«Einkaufen bis zum Umfallen»


Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein – besingt Reinhard Mey seine Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Luftraum – einem Idealzustand. Dieser dauert solange es Treibstoff für Jets und Flugzeuge gibt. Für die Segelflieger, die Hängegleiter und die Gleitschirmflieger kann dieser Zustand wohl länger zu geniessen sein. Sie bringen ihr Fluggerät mit Muskelkraft oder mit einer Elektrowinde in ein Gebiet der Aufwinde – Flug mittels Muskel- und Solarkraft… Wenden wir uns der neuen Lektion von Stephan Martis kleinem Finanzseminar zu:

Weltweit soll der Wohlstand erhöht werden – so will es die UNESCO. Die Frage ist nur, ob uns Wohlstand wirklich glücklicher und reicher macht.

Ein weiterer Beitrag über «Geld und Finanzen – leicht erklärt» – eine Idee von Tari Eledhwen aus Solothurn.

Clive Hamilton weiss, dass wir einiges falsch machen – ich zitiere einige Passagen aus dem Beitrag «Einkaufen bis zum Umfallen» aus dem GDI IMPULS Herbst 2007 – nicht ganz billig, aber den Preis mehr als wert.

– Im Gleichschritt mit der Verschuldung wurde Shopping zur Freizeitbeschäftigung ganzer Nationen.

– Einkaufen bis zum Umfallen.

– Wir sind einem ständigen Druck ausgesetzt, uns zu besseren, schlankeren, reicheren, gebildeteren Personen zu entwickeln.

– Doch ebenso, wie unser Materialismus zunimmt, verarmen unsere persönlichen Beziehungen.

– Aber selbst, wenn sie die angestrebeten finanziellen Ziele erreichen, sind sie keineswegs zufrieden.

Shopping ist Ausdruck von Inhaltsleere – und der Versuch, sie zu bekämpfen.

Wichtiger, als mehr zu haben, ist es, mehr als die anderen zu haben.

Bemerkenswerterweise geben dagegen zwanzig bis dreissig Prozent der Befragten aus den tieferen Einkomensschichten an, dass sie sich tatsächlich alles Nötige leisten könnten.

– Die Bürger der reichen Länder geben mehr Geld für Haustiere als für Entwicklungshilfe aus. (Anm.: haben sie etwas anderes erwartet?)

– Das Konsumverhalten erreicht ungeahnte Stadien der Absurdität, aber die wenigsten von uns wollen das sehen.

– Menschen, die nach äusseren Belohnungen streben, neigen zur Depression.

– … was die Unglücklichen von den Glücklichen unterscheidet, besteht darin, ob sie in ihrem Leben einen Sinn und Zweck sehen.

Und das Fazit:

– Die Ironie darin, dass jene, die sich einem Leben in grösstmöglichem Reichtum verschreiben, höchstwahrscheinlich immer unzufrieden sein werden.

– Alles in allem zeigt sich, dass das Streben nach Geld, Rum und Schönheit zu einer tieferen Lebensqualität führt als jenes nach Beziehungen, Selbstvertrauen und Gemeinschaftswohl.

– Da ab einem bestimmten Punkt mehr Einkommen nicht zu mehr Wohlbefinden führt, lenkt uns die nationale Obsession für Wirtschaftswachstum von jenen Dingen ab, die unser Leben tatsächlich verbessern würden.

– Der Weg zu einem reicheren und erfüllteren Leben besteht darin, sich einer übergeordneten Sache zu widmen.

Anders gesagt. Die Konsumgüterindustrie wird nicht zurück gehen. Oder ironisch gesagt: Es lebe die Wegwerfgesellschaft.

Da verlässt einer die Begrenztheit…

 

«Über den Wolken» (höre: Reinhard Mey, odh)
über den Wolken wird die Freiheit wohl grenzenlos sein … oder sind sie eher der Tipp, der den Genuine Progress Indicator (GPI) sinken lässt oder den Life Satisfaction Index (LSI) nicht steigern kann …
  • Vor zwei Jahren erschienen: Steuern – ein leides Thema, besonders wenn man den Immobiliensektor verfolgt. – steuerlich gesehen gibt es demnächst wieder eine tolle Sparmöglichkeit – fragen sie uns. Ganz legal. Bevor sie anrufen, lesen sie noch einmal den obigen Beitrag.
  • Vor drei Jahren erschienen: Meldung über Meldung aus den USA – (Anm. persönliche Warnung an Sa – nicht lesen

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