Die Schweizerische Volkspartei, SVP, war mit ihrem damaligen Bundesrat Samuel Schmid nie richtig auf Augenhöhe. Da er zu wenig linientreu wirkte, wurde er als halber Bundesrat gehandelt. So könne man doch mit einem demokratisch Gewählten nicht umgehen, wurde etwa moniert.
Nun hat sich «Sämi» selber in eine heikle Position gebracht. Die Medien gehen mit ihm nicht zimperlich um.
«(…) Drei Eigenschaften zeichnen Samuel Schmid aus, seit er in Bern und Umgebung politisiert: ein überstarker Ehrgeiz, eine mittelmässige Begabung und ein schwacher Charakter. Der ungebremste Eifer in eigener Sache hat ihn von Pöstchen zu Pöstchen getrieben bis in den Bundesrat. Seine Durchschnittlichkeit hinderte den Überforderten in all seinen Positionen, je ein Werk von Belang zu vollbringen. Und die menschlichen Defizite führten dazu, dass seine gesamte Karriere ein Kriechgang ist über lange, verschlungene und vor allem schwer einsehbare Hintertreppen. Solche Manöver haben ihn in die Dauerkrise geführt, die derzeit in der Affäre um Armeechef Roland Nef eskaliert. Die gleichen Winkelzüge werden ihn jedoch abermals retten. Mehr in der Weltwoche: …Der Täter ist immer der Blocher…
Falls der Sohn des «Chlapf-Toni» die Lunte noch nicht gerochen hat: es wäre an der Zeit, Flagge zu zeigen, die weisse: «Ich ergebe mich»! Wenn einer korrekt gehandelt hat, braucht er sich nicht wegen Rufmordes zur Wehr zu setzen.
Von einem Armeechsf erwarte ich Vorbildfunktion und zwar nicht nur im «soldatischen Bereich»! Von jemandem, der sich zur Elite zählt erwarte ich die Erfüllung aller Leadershipkriterien.
Mit den berühmten drei K (3-K: Kommandieren – Kontrollieren –Korrigieren) aus alter Führungsschulung kommt man nicht mehr weit . Auch die drei Z reichen nicht (Zeigen, Zusehen, Zusammenscheissen)
Der Armeechef hat den Fliegerchef Walter Knutti ( Blick: …»Ich hoffe, die verseckeln mich nicht»… ) wegen fragwürdigen Personalentscheiden über die Klinge springen lassen. Das Bootsunglück auf der Kander war auslösendes Moment. Offenbar hat «Sämi» dies als richtig empfunden. So wäre es an der Zeit, wenn auch er die weisse Flagge hissen würde. Dies umso mehr, als die Angelegenheit letztlich den Steuerzahler gegen eine halbe Million Franken kosten wird, eine neue Evaluation und Einarbeit, die bestimmt nochmals soviel kosten wird, nicht mitgerechnet!
Offenbar hat sich «Sämi» verkalkuliert! Mehr im Blick: …Bekommt Nef von Schmid 300’000 Franken?…
Das dicke an der Sache kommt erst noch. Die Parteien sind an einer Einer-Vakanz im Bundesrat nicht interessiert!
«(…) Die Genossen (zahme SP) zeigen kein Interesse am vorzeitigen Abgang des Verteidigungsministers.
«Wir fordern nicht seinen Rücktritt», bestätigt Generalsekretär Thomas Christen. Ganz im Gegensatz zur linken Konkurrenz, den Grünen. Sie fordern seit Tagen Schmids Rücktritt.
Alt SP-Präsident Helmut Hubacher erklärt das so: «Schmid steht unter Heimatschutz.» Trete er ab, würde er durch einen rechten SVPler ersetzt, was niemand wolle.
Es gibt noch einen anderen Grund für die SP-Zurückhaltung: SP-Aussenministerin Calmy-Rey ist auf Schmid angewiesen. Denn er steht für Auslandeinsätze der Armee — die zu den zentralen Instrumenten von Calmys «aktiver Neutralitätspolitik» gehören.
Würde ein neuer SVPler das VBS übernehmen, wäre es damit wohl vorbei.
Von Simon Spengler
Wenn es die Politik will, dann kann man tun und lassen was man will – halber Bundesrat hin – fragwürdiger Armeechef mit Charakterdefiziten her! Das ist unser Polittheater! Mediokratie vom Feinsten (Guntern: ...Maskentanz der Mediokratie…)!
