etwa das Kinderhilfswerk Unicef seit je von einem Amerikaner geleitet, die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) ist seit einem Jahrzehnt in britischer Hand, das Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung wurde über viele Jahre von Italienern (odh: unter dem Schutz der Mafia?) geführt. …)“ NZZ
Ich wünsche mir eine UNO, die den Kriegstreibern erfolgreich das Handwerk legt!