Key Business Highlights und 9,8 Mia Verlust – Merrill Lynched
Gesehen im Finanzblog, 18. 01, 08
– Merrill Lynch meldet 10 Mia. Verlust – lesen Sie im Manager-Magazin.de
– Merrill Lynch schreibt weitere 14,1 Mia. ab – lesen Sie in der NZZ
– Rekordverlust – drei mal soviel wie Experten vermutet haben – lesen Sie im Spiegel
Wenn Sie weiter nach unten scrollen, haben wir gestern von Ballonen gesprochen, aber es kann ja auch einfach ein Ball sein, dem die Luft ausgegangen ist. Mit Luft aufpumpen nützt nichts. In den USA pumpen Japaner – mit Geld. Die Saudis haben in der Schweiz, macht es Indien tatatsächlich in England für die USA und dann bleibt eigentlich nur noch die Frage, wo sich die Chinesen demnächst beteiligen …
… irgendwie wird alles immer grösser … und viel mehr Experde …
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odh Als ich mich wegen eines Reihenenfamilienhauses verschulden wollte, musste ich die «Kreditwürdigkeit» beweisen. Ich brauchte ein gewisses Eigenkapital (es war eigentlich zu gering, weshalb mir die Kantonalbank keinen Kredit gab), dann musste ich meinen Verdienst und jenen meiner Gattin offen legen. Die damalige Schweizerische Volksbank, die später in der CS, Credit Suisse, aufging, war uns gnädig und wir erhielten also den Kredit. Nebenbei musste das Gehaltskonto bei der SVB etabliert sein, was kein Problem darstellte. Wenn man das Kleingedruckte der allgemeinen Geschäftsbedingungen liest, erkennt man, dass die Bank kein besonders grosses Risiko eingegangen ist. Solides Handwerk! So weit, so gut.
Heute gelingt es den Banken, zweistellige Milliardenbeträge in eher zweifelhafte Immobilienvehikel, die lediglich virtuell bestehen, zu platzieren – und nach kurzer Zeit guter Geschäfte ans Bein streichen zu müssen! War da nicht schon die Internet-Blase geplatzt? Viele Menschen haben ein kurzes Gedächtnis. Die Internetblase ist zerplatzt. es musste ein anderes «innovatives Vehikel» her. Viele haben profitiert…
«(…) Wie man heute weiss, sind diese Broker meist sehr aggressiv und in ihren Methoden wenig wählerisch vorgegangen. Selbst Langzeitarbeitslose, Invalide, allein erziehende Mütter erhielten Kredit, mit dem sie sich ein Heim erwerben konnten. Für den Broker zählte nur eines: die Unterschrift auf dem Vertrag und die Provision (rund 3000 $), die er vom Subprime Lender erhielt, das weitere Schicksal der Kunden kümmerte ihn nicht. Der Subprime Lender vermittelte die zweitklassigen Kredite an einen Wholesale-Lender, der diese bündelte und an eine der vielen prominenten Wallstreet- Häuser weiter veräusserte. (…)»
(Ziel: Maximierung von «polymorph pervers«; odh)
Die Subprime-Krise im Sommer 2007 hat gravierende Mängel aufgedeckt. Risk Management scheint bisher eher ein Fremdwort gewesen zu sein! Viele haben profitiert und tun es noch. Schliesslich bezahlt man den «Händlern» bei den betroffenen Banken weiterhin hohe Boni, aus Angst, sie könnten zur Konkurrenz abspringen… einige werden vielleicht lange Gesichter machen. Bald werden sie es wissen!
Lesen Sie, was Philipp Vontobel zum ganzen Geschehen zu sagen hat!