G20-Treffen – Vorfahrt für die Feuerwehr


Eine dazu nicht  legitimierte Vereinigung von Ländern, stellt schwarze Listen auf, die es nach Steinbrück gar nicht gab, die aber offenbar mindestens im Entwurf schon seit dem 5. März 2009 besteht, und droht mit Sanktionen. Kleinstaaten wie die Schweiz, Österreich oder Luxemburg werden in die Ecke gedrängt. Das Gesetz des Stärkeren regiert wie einst im Wilden Westen die Welt. Die einst exportierten kriminellen Gene schlagen zurück.

Feuerwehrauto;  Stirlingmotor-Versand

Financial Times Deutschland weiss zu berichten:

«(…) Die vordringlichste Aufgabe der G20-Staaten ist derzeit nicht die Reform der Finanzmarktregulierung. Entscheidend ist die Bekämpfung der weltweiten Rezession – aber ausgerechnet hier ist das Ergebnis des Finanzministertreffens enttäuschend. …

 …In ihrem Bemühen, die Steueroasen dieser Welt trockenzulegen, sind die 20 größten Industrie- und Schwellenländer deutlich vorangekommen. Angefangen mit Liechtenstein hat in den vergangenen Tagen eine Reihe von Staaten angekündigt, das Bankgeheimnis zu lockern oder gleich ganz abzuschaffen, um Steuerbetrügern künftig nicht mehr ganz so dreist zur Hand zu gehen…

…Sicherlich ist das eine hilfreiche Entwicklung, wenn es um die Neuordnung des Weltfinanzsystems geht – wobei das Problem der Steueroasen bei den Ursachen der globalen Finanzkrise bestenfalls eine Fußnote war. Zur Eindämmung der aktuellen Krise tragen Fortschritte in diesem Bereich jedoch rein gar nichts bei.  ->weiterlesen

Wenn man die Schweizer Presse in den letzten Tagen beachtet hat, gewann man einen ganz anderen Eindruck.

REUTERS
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19. 03. 08: «An diesem Bankgeheimnis werdet Ihr euch die Zähne ausbeißen», so die klare Botschaft an die ausländischen wie linken Angreifer in der Schweiz. -> Quelle
 
Inzwischen ist bekannt, was geschehen ist. Der Bundesrat hat klein beigegeben. Zum Schaden hat er jetzt auch noch den Spott. Und weil nicht sein kann, was nicht sein darf, liess sich der Bundesrat über den Tisch ziehen. «Dr Merz, dr Merz, dr Merz isch e schlächte Moned!» Das stellte ein Waggis an der Basler Fasnacht fest.
 
  AP
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Schlitzohrig Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück freut sich diebisch, dass sich ­der Bunde­­s­rat von einer ­angeblichen ­schwarzen Liste hat schrecken lassen. (AP)
«…) Wie bitte? Gibt es die neue Liste der OECD gar nicht? Steinbrück sagt es so: «Man muss die Kavallerie nicht immer ausreiten lassen. Die Indianer müssen nur wissen, dass es die Kavallerie gibt.»

Im Klartext: reingefallen! Wenn die Schweizer Indianer so doof sind, alles gleich zu glauben, was man ihnen erzählt, sind sie selber schuld. -> weiterlesen:

 
OECD-Generalsekretär Andrea Gurría. (Reuters) mit der berüchtigten «schwarzen Liste»
«(…) Auf der schwarzen Liste der OECD steht die Schweiz sogar negativer da als manche Karibikinsel. Und der Brief von OECD-Chef Angel Gurría macht klar, weshalb die angefeindeten Staaten letzte Woche reihenweise umkippten. Winkelried: Die OECD-Liste -> weiterlesen
 
