Schutzgeld


Als ich 1989 den ersten PC beschafft habe, kostete dies sehr viel für relativ geringe Leistung. Der 286-er Prozessor leistete was er musste oder was er konnte. Die Festplatte hatte eine Kapazität von 40 MB. Das galt als sehr fortschrittlich. Nicht umsonst redete man von einem «AT» (Advanced Technik). Das Beherrschen der wichtigsten DOS-Befehle war ein «muss»!

Im Übergang kam ein «386-er» ins Haus, danach ein Pentium II. Dieser tat seinen Dienst etwa 10 Jahre lang. Zu lange meinten einige Kenner der Szene. Inzwischen hat Windows-98 hat ausgedient, denn das Betriebssystem wird nicht mehr gewartet. Auch die neueren Antivirusprogramme unterstützen dieses Betriebssystem nicht mehr. Schade eigentlich, denn für den alltäglichen Gebrauch waren die Leistungen genügend. Aber da mit E-Mails kommuniziert wird und regelmässig im Internet gesurft wird, sollte man mit der technischen Entwicklung Schritt halten. Hat man damals für PC, 24-Nadel-Drucker und Bildschirm, mit Spezialrabatt noch über 6000 Franken ausgegeben, so kommt man heute mit gut 2000 Fr. weg. Enthalten ist ein grosser Flachbildschirm, ein PC mit einer Festplatte mit einer Kapazität von 250 GB, ein Laser-Color-Drucker «all in one» und eine externe Festplatte (500GB), und nicht zu vergessen, eine riesige Auswahl von Möglichkeiten. Die Leistung ist relativ billiger geworden.

Vielleicht habe ich auch einen entscheidenden Fehler begangen. Mit etwas mehr Mut wäre am Schluss vielleicht ein «Mac«, Apple Macintosh, am Arbeitsplatz gestanden.

Alles gut und recht so. Vermutlich werden aber bald Programme angeboten, die all die respektable Kapazität wieder auffressen. Es werden so viele Möglichkeiten angeboten, die man als Einzelner gar nie anwenden wird.

Damit man unbehelligt arbeiten kann, müssen regelmässig Service-Patches installiert werden. Und es braucht einen umfassenden Virenschutz. Dieser wiederum muss abonniert werden um in den Genuss der stetigen Aktualität zu kommen. Für den Schutz bezahle ich regelmässig Geld. Schutzgeld notabene! Auch die nötigende Erpressung liegt nahe: «Wenn du kein Schutzgeld bezahlst, verlierst du «unseren» Schutz!» Einen Gruss von der Mafia! Wenn ich der Phantasie freien Lauf lasse, dann liegt der Gedanke nicht fern, dass die Viren-Tüftler unter der gleichen Decke stecken wie die Softwarehersteller… Eine verrückte Idee? So crazy muss die Idee gar nicht sein.

Ähnlich wird ja von Anti-Virenprogramme-Softwarefirmen behauptet, dass sie Virenentwickler anheuern damit ihre Software besseren Anklang findet. Naja eigentlich alles Vermutungen, wobei ich ehrlich gesagt glaube, dass was wahres dran ist. Was glaubt ihr, wer die meisten Viren programmiert?

Krieg führende Nationen bekämpfen schliesslich all zu oft Gegner mit Waffen, die in ihrem eigenen Land hergestellt wurden. Und Geheimdienste inszenieren Vorgänge, welche die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln rechtfertigen. Sogar der alte Greenspan nahm (musste er?), ähnlich Galileo Galilei, eine wichtige Aussage zurück.

Schlagzeilen in den USA machen vor allem Greenspans Wertschätzung für Bill Clinton und die Deutung des Irakkriegs. Clinton sei wissbegierig und ein guter Zuhörer gewesen. Auch da klingt Kritik an Bush an. Den Irakkrieg, betont Greenspan, habe Bush nicht wegen Öl geführt. „No, no, no“, wird er in Interviews energisch. Verkehrte Welt. (wer’s glaubt ist selber schuld! odh) Greenspan hatte versucht, der Bush-Regierung klarzumachen, wie wichtig Saddams Sturz für die Weltwirtschaft sei. Nicht in erster Linie wegen Iraks Öl. Sondern weil Saddam aus seiner Sicht versuchte, den wichtigsten Transportweg zu kontrollieren, die Straße von Hormuz im Persischen Golf. Das hätte zu Ölpreisen von 120 Dollar pro Barrel führen können, fürchtete er. Bei Bush drang er damit nicht durch, der konzentrierte sich auf Saddams Waffenprogramme.

Man stelle sich vor: die Software-Entwickler könnten die benötigte Geldmenge beliebig steuern!

So bin ich also dem Gedeih oder Verderb ausgesetzt, wenn ich Schutzgeld bezahle oder nicht. Ich werde zwar kaum in einer dunklen Gasse meuchlings abgemurkst und ich werde kaum in eine Benzintonne einbetoniert und in einem Stausee, der sich periodisch leert versenkt, wenn ich nicht bezahle, aber wenn ich nicht in Ruhe arbeiten kann, dann trifft es mich eben empfindlich. Also bleibt nur das Bezahlen des Schutzgeldes übrig. Selbst ein Mafiajäger müsste klein beigeben. Das alles passiert mit dem Segen von Wettbewerbshütern, nationalen und internationalen Gerichtshöfen, Antitrustinstitutionen etc. Das Ganze hat aber doch noch einen positiven Anstrich. Via ADSL stellt mir mein Provider einen Spam– und einen Phishing-Filter sowie einen Virenfilter zur Verfügung. Aber das ist nicht gratis und kommt zu den Schutzgeldern dazu.


2 thoughts on “Schutzgeld”

  1. Lieber Finanzblogger, ich habe unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Spam#Begriffsherkunft nachgeschaut und das Wesentliche verstanden: SPAM ist ursprünglich ein Markenname für Dosenfleisch, bereits 1936 entstanden aus SPiced hAM, fälschlich auch Spiced Pork And Meat/hAM. Im Oktober 2006 hat der Lebensmittelhersteller Hormel Foods einen Streit vor dem europäischen Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt um die Marke SPAM verloren. Auch im finanzblog hat es allerhand «SPAM», sofern man unter diesem Begriff sucht. Aus meiner Sicht sollte man sämtlichen SPAM laufend so beantworten, dass beim Absender die Festplatte platzt… Nun, gegen falsch eingesetzte Intelligenz kann man kaum etwas wirksames tun.

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