Pokert BP als "Brunnenvergifter" zu hoch?


„Die hohe Verehrung, die unsere Vorfahren dem reinen Wasser als «Lebensquell» entgegenbrachten, ist nur noch in der verblaßten Erinnerung an Nymphen, Flußgöttinnen und -götter in vergilbten Märchen und Sagen erhalten. Kein Naturvolk hätte seine Abfälle in die eigene Trinkwasserversorgung oder in diejenige anderer geschüttet.  Auf dem tückischen Verbrechen der Brunnenvergiftung» stand die Todesstrafe.”

Otmar Wassermann

 

Alle bisherigen Bemühungen, die horrende Umweltverschmutzung im Golf von Mexico zu beenden sind gescheitert. BP steht mit dem Rücken zur Wand.

Aus Distanz betrachtet entsteht der Eindruck, dass die Prioritäten von Seiten BP’s den Eigennutz favorisieren.

Die gelbe Absaugglocke kurz bevor sie über das Leck gestülpt wurde: Ob die Operation «Top Cap» das Öl stoppen kann, ist noch unklar© Reuters /Stern

Anstatt die Anzapfung der Ölvorräte zu demontieren und den Austritt mit einem grossen Betonklotz zu verschliessen, wird versucht zu reparieren um die Anzapfstelle  auf gar keinen Fall zu verlieren – man müsste sonst noch einmal bohren – weitere Verschmutzung hin oder her! Mögliche Formel bezüglich der Umwelt: 2x halbtot ist nicht gleich ganz tot – oder: «Es ist so viel kaputt, dass noch mehr Öl keine wichtige Rolle mehr spielt!»… so könnten verantwortliche BP-Leute galgenhumoristisch denken. Schliesslich gilt das «Ökonomische Prinzip«, welches mit möglichst geringem Aufwand das Maximum an Wirkung fordert (Maximal-Prinzip). Man fördert schliesslich Öl und maximiert die Gewinne  – mit dem Umweltschutz beassen sich andere Institutionen wie etwa greenpeace oder so. Konzernchef Tony Hayward drückt fragwürdig-medienwirksam auf den Tränensack und via  Telefonkonferenz sollten die Aktionäre besänftigt werden. Neben dem steten Ölfluss versucht BP auch, den Redefluss seines Konzernchefs zu stoppen: Statt zu beruhigen heizt Tony Hayward tollpatschig die Wut in den USA zusätzlich an. Wie lange noch? Mehr im Tagi => …Der Meister der PR-Pannen…

Es braucht nur noch ein Hurrikan am richtigen Ort anzusaugen, dann werden die Menschen erleben, dass es das «schwarze Gold» vom Himmel regnet!

«(…) «Es wird in Zukunft sehr viel höhere Sicherheitsstandards geben», sagte der BP-Chef. «Wir müssen die Lektionen, die wir aus der Katastrophe lernen, technisch einarbeiten.»

Was hat denn BP bisher getan?

Wir werden lernen, dass es einmal mehr zu einer weit reichenden Sozialisierung kommt, wenn es ums Aufräumen geht! Und wir werden einmal mehr erleben, dass bei den Verantwortlichen weder Gehälter noch Boni gekürzt werden und, dass die Aktionäre ihr Schärflrin ins Trockene bringen. Nur weil ich wetten als etwas Unethisches betrachte, gehe ich jetzt keine Wette darauf ein!

*****

Die Thematik ist zu ernst. Ich verzichte daher, den Artikel als Vorspann für die Werbung in eigener Sache zu gebrauchen! Daher:

*****

 

Helfen Sie Druck auf BP zu machen!

 


6 thoughts on “Pokert BP als "Brunnenvergifter" zu hoch?”

  1. Boykott ist Zwang. Niemand kann sich einem dauerhaften Zwang aussetzen. Aber man könnte Sicherheits-Standards anders definieren und durchsetzen. Wenn heute festgestellt werden muss, dass niemand ausser den Ölförderern Ideen zu besserem Schutz vor Katastropheen hat, dann kontrollieren die sich selber. Dies muss, wenn nötig unter Zwang geändert werden, damit das Verhalten geändert wird. Und bei der Erschliessung neuer Quellen und bei der Vergabe von Konzessionen gäbe es Handlungsspielraum

  2. @ finanzblogger: Shell wurde vergessen (Nigeria).
    Besser wäre, man müsste niemanden vergessen oder nchmelden…! Da gerade das Thema Ethik earbeitet wird, lohnt es sich dazu noch einen Gedanken zu verlieren. Es gibt leider zu viele Menschen die gewissenlos und unethisch leben, obwohl das Thema heute bald an jedem Führungsseminar abgehandelt wird. dabie geht es aber meist nur darum, sich so zu verhalten, dass man sich innerhalb der Gesetze bewegt. Slalomethik sagt dem Niklaus Brantschen!

  3. @ verlor BP an der Börse rund 74 Milliarden Dollar an Wert etwa so viel, wie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zusammengerechnet pro Jahr erwirtschaften…

    Nachdenken- handeln. Der Röhrenblick von Fachspezialisten (-idioten), lässt nichts übrig, was die Übersicht fördern könnte. Wir werden es erleben, dass BP das Zusammenfügen von zwei Rohren in 1500m Tiefe feiern wird aber den ganzen Umweltskandal ausblendet. Die Mikroorganismen in dieser warmen Gegend werden den Selbstheilungsprozess fördern, den Fischern wird man Trinkgelder nachwerfen und nachher geht es nur noch um eines: Öl fördern, Gewinne maximieren, Aktionäre befriedigen und mit riesigen PR-Veranstaltungen vom eigentlichen Thema ablenken. Ich habe schon einmal erwähnt: BP ist da um Öl zu fördern – Die Umelt geht andere was an…
    Die Kosten werden beim Verbraucher eingezogen. Der Chef von BP hat schon mal alles angedeutet: «Es wird in Zukunft sehr viel höhere Sicherheitsstandards geben»… => deren Durchsetzung von jemandem bezahlt werden muss!

  4. Seit die Bohrinsel des britischen Ölkonzern im Golf von Mexiko explodierte, verlor BP an der Börse rund 74 Milliarden Dollar an Wert etwa so viel, wie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zusammengerechnet pro Jahr erwirtschaften. Ich hoffe die Konzernführung denkt mal darüber nach, was eine gescheite Technik im Gegensatz dazu gekostet hätte und lernt für die Zukunft. Auch die anderen sollen mal darüber nachdenken und endlich handeln.

Schreiben Sie einen Kommentar