Mărţişor – im deutschem auch als Märzchen bezeichnet, läuten in Rumänien den Frühling ein. Pünktlich zum Beginn des Frühling am 1. März werden diese kleinen Aufmerksamkeiten vorwiegend den Mädchen und Frauen geschenkt und von diesen bis zum 8. März an der Kleidung getragen.
Das im Bild gezeigte Mărţişor hat mir Lucian Popescu (Beobachter …Wer hat Angst von den Rumänen?... anlässlich der Zusammenkunft des rumänischen Vereins Baden (casa romanilor elvetia, Haus der Rumänen in der Schweiz) in Nussbaumen (AG) geschenkt.
Die Deutung ist etwas unterschiedlich, der Bauch stammt aus Rumänien und Moldawien:
- Die «Märzchen» (Mărţişor) bestehen aus einem rot-weißen Schleifchen an welche Glückssymbole wie z.B. ein vierblättriges Kleeblatt, Schornsteinfeger, Hufeisen oder ein kleines Herzchen angebracht werden. Die beiden Farben Rot und Weiß bedeuten Winter und Frühjahr.
- Diese sehr alte Brauch beschreibt den Frühlingsbeginn. Die zwei Farben rot und weiß stehen als Zeichen für die Sonne und den Schnee und symbolisieren so das Ende des Winters. Durch die Sonne taut der Schnee, und die Samen im Boden beginnen zu keimen und streben dem Licht entgegen.
- Jemand anders hat mir erzählt, dass man mit einem Mărţişor am Ende des Winters die Hexen vertreiben würde.
Ursprung:
Archeologischen Ausgrabungen zufolge soll dieser Brauch schon von den Thrakern, vor etwa 8000 Jahren in ähnlicher Form begangen worden sein. Die Märzchen (Mărţişor) bestanden aus kleinen roten und weißen Steinchen welche auf einen Faden aufgereiht gewesen sein sollen. Anderen Quellen zufolge wurden Münzen an schwarz/weiße Leinenfäden angebracht. Die Art der Münzen (Gold, Silber, Bronze) gaben über den sozialen Status der Beschenkten Auskunft. Die Anhänger sollten den Beschenkten Glück, Freude und Fruchtbarkeit bringen und gegen Sonnenbrand schützen. Getragen wurden die Märzchen damals bis die ersten Bäume ausschlugen und wurden dann an deren Äste gehängt.
Man vemutet auch, dass die Ursprünge des Festes aus Rom stammen, als das Neujahr am ersten März, dem Geburtstag des Gottes Martius, des Landwirtschaftsgottes und Symbols der Wiedergeburt der Natur, gefeiert wurde.
Martius, später Mars ist ursprünglich Gott der Vegetation und des Landbaus, der männlichen Kraft (mas, maris) und des Frühlings. Daher war der erste Monat des Jahres im alten römischen Kalender dem Mars geweiht und nach ihm Martius (März) genannt.
Die Legende der Baba Dochia
Vor vielen Jahren lebte eine alte Frau die «Dochia» hieß. Diese Frau hatte eine Stieftochter welche sie haßte. An einem kalten Wintertag schickte sie die Stieftochter mit einem sehr schmutzigen Mantel an den Fluß und befahl ihr diesen zu waschen bis er weiß wie Schnee würde. Die junge Frau tat wie ihr geheißen, und wusch den Mantel im kalten Fluss. Doch um so mehr sie wusch umso schmutziger schien der Mantel zu werden. Die junge Frau weinte bitterlich und da erschien ihr ein junger Mann namens «Mărţişor» und fragte sie warum sie denn weine. Sie erzählte ihm ihr Leid und daraufhin sagte der junge Mann er hätte magische Kräfte und könnte ihr helfen. Er schenkte ihr eine rote Blume und forderte sie auf den Mantel noch einmal zu waschen und dann nachhause zu gehen. Zuhause angekommen, war der Mantel weiß wie Schnee. Die böse Stiefmutter traute ihren Augen nicht. Sie konnte nicht glauben, dass die Stieftochter diese Aufgabe zu lösen verstand. Da entdeckte sie die rote Blume im Haar ihrer Stieftochter und fragte woher sie denn die rote Blume habe.
Die alte Frau Dochia schloß aus der roten Blume, dass in den Bergen, das Frühjahr bereits begonnen hat und machte sich mit ihren Schafen auf den Weg. Unterwegs wurde ihr warm und sie legte in der Hoffnung auf das Frühjahr all ihre Röcke und Mäntel ab und ging weiter. Am späten Nachmittag wurde sie jedoch von schlechtem Wetter überrascht. Sie fror erbärmlich als ihr eben dieser «Mărţişor» erschien und sie wegen ihrem Verhalten der Stieftochter gegenüber zurechtwies. «Siehst du wie schlimm es ist im kalten und feuchten zu stehen,» sagte er, » du hast deine Stieftochter auch dazu gezwungen im Winter deinen Mantel am Fluss zu waschen!» Sagte es und verschwand wieder. Die Alte wurde vom Frost überrascht und erfror. Ihre Schafe wurden zu Stein. Seither stehen die beiden Farben Rot und Weiß für Frühjahr und Winter.
Allen Frauen möchte ich hiermit ein kleines «Mărţişor» überreichen! Auf dass es Euch Glück, Frohsinn, Fruchtbarkeit und Schutz vor Sonnenbrand bringen mag. (Verlaßt Euch aber nicht auf den Sonnenschutz…) Quelle: Boflischblog).
Richtig ist » casa romanilor elvetia» !!