Verlangsamter Aufschwung im Schweizer Stellenmarkt


Erfreuliches vom Arbeitsmarkt:

Im zweiten Quartal 2010 hat das Stellenangebot in der Schweiz um 10% zugelegt. Die Ende letzten Jahres erstmals feststellbare Erholung setzt sich fort, hat aber an Schwung verloren.

  • Lateinische Schweiz weiterhin im Hoch
  • Stärkstes Wachstum in der Grossregion Zürich
  • Unternehmenswebseiten mit grösstem Zuwachs
  • Methode und Datenbasis

Mehr: => … Universität Zürich, Stellenmarktmonitor Schweiz …

Was auch zu beachten ist:

«(…) Der kräftige Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Neunzigerjahren hat viele Arbeitsmarkbe-obachter und nicht zuletzt auch die Arbeitsmarktbehörden überrascht. Innerhalb von nur vier Jahren schnellte die Zahl der registrierten Stellensuchenden auf das Zehnfache ihres Ausgangsniveaus von 1990. Um diesen starken Anstieg der  Arbeitslosigkeit zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung vor 1990. Dabei können zur Erklärung statistische, ökonomische und soziologische Faktoren identifiziert werden. …

… Das Ziel der AVIG-Revision9 ist es, die finanzielle Situation der Arbeitslosenversicherung längerfristig zu sichern und damit die Institution zu stärken. Wie der vorliegende Beitrag zeigt, ist eine starke Arbeitslosenversicherung für die Schweiz heute, trotz guter Arbeits-marktperformance, wichtiger denn je.

Mehr: => seco: Arbeitslosigkeit in der Schweiz: Was passierte in den Neunzigerjahren?

Haben schlaue Politiker die ALV absichtlich dem Messer ausgeliefert um wegen dem Argument der Konkurrenzfähigkeit die Abgaben gering zu halten? Es sind weitgehend die Arbeitslosen, welche die Zeche bezahlen werden!

Leider findet das Thema der Ausgesteuerten wenig Aufmerksamkeit. Aber wie finanzieren Sie ihren Lebensunterhalt?

 

Quelle: Die Situation der Ausgesteuerten in der Schweiz 

Wegen den Missbräuchen in der IV werden Leistungen gekürzt und in Frage gestellt. Viele private Helfer werden also noch mehr gerupft, sofern sie dazu in der Lage sind. In Anbetracht der überdurchschnittlich angestiegenen Löhne in der Führungsetage, darf von dort mehr Solidarität erwartet werden.

In der Führungsetage, vorab im Finanzsektor, wird jeweils auf gleich lange Spiesse im internationalen Vergleich hingewiesen. Dass dies nur Schönrederei ist, ist ein anderes Kapitel. Die Gefahr ist gross, dass bezüglich der Behandlung der Arbeitslosen ebenfalls auf gleich lange Spiesse hingewiesen werden wird. Brauchen wir griechische Verhältnisse?

«(…) Viele Griechen müssen sparen: … Die rigiden Sparmassnahmen der griechischen Regierung wirken sich auf fast alle Lebensbereiche aus. Griechinnen und Griechen sind gezwungen, den Gürtel enger zu schnallen. Davon betroffen sind vor allem jene, die wenig verdienen. Viele Rentner haben Mühe über die Runden zu kommen…)» Mehr: = > «Die Krise führt in einen Teufelskreis» (International, NZZ Online)

Sicher hat die südländische Mentalität vieles falsch gemacht. Aber die griechische Regierung wurde «clever» beraten derweil auf den sich anbahnenden Bankrott von den gleichen «Beratern» gewettet wurde! Dieses Kapitel steht vermutlich auf der Ethikliste ganz weit hinten und klein gedruckt…! =>Tricksen und kassieren (Startseite, NZZ Online)

Das passt wohl:

«(…) New York – Mehrere Topmanager der US-Großbank Goldman Sachs haben in dieser Woche Aktienoptionen zu Geld gemacht und dabei Millionengewinne eingestrichen. Goldman-Chef Lloyd Blankfein löste mehr als 90.000 Optionen ein und machte einen Bruttogewinn von 6,1 Millionen Dollar (umgerechnet 4,8 Millionen Euro), wie aus am Freitagabend veröffentlichten Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC hervorging.

Goldman-Präsident Gary Cohn machte einen Gewinn von knapp fünf Millionen Dollar, Finanzchef David Viniar kam auf ein Plus von 4,5 Millionen Dollar. Quelle

Es war Godmann Sachs, welche die griechische Regierung beraten hat… In Ungarn hat sie auch die Finger im Spiel.

Oder wollen wir rumänische Verhältnisse? Ein Beispiel, stellvertretend für viele andere: ROM Telecom hat vor Jahren Angestellte über 50 generell rausgeschmissen, den Service zusammengestrichen und nur noch auf den Gewinn geachtet, mit absehbaren Folgen für die Kunden. Dass die Entlassenen aber ein Arbeitslosengeld von 80% für max. 6 Monate erhalten und dann Schluss mit Leistungen ist, kann wohl nicht ein nachahmenswertes Ziel sein!

Wie über die Vorlage über die ALV abzustimmen ist, wird man sich wohl gut überlegen müssen! 

Die ALV-Vorlage gehört bekämpft. Oder sollen künftig die Kantone und Gemeinden pro Jahr, nach seco mit 100 Mio Franken, nach den Gemeinden mit 200 Mio Franken zusätzlich belastet werden, weil die Zahl der Sozialhilfeempfänger  erheblich ansteigen wird? Die Wahrheit betreffend 100 oder 200 Mio liegt eher bei 200 Mio Franken pro Jahr! Anstatt die lächerliche Anpassung von 0,2 % der Beiträge sollten dies wie auch schon anstatt wie jetzt 2, künftig 3 Prozent betragen. Die höheren Einkommen sollten nach gleichem Nassstab wie bei der AHV belastet werden, denn je höher der Verdienst ist, desto unbedeutender ist  für sie der Beitrag! Hier haben die Bosse noch nie auf gleich lange Spiesse hingewiesen… :-).

Ein Volk, welches wöchentlich 4 Stunden und mehr als die übrigen Europäer arbeiten, verdient etwas besseres! Gleich lange Spiesse würde bedeuten, die wöchentliche Aerbeitszeit auf mindestens 39 Stunden zu senken – ein undenkbarer Zustand, wenn man bedenkt, dass dadurch noch mehr Arbeitskräfte anzusaugen wären, die später zu sozialisieren wären, wenn «sie es nicht mehr bringen» oder wenn man deren Arbeitsplätze, ohne sie mit zu nehmen, in ein Tieflohnland verschoben hat…

Es ist die Arbeitgeberschaft, welche die meisten Arbeitslosen schafft. Ist die Nachfrage kurzfristig gut, wird ohne langfristig zu denken der Arbeitsmarkt für ausländische Arbeitskräfte geflutet. Tritt das Gegenteil ein, soll der Staat schauen wie die Überzähligen ihr Dasein fristen. Bei der nächsten grösseren Nachfrage wird erneut geflutet, ohne dass die früher Entlassenen nochmals eine Chance hätten… Daher die einfache Formel: wr befiehlt, bezahlt! das Volk befiehlt nicht!

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