«(…) Und doch beherrscht das Mittelmaß Politik, Wirtschaft und Kultur. Hohe Qualität ist die Verneinung des Mittelmaßes, und deshalb wird sie in unserer Gesellschaft entschieden bekämpft. Gottlieb Guntern, Kreativitätsforscher, analysiert die Ursachen und hat für Verursacher wie auch das System der Mittemäßigkeit (lat. Mediokrität) den Begriff Mediokratie geprägt. Seine grundlegende Untersuchung ist gleichzeitig ein engangiertes Plädoyer für umfassendes kreatives Gestalten jenseits der Massenkultur. )»
Falls Herr Nef , auch ohne echte Leadership ( mehr unter Valais excelence: … «Die Sackgasse: Wie alle – immer schneller…» … , bleiben darf, ist er in guter Gesellschaft. Bundesrat Moritz Leuenbergers BAZL – Chef war auch nicht über alle Zweifel erhaben! Blick schrieb: …Bazl-Chef vergriff sich in der Firmenkasse…
Lesenswert:
Bieler Tagblatt: … Seeländer Offiziere kritisieren Armeechef…
SF Tagesschau: …Strafrechtsprofessor kritisiert Schmid…
NZZ: …Beurlaubung Nefs ist juristisch heikel…
Swiss Info: …Reaktionen der Parteien auf Beurlaubung von Armeechef Roland Nef…
Heul… wirklich toll ! Warten wir die Entwicklung ab. Ich würde den «Irrtum» kommentieren, so es einen geben sollte. Es wäre interessant, wenn sich jene äussern würden, die den «Akt» eingeleitet haben. Die werden jedoch anonym bleiben. Es kann gut sein, dass die gleiche Strategie nochmals zum Zug kommt.
Man soll seinen Freunden nie zu sehr vertrauen und es ist besser die Absichten geheim zu halten. Sich wie ein Freund zu verhalten jedoch wie ein Spion zu handeln ist auf dem Weg, seine Feinde vollständig zu vernichten, um in mlitärischem Jargon zu reden, eine wirksame Strategie.
Ach so, auch Sie scheinen genau zu wissen, was da genau geschehen ist im Privatleben von Nef. Nur, woher haben Sie dieses «Wissen»? Ach so, auch aus den Medien – und wie viele, heulen Sie also einfach mit der Meute… Toll.
Grüess ech «tinu»
Ich stimme zu, dass es sich um ein Schmierentheater handeln könnte. Die Angelegenheit ist aber trotzdem höchst bedenklich. Arbeitnehmer, die meist zu den Lasteseln der Nation gehören, bekommen es zur Genüge zu hören, wenn es um Anforderungen, Loyalität, Teamfähigkeit, Kommunikationsverhalten usw. geht, dass sie allenfalls Defizite hätten, die man kaum innert nützlicher Frist ausgleichen könne. Das Resultat: Der blaue Brief.
Ist es vermessen zu verlangen, dass, wer hohe Erwartungen an Untergebene reklamiert, selbst solchen Massstäben genügen muss? Der Massstab muss mit zunehmend höherer Position in der Führungspyramide anspruchsvoller ausgelegt sein. Und wer seinen Soldaten und Offizieren einredet, sie zählten zur «Elite», sollte mindestens seine eigenen sieben Sachen im Griff haben.
Der *Elitäre* (Haltung) sucht Anerkennung (Ziel). Er gibt sich als Experte (Rolle). Er sucht dauernd danach, dass er gefragt wird (Motiv). Konservative Ideologien sind sein Eigen. Wenn sich der Elitäre lediglich auf Grund seines feinen Anzuges und dem «Gemüse» an seinem Hut gross vorkommt, kann er es vergessen. Eine kompetente Fürernatur hat es nicht nötig, sich selber auf die Schulter zu klopfen oder allenfalls zu bemitleiden und er hat es erst recht nicht nötig, andere zu erniedrigen…
odh
Ich weiss nicht so recht, was das Zusammenstückeln von Meidenberichten bringen soll. Das Ganze ist für mich ein klassisches Schmierentheater im Sommerloch. Viel interessanter wäre für mich zu wissen, wer das inszeniert und mit welcher Absicht. Das häppchenweise Verbreiten von «Details», damit das Ganze über Wochen schön am Köcheln gehalten werden kann, muss doch auffallen. Und der grösste Skandal ist der Umstand, dass Polizeiakten den Medien zugespielt wurden – scheint offenbar heute normal zu sein.