„(…) Nun hat es also Therese dem armen Witwer doch noch angeboten, ihn zum Flughafen zu fahren. Wohl teils aus Mitleid, teils, weil er uns gestern noch zum Nachtessen eingeladen hat, diesmal sogar in ein Restaurant unserer Wahl, das wegen Todesfalls jedoch geschlossen war. Dafür kann er nichts, ausser man wittert irgendwelche esoterischen Zusammenhänge. Begründet, mir gegenüber hat sie es damit, dass sie dann in der Bio-Schaffarm vor dem Südflughafen einkaufen kann, – dabei wissen wir beide, dass sie dafür niemals hundert Kilometer weit fahren würde, auch wenn hier sonst nirgends Lammfleisch in solcher Qualität erhältlich ist.
Kurz vor der Abfahrt erschien noch Fred, der deutsche Makler, der sich, bisher erfolglos um den Verkauf des Witwer’schen Hauses bemüht hat. Ich hörte nur lautes, deutsches Geschrei von der Strasse. Gelegentliches Geschrei schreckt mich sonst nicht besonders, die Spanier reden oft laut, können sich ohne Weiteres auch über grössere Entfernungen ohne kostspielige Elektronik unterhalten, aber dieses hasserfüllte germanische Gebrüll hat eine ganz andere Qualität, erinnert irgendwie an die dunkelsten Kapitel der neueren Menschheitsgeschichte. Ich habe den Zusammenhang nicht verstanden, hörte nur immer wieder die Worte du lügst! du lügst! du lügst! Dann fuhr Fred ab, alleine, und Therese auch, „witwerbeladen“.
Nun hoffe ich nur zwei Sachen: Erstens, dass alle Beteiligten ihre Ziele unfallfrei erreicht haben. Und zweitens, dass dieses verdammte Haus doch bald verkauft wird – und zwar an Einheimische, oder an Armenier. Oder sonst jemandem, der die Bezeichnung Mensch mit einer gewissen Berechtigung trägt.
Warum gerade Armenier? Weil wir schon armenische Nachbarn haben und mit ihnen genauso wenig Probleme haben wie mit den Spaniern. Na ja, der Polizist hier oben… Der hatte plötzlich einen jungen Hund, der dauernd an der Leine angebunden war. Was hier leider nicht unüblich ist. Therese ging zu ihm und bot an, wir würden gerne den Hund zum Spazieren mitnehmen, wir gehen ja jeden Tag. Das wurde abgelehnt, mit irgendeiner fadenscheinigen Begründung – der Hund konnte aber danach frei im Garten herumlaufen, grub den Rasen um, der Polizist erschien täglich mehrmals mit Schaufel, Besen und Handschuhen, nicht zur Spurensicherung sondern Spurenbeseitigung, bis es langsam in seinen Polizistenschädel drang, dass ein Hund doch nicht das richtige für ihn und seine Familie sein dürfte und er ihn jemandem – hoffentlich geeigneterem – verschenkt hat. Es ist also nicht so, dass wir sonst alle hier immer ein Herz und eine Seele wären – aber man kann mit Problemen und Konflikten so oder anders umgehen. Dass Therese von dem anderen deutschen Nachbarn mal selber angebrüllt wurde, als sie ihm aus Gefälligkeit gedolmetscht hatte, weil der Idiot nach mehr als zehn Jahren hier die einfachsten Sachen nicht spanisch erledigen kann, habe ich wahrscheinlich schon erzählt. Der grüsste uns danach wochenlang nicht. Mittlerweile tut er wieder stinkfreundlich. Das Nichtgrüssen fand ich eigentlich angenehmer. )“
Ich bleibe ihm wie gewohnt keine Antwort schuldig.
„(…) Hallo Tommy, es scheint, dass es nicht nur in Matanza einen Mikrokosmos gibt. Gestern hat mir ein Bekannter geklagt. Er wohnt in einem Haus in Ennetmoos in guter Lage. Dort bewohnt er die unterste Wohnung im Stockwerkeigentum. Darüber zwei Deutsche. Nun sind offenbar die zwei eine Partei und terrorisieren den dritten mit deutscher Gründlichkeit. Die haben noch nicht erlebt, wie ein Brunnentrog von innen aussieht!
