Konkurrenz für inländische Arbeitnehmende tendenziell gestiegen


 

Gaillard hat auch erwähnt, dass es besser sei, diese Leute im Land zu behalten, weil sie den Inlandmarkt stimulieren würden… Die Arbeitslosenversicherung muss nun noch den Inlandmarkt subventionieren!

«Die Zuwanderung unqualifizierter Arbeitskräfte aus den Nachbarländern» dürfte eigentlich kein Thema sein, hat man doch im Zusammenhang mit der Personenfreizügigkeit stets betont, wie wichtig der Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte sei!

Eingewanderte Fachkräfte aus dem EU-Raum erhöhen die Konkurrenz auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Gleichzeitig gehören diese Ausländer zu den ersten Betroffenen der Wirtschaftskrise. Bei den Löhnen sind grundsätzlich keine negativen Entwicklungen festgestellt worden.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat am Donnerstag den 5. Observatoriumsbericht über die Auswirkungen der Personenfreizügigkeit seit Inkrafttreten des bilateralen Abkommens Schweiz-EU am 1. Juni 2002 veröffentlicht. Er beleuchtet die vergangenen sechs Jahre bis Ende 2008, einen Zeitraum, in welchem die Wirtschaftskrise noch wenig Thema war.

Es zeigt sich, dass es wenig Änderungen zum 4. Bericht des SECO gibt. Der erleichterte Zugang zu Fachkräften aus dem EU-Raum begünstigte weiterhin das hohe Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum der Vorjahre. Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit beim SECO, sagte vor den Medien in Bern, dass in der Schweiz ein «regelrechtes Beschäftigungswunder» stattgefunden habe. 270’000 neue Arbeitsplätze seien in den vergangenen fünf Jahren neu geschaffen worden. 150’000 dieser neuen Stellen seien mit Schweizerinnen und Schweizern besetzt worden. Dank der wachsenden Zahl von Fachkräften sei die Produktion gestiegen.

Konkurrenz für Schweizerinnen und Schweizer

Dies hatte aber auch zur Folge, dass die Konkurrenz für die inländischen Arbeitnehmenden tendenziell gestiegen ist. Geäussert habe sich dies beispielsweise im Umstand, dass die Stellensuche etwas länger habe dauern können, erklärte Gaillard. Gaillard geht auch davon aus, dass aufgrund der hohen Zuwanderung und der Personenfreizügigkeit die Nominallöhne weniger angestiegen sind, weil der Fachkräftemangel nicht so ausgeprägt war. Hingegen seien die tiefen Löhne nicht unter Druck geraten – dank der flankierenden Massnahmen.

Eine grundsätzliche Verdrängung von in der Schweiz ansässigen Erwerbspersonen aus dem Arbeitsmarkt ist laut SECO jedoch nicht feststellbar. Höchstens in Regionen, in denen viele Grenzgänger arbeiten und wo die Zuwanderung unqualifizierter Arbeitskräfte aus den Nachbarländern zugenommen hat, schliesst das SECO eine gewisse Verdrängung der Einheimischen nicht ganz aus.

Der Bericht wagt aber auch einen Blick in die Gegenwart: Im Zuge der Wirtschaftskrise ist bei der Zuwanderung bereits eine leicht rückläufige Tendenz festzustellen. Die Verfasser des Berichts vermuten, dass die Zuwanderung mit einer gewissen Verzögerung auf die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung reagieren wird. Aufschluss darüber werde der nächste Bericht geben können.

Arbeitslosigkeit von Ausländern steigt

Zu beobachten sei bereits ein überproportionaler Anstieg der Arbeitslosigkeit von Arbeitskräften aus dem EU/EFTA-Raum. Als Gründe werden die kurze Zugehörigkeit zum Betrieb aufgeführt. Zudem seien Portugiesen auf dem Bau und Deutsche in der Industrie beschäftigt. Diese Branchen seien als erste von der Krise getroffen worden. Ziel des Berichts ist es, Informationen über die Auswirkungen des Freizügigkeitsabkommens auf die Wanderungsbewegungen zwischen der Schweiz und dem Ausland sowie den Auswirkungen auf den schweizerischen Arbeitsmarkt auszuwerten.

Quelle: HR Today/sda, 02.07.2009

Serge Gaillard kritisch hinterfragt:

«(…) Serge Gaillard ist ein leutseliger, charmanter Mann, der so vernünftig, so liberal und ökonomisch sprechen kann, als sei die Person, die beim Gewerkschaftsbund arbeitet und Kampfpapiere verfasst, eine ganz andere. Tatsächlich hat der Sozialdemokrat im Verlaufe seines Lebens häufig Positionen vertreten, die nicht kompatibel sind. Als er noch jung war und Student, politisierte er wie viele führende Gewerkschafter (etwa Vasco Pedrina*) bei der Revolutionären Marxistischen Liga (RML), später Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) genannt, und wollte nach den Ideen Leo Trotzkis von der permanenten Revolution die Welt radikal umkrempeln. In seiner Dissertation führte er das (zögerliche) Investitionsverhalten der Unternehmer auf die Faktoren niedrige Rentabilität sowie hohe Steuerbelastung und Lohnkosten zurück. Als Wissenschaftler bei der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) verfasste er ebenfalls Studien, die nachwiesen, dass höhere Löhne den Konjunktur- und Beschäftigungsmotor nicht anwerfen, sondern vor allem die Chancen der Exportwirtschaft schmälern. )» den ganzen Artikel von Urs Paul Engeler lesen Sie in der Weltwoche: ...Serge Gaillard – Der Bremser…

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Vasco Pedrina, der ehemalige Co-Präsident der Gewerkschaft Unia, ist vom Polizeigericht (sda) Ein Neuenburger Gericht hat Vasco Pedrina, den ehemaligen
www.nzz.ch/

… Gesehen in Freilich

Ein Deutscher sagt leise Adieu

Immer wieder liest man von der deutschen Einwanderungswelle in die Schweiz. Kein Wunder bei den deutschen Verhältnissen. Doch auch das Leben in der Schweiz ist nicht ohne Herausforderungen – kulturell wird in erster Linie gefremdelt. Einen Deutschen jedenfalls veranlasste dies dazu, die Schweiz wieder zu verlassen

Ich könnte Jodeln, Jassen und sogar Schwingen lernen; doch solange viele Schweizer glauben, sie müssten sich durch Abgrenzung von den Deutschen definieren, wird mir das nicht helfen. Nirgends in Europa bin ich so sehr Ausländer wie hier, 35 Kilometer hinter der Grenze.

Schuld daran hat jedoch in diesem Fall nicht Peer Steinbrück, im Gegenteil:

Gut, gibt es Peer Steinbrück. Er hat sich mit seinen Provokationen heldenhaft in die Bresche geworfen und alle germanophoben Tiraden auf sich gezogen. Noch nie haben mich so viele Schweizer angesprochen wie in der Woche nach Steinbrücks Kavallerie-Vergleich. Das Undenkbare passiert: Am Kiosk, an der Tramhaltestelle fragen wildfremde Leute nach meiner Meinung.

Witzige Lektüre, und vor allem all jenen Deutschen empfohlen, die glauben die Schweiz sei eine Art kleines Deutschland mit nem komischen Akzent ;-) 

 

Lesenswert hierzu übrigens auch die Ausgabe 963 der Schweizer Monatshefte.

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