Offenheit und Transparenz können zu weit ausgelegt sein. Wer technische Produkte entwickelt und produziert, legt schliesslich grossen Wert darauf, dass Fertigungsmethoden, Abläufe usw. geschützt bleiben und nicht der Konkurrenz zum Frass vorgelegt werden. Schliesslich sollen die Entwicklungskosten möglichst bald zurück fliessen. Gläserne Kunden wären jedoch zuviel des Guten! Nur, je mehr Staaten sich für den gläsernen Kunden entscheiden, desto schneller muss eine entsprechende Anpassung erfolgen. Die Strategen der Geldhäuser werden ihre Pläne bereits geschmiedet haben!
Die Gefahr, dass nun zu viel geregelt wird ist gross. Geregelt wird, was man an «Vehikeln» kennt. Die Finanzwirtschaft wird erfinderisch genug sein, um neue «Produkte» zu kreiern. Den Regulatoren geht es wie jenen, die Dopingregeln aufstellen. Sie müssen zur Kenntnis nehmen, dass die «Sünder» eine Runde oder mehr Vorsprung haben.
Legt der Markt unverschiebbare Hindernisse (neue Regeln) in den Weg, so müssen diese möglichst schnell wahrgenommen und respektiert werden – wenn nicht, ergeht’s wie der Titanic!
Die NZZ berichtete am 15. 01. 13:
«(…)Er kann es nicht lassen: Peer Steinbrück. Erneut hat der SPD-Kanzlerkandidat am Montag zum Kampf gegen sogenannte Steuerbetrüger aufgerufen – und dabei wieder auf die Schweiz gezielt. Unser Mann in Deutschland, Ulrich Schmid, hat den Auftritt Steinbrücks aus der Nähe verfolgt. Lesen Sie seinen Bericht über Steinbrücks nicht abbrechende «Lust an der scharfen Sentenz».
Mehr zum Steuerabkommen Schweiz-Deutschland lesen Sie hier.

«(…)BERLIN (dpa-AFX) – SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Risiken für die Steuerzahler durch eine mangelnde Bankenregulierung in Europa weiter zu erhöhen. «Finanzinstituten ist es in ganz Europa gelungen, Infektionskanäle in die Staatshaushalte zu legen», sagte Steinbrück am Donnerstag in einer Debatte über die Bändigung des Finanzsektors im Bundestag.Die Krise im Euroraum sei auf labile Banken und ungezähmte Finanzmärkte zurückzuführen. Zwischen 2008 und 2010 seien 1,6 Billionen an Staatshilfen zur Rettung von Banken aufgebracht worden – das entspreche dem Jahreseinkommen aller Deutschen, sagte Steinbrück.
Die Finanzmarktkrise als Verursacher der Staatsverschuldung komme in der Analyse der Bundesregierung schlicht nicht vor. Dadurch, dass der neue Rettungsschirm ESM Banken direkt rekapitalisieren könne, würde die Haftung der Steuerzahler nicht beendet, sondern auf Banken in der gesamten Eurozone ausgedehnt. Der deutsche Steuerzahler befinde sich in einer riesigen Haftungsunion, sagte Steinbrück.)» Quelle: t-online
(…) Wie reiche Steuersünder belohnt werdenNach dem Gesetzentwurf zur Steueramnestie zahlen Steuersünder für z.B. 100000 Euro nur 15 Prozent Steuern, macht gerade mal 15000 Euro. Das heißt, Steuersünder sparen im Unterschied zum ehrlichen Steuerzahler satte 33000 Euro. Steuersünder, zum Beispiel auf Mallorca, können ihr Geld reinwaschen, und das ziemlich billig. So sieht es der vom Bundeskabinett beschlossene «Gesetzentwurf zur Förderung der Steuerehrlichkeit» vor. Üblicherweise müssen Kapitalbesitzer auf 100000 Euro den Spitzensteuersatz von 48 Prozent zahlen – Steuer: 48.000 Euro.
