Unter solchen Aspekten würde ich mich einem neutralen Vermögensverwalter anvertrauen. Mein «Batzen» ist angelegt. Aber käme ich in die besondere Lage, Stephan Marti hätte mein Vertrauen. Lesen Sie, was er zu sagen hat:
Der zukünftige Kunde III: «Hilfe – ich muss endliche meine Bank wechseln»
Sie müssen nicht die Bank wechseln, sondern ihre Wertschriften durch jemand anderes betreuen lassen – aber das theoretische Restrisiko schauen wir heute auch noch an. Und was man (ich) im Jahre 2007 an Renditen erwirtschaftet hat.Wir können auch nicht hexen, aber dafür langfristig denken und etwas ist in diesem Geschäft unheimlich wichtig:
Wir haben eine eigene Meinung. Keine Manager über uns, die uns vorschreiben, was wir an die Kunden zu verkaufen haben.
Wir haben das gleiche Ziel wie die Kunden. Eine gute Performance, Gewinn machen. Der grösste Teil bleibt beim Kunden einen kleinen Bruchteil wollen wir. Das ist fair und es zahlt sich für beide Parteien aus.
Im 1. Beitrag stand mehr darüber. Einer meiner Kunden hat im 2007 nur 0,88 Prozent zugelegt. Bei einem Beratungsauftrag muss der Kunde einwilligen, Aktien zu verkaufen. Im Sommer hat er gesagt, wir warten bis ich aus meinem längeren Urlaub zurück bin. Die Preise sind um 50 Prozent gesunken und er hatte viele so genannte Blue Chip aus der Schweizer Finanzbranche. Sch … das nervt, nicht weil ich weniger verdiene, aber man hat ja seinen Stolz – und seine Freude, dass man richtig lag.Einer meiner Amerikaner hat 6,66 Prozent zugelegt – viele wären stolz auf dieses Ergebnis. Es gehört effektiv nicht zu meinen besten. Er rechnet aber in USD und da hat er doch schon 10,5 Prozent vorwärts gemacht. Im 2007 hat nicht ganz jeder ein positives Ergebnis erreicht. Sein Handycap das für mich nicht ganz einfach zu handhaben ist, dass er im 2006 den grössten Teil seines Vermögens abzog um eine Investition zu tätigen. Und wenn sie auf langfristige Anlagen aus sind, so haben sie oft danach oder bei Neukunden zwei drei Jahre, die nicht perfekt laufen. Wieso? Ganz einfach, wir kaufen Substanztitel und das dauert eine Zeitlang, bis die andern diese auch entdecken und die Titel zu steigen beginnen. Der Value Investor kann damit leben.
Und ich musste gestern, zu Beginn des Jahres der Ratte, jemandem erklären, wenn jemand in Privat Equity, Venture Capital etc. investiert muss er zwingend mit (einigen) Totalverlusten rechnen – wichtig ist, dass unter dem Strich alles schwarz bleibt. Aber um das zu begreifen, braucht es Bauernschläue oder gutes betriebswirtschaftliches Verständnis. Und besonders Ratten und anderes Ungeziefer wissen immer, was man hätte kaufen müssen – aber leider erst im Nach hinein. Die Performance wird aber im voraus aufgegleist – im Schnitt liegt bei mir die Rendite für 2007 zwischen 17,46 Prozent und 22,69 Prozent.
Das freut mich nicht nur für die Kunden – darauf bin ich stolz. Stockpicking war zumindest 2007 besser als den Strukies und Fondies nach zu hedgen oder zu rennen.
Eine Dame hat gemäss der Bank 50,75 Prozent Rendite erreicht – Durchschnitt von kapitalgewichteter (MWR) und zeitgewichteter (TWR) Methode. Klasse – aber Achtung, hier muss ich von Hand nachrechnen, da ist ein nicht börsenkotiertes Unternehmen an einem grossen Schweizer Unternehmen beteiligt – mehrheitlich versteht sich. Ach manchmal hasse ich die mathematischen Methoden, die bei Ausnahmen immer Probleme und vor allem falsche Resultate ergeben. Der Kunde erhält ein Resultat, das er nachvollziehen kann – manchmal kostet es einige Nerven. Der Sinn dahinter – das gibt eine eigene Story.
Warum fällt jeder gleich in Lethargie, wenn einmal die Börse nach unten saust – das sind Kaufgelegenheiten (aber vielleicht noch mal zwei drei Wochen warten). Ich habe Öko-Aktien gezeichnet – das Produktionsverfahren ist einmalig. Wer einsteigen will, soll sich bei mir melden – solche Investitionen mache ich nur mit Kunden. Aber vielleicht suchen sie ja einen neuen, anders denkenden Vermögensverwalter.
Übrigens, meine eigene Performance lag über dem Schnitt der Kunden – für die sind wir etwas vorsichtiger. Und immer dran denken; nur ganz wenige Börsengeschäfte pro Jahr und nie auf Kredit – legal Steuern sparen ist erlaubt.
Wenn sie selbst oder mit einem Vermögensverwalter zusammenarbeiten, ist die Bank eigentlich nebensächlich – extrem viel wichtiger sind die Menschen, die auf der Bank als Anlaufstelle dienen.
Meine Anlaufstellen auf der Bank, das sind meine Kollegen. Meist nicht von Anfang an, man/frau muss sich herantasten, Eigenheiten herausfinden, Spezialwünsche akzeptieren und erfüllen. Vielleicht darf ich sie demnächst über eine ganz neue Art informieren. Nur so viel:
Retro ist in aller Munde – ich werde sie informieren. Details etc. aber nur mit Kunden und zukünftige, die auch davon profitieren dürfen.
Hoffentlich mache ich jetzt nicht meinen oben erwähnten Kollegen Ärger, denn sie haben eine harte Nuss zu knacken. Und hier noch der letzte Tipp, falls sie wirklich Angst um die Zukunft ihrer Bank haben, oder einfach mal vorsichtig sein wollen. Statt das Geld auf dem Konto oder in ein Festgeld ihrer Bank an zu legen, können sie auch eine fiduziarische Anlage abschliessen. Das Geld erhält ein anderes Institut und ihre Bank kann ganz seelenruhig Konkurs machen, ohne dass sie einen Verlust erleiden. Aber ich denke nicht, dass wir zur Zeit so über Grossbanken denken müssen. Im schlimmsten Fall sind ja immer noch die im Osten bereit, Geld ein zu werfen – verzinst mit 10 Prozent. Und das stört nicht nur einen Biedermann. Das macht manche gute Beziehung kaputt.
Ich arbeite nicht nur mit Grossbanken zusammen. Auch mit anderen. Aber eine (inklusiv angeschlossene Privatbanken) muss ich jetzt dann aufklären, wie das mit der Haltedauer von Aktien in den USA ist. Ähnliche Probleme kenne ich mit meinem früheren Arb… aber das gehört in eine andere Sendung über professionelle Banker und andere.
… Spitzenrenditen nach oben und unten sind meist zu hinterfragen …
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