Zu wenig oder falsch Ausgebildeter Nachwuchs?


Wo ein Wille ist, findet sich ein Weg! – Es fragt sich: Wessen Wille?

«Die klassische KV-Lehre garantiert heute keine Stelle mehr» – oder: «Wer einen Esel an die Universtät Mozarteum nach Salzburg schickt, kann nicht erwarten, dass daraus ein Mozart wird!» Klare Worte, die u.a.  auch im Gesundheitswesen beachtet werden sollten!

«(…) Angebot und Nachfrage passen da nicht mehr zusammen. Man bildet Leute in Berufen aus, die im Markt deutlich weniger gefragt sind als früher. Das schafft Arbeitslosigkeit, weil es zu viele qualifizierte Lehrabgänger gibt. Die klassische KV-Lehre etwa garantiert heute keine Stelle mehr – trotzdem werden Lehrlinge en masse ausgebildet. Ganz anders in der Pflege: Heute fehlen 20 000 Pfleger und Pflegerinnen, und bis 2030 gehen 250 000 (od: ?) in Pension. Und im Rest Europas sieht es nicht besser aus. Da müssen Leute ausgebildet werden, und dazu muss die Ausbildung reformiert werden.

Das ist doch passiert: Heute ist die Ausbildung akademischer. Stimmt, aber genau da liegt das Problem. Es kann doch nicht sein, dass man für pflegerische Aufgaben einen akademischen Abschluss braucht. Die Pflege ist wichtig, und es braucht qualifizierte Leute. Aber Akademiker? Entschieden haben das Leute, welche die Betroffenen, also die Pflegenden, nicht gefragt haben. In diesem Beruf braucht es Praktiker und nicht Theoretiker. Aber die Theorie steht in der Ausbildung im Vordergrund. Da müssen Sie sich nicht wundern, wenn niemand mehr pflegen will.

Das Image ist ein entscheidender Faktor, aber mit einer Akademisierung der Ausbildung ändern Sie noch kein Image (Anm. odh: Es kommt darauf an, was den Leuten über Jahre hinweg ab dem ersten Tag der Ausbildung erzählt. wird..!). Das Gesundheitswesen hat es verpasst, Schüler, Eltern und Lehrkräfte über Berufsbilder zu informieren.

Das Lohnniveau an sich ist in der Pflege nicht tief. Es ist tief, wenn man die Intensität der Arbeit und die unregelmässigen Arbeitszeiten beispielsweise mit denjenigen einer KV-Stelle vergleicht.

Aber worum geht es denn im Beruf ? Um Berufung, nicht um Lohn. Wenn man Jugendlichen rechtzeitig aufzeigt, worum es beim Pflegeberuf geht, bin ich überzeugt, dass der Spassfaktor, in diesem Beruf arbeiten zu können, wichtiger ist als der Lohn.

Das Dilemma in den Pflegeberufen hat auch mit wenig attraktiven Arbeitsbedingungen zu tun. Die geteilten Dienste lassen die Arbeitstage sehr lange werden! Warum wird daran festgehalten? Ein Pflegedienstleiter mit Durchblick erklörte dazu: «Es ist die kostengünstigste Variante aus betrieblicher Sicht!»

Ein anderer Pflegedienstleiter, an dessen Durchblick gezweifelt werden darf erklärte, auf Überbelastung wegen Personalmangel angesprochen: «Ich bin nicht fürs Personal da, sondern für das Wohl der Bewohnenden!» Schönes Wohl, wenn er jenen, die direkt am Wohl beteiligt sein sollten, den nötigen Support vorenthält und für die erforderlichen Randbedingungen nicht sorgt. Als Kompensation macht er sich mit «scheinwissenschaftlichen» Experimenten wichtig… Derweil es die Spatzen von den Dächern pfeifen: Grosse Fluktuation, vergleichbar tiefere Löhne, Unzufriedenheit bei den Mitarbeitenden, selbst Vorgesetzte geben den neuen schon fast täglich die Klinke in die Hand…!

