Hamburg – Es geht um 60 Millionen Euro: Diese Summe haben Bund und Land nach Angaben der nordrhein-westfälischen Regierung seinerzeit an Nokia für den Aufbau des Standorts Bochum gezahlt. Jetzt will das Unternehmen trotzdem nach Rumänien abwandern. Wirtschaftsexperten ziehen daraus die Konsequenz: Sämtliche Subventionen müssten generell gekürzt werden.
«(…)Das Management des Mobiltelefonherstellers hat lediglich mitgenommen, was ihm zu Zeiten der Nokia-Ansiedlung im Ruhrgebiet angetragen worden war – Subventionen in Millionenhöhe.» So heißt es in der Badischen Zeitung aus Freiburg und prangert «die Wirtschaftsförderer und politischen Entscheidungsträger» an: «Sie haben dem finnischen Konzern ohne zwingenden Grund Steuergelder hinterher geworfen und sich dafür feiern lassen, die wirtschaftliche Zukunft des Ruhrgebiets gesichert zu haben. Eine absurde Strategie: Hart erarbeitetes Steuergeld von Krankenschwestern und Schichtarbeitern päppelte den Gewinn eines ohnehin schon hochprofitablen Konzerns, in dessen Plänen regionale Überlegungen keine Rolle spielen. So zeigt der Fall Nokia erneut: Wirtschaftsförderung mit Steuergeldern ist ein gefährliches Spiel, bei dem die Allgemeinheit in der Regel drauflegt – ob in Bochum oder Rumänien. (…)» mehr: www.n-tv.de
Die Methode scheint System zu haben. Hier erinnert man sich daran, wie Percy Barnevik die ABB ruiniert, sich selber aber über die Gebühr bereichert hat und selbst davor nicht zurück schreckte, die Sozialwerke zu plündern. Nach seinem Abgang war die ABB nahe am Ruin. Die Unternehmung war mit mehreren Milliarden in der Kreide und in tiefster Verlustzone. Er und der frühere Konzernchef Göran Lindahl kassierten mehr als 230 Millionen Dollar Abfindung. Sie zahlten im März 2002 rund die Hälfte zurück – zurück blieb auch das Thema Abzockerei.
«(…)Als ABB-Chef wurde er zum Managerstar, mit seiner Millionenabfindung zur Unfigur. Jetzt baut Percy Barnevik eine Hilfsorganisation auf. Und hat wieder Grosses vor: 50 Millionen neue Jobs will er schaffen. (…)»
P. Barnevik wird bestimmt jemand finden, der ihm das Vorhaben finanziert und damit seinen persönlichen Lustgewinn garantiert. Das Angebot von Jobs heiligt die Mittel. Eine neue Variante, der Abzockerei zu frönen?