Deutsche parken mindestens 150 Milliarden Euro im Ausland. Diese Summe hat nie ein Finanzamt gesehen. Deutschland entgehen dadurch Steuereinnahmen von mindestens 72 Milliarden Euro. Doch anstatt auf dieses Geld zuzugreifen, präsentiert die rot-grüne Regierung den Reichen eine Steueramnestie. Und hofft so auf ganze fünf Milliarden zusätzlicher Steuereinnahmen. (MONITOR)Mit einer Anweisung schützen hessische Behörden tausende wohlhabende Steuerhinterzieher (finanzierten Kochs Wahlkampf). Mit einer internen Dienstanweisung haben hessische Spitzenbeamte in Abstimmung mit der Regierung Koch ihre Steuerfahnder an die Kette gelegt.)» Quelle: Irrsinn Teil II, tadema.de
Und darüber sagte er auch nichts:
«(…) Deutsche Banken buhlen um Schweizer Schwarzgeld Doppelmoral im Steuerstreit: Deutsche Banken bekunden keinerlei Berührungsängste, wenn es darum geht, unversteuertes Geld von Schweizer Kunden entgegenzunehmen. Das zeigen Recherchen der «Handelszeitung». mehr>
Ideologisch auf der Linie?
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Wladimir Iljitsch Lenin; das russische Sprichwort „Vertraue, aber prüfe nach“, wäre angemessener!
«(…) Häufig liefern Nachbarn, Ex-Partner oder gefeuerte Mitarbeiter den Anstoß für intensivere Nachforschungen. Die Zahl der Denunzianten nimmt sogar zu. Immer mehr Finanzämter richten daher spezielle Hotlines für anonyme Anzeigen ein…)» mehr bei focus online: Schwarzgeld: Steuerhinterziehung – wer sich verdächtig macht…
Schweizer Privatbanken mögen es anders sehen. Ihnen ist der Zugang zum Markt als Folge von Krise und Steuerstreit in den Nachbarländern erschwert – eben, Hindernisse erkennen und meistern!
Schwarzgeld entsteht u.a., wenn die Lasten des Staates zu stark auf die Schultern drücken. Deutschland und die EU brauchen Geld, sehr viel Geld um EU-Utopia am Leben zu halten. Hätten die betroffenen Völker mehr Mitspracherecht, würde einiges anders aussehen. So aber sind sie dazu verknurrt, jene Lasten zu tragen, die ihnen eine kleine «Elite» aufbrummt. Nicht umsonst ist Deutschland der grösste Nettozahler in der EU. =>Top 5 Nettozahler und Nettoempfänger der EU | bpb
Wer in der EU ist, kann mit Unterstützung rechnen. Es wäre doch dumm, sich diesen Futtertrog entgehen zu lassen! Alle Staaten, die Misswirtschaft betrieben haben, wurden und werden saniert! Der nächste Sanierungsfall, Kroatien, steht bereits mit dem Schuh in der Tür bereit. Es werden noch weitere dazu stossen! Die deutschen Arbeitnehmer und Steuerzahler kommen entsprechend an die Kasse. Dass die nie aufbegehren ist schon erstaunlich. Die «Obrigkeit» kann den Menschendort sehr viel zumuten!
Wer Schwarzgeld anlegt, der kann erpresst werden. Zumindest wehrt er sich kaum, über (zu) hohe Gebühren. Wer Weissgeld anlegt, erwartet auf die Dauer eine Vermögensvermehrung. Dies schmälert den Provit der Banken und macht deren Aufgabe anspruchsvoller. Doch dafür sind sie wohl qualifiziert. Nicht umsonst werden die Kader überdurchschnittlich entlöhnt!
