Dauerbaustelle Kantonsspital Obwalden


Dauerbaustelle KSOW: ergänzt: 04. 05. 08

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1993 bewilligte die Obwaldner Landsgemeinde den Bau des Behandlungstraktes für das Kantonsspital. Verbunden damit war auch die Erneuerung der Energiezentrale.

«…) Im Rahmen eines Ausbaus des Kantonsspitals Obwalden wurde auch die Erneuerung der Energiezentrale nötig. Abklärungen ergaben, dass im Umkreis des Gebäudes mehrere Heizungsanlagen von kantonalen und kommunalen Bauten sowie von zwei Klöstern aus Lufthygienegründen ebenfalls vor der Sanierung standen, womit ein Wärmeverbund in Betracht gezogen werden konnte. Die Spitalkommission liess 1990 eine entsprechende Vorstudie erstellen. Die Zielsetzungen waren:
• sichere und wirtschaftliche Wärmeversorgung des Spitals und der an den Wärmeverbund anzuschliessenden Bauten
• Beitrag zur Elektrizitätsversorgung des Spitals
• Notstromversorgung des Spitals
• Reduktion der Schadstoffemissionen
Nach der Bewilligung des Projektierungskredits wurden – parallel
zur Planung – die potenziellen Wärmebezüger kontaktiert. An einer Landsgemeinde stimmte das Volk 1993 dem Projekt zu, und wenig später erfolgte auch der definitive Anschluss-entscheid der Wärmebezüger. Am 1. Oktober 1995 nahm der Wärmeverbund den Betrieb auf.

mehr: …Energie intelligent kombiniert… unter

www.bfe.admin.ch/php/modules/publikationen/
stream.php?extlang=de&name=de_82474560.pdf

 

Spatenstich am 11. Januar 1994, v. li: Gesundheitsdirektorin, alt RR Maria Küchler-Flury, Baudirektor, alt RR Adalbert Durrer sel.*, Finanzdirektor alt RR Anton Röthlin. Da war die Spitalwelt noch in Ordnung. Foto: H. Odermatt
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Eben haben wir vernommen, dass ex CVP-Präsident und Nationalrat Adalbert
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Frau alt RR Maria Küchler-Flury beim «Spatenstich»

Auch der Baudirektor wollte mal:

 

Auch Baudirektor, alt RR Adalbert Durrer sel., Baudirektor, sticht den Spaten… und der Finanzminister tut es ihm gleich

Seither ist das Kantonsspital zu einer Dauerbaustelle geworden. Dies nicht nur was Gebäude und Infrastruktur betrifft, sondern auch bezüglich Organisation. Lesen Sie von Romano Cuonz: …Spitalgeschichte und Geschichten…

Aus Kostengründen und um Synergien zu nutzen, wurde eine Zusammenarbeit der Spitäler Ob- und Nidwalden vereinbart. Mehr im Spitalbericht betreffend die Zusammenarbeit der beiden Spitäler.

Schon 1997 haben Uri, Ob- und Nidwalden eine gemeinsame Spitalplanung erstellt. Auslöser war das neue Krankenversicherungsgesetz(KVG).

1998 hat der Obwaldner Regierungsrat dem Kantonsspital eine Verzichtsplanung verordnet.

Die in der weiteren Folge eingesetzte Aufsichtskommission unter der Leitung von Dr. Dominik Galliker begann zu reorganisieren. Ein «kleines feines Landspital» war die Vision von Dr. Dominik Galliker. Um Zeichen zu setzen, rollten Köpfe – «sozial verträglich» – was auch immer darunter verstanden werden kann.

«(…) Der Obwaldner Kantonsrat hat 1999 beschlossen, dem Kantonsspital ab 2000 einen Leistungsauftrag und einen Globalkredit zu erteilen. Als strategisches Führungsorgan wurde eine Aufsichtskommission im Sinne eines Verwaltungsrates eingesetzt. Gleichzeitig wurde
die politische Absicht laut, die Spitäler der Kantone Obwalden und Nidwalden zusammenzuführen. Im Kantonsspital rumorte es. Zwischen Spitalleitung einerseits, dem Kader und den übrigen Mitarbeitenden andererseits öffneten sich tiefe Gräben. Eine umfassende Reorganisationwar notwendig. Rasches und nachhaltiges Handeln war angesagt. Mehr in: …Visite, 150 Jahre Kantonsspital Obwalden…

Im Jahr 2000 verkündete der Direktor a.i. Paul Flückiger grosse Worte: Mehr: … von innen heraus gesund…

Inzwischen stellt sich heraus, dass alles etwas anders gelaufen ist als geplant. Das heile Bild, welches nach aussen gekehrt wurde beginnt transparent zu werden. Die von der Regierung angestrebte Zusammenlegung der beiden Spitäler wurde von ihr wieder rückgängig gemacht. Einmal so, einmal anders. Es scheint, dass das «Ächerli», welches während der Franzosenzeit eine wichtige Rolle beim Franzosen-Überfall auf Nidwalden (Ennetmoos Online – Geschichte) spielte, in den Köpfen weiterhin existent ist.

