Pilz-Saison


Wo der Fliegenpilz gedeiht, sind die Pantherpilze nicht fern. Und in guter Gesellschaft kann man auch Röhrlinge finden. Das abgebildete Exemplar habe ich am 28. 08. 08 gefunden. Höhe: ca 1750 M ü.M. Zwar nicht essbar, aber schön um zu bestaunen!

Fliegenpilz (Amanita muscaria var. muscaria) Foto:© H. Odermatt

Die Medien berichten derzeit über die so genannt gute Pilzsaison. Dagegen ist nichts einzuwenden. Schade an der Sache ist, dass viele mehr oder weniger Interessierte auf die Suche gehen und oft einige gravierende Fehler begehen:

  1. Alles was einem Pilz ähnlich sieht wird förmlich ausgerissen
  2. Pilze die man nicht kennt, werden zunichte gemacht. Oft sieht es aus, als ob Vandalen im Wald herum geirrt sind.
  3. Die «Ernte» wird unsortiert in einen Plastiksack geworfen
  4. Essbares und nicht essbares wird nicht voneinander getrennt. Im besten Fall kann der Pilzkontrolleur die «Triage» vornehmen!

Besser wäre:

  • Man erntet nur was man eindeutig kennt
  • Die unbekannten Exemplare lässt man respektvoll stehen, andere möchten die Schönheiten auch bestaunen.
  • Am besten nimmt man einen offenen Korb als «Gefäss»
  • Wenn schon ein Sack, dann ein Sack aus Leinen und pro Art ein Sack
  • Trotz guten Kenntnissen: Im Zweifel soll ein Pilzkontrolleur aufgesucht werden.
Rehpilz (Habichtspilz; Sarcodon imbricatum), Foto:© H. Odermatt
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Die Rehpilze (Habichtspilz) habe ich in unmittelbarer Nähe zum Fliegenpilz gefunden. Junge Exemplare, fein geschnitten und getrocknet ergeben ein feines Aroma in einer Fleisch-Sauce. Oder man legt sie in Essig und geniesst sie an Stelle von kleinen Essiggurken.


2 thoughts on “Pilz-Saison”

  1. Diese Bezeichnung höre ich zum erstenn mal. Sie erinnert mich:
    Jemand wurde ins Spital eingeliefert: Diagnose: Pilzvergiftung. Ein Jahr später das gleiche. Ein weiteres Jahr nochmals das gleiche. Im 4. Jahr wurde die gleiche Person wieder ins Spital eingeliefert. Diagnose: Schädelbruch. Grund: Sie wollte die Pilze nicht mehr essen…

    Wikipedia weiss: «(…) Obwohl der Fliegenpilz von den meisten Menschen für tödlich gehalten wird, wird dieser Giftpilz tatsächlich aber auch als Speisepilz gebraucht. In Teilen Japans gilt er als Spezialität – aber besonders in der Gegend in und um Hamburg war das Essen von Fliegenpilzen einmal recht verbreitet. Heute ist er dort fast wieder in Vergessenheit geraten, aber einige zumeist alte Leute kennen noch die Zubereitung dieses Pilzes. Die Stoffe im Pilz, die für Gift- und Rauschwirkung zuständig sind, befinden sich hauptsächlich in der Huthaut und sind größtenteils wasserlöslich.

    Die rote Haut wird entfernt und der Pilz in kleine Stücke geschnitten. Die Stücke werden 24 Stunden in Wasser (manchmal auch Buttermilch) eingelegt. Eine andere Methode ist, die Pilze gründlich zu blanchieren. Anschließend schüttet man das Wasser weg und dünstet den Pilz mit Butter in der Pfanne.

    Verwendet werden sollten nur junge Pilze; bei älteren Exemplaren wandern die Giftstoffe langsam auch in das Fleisch.

    Da individuelle Unverträglichkeiten oder Vergiftungssymptome durch die Vorbehandlung nicht völlig ausgeschlossen werden können, ist von dem Genuss von Fliegenpilzen trotzdem generell abzuraten. …)»

    Es kann ja sein, dass es Tricks gibt, um das Gift zu neutralisieren oder auszuschliessen. So lange ich nicht muss, werde ich bestimmt keine Fliegenpilze zu einem Mahl zubereiten. Der Genuss des Anblicks genügt mir vollkommen.

  2. … der «gemeine Schwiegermutter-Täuschling» wird in einigen Ländern jung alsSpeisepilz genossen, indem er mehrmals gekocht wird. Ich hätte diesen Mut nie und empfehle es auf keinen Fall zur Nachahmung …

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