Die Abflüsse illegaler Gelder aus Entwicklungsländern bleiben extrem hoch. Dass sich jemand darum kümmert, ist verständlich. Der Standpunkt: «Wenn wir es nicht tun, tut es ein anderer» ist nachvollziehbar. Was würde die Deutsche Bank wohl tun, wenn ein russischer Oligarch ein paar Milliarden bei ihr parkieren möchte? Wahrscheinlich kann er nicht eindeutig beweisen, woher das Geld stammt. Es ist möglich, dass er in Russland das Geld kaum sicher anlegen kann, weil der Staat oder der Staatschef persönlich daran interessiert ist und es ist möglich, dass er das Geld aus Korruptionsgründen bringen will. Und vielleicht hat er es mittels Korruption zusammen gebracht. Die Beweislage wäre extrem schwierig! In Deutschland würde man den Weg finden!
Der automatische Datenaustausch hat der EU wenig gebracht … Wenn der Datenaustausch innerhalb der EU wenig brachte, warum soll dies mit der Schweiz was bringen? Deshalb wohl, weil die deutschen Behörden trotz umfassendem Schnüffelstaat, ihre eigenen Sünder nicht entdeckt haben!
Es wurde in den vergangenen Monaten viel über Reputation geschrieben. Der Bankenplatz Schweiz hat seinen Namen ramponiert! Diesen zu reparieren wird sehr lange dauern! Einen Ruf zu erwerben kann Jahre, diesen zu zerstören sehr kurze Zeit dauern. So was haben die dafür verantwortlichen Führungsleute wohl mal gehört, aber längst, vielleicht mit einem Lächeln, auf die Seite gelegt. Gehalt, grosszügige Spesenvergütungen, Fringebenefits und Boni kommen schliesslich von «füdliblutten» Zahlen. Entweder du bringst sie oder sie bringen dir nichts…!
Die Branche steht wegen vielleicht 5% der Beschäftgten am Pranger. Sie gehen mit dem Eigenkapital einer Bank kostenlos Risiken ein. Müssten die Händler für das eingesetzte Kapital eine Gebühr abgeben, würden sie anders agieren. Ein Verlust würde sie direkt selber treffen (Marge weg, Bonus reduziert).
Dass das Vertrauen in den Bankplatz selbst in der Schweiz angekratzt ist, zeigt die Mandatsvergabe der Beamtenversicherungskasse des Kantons Zürich, BVK, an J.P. Morgan!
«(…) Die US-Börsenaufsicht hatte J. P. Morgan vorgeworfen, mit faulen Wertpapieren Investoren in die Irre geführt zu haben. Die Bank hat sich auf einen Vergleich geeinigt – und bezahlt 297 Millionen Dollar Strafe…)» mehr=>
Also, auch Dreck am Stecken!
Wenn künftig erfolgreich gewirtschaftet werden will, gilt es, die Reputation wieder herzustellen. Ob dies mit dem Herdentrieb nach dem fernen Osten folgend gelingt, wird sich weisen (Schweizer Banken trifft man schon seit längerer Zeit in «Far East» und nicht nur dort an). Eines ist klar: Otto Bruderer, der Partner von Konrad Hummler hat in den USA «Bewusst falsches Handeln» zugegeben und mit dem Nachsatz: «Dieses Verhalten war unter Schweizer Banken üblich» bestätigt, was die ganze Welt längst hören wollte. Die nicht mehr existierende Bank Wegelin hat damit Geschichte geschrieben und der früheren Konkurrenz kaum einen Dienst erwiesen. Grossbanken der Schweiz vertraten den Standpunkt, ihre Spitzenleute müssten finanziell vergleichbar mit jenen der ausländischen (amerikanischen) Konkurrenz behandelt werden (gleich lange Spiesse). Sonst würden wichtige Leute abspringen. Es darf angenommen werden, dass auch das Geschäftsgebahren und die Art der Geschäfte weitgehend kopiert wurden. Wie sich jetzt herausstellt, wären ein paar Absprünge zu verkraften gewesen (Adoboli)! Viele vermeintliche Gewinne mussten für Bussen und Deals hingeblättert werden.
