Gehirnpicker


Die «Gehirnpicker» (oder Antreiber) sagen: «Du sollst nicht!» oder «Du sollst!». Sie sagen immer, was einer tun oder lassen soll! Die «Gehirnpicker» sind die «Seelenparolen» der Moralapostel und das was über Jahre, besonders in der Kindheit eingebläut (eingetrichtert) wurde («Eltern-Ich», Erziehung). Eingeflüstert wie von einem inneren Souffleur oder Pferdeflüsterer. Beachten Sie die Bildergalerie!

Gehirnpicker

Wo bleibt da Raum für freie Entfaltung (freier Wille)? Ich will die Freiheit haben, selber zu entscheiden. Ich will auf mein Wissen, die Erfahrung und das Können vertrauen und daher eigene Aktivitäten entwickeln. Ich will zu dem was ich tue stehen können. Und ich will geben und nehmen, wie es mir gefällt, ich will mich einordnen (aber nicht unterordnen) um innerlich zufrieden zu sein. Ich lehne die Gehirnpicker ab!

Sollte es zutreffen, dass die «freie Entscheidung» längst festgestanden hat, als sie bewusst getroffen wurde (Libet-Experiment), dann allerdings können Gehirnpicker ihr Unwesen doch treiben!?

«…. Von ebenso großer Bedeutung wie die Entdeckung des BP war der Nachweis, dass der Frontalcortex die führende Instanz im Gehirn ist. Der Präfrontalcortex ist das Organ des Willens. Aber der Willenscortex (Präfrontalcortex) macht nicht alles selbst. Er ist vielmehr ein großer Meister im Delegieren von Aufgaben und Funktionen. Einen Supervisor und Jobverteiler könnte man ihn nennen, d.h., „der Wille“, so sagt Kornhuber, „pflegt gewöhnlich einen kooperativen Führungsstil im Reich der Anmutungen, Bedürfnisse, Triebe und Gefühle, und doch sind wichtige Aufgaben des Willens Konzentration auf das Wesentliche.“ (Wille und Gehirn). Kurz gesagt, es ist ein besonnener Wille, der uns führen und leiten sollte.

Ist unser Wille nun frei? Haben wir Willensfreiheit? Ja, ist die Quintessenz der Ausführungen von Kornhuber und Deecke. Aber Freiheit gibt es nur in Graden. Absolute Freiheit gibt es nicht. Genau so wenig sind wir aber an einen absoluten Determinismus gefesselt, wie ihn einige Hirnforscher in letzter Zeit behaupten. …»

Kornhuber wies nach, dass jeder Muskelbewegung im Gehirn ein Aufbau elektrischer Aktivität vorausgeht, ein Bereitschaftspotenzial, welches sich mit einiger List im EEG ( dem Elekktroenzephalogramm, der Hirnstromkurve) aufspüren lässt. Das Bereitschaftspotenziel ist ein objektiver Hinweis darauf, wann genau das Gehirn mit mit der Vorbereitung einer Bewegung beginnt. Libet baute auf der Entdeckung von Kornhuber auf und konnte registrieren, wann das Gehirn der Versuchspersonen mit den Vorbereitung der Bewegung begann und wann sich die Versuchspersonen sich bewusst zu der Bewegung entschlossen. Das Bereitschaftspotenzial begann etwa 550 Milisekunden (ms) vor der Willkürbewegung, aber erst etwa 200 ms vor ihr wurde dem Probanden bewusst, dass er sie nun gleich machen werde. Die «freie Entscheidung» muss also längst festgestanden haben, als sie bewusst getroffen wurde. Allerdings, die bewusste Entscheidung fiel immer etwa 150 bis 200 ms vor der Muskelaktiverung, also vor der Bewegung selbst – das Bewusstsein hätte also noch ein Veto gegen sie einlegen können, und manchmal tat sie es auch und stoppte die Bewegung. Trotzdem spielte es einen Entscheidungsprozess nach, der unbewusst bereits gelaufen war. (Quelle: Dieter Zimmer, Tiefenschwindel)

Ist das eine Perspektive! Wir bilden uns ein, wir träfen bewusste Entscheidungen. Doch unser Bewusstsein hinkt diesen nur hinterher und es führt uns Sachen vor, die bereits beschlossen sind, als ob es noch etwas zu entscheiden gäbe!

Die Frage nach dem Bewusstsein wirft das uralte Leib-Seele-Problem auf. Der Mensch ist in der Lage, ein Marsmobil sehr genau abzusetzen, Experimente auszuführen und die Daten zur Erde zu übermitteln. Auch hat er heute sehr genaue Vorstellungen über das Universum. Aber was in seinem Kopf abläuft, ist ist noch weitgehend Geheimnis…

Spielen also die Gehirnpicker (Antreiber) doch eine Rolle?

  • «Mach ja keine Fehler» ( Perfektionismus? Vollkommenheit?)
  • «sei wie ein Indianer» (stark, zäh, afektlos, emotionslos, nach aussen afektlos)
  • «strenge dich an, tue immer etwas mehr als andere»
  • » wenn du gross bist, musst du arbeiten» (Sind gewisse Südländer deswegen kleiner als die Nordländer?)
  • «du musst dich anpassen und nicht auffallen; anständig sein» (es allen recht machen? zu allem ja sagen? sich anpassen?)
  • Du darfst nicht ehebrechen ( Lust töten?)

Die Gehirnpicker können mit so genannten «Erlaubern» in Schach gehalten werden.

  • Beispiel:
    • » Sei perfekt».
    • Emotion: Ich bin nicht liebenswürdig genug, deshalb soll ich durch perfekte Leistung Wertschätzung verdienen.
    • Gegenmassnahme: Ich tue es so gut als nötig, das genügt. Oder man soll mich nehmen wie ich bin.

Wie auch immer: Ob Gehirnpicker oder Erlauber: Ich rede mir etwas ein oder es wurde mir etwas eingeredet. Wenn dem so ist, dann kann ich mein «Inneres» durch Selbstsuggestion bzw. Autosuggestion so programmieren, dass mein Unterbewusstsein für mich arbeitet! Motto:

Wünsche erfüllen sich,
Hoffnungen werden Wirklichkeit,
Ziele werden erreicht.

Autosuggestion als Sellbsthilfe kann also durchaus Ungeahntes erreichen lassen. Allerdings ist es gut, den Boden der Realität nicht zu verlassen!


Schreiben Sie einen Kommentar