Tatsächlich, dem Schweizer Gesundheitswesen laufen die Kosten davon!
Im ersten Halbjahr 2007 sind die Kosten der Grundversicherung um 7,6 Prozent gestiegen, weshalb die Krankenkassen wieder mit höheren Prämien für 2009 rechnen.
Die Gesundheitskosten steigen also wieder an. Aus wahltaktischen Gründen oder wie und warum auch immer, hat man dem Volk Sand in die Augen gestreut.
Da die Kosten für das Jahr 2005 wegen der Einführung des Tarmed-Modells überschätzt worden waren, veranlagten die Versicherer die Prämien für das Jahr 2006 im Gegenzug tiefer, als dies die effektiven Kosten erfordert hätten. Zudem hat der Bundesrat die Krankenkassen gezwungen, ihre Reservenquoten von heute durchschnittlich 19 Prozent der Ausgaben auf bis zu 10 Prozent abzubauen, was kurzfristig einen weiteren Anstieg der Prämien verhindert. Dank diesem politischen Eingriff in den Markt kann Bundesrat Pascal Couchepin nun unmittelbar vor den Wahlen die Zahlen zu den stagnierenden Prämien bekanntgeben. Bereits für das Jahr 2009 lässt der Anstieg der effektiven Gesundheitskosten aber einen umso happigeren Prämiensprung befürchten, zumal sich die Kostenentwicklung nicht mehr durch den Abbau von Reserven abfedern lassen wird.
Die Gesundheitskosten steigen im Vergleich zur Wirtschaft überproportional, obwohl man dauernd von mehr Markt und mehr Transparenz und von mehr Effizienz redet. Das Gesundheitswesen schöpft mehr ab, als ihm zusteht. Somit vergreift es sich an der Leistung des Volkes und an dessen Vermögen. man ist daran, dem Volk weiterhin Sand in die Augen zu streuen.
Spital- und Pflegefinanzierung
…. Vor diesem Hintergrund forderte der Präsident von Santésuisse, Christoffel Brändli, die eidgenössischen Räte implizit auf, bei der Behandlung der Revision des Krankenversicherungsgesetzes in der laufenden Session eher den kantonalen Steuerzahler als den Prämienzahler zu belasten….. («Figge und Mühle»)
Die Akteure und die Lobbyisten kommen so oder so zu ihrem Schärflein.
Wenn man mehr Markt haben könnte, wird diese Möglichkeit abgeblockt. Die Gesundheitsdirektoren wehren sich dagegen.
Schon heute gebe es eine freie Spitalwahl in der ganzen Schweiz über eine Zusatzversicherung, hielt Markus Dürr, Luzerner Gesundheitsdirektor und Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) heute in Bern vor den Medien fest. «Die Versicherung koste ungefähr 15 Franken monatlich – oder etwa gleich viel wie ein Kinoeintritt.»
Kleines Detail: Obwohl ich eine Zusatzversicherung für Spitäler schweizweit besitze, brauchte es bisher jeweils eine Kostengutsprache, abgesegnet durch den Kantonsarzt! So ein Blödsinn! Was wäre denn zu tun?
- 26 Gesundheitsgesetze sollten auf eines reduziert werden. Kantonale Eigenheiten könnten massvoll berücksichigt werden. Es wäre mehr Transparenz und Effizienz zu erwarten.
- Der Vertragszwang Krankenkassen-Ärzte sollte aufgehoben werden. Allein es fehlt der Mut. Eine gute Versorgung ist auch mit weniger Ärzten möglich (vergleiche Ostschweizer Kantone mit Genf und Basel). Die Mengenausweitung würde reduziert.
- Einführung der freien Spitalwahl für alle. Es wäre mehr Markt zu erwarten.
- Neue Spitalfinanzierung. Druck erzeugt Gegendruck. Am Schluss bleibt vielleicht ein Flickwerk.
Warten wir’s ab, die Kosten werden wieder «explosiv», da es sich aber um einen langwierigen Prozess handelt eher erosiv!