Ich erinnere mich an den Schulkollegen Toni und an eine Deutschstunde der ersten Sekundarklasse. Toni, nicht immer der beste Schüler, der oft nicht aufpasste, wurde vom Lehrer während einer Klausur beim Spicken ertappt, was ihm eine Blamage vor der ganzen Klasse einbrachte. Als es danach wieder mux mäuschenstill war, rastete Toni leise aber wirksam aus. Er zischte es mit steinerner Mine so zwischen den Zähnen hindurch, dass es gar Lehrer Müller, der aus Frankfurt kam, hörte: «Gott hat die Deutschen im Zorne erschaffen!» Das setzte dann einen ab. Trotzdem war es der Anfang vom Ende des Lehrers Müller in diesem Internat. Es waren die „wehrlosen schwachen“ Schüler, die mit der Drohung eines Ultimatums der Entlassung im Genick Stärke bewiesen. Die Rechnung war einfach: Wenn einer der Kameraden entlassen wird, gehen wir alle weg. Dann zahlen unsere Alten nicht mehr und dann, was macht dann die Schule? Die Rechnung ging auf. Und so wurden noch weitere Kollegen von Monsieur Menieur entlassen – ausgelöst durch die wehrlosen Schüler notabene. Diese hatten im „Selbststudium“ entdeckt, was „kollektive Kraft“ bedeuten kann. Ich gehörte mit zu den Drahtziehern. Wir waren ein Kern von 6 Leuten. Auch unser Lehrer in der dritten Sek bekam Klassentätsch – weil er Schüler schlug. Wir wurden nicht entlassen. Dafür haben wir uns gegenseitig das Verhalten abgerungen – und sich daran gehalten.Man muss mit kaltschnäuzigen Leuten, die jeden Cent dreimal drehen, weil sie geizig sind, dabei Geiz als so geil finden, dass ihnen beim Drandenken schon ein Furz entflieht oder sie sich befriedigt fühlen, im gleichen Ton und mit der gleichen Waffe antworten, wenn möglich noch eine Spur schärfer. Dann beobachte mal, wie die plötzlich klein werden! Ich nehme alle jene aus, die ich kennen lernte und die nicht diesem Klischee entsprechen! Pauschalisieren wäre zu einfach.
Hätte Deutschland prozentual so viele Türken wie die Schweiz mittlerweilen Deutsche hat, es hätte dort schon lange eine Revolution gegeben. Lesenswert im Blick: …Deutsche in der Schweiz, heim ins Reich… und Blick news: …Deutsche…
Ginge es nach den hiesigen EU-Turbos, würde die Schweizerdeutsche Sprache verboten! Vielleicht müsste man eine offizielle Schweizer Schriftsprache einführen, damit man im grossen Kanton wahrnimmt, dass es sich nicht «nur» um einen Dialekt handelt.
Nun, so lange sie keinen Führer brauchen der hier das Sagen hat, lassen wir sie mal gewähren… Man könnte aber an Steinbrücks gallige Hysterie auf andere Gedanken kommen.
Unsere Wirtschaft glaubt, sie zu brauchen. Was hat denn die Wirtschaft vor der Personenfreizügigkeit gemacht? Angenommen, Deutschland gelingt es, andere, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Belastung der Bürger so zu dimensionieren, dass man anständige leben kann und vernünftige Steuern zu bezahlen hat: die gehen die meisten, lieber gestern als erst heute, sofort zurück!
Nur Deutschland wird das so schnell nicht schaffen. Die Staatsverschuldung legt dort pro Sekunde um etwa 475 Euro zu! Der Beamtenstaat mit den riesigen Pensionen und Diäten frisst einen schönen Teil weg. Der Einkauf der DDR einen
weiteren und die Finanzierung Europas fast den Rest. Was übrig bleibt kommt nach Zürich oder nach Liechtenstein, bald vermutlich nach Singapur…- die deutsche Gründlichkeit, zwar nicht mehr was sie einst war, schlägt durch, wenn es ums Eingemachte geht.
Seit Länder wie z. B. Spanien und Italien in der EU sind, entwerten die nationalen Währungen nicht mehr, weil es sie nicht mehr gibt.! Wer finanziert denn nun die «italienischen Verhältnisse»? Die sparen nämlich keinen Cent mehr als früher! So werden die deutschen Bürger neben den Altlasten auch noch diese Kröte schlucken. Dass man da auf die Idee zum Auswandern kommt, liegt auf der Hand…Ich habe gelernt, auch mit Menschen die schneller reden als sie zu denken vermögen, gut auszukommen… Wir hier müssen jedoch aufpassen, dass wir uns selber nicht in einen Mikrokosmos mit Mikroklima verkriechen! Wir haben gelernt, mit Angehörigen anderer Nationen klar zu kommen – mehr oder weniger. Eine Personenfreizügigkeit mit Albanien, Kosovo, Serbien, Türkei, Ukraine…. kann ich mir aber nicht so richtig vorstellen. )“
Tommy:
„(…) Vielleicht ist es nur ein Mengenproblem. In jeder Menschengruppe – Beruf, Firma, Verein, Volk… – gibt es, vorsichtig geschätzt, zehn Prozent Idioten. Zehn Prozent von 80 Millionen sind aber mehr, als die ganze Schweiz an Einwohnern zählt! Aber pauschalisieren sollte man wirklich nicht, die Mehrheit unserer wirklich guten Freunde sind auch Deutsche.
Fremdarbeiter – oder Gastarbeiter – gibt es in der Schweiz nicht erst seit den Bilateralen. Und wirtschaftlich gesehen ist es eine tolle Sache! Andere Völker bekommen Kinder, füttern sie durch, schicken sie in die Schule, lassen sie sogar einen Beruf erlernen – das kostet sowohl den Eltern wie auch den jeweiligen Staat sehr viel Geld, wie dir ja sicher auch aufgefallen ist. Und wenn sie dann endlich soweit sind, dass sie mehr produzieren als sie kosten, machen sie das in einem anderen Land! Was hat wohl Amerika so reich gemacht? Sie haben doch jahrhundertelang fertig ausgebildete erwachsene Europäer gratis bekommen! In Afrika haben sie sogar Schwarze geraubt! Seit die USA kein Einwanderungsland mehr sind – abgesehen von den Illegalen aus Mexiko, in der Regel nicht gerade hochqualifiziert – geht es auch eher bergab als sonst wohin. Bin gespannt, was denn Obama daraus machen kann – falls man ihn ranlässt und nicht gleich wieder abknallt.
Folgenden Spruch habe ich schon mehrmals gehört, und zwar von Deutschen:
«Gott schütze mich vor Sturm und Regen und Deutschen die im Ausland leben!»
Die mögen sich gegenseitig auch nicht unbedingt… )“
Hallo Tommy:
„(…) Du siehst die Sache relativ klar! Deine Seefahrerkarriere lehrte dich offenbar den Blick für das Wesentliche. Aber kaum haben wir versucht, uns in Toleranz zu üben, kommt doch so ein deutscher Oberschlaumeier von einem Finanzminister (Oberschlaumeier Steinbrück), der die Schweiz wegen ihres Steuersystems auf einer schwarzen Liste der OECD haben will. Mehr im Blick: …Steueroase Schweiz macht Probleme…
Dass unsere SP mitspielen möchte ist wohl klar, daran haben wir uns gewohnt. Die holen meist die Instruktionen im Ausland, vorab in Brüssel – früher einmal war es wohl Moskau… Auf jeden Fall erinnert man sich an Reto Gamma, der „seiner Regierung im Kanton Uri“ Karten aus Moskau schrieb. (Siehe auch Gesundheitstip: …vorher war ich nicht weniger gaga…
Nun, der Angriff auf das Schweizer Steuersystem sorgt für Empörung, wie Blick zu berichten weiss.
Der allem Anschein nach überforderte Steinbrück:
– steht vor dem unerfüllbaren Versprechen, einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu präsentieren – Maulheld mit zu vollem Mund!
– muss die Altlasten aus dem 2. Weltkrieg verkraften, auch aus früherer Geschichte wurde das nationale Kapital falsch angelegt…
– nagt am «Einkauf» der DDR
– muss zur Kenntnis nehmen, dass die Verschuldung Deutschlands um mindestens EUR 475/»» (pro Sekunde) zunimmt
– muss zusehen, dass sein Land der grösste Nettozahler der EU ist (das ist der Preis, den man für «Grossdeutschland», äh… die EU, bereit ist zu bezahlen)
– stellt fest, dass seit Einführung des Euro keine italienische oder spanische Währung sich dauernd entwertet, dass die Italiener aber nicht disziplinierter sind als früher, ergo die Deutschen die Hauptlast zu tragen haben, weil diese Entwertung der EURO nun auffangen muss….!
– hat Israel im Nacken – die wollen Geld, Geld, Geld…, was diesem offenbar zusteht, aber immer erst erbracht werden muss
– ist mit einem grossen Exodus von Fachkräften konfrontiert
– hat das teuerste Pensionen- und Diätensystem in den Industriestaaten (Beamte zahlen keine Beiträge an die Altersvorsorge, die Arbeiter hingegen, welche Renten beziehen, schon! Warum haben die wohl so einen grossen Beamtenapparat?
– stellt fest, dass, wer Geld hat, dieses im Ausland parkiert (Schweiz, Liechtenstein und… und bald in Singapur…!)– sieht sich damit konfrontiert, dass sich Deutschland in eine «Edel-DDR» entwickelt– passt es wahrscheinlich nicht, dass Joe Ackerman, Vorstand der Deutschen Bank Schweizer ist, der sein Handwerk zu einem guten Teil in der Schweiz gelernt hat..Was Steinbrück von sich gäbe, wäre die Deutsche Bank in der gleichen Situation wie die UBS, kann man nur vermuten…Dass da einer auf die Idee kommt, Sündenböcke zu suchen liegt auf der Hand. Die Schweiz ist ihm seit langem ein Dorn im Auge. Als wühlender Maulwurf kam er bisher nicht an sein Ziel. Deshalb mobilisiert er nun einen Teil der OECD-Finanzer! Aber er handelt mit seinen Kollegen nur dem Schein nach, unter der Fahne der OECD. Gestörte Loyalität gegenüber den anderen Mitgliedern ist das. Kollektive Kraft von Finanzern…? Mehr im Tagi: …Der Schweiz drohen Sanktionen…
Warten wir s› ab! Man kann es ja auf eine Volksabstimmung ankommen lassen!Aber so was kennt Deutschland nicht. Dem Deutschen Volk ist eine Diktatur, verteilt auf mehrere Köpfe lieber…
Das Gesunde am Gift ist eine Frage der Menge! Mit den besten Grüssen nach Teneriffa, odh