Sieht da jemand rot oder sind die bereits im Nachtclub? Sorry, ich habe ja eingangs von Feuerwehr geredet… (Rot und Schwarz «Ich will Aktivität und zwar sofort!» Auf das Minimum reduziert: «Ich will Sex haben». Das trifft hier jedoch nicht ganz zu, weil die Kleidung als «befohlene» Uniform und der rote Hintergrund mit dem Schweizer Wappen in Verbindung gebracht wird)
Der Bundesrat in corpore (von links nach rechts): Bundesrat Ueli Maurer, Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, Bundesrat Moritz Leuenberger, Bundespräsident Hans-Rudolf Merz, Bundesrätin Doris Leuthard (Vizepräsidentin), Bundesrat Pascal Couchepin, Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, Bundeskanzlerin Corina Casanova (admin.ch)
Es wird nun einfach sein, den Druck von aussen aufrecht zu erhalten oder gar zu verstärken. Die nächste Etappe der Erpressung wird der automatische Informationsaustausch in Steuersachen sein. Der Bundesrat hat  gezeigt, welche Härte er tatsächlich hat. Stramm stehen  mit dem Kopf nicken und  sich auspeitschen  lassen…  Der
Bundesrat hat lange Zeit nichts gemacht, aber die entscheidende Sitzung zur Löcherung des Bangeheimnisses wurde in weniger als 2 Stunden erledigt. Die Geschichte wird  zeigen ob der Finanzminister , selber ein «Finanzer», mit dem Bundesrat für das Volk oder für das Kapital entschieden hat.
Es kann ja nicht anders ein. Die Schweiz wird verwaltet, nicht regiert. In guten Zeiten wünscht man sich einen schwachen Bundesrat. In schlechten soll er es richten…
Das ist zu einfach, wenn man von Wirtschaftskrieg redet:
 
Der Krieg ist aus der Sicht des Angreifers also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung des Willens zu zwingen.

 

Das  Ziel des  kriegerischen Aktes ist es, den  Feind wehrlos zu  machen. Will der Gegner
niedergeworfen werden, so muss der Angreifer die Anstrengung nach seiner Widerstandskraft abmessen; diese drückt sich durch ein Produkt aus, dessen Faktoren sich nicht trennen lassen, nämlich: die Größe der vorhandenen Mittel und die Stärke der Willenskraft.

 

Ein vom Feind zum Indianer degradierter Bundesrat hat das Heft längst aus der Hand gegeben. Er kann nur noch reagieren, sich dem Diktat beugen. Gegenüber dem Volk wird mit Ketten gerasselt. Da wird der Deutsche Botschafter Axel Berg wegen «genug Steinbrück» ins Aussenministerium zitiert, als ob es bei einem Krieg um den Knigge ginge. Selbst mit Kopftuch würde Frau Calmy-Rey  kaum mehr Respekt erheischen. Sogar die Krähen fürchten sich weder vor einer Hornhexxe, noch vor einer Vogelscheuche.
 
Man würde indessen besser an der Strategie arbeiten und die Taktik festlegen. Schön geistig reden und den Knigge polieren kann man dann in ruhigeren Zeiten.
 
Die Politik hat sich immer gebrüstet, wie wichtig die Vertretung in den internationalen Gremien sei. Das ist nicht einmal falsch. Wenn man aber lediglich dabei ist, dass man bezahlen darf, ist das zu billig. Ein Mitglied einer Organisation müsste mindestens im Verhältnis zur Wirtschaftskraft Mitspracherecht haben. Ein 20er-Klub, der die übrigen Mitglieder terrorisiert ist ebnso wenig demokratisch, wie ein Generalsekretär, der sich benimmt wie ein Elephant im Porzellanladen – als Diktatot quasi.
Schickt die Schweiz als Gründungsmitglied der OECD nicht jedes Jahr viel Geld in diese Institution? 1,5% oder 530 Millionen Franken an das Gesamtbudget ist auch kein Pappenstiel. Man könnte ja den Versuch wagen, den Beitrag zu halbieren oder ganz auszusetzen, bis sich die Akteure Manier annehmen…
 
Und die abgaben aus der Zinsbesteuerung sollte man aufs Eis legen, bis die Töne moderater werden.
 
Warum hat eigentlich ein Gründungsmitglied nur zu bezahlen, aber nichts zu sagen? Das ist sonderbar! Und wie will eigentlich der Schweizer Botschafter die Interessen der Schweiz in der OECD vertreten, wenn er, obwohl er eine permanenten Delegation in der OECD unterhält, nicht im Bild ist?
 
Sonderbar auch, dass die ehemals  als Vizevorsitzende des OECD-Ministerrats, BR Doris Leuthard, entrüstet  mit starrem Blick in die Welt schaut.
 
Die Aussenministerin solltealle diplomatischen Hebel in Bewegung setzen. Gegen den Krieg kann man nicht bestehen, wenn man diesen noch selber mitfinanziert.
 
Ich ahne Übles vom Schweizer Polit-Theater! Wir werden es vernehmen. Es wird dann heisssen, alle haben alles richtig gemacht, es ist einfach schief gelaufen. hatten wir doch schon im Zusammenhang mit dem Finanzdebakel der UBS.
Es scheint wieder einmal Viertel nach Drei zu sein. Das war es auch schon: 1515 (15:15) in Marignano. Auch damals wurde eine Lektion empfangen. Statt daraus die Konsequenzen zu ziehen, wurde ein Mythos entwickelt…
«(…) Bis in die Mitte des 20. Jh. verherrlichte die schweiz. Geschichtsschreibung den Heldenmut der Eidgenossen in Marignano (heute Melegnano) und überging stillschweigend die Kommando- und Disziplinprobleme. Sie tradierte den Mythos der «Lektion», die den eidg. Orten 1515 erteilt worden sei und sie auf den Weg der Neutralität gebracht hätte. In Tat und Wahrheit ist diese Politik jedoch v.a. auf innere Spaltungen, die wegen der Reformation entstanden waren, auf eine Reihe von Niederlagen bis 1525 (M., Bicocca, Sesia, Pavia) sowie auf das Ausmass der Verluste durch den Solddienst zurückzuführen.
 
Bundesrat Hans-Rudolf Merz in seiner Videobotschaft. (Screenshot: Blick.ch)
 
Wunderbar: Das Bankgeheimnis bleibt bestehen, wenigstens für Schweizer Steuerzahler… Soweit hat man es gebracht. Man bleibt dabei, igelt sich ein und lässt Schalmeien klingen – zur eigenen Bauchpinselung. Und das soll das Volk fressen!Wann wird diese Botschaft bereits als überholt gelten? Trotzdem:
 
Falls es noch niemandem aufgefallen sein sollte: Der Finanzchef hätte schon längst Anspruch auf eine schöpferische Pause. Schlieslich hat er eine anspruchsvolle Operation hinter sich. Oder will jemand schon bald einen Nekrolog schreiben?


2 thoughts on “G20-Treffen – Vorfahrt für die Feuerwehr”

  1. Lieber Carolus, danke für die Blumen. Ich habe schöne Steine hier. Werde mal einen in deinen Garten schmeissen.
    Ich habe keine Obwaldner Schnauze. Aber als Nidwaldner, einem alt eingesessenen Geschlecht angehörend, geniesse ich Landrecht. Das kann ich meinem ehemaligen Oberstift und späteren Säckelmeister und Landammann Toni Röthlin verdanken. Er hat dem verbrieften Recht zu Nachachtung verholfen.
    Ich möchte keinem Journalisten nahe treten. Sie machen ihren Job und sie sind auf Infos angewisen, die letztlich meist aus den gleichen Quellen stammen. Ausser jemand ist am Ort des Geschehens installiert.
    Man hat mir einmal verboten zu arbeiten…Ich versuchte den Hals aus der Schlinge zu ziehen, was mir mit Glück gelunegn ist. Danke einer Krankheit wurde ich gesund! Nun kann ich den Stress selber regulieren, was ich auch tue. Und als Blogger geniesse ich lediglich die Narrenfreiheit. heute gilt für mich nur noch bedingt: «Wessen Brot ich ess›, dessen Lied ich sing› !»

  2. Carolus Magnus – Ein Superbeitrag und so verdammt klar und wahr, daß es einen graust und man sich für sein Land schämen muß.

    Ich nehme mit Wohlwollen wahr, daß Deine Artikel und Beiträge konstant die vorhergehenden toppen. Mach weiter so! Kritisch, bissig und mit scharfem Verstand und Obwaldner Schnauze! Eben so, wie es in der Presse oder im Weichspüler-Sender der Schweiz sein sollte.

    Journalisten, nehmt euch ein Beispiel! Schliesslich werdet ihr von den Bürgern über die Abzockerfirma BILLAG dafür bezahlt.

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