Motivation mittels Bonusanreize?


 

Heute kann man fragen wohin sie abwandern würden, wenn doch global die Stellen zusammengestrichen werden!

Ob jemand seinen Job gut macht und ob er erfolgreich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Ein wesentlicher Faktor ist die persönliche Motivation. Wer am richtigen Platz ist und seine Aufgabe mag, ist anders motiviert, als jemand, der zum «Geldmachen» an seinem Posten sitzt.

Der erste ist intrinsisch motiviert, der zweite extrinsich. Wo liegt der Unterschied? Ein Künstler, der von seiner Kunst nicht leben kann, braucht einen «Brotberuf», damit er exisieren kann. Aber nicht jeder kann heute in seinen Wunschberuf Erfüllung finden. Aber er kann sich ins gewählte Umfeld einfügen und einen Sinn finden.

Die künstlerische Tätigkeit ist höchst wahrscheinlich intrinsisch motiviert. Die Motivation kommt von innen. Ein Forscher, der leidenschaftlich den Geheimnissen seines Gebietes nachspürt, handelt vermutlich aus intrinsischem Antrieb. Wenn es lediglich um die Menge an Publkationen geht, dann haben extrinsische Antriebe die Oberhand. Dienst nach Vorschrift würde auch in dieser Kategorie zu suchen sein. Hier würde ich aber von Demotivation reden.

Der Brotberuf ist sehr wahrscheinlich extrinsisch motiviert. Die Motivation kommt von aussen. Der äussere Anreiz ist der Lohn oder das Gehalt. Je tüchtiger man sich ins Zeug legt, umso mehr Anerkennung ist einem sicher (Beförderung) und nach aussen erringt man einen gewissen Status.

Nun haben wir genügend Argumente gehört, warum und wozu die so genannten Boni gut sein sollen. Nur hat noch niemand erklärt, warum alle die Superkader ihre Firmen an die Wand gefahren haben. Diese Leute sind nicht so viel besser aber vielleicht raffgieriger. Es gibt aber auch Kritiker. Der Wirtschaftsethiker Ulrich Thielemann äussert sich dazu im Interview mit Swissinfo: … Die Boni der UBS: «Ein falsches Zeichen»… Die «Boni-Krankheit» ist nicht auf dem Mist der UBS gewachsen, aber auch, da sie sich international im Wettbewerb bewegt. Ich bin gespannt, wie globale Lösungen des Problems aussehen werden.

Die Erkenntnis ist aber nicht neu. Man betrachte die amerikanischen Automobilindustrie: «Vom Lohn des Sieges» in: Nichts Neues unter der Sonne II

Dass etwas aus den Fugen geraten ist, wird auch so ersichtlich: von 1998 bis 2007 ist die reale Lohnsumme pro Vollzeitstelle im Bankensektor um 63,4 Prozent gestiegen. Beim Rest der Wirtschaft betrug der Zuwachs nur gerade 8,2 Prozent. Somit hat man beim Kapital der Anleger, Sparer, Pensionierten usw. kräftig zugelangt. Nicht genug, deren Geld wurde sogar verzockt. Der Besuch von Ethikseminarendurch Banker hat wohl kaum viel genützt.

Noch vor ca. einem Jahrzehnt verdiente ein CEO etwa 30- bis 50- mal so viel wie seine Mitarbeiter. Zur Anschauung: 1974 war dieses Verhältis beim Bund etwa 16 :1. Das geht aus damaligen Unterlagen des eidg. Personalamtes hervor. New Economy liess diesen Faktor inzwischen bis auf über 400 erhöhen. Das kann kaum mit einem realen und kaum mit einem ethisches Argument gerechtfertigt werden. Wie soll ein Angestellter 400 mal produktiver sein, als ein anderer? Und wenn schon, dann ist die ganze Produktivität das Ergebnis vieler Mitarbeitenden. Was nützt es einem Superhändler eine grossen Fisch ans Land zu ziehen, wenn im Hintergrund niemand die Verarbeitung gewährleistet?

Es sind aber auch Beratungsfimen, welche die Managements zu Höchstrenditen anspornen. Je höher diese ausfallen, umso höher sind die Beraterhonorare. Man verlagert lieber Arbeitsplätze ins preisgünstigere Ausland um vielleicht 23 oder mehr % Rendite, anstatt nur 15% zu erreichen. Die dabei stattfindende Sozialisation wird jedoch nirgends aufgerechnet. Der Staat solls richten. Ein Beispiel ist die ehemalge Swissair. Die wurde regelrecht zu Tode beraten. Und war der damalige Chf, Lukas Mühlemann nicht ex-Berater von McKinsey & Co?

Würde die Swiss mit Löhnen nach einem Lohnsystem von Banken operieren müssen, sie wäre gegroundet, bevor sie gestartet ist. Sehen Sie sich die Löhne der Linienpiloten unter Pilot – ZRHwiki an. Dabei ist zu beachten, dass die schlechter verdienenden Piloten, z. B. von ausländischen Gesellschaften, kaum echt abwandern.

Warum arbeiten diese Leute für diese Löhne? Und warum gehen sie regelmässig ins Training, in den Simulator und lassen sich periodisch gesundheitlich überprüfen? Und sie müssen jederzeit den Stand der Technik intus haben. Ganz einfach: Sie würden sonst ihre Lizenz verlieren. Sie sind eben Flieger, haben Freude am Beruf und geben viel dafür her, dass sie ihren Beruf verrichten dürfen. Sie muss man nicht mit monetären Anreizen motivieren! Wären sie lediglich Lohnmaximierer, wären viele von ihnen  anderswo anzutreffen. Die nötige Ausbildung könnten viele von Ihnen nachweisen.

Darüber wurde hier schon geschrieben:

Die ureigenste Aufgabe zum Marktwert

Managerlöhne 2007 überproportional im Plus

Lohn – Gehalt – Salär… Exzesse

Motivation eines Mitarbeiters

 

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