Finanzinstitute mit Schlagseite, Ratten verlassen sinkende Schiffe


 

Statt sich bei den enttäuschten Anlegern zu entschuldigen, wusste Brady Brady W. Dougan, Chief Executive Officer, Credit Suisse nichts besseres, als die Konkurrenz lächerlich zu machen und sich (und «seine» Bank) als der beste der schlechten zu präsentieren. Er kam mir vor, als fühle er sich als der Präsident unter allen Präsidenten oder der Gockel aller Gockel… Man hat von ihm ausführlich gehört, was man getan hat, aber kaum etwas darüber, was man zu tun gedenkt, um künftig besser abzuschneiden.

Unter Glück im Unglück, erwähnt die NZZ nicht nur die glücklichen Umstände (Verkauf der Winterthur an die AXA, 10 Mia Fr von Investoren aus dem nahen Osten, Abbau von «toxischen Altlasten» usw.) Speziell wird darauf hingewisen, dass es ein Glücksfall war, dass man sich weniger als andere im Subprime-Geschäft (mindere Qualität von Hypotheken), speziell in den USA engagiert hat. Immerhin: Das Verscherbeln der «Winterthur» war wirklich keine Meisterleistung.

«(…) Credit Suisse hat die «Winterthur» verkauft. Unterhändler beim Deal mit der französischen Axa war kein Banker, sondern der «Winterthur»-Chef: Leonhard Fischer. Der Ablauf einer Übernahme.  Mehr von der «Bilanz»: …Das Ende eines Abenteuers…

So weitsichtig ist man wohl bei CS kaum, sonst hätte man auch andere Entwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechend gehandelt. Als andere in die Subprimefalle traten, war die CS mit einer Umstrukturierung, also ein Stück weit mit sich selber beschäftigt. Sie konnte offenbar die notwendigen Ressourcen für das Mithalten in diesm Geschäft nicht bereitstellen, was man jetzt als Weitsicht verkauft, auch wenn es ein glücklicher Umstand sein mag.

 *(…) »Wir sind optimistisch, doch wir wissen nicht was noch auf uns zukommen wird«, sagte Brady Dougan von der Credit Suisse gestern Abend in der Tagesschau, als er zum acht Milliardenverlust der Credit Suisse befragt wurde. Dennoch scheint er mehr zu wissen, sonst würde er diese Aussage gar nicht machen und Sackstark erwartet noch viel Schlimmeres. Kein Staat wird in Zukunft je seinen Verpflichtungen nachkommen können – sie werden nur als Beruhigungspillen versprochen, um momentan keine Panik entstehen zu lassen. Doch diese wird später umso heftiger ausfallen! Selig der, der einige Goldmünzen auf der Seite hat, um in naher Zukunft sein Essen noch bezahlen zu können….)» Mehr bei Sackstark: Staatliche Garantiezusagen – und was sie am Beispiel von Island noch wert sind….

Staatshilfe wird Brady Dougan wohl kaum annehmen, nachdem er sich entsprechend geäussert hat. Aber hat auch schon den Himmel beschworen und gross gesungen und kaum ein paar Tage später Milliliardenverluste kommuniziert. Lassen wir uns überraschen.

Sehen wir weiter zu, was aus der UBS wird. Und sehen wir uns zu, was aus der Swiss Re wird. Mindestens hiersitzt einer im Fürungsgremium, der auch in der CS im Vorstand ist…

UBS hat bei drei wichtigen Eigenschaften eingebüsst: Die Bilanz ist eingebrochen, der Markenwert ist gegenüber 2007 um über 39 % auf rund 7,5 Mia Fr. zusammengefallen und das Vertrauen ist weg. „Ist der Ruf erstmal ruiniert, lässt es sich leben ungeniert!“?

Schon wieder hat sich einTopshot «saniert»: Nachdem Swiss Re eine Mia Franken Verlust für das vergangene Jahr kommunizieren musste, geht der Konzernchef Jacques Aigrain von Bord. Weil mit einem Wechsel an der Spitze dem Unternehmen am besten gedient sei, habe der VR den Rücktritt angenommen.

«(…) „Ich bin sehr beeindruckt von Jacques Aigrain und seinem Management-Team“, sagte Warren Buffett über den Franzosen an der Spitze der Swiss Re. Kurz zuvor hatte der legendäre US-Investor der Schweizer Rückversicherung mit einer Kapitalspritze von drei Mrd. Franken neues Leben eingehaucht. Dass Buffett ausgerechnet dem Mann auf die Schulter klopfte, der den Konzern an den finanziellen Abgrund geführt hat, war vermutlich der Dank dafür, dass Swiss Re für ihre Rettung einen hohen Preis zahlen muss. Nur eine Woche später hat der hochkarätig besetzte Verwaltungsrat Aigrain zum Rücktritt gezwungen und seinen Stellvertreter Stefan Lippe als neuen Konzernchef installiert. Mehr im Handelsblatt: …Ein Deutscher soll’s bei Swiss Re richten…

Der Ablösungsprozess ist eingeleitet, die Zeit wird’s richten

«(…) der Verwaltungsrat von Swiss Reein Honorationengremium alter Schule, dicht besetzt mit Wirtschaftsprominenten wie Bénédict Hentsch, Kaspar Villiger, Mathis Cabiallavetta (siehe auch im Cash) und Walter Bechtler. (Siehe auch in Bilanz: …Der Erbe …). In diesen Tagen werden vor allem zwei Männer mit Rücktrittsforderungen konfrontiert: Präsident Peter Forstmoster die Verfilzung mit Fannie Mae und Freddie Mac in yourmoney), ein Anwalt und Rechtsprofessor, und Walter Kielholz, der Vizepräsident von Swiss Re. Noch mehr als Jurist Forstmoser gilt der frühere Swiss-Re-Konzernchef und CS-Präsident als starker Mann am Mythenquai. Oder er galt es zumindest bis vor kurzem.

Ob Kielholz geht? Dazu befragte ihn Moderator Urs Leuthard in der gestrigen Fernseh-«Rundschau» vor laufender Kamera. «Ich kenne das Rückversicherungsgeschäft, und ich kann da einen Beitrag leisten», war Kielholz› erste Antwort. Es erinnerte ein bisschen an den berühmten Satz, den Marcel Ospels kurz vor seinem Rücktritt geäussert hatte: Er sei nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Auf Nachfrage sagte Kielholz gestern: «Über personelle Fragen entscheidet der Verwaltungsrat, nicht ich alleine.»Wann geht Walter Kielholz? Mehr im Tagi

Von einem der mächtigsten der Schweizer Wirtschaft, Walter Kielholz, lernen… meinte Klaus J Stöhlker noch 2005, was würde er heute verkünden?

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Neuer Job gesucht?

 
 
siehe auch: 


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