SMS meint: «(…) Wenn «traditionellen Geldhäusern» die Geschäfte schwer gemacht oder gar verunmöglicht werden, springen andere in die Lücke! Solche Länder gibt es einige – Guernsey, Jersey, Ille of Man, Malta, Delaware vermutlich auch in Zukunft Luxemburg und das Kleinwalsertal in Österreich, ganz abgesehen von den USA. Die motzen zwar dauernd in der Welt rum, aber hier kann man vermutlich am besten Geld verstecken. Beachten muss man nur, welche Vermögenswerte man hat, damit die Steuern der Amerikaner nicht zu gross werden. Dort gibt es meines Wissens weder eine Kontrolle woher das Geld kommt oder ob es sauber verdient wurde.
Und dann gibt es noch die Kategorie II und III des Financial Stability Forums – die Schweiz ist in der Kategorie I der Offshore Finanzplätze….)»
Die Schweiz müsse sich im Dialog mit der EU nicht verstecken, forderte Bundespräsident Ueli Maurer. Wer immer nachgebe, sei am kürzeren Hebel. Er plädiert für Geduld und Pragmatismus. Es möge ihm gelingen. mehr>
«(…) Luxemburg will mit den USA über einen automatischen Informationsaustausch in Steuerfragen verhandeln. Kommt das Abkommen zu Stande, ist die EU am Ziel. Dann wird der automatische Informationsaustausch zwischen den einzelnen EU-Ländern Realität. Die EU dürfte auch die Schweiz dazu zwingen wollen…)» Quelle
SMS: «(…) Wenn der Platz Schweiz wirklich sauber würde, wäre dies die Superwerbung! Jeder, der in der Schweiz Geld hat, würde als sauber anerkannt – obschon er in andern Ländern immer noch Geld unversteuert haben kann, das nicht einem automatischen Datenaustausch untersteht.)»
Werben bedeutet, dem potentiellen Kunden ein Bedürfnis schaffen.
Welt.de berichtete:
- 29.10.12 BKA-Bericht; Immobilienbranche unter Geldwäsche-Verdacht
- 29.10.12 Bundeskriminalamt; Geldwäsche nimmt in Deutschland stark zu – Die Welt
- 19.08.12 Illegale Deals; US-Behörden ermitteln gegen Deutsche Bank
Mit einem deutschen Papst im Vatikan ist man offenbar in guter Gesellschäft! =>
- 03.01.13 Zentralbank Italien sperrt ausländische Kreditkarten im Vatikan
Weiter beachtenswert:
- Humanicum, Das Blog für eine humanistisch ökologische Kulturgesellschaft in Deutschland stellt die Frage: Kriminalität als Normalität bei der Deutsche Bank? Fitsche und Co hinterziehen Steuern, waschen Geld und betrügen bei CO2 Zertifikatehandel
- Tagi: Der Fall Hummler
- Die Bank Wegelin ist aufgelöst: Wegelin & Co, die Geschäfte gehen weiter =>
- Der Name «Notenstein» stammt von einer Gesellschaft St.Galler Kaufleute, die Mitte des 15. Jahrhunderts gegründet wurde. Heute gehört Notenstein zu den führenden Vermögensverwaltungsbanken mit rund 700 Mitarbeitenden an 13 Standorten in der Schweiz.
SMS sagt (aber bitte nicht anwenden!): Anleitung zum Steuerbetrug
Es war einmal… Die Verpackung der Kernseifen von Steinfels (Artikel Friedrich Steinfels AG auf westnetz.ch) war der Stoff für «Seifenkistenrennen».

Es gibt genügend Gründe, sich die Hände zu waschen.
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Es lohnt sich nach wie vor, sich mit «Inconvenient Truth» – «unbequeme Wahrheit» zu befassen!
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