«(…) Auch die Mentalität ist unterschiedlich. Der Schriftsteller Heinrich Federer schrieb, wenn der Obwaldner «Genug!» sage, sei es genug, während der Nidwaldner gern noch eine Stunde dazugebe. Der Nidwaldner Staatsarchivar Hansjakob Achermann beschreibt seine Landsleute als «spielerisch» und «draufgängerisch»: «Sie fragen nicht hundert Mal: ‹Bringt das etwas?›, sondern ihre Devise ist: ‹Schauen wir, dass es etwas bringt!›» Im Gegensatz zum bedächtigeren und diplomatischeren Obwaldner ist der Nidwaldner wagemutig und hitzköpfig, bekommt dafür aber auch hin und wieder eins auf den Schädel. Nichts veranschaulicht dies eindrücklicher als der «Franzosenüberfall» von 1798. mehr: Weltwoche; …Nidwalden, eigensinnig und frei…

Ächerli

Man hat den Namen in den beiden Halbkantonen Ob und Nid dem Wald nie mehr vergessen, obgleich es lange her ist seit jenem bitterbösen Sonntag, da man den neunten September 1798 schrieb. Die Mannen um den Sarnersee hatten, widerwillig genug, die neue helvetische Verfassung beschworen – die Franzosen standen schwer bewaffnet im Land. Wie hätte man sich gegen ihre Übermacht denn wehren sollen? Doch in Nidwalden läuteten sie Sturm und weil die Franzosen aus der Revolutionsarmee die stiernackigen Älpler in die Zange nehmen wollten, fand sich bald ein Verräter, der den in Obwalden stehenden Truppen den Weg übers Gross- und Chli-Ächerli wies. Ernst Eschenmann hat in seinem viel gelesenen Jugendbuch „Remigi Andacher“ erzählt, wie grausig es dann zuging.

Die liberalen, aber auch «eigensinnigen» Nidwaldner und die konservativen Obwaldner haben den Rank nicht gemeinsam geschafft! Es rumort noch immer im Kantonsspital Obwalden!

Kantonsspital Obwalden, 04. 05. 08, Foto H. Odermatt

 

Kantonsspital Obwalden in Sarnen, man ist am Gehen…
oder man wird gegangen…
Obwalden, dem Kantonsspital laufen die Chefs davon
Am Kantonsspital Obwalden in Sarnen ist die Stimmung tief gesunken. Kaderleute laufen davon. Ein Chefarzt wurde freigestellt und verwarnt, Angestellte haben Angst.
Die Situation am Kantonsspital in Sarnen sei «momentan einfach nicht tragbar», schreibt Radiologie-Mitarbeiterin S. Widmer in der Hauszeitung «Schrittmacher».

Ein Mitarbeiter schreibt unserer Zeitung: «Früher wollten wir engagierte, selbstständige, kritische Mitarbeiter. Jetzt sind Mitarbeiter gefragt, welche spuren und nicht selbst denken oder Dinge hinterfragen.» Es habe eine «andere Gesprächskultur» Einzug gehalten, geprägt unter anderem von einer «schreienden und türeknallenden Frau Direktor», steht in einem anderen Mail.

Man will anonym bleiben

Negative Stimmen zuhauf. Bis auf jene in der Hauszeitung allerdings anonym. Aus Angst vor Repressionen. Termine zu Gesprächen mit unserer Zeitung sagen Mitarbeiter kurzfristig ab. Andere wollen auf keinen Fall namentlich in die Zeitung.

Ein Mitarbeiter sagt zwar: «Es ist lässig, in diesem Spital zu arbeiten, wir haben es auf der persönlichen Ebene untereinander sehr gut, aber wir bekommen dauernde Dämpfer vom vierten Stock», will heissen von Direktion und Aufsichtskommission. Die Mitarbeiter seien nach wie vor hoch motiviert und interessiert, eine qualitativ gute Arbeit zu leisten.

Zwangsferien für Chefarzt?

Das Ganze hängt stark mit dem Fall des freigestellten Chefarztes Medizin, Franz Britschgi zusammen. Franz Britschgi, langjähriger Chefarzt Innere Medizin, wurde für drei Monate freigestellt. Unserer Zeitung gegenüber sprach die Spitalleitung von einem normalen Urlaub.

Eine Mitarbeiterin zitiert in der Hauszeitung aus einem Mail Britschgis, in welchem dieser «von Verwarnungen, Kündigungsdrohungen und Redeverbot» berichte. Sie fragt dann zu diesem Widerspruch: «Danke, und wer zum Teufel sagt jetzt die Wahrheit?» Sie frage sich, warum man nicht genauer informieren könne, wenn es sich um «normalen Urlaub» handle. Britschgi selber äussert sich nicht zum Vorfall, weil man Stillhalten vereinbart habe.
Quelle: (vollständig auf Wunsch von Markus von Rotz) ZISCH, Neue Obwaldner Zeitung Online, 18. 04. 2008 06:00
Markus von Rotz
Redaktionsleiter
Neue Ob- und Nidwaldner Zeitung
Telefon +41 41 610 63 13
Telefax +41 41 610 65 10

Kantonsspital Obwalden, Foto H. Odermatt, 04. 05. 08

«Das schönste an der Wüste ist, dass sie einen Brunnen in sich birgt»
Antoine de Saint Exupéry

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Fatal ist es, wenn es sich um eine Fata Morgana handelt oder der Brunnen ausgetrocknet ist. Dann ist kaum mehr massgebend, ob der Irrtum auf kurze oder auf lange Sicht wirkt. Der Brunnen vor dem Spital sendet ein unmissverständliches Signal aus.

Ob die «neue Strategie am Kantonsspital Obwalden» hält was sie verspricht?
Vielleicht ist das Kantonsspital Obwalden ein Irrtum auf lange Sicht. Diesem Irrtum könnte auch das Nidwaldner Kantonsspital zum Opfer fallen. Die Strukturbereinigung im Gesundheitswesen wird eigene Gesetzmässigkeiten entwickeln. Kantönligeist wird bestimmt nicht vorgesehen sein. Wer den «Heimatschutz» pflegen will, muss dies umsichtig und ohne Parteifilz tun.
Ein strategisches Management, welches nachträgliche Rechtfertigung früherer und Vorbereitung neuer Fehlentscheide betreibt, ist fehl am Platz. Sonst bürdet die Regierung dem Steuerzahler zu grosse Lasten auf.
 
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