Thomas Jefferson (1743-1826), amerik. Politiker, 3. Präs. d. USA (1801-09)
Die Sache und die tieferen Ursachen:
Theorie von Hayek (Nobelpreisträger) u.a. (1930er Jahre): Für Finanzkrisen braucht es einen „savings glut“ (hohe Geldschöpfung und geringe Zinsen) und höchst attraktive Anlagemärkte, die durch politischen Anreize unterstützt werden.
Aktuelle Kontroverse um Ursachen
1. Zu viel Geld im Weltmarkt ist das Problem! Mehr als für das (nachhaltige) Wachstum der globalen Industrie- und Dienstleistungsbranchen notwendig wäre.
Das Geld wird unproduktiv/falsch verwendet und sucht nur nach schneller Rendite auf den Kapitalmärkten.2. Die Aufsicht bzw. Regulierung ist das Problem!
Toxische Wertpapiere wurden zugelassen Unregulierte Spekulation mit Währungen, Derivaten etc.Einigkeit: die Politik hat diese Ursachen gefördert (durch zu starke Deregulierung, erleichterte Haftungsbedingungen, steuerliche Begünstigung oder überbordende Zinssenkungen) Quelle
Der Mechanismus:
Theorie Minsky & Kindleberger (1970er Jahre): Der Krisenverlauf verstärkt sich durch Herdeneffekte und Informationsdefizite bis zur Blasenbildung
Will man das Zocken verringern, muss das «Biotop» reduziert werden! Es gibt Leute, die klar sehen, so zum Beispiel der deutsche Politiker Frank Schäffler:
21. Mai 2010 Frank Schäffler: „Deshalb sage ich: Nein!“Gesehen in: Libertäre Plattform
Persönliche Erklärung des Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler am 21. Mai 2010
Erklärung gemäß Paragraph 31 GO des Deutschen BundestagesWir entscheiden gleich über das sogenannte Euro-Stabilisierungsgesetz. Dieses Gesetz ist einmalig in der deutschen Geschichte. Diese Einmaligkeit veranlasst mich, von meinem parlamentarischen Recht Gebrauch zu machen, mein Abstimmungsverhalten vor dem Deutschen Bundestag zu begründen.
Ich werde dem vorliegenden Gesetzentwurf nicht zustimmen. Denn dieses Gesetz ist kein Rettungspaket für den Euro und Europa.
Das vereinte Europa ist von seinen Gründungsvätern Konrad Adenauer, Robert Schumann, Jean Monnet, Alcide De Gasperi und anderen als ein Hort der Freiheit gegen alle Formen von Diktatur, Unfreiheit und Planwirtschaft erträumt worden. Das heutige Europa ist auf dem Weg in die monetäre Planwirtschaft und den politischen Zentralismus.
Die Gründungsväter Europas wollten ein Europa des Rechts und der Rechtsstaatlichkeit. Die heutigen Regierungen des Euro-Raums, die EU-Kommission und die EZB verabreden sich hingegen zum kollektiven Rechtsbruch, obwohl die EU-Kommission als Hüterin der Verträge und die nationalen Regierungen zum Schutz des Rechts verpflichtet sind.
Es gibt Alternativen zum derzeitigen planwirtschaftlichen und rechtswidrigen Handeln der europäischen Regierungen und der EU-Kommission.
Planwirtschaft und Rechtsbruch sind nicht alternativlos. Wir müssen uns jedoch trauen, die Alternativen zu bedenken, zu wählen und anschließend mutig umzusetzen. Vor allem müssen wir anfangen, die heute wieder vielfach geschürte Angst vor der Freiheit zu bekämpfen. Dieser Kampf beginnt mit einem freien Denken: Wir müssen uns trauen, die Ursachen unserer Finanz- und Überschuldungskrise zu benennen.
Die Hauptursache unserer Finanz- und Überschuldungskrise von Staaten und Banken liegt in der Geld- und Kreditschöpfung aus dem Nichts und der Möglichkeit, staatliches ungedecktes Zwangspapiergeld unbegrenzt vermehren zu können. Ohne diese Alchemie des Geldes hätte kein weltweites Schneeballsystem aus ungedeckten zukünftigen Zahlungsverpflichtungen entstehen können.
Dieses Schneeballsystem ist nur möglich, weil der Staat aus Gründen der leichteren Finanzierung von Staatsausgaben den Banken Privilegien verliehen hat, die gegen die Grundprinzipien jeder marktwirtschaftlichen Ordnung verstoßen. Zum einen handelt es sich um das Teilreserveprivileg, mit dem die Geschäftspraktik der Geld- und Kreditschöpfung legalisiert worden ist.
Zum anderen wurde durch die Gründung von Zentralbanken der Zusammenhang von Haftung und Entscheidung für den Bankensektor außer Kraft gesetzt. Zentralbanken wird die Hauptaufgabe zugewiesen, als Kreditgeber letzter Hand die Insolvenz von Banken zu verhindern. Eine Marktwirtschaft ohne Insolvenzrichter ist jedoch keine Marktwirtschaft. Zudem zerstören Zentralbanken durch ihre Zinspolitik das Preissystem von Gesellschaften. Deshalb wird diese Art der Marktwirtschaft ständig von Krisen (boom and bust) heimgesucht. Die marktwirtschaftlichen Selbstreinigungs- und Lenkungskräfte sind durch staatlichen Zwang im höchst wichtigen Finanzbereich weitgehend außer Kraft gesetzt.
Die Vorschläge für neue Finanzmarktsteuern sind deshalb ein Ablenkungsmanöver, das vom eigentlichen Problem unserer Geldordnung ablenken soll.
Darüber hinaus führt dieses Geldsystem fast zwangsläufig zur Überschuldung von Staaten und Banken, die sich in diesem Prozess gegenseitig decken, stützen und erpressen. Die Erpressung lautet: Werden die Zahlungen für uns eingestellt, fällt das gesamte Finanzsystem zusammen.
Ich stimme dem vorliegenden Gesetz nicht zu.
Dieses Gesetz verstößt gegen europäisches Recht. Die Institutionen, die zum Schutz des Rechts verpflichtet sind, erfüllen ihre Aufgabe nicht.
Zweitens wird durch diesen Rechtsbruch nicht der Euro gerettet, sondern zerstört. Und drittens wird die Überschuldungskrise von Staaten und Banken durch dieses sogenannte Rettungspaket nicht entschärft, sondern verschärft.
Durch diese Maßnahmen lösen wir unsere derzeitigen Probleme nicht. Was wir zur Lösung unser derzeitigen Probleme in Europa brauchen, ist eine neue Geldordnung, eine marktwirtschaftliche Geldordnung und nicht Planwirtschaft.
Deshalb sage ich: Nein!
Die EU und sehr viele Staatsgebilde haben die Finanzen nicht im Griff. Die Lage in Griechenland hat dies glasklar offenbart. Auf den Nebenschauplätzen sieht es genau so düster aus: Ungarn hat doch erst im Jahre 2008 20 Mia-Kredit zur Verhinderung des Staatsbankrotts erhalten. Nun scheint es, dass Ungarn schon wieder am Nullpunkt angelangt ist. Kleines Detail:
«(…) Goldman Sachs wies darauf hin, dass Ungarn noch gar nicht alle Mittel aus dem 20 Milliarden Euro schweren Hilfspaket aufgebraucht habe. Es könne seine Schulden damit «problemlos» refinanzieren….)» Quelle
War es nicht Goldman Sachs, welche die griechische Regierung beraten hatte, die Zahlen zu schönigen? => Goldman Sachs half den Griechen bei Etat-Tricks | RP ONLINE
Weitere Nebenschauplätze: Rumänien, Bulgarien, PIGS Staaten
Passend zum Thema: => freilich …Wenn Blinde mit dem Feuer spielen…
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07. 06. 2010: Mit Sorgen in die neue Woche: -/-Euro I – Dämme brechen – Euro/Dollar im Fernen Osten heute früh bis auf 1.1896 abgestürzt, Euro/Franken bei 1.3862! Euro II – Swissmem-Präsident Johann Schneider-Ammann sieht «Risiko eines Zusammenbruchs» des Euro. «Das macht ein Stück weit Angst.»Banken – globale Bankenabgabe bachab geschickt – Japan, Kanada und Brasilien haben sich am G-20-Gipfel dagegen ausgesprochen. Transocean – grosse Pensionskassen wie Publica, SBB oder Personalvorsorge Kanton Zürich bestätigen, dass sie – widerwillig – Transocean kaufen müssen. Ab 21. Juni ist die Aktie im SMI (=> Raubzug auf die Pensionskassen?). Synthes – sieht grosse Chancen in China – eröffnet in Suzhou eine Fabrik für Unfallchirurgie-Produkte. Ascom – «sind weg von der Patientenliste», macht CEO Riet Cadonau Hoffnung auf bessere Zeiten. -/- Zurich – kauft Lebensversicherer in Indonesien – Markt gehört zu den am schnellsten wachsenden in ganz Asien. Pharma – Novartis stellt an Krebskongress in Chicago Daten zu Zameta vor – der neue Wirkstoff soll nach dem Auslaufen des Patentschutzes den Blockbuster Glivec ersetzen. Roche punktet am Kongress mit besseren Erfolgen gegen Eierstockkrebs dank Avastin. Petroplus – Nomura bleibt bei kaufen, nimmt Kursziel aber deutlich auf 27 (37) Franken zurück.Staatsvertrag USA – heute Beginn der Debatte im Nationalrat – Entscheid nicht vor morgen erwartet. Gold – Stimmen mehren sich, dass sich in Gold eine Blase gebildet haben könnte…Ferner Osten – sehr schwach: Tokio minus 3,8pc, Hongkong minus 2,4pc, Schanghai minus 1,9pc, Kospi minus 1,6pc, Dollar 1.1660, Gold 1220, Erdöl 71.20.Optionen – vorbörsliches Interesse an Index-Puts.
08. 06. 2010: ABB auf Einkaufstour -/- ABB – macht Übernahmeangebot für den britischen Stromversorger Chloride in Höhe von 860 Millionen Pfund. Goldman Sachs geht für ABB von halten auf kaufen mit Kursziel 32 (28) Franken. -/- Staatsvertrag USA – Debatte im Nationalrat läuft seit 8 Uhr, Abstimmung heute Vormittag. Bei Ablehnung endgültige Entscheidung in der Schlussabstimmung am 18. Juni.
09. 06. 2010: Euro bald bei 1.30 Franken? -/- Euro – im Fernen Osten klar unter 1.38 Franken – Swissmem-Präsident Johann Schneider-Ammann schlägt Alarm: «Müssen überlegen, was zu tun ist, wenn wir mit einem Euro-Kurs von 1.30 Franken leben müssten.» -/- Staatsvertrag USA – heftige Reaktion aus Amerika auf das Nein des Nationalrates. «Wir werden die Herausgabe der Daten von 52000 Steuersündern erzwingen.» – Immenser Imageschaden für den Finanzplatz und die Schweiz befürchtet.