Davon hat er wohl noch nicht gehört (die weibliche Form gilt auch für das andere Geschlecht!):

 

Aus: «Krankenpflege» 7/2010

Hier wurde noch nicht entdeckt, wie die Uhr tickt.  Man kann es sich (noch) leisten! Wer mit solchem Ungemach konfrontiert ist und lediglich auf die gute Bilanz hinweist, hat nichts verstanden und am falschen Ort gespart. Wenn wir schon Europameister bezüglich Wochenarbeitszeiten und bescheidener Ferien sind, haben die «Lastesel» der Nation und vor allem jene der Unternehmungen  etwas besseres als «Pferdeschinder» verdient! Die Ursachen haben oft nachhaltige Wirkungen: Erhöhtes Krebs-Risiko bei Pflegepersonal in Schichtarbeit  Ärzte Zeitung online, 03.12.2008

Möglich ist, dass er doch einen besseren Durchblick als angenommen hat. Dann nämlich, wenn es ihm um den Gewinn geht.

«(…) Man muss einfach verstehen, wenn man mit dem obersten Managern und Chefs der ganzen Firmen zu tun hat, die im Gesundheitswesen tätig sind, reden sie nicht darüber was am besten für die Patienten ist, sie reden auch nicht darüber wie man die Patienten heilt, sie sprechen auch nicht wie man Krankheiten verhindert, das ist in ihren Augen völlig irrelevant, sie reden nur darüber wie man den Gewinn erhöhen, die Kosten reduzieren und die Rentabilität verbessern kann. Das Ziel ist, immer mehr Menschen als Patienten ins System zu bringen, mit mehr Bettenbelegung, mehr Labortests und Untersuchungen, mehr Medikamentenabgabe, mehr teure Behandlungen und mehr Operationen.

Es geht nur darum, wie kann man pro Patient am meisten Geld rausholen. Es geht nie darum, was ist das Beste für die Patienten, sondern nur was ist am besten für die Konzerne und deren Aktionäre.

Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Das Gesundheitssystem das keines isthttp://alles-schallundrauch.blogspot.com/2009/05/das-gesundheitssystem-das-keines-ist.html#ixzz0uaZDOv15

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es Arbeitbeber gibt, die die Feiertage bezahlen. Besonders wer im Monatslohn ist, profitiert meist davon.

Dem «der arbeitsmarkt » entnommen:

Der Arbeitsmarkt spricht eine klare Sprache. Es wird zunehmend knapper! Wer sich dauernd selber das Bein stellt, braucht später nicht zu klagen!

«(…) Die Anzeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung mehren sich: Die Unternehmen in der Schweiz haben im ersten Quartal 2010 deutlich mehr Stellen angeboten als im letzten Quartal 2009. Dies zeigen die aktuellen Quartalswerte des Adecco Swiss Job Market Index (ASJMI)  => Grafik: Gesamtindex und Teilindices

Die Jobportale konnten ein Plus von 20% verzeichnen, während die Stellenausschreibungen auf den Unternehmenswebseiten lediglich um 8% zulegten. Eine besonders starke Zunahme findet sich somit bei den kostenpflichtigen Ausschreibungen über Presse und Jobportale, was auf eine teils wieder schwieriger werdende Personalsuche hinweist. Regional ist die Genferseeregion stärker betroffen, als die Zentralschweiz, wo sich die Schwankungen auf tiefem Niveau zeigen. => Grafik: Grossregionale Indices

Aus tagesanzeiger: «Die klassische KV-Lehre garantiert heute keine Stelle mehr»… 

Erschwerend kommt dazu, dass sich viele Entscheidungsträger selbst im Weg stehen, wenn es darum geht, ausländisches Personal anzustellen. Man versteckt sich hinter dem selbst entwickelten Formalismus. Beispiele gefälligst?

  • Um in einem Alters- und Pflegeheim die Tagesverantwortung übernehmen zu können, braucht es in den meisten Fällen eine schweizerische Berufsanerkennung. Jahrelange Berufs- Lebens- und Führungserfahrung werden ebenso wenig beachtet, wie die