Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) kommt zum nahe liegenden Schluss, dass sich Unternehmen aufgrund des demografischen Wandels und eines dramatischen Fachkräftemangels mittel- bis langfristig auf immer mehr ältere Arbeitnehmer einstellen müssten. Bezüglich dem Eingangs erwähnten Wissensmanagement-Aspekts schreibt pressetext im Artikel «Ältere Arbeitnehmer: Unternehmen profitieren von Wissen«:
«(…) Vor allem der große Erfahrungsschatz vieler langjährig Beschäftigter ist für die meisten Betriebe mittlerweile unerlässlich geworden, wobei sich die Befürchtungen, die Belegschaften könnten dadurch weniger tatkräftig werden, als unbegründet erweisen.»
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» (…)Steigende Lebenserwartung, tiefere Geburtenraten, alternde Arbeitnehmende werden sich in den kommenden Jahren massiv auf unseren Wohlstand, den Lebensstandard und die Beziehungen zwischen den Generationen auswirken. Im modernen Europa hat es niemals wirtschaftliches Wachstum ohne Geburten gegeben. (…)»
Ältere Mitarbeitende (ab 50) sind wegen der demografischen Entwicklung gefragt(er). maxon motor in Sachseln praktiziert schon seit Jahren, ältere Wissensträger weit über das Pensionierungsalter hinaus in das betriebliche Geschehen einzubinden. Beide Seiten profitieren davon. Man würde dies nicht tun, wäre nicht ein wertvolles Potenzial zu nutzen. Im Gegensatz zu einem Betrieb, der Pionierleistungen erbracht hat und erbringt, hält sich der Bund in dieser Frage einseitig zurück. Jahre lang wurden grosszügige Frühpensionierungsmodelle angeboten (die Finanzierung erfolgte meist nicht paritätisch durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sondern letztlich durch den Steuerzahler). Senioren des Bundes sind für eine Beschäftigung über das Pensionierungsalter hinaus eine Ausnahme. Argumentiert wird den Grenzen im Personalgesetz, als ob ein Gesetz nicht neuen Gegebenheiten angepasst werden könnte… Wenn der Bund so argumentiert, wird es bei den übrigen öffentlichen Arbeitgebern kaum wesentlich anders aussehen. Es scheint, dass sich die Flexibilisierung des Pensionierungsalters beim Bund und bei öffentlichen Arbeitgebern eher nach unten orientiert. Der weniger attraktiven Seite darf sich die Privatwirtschaft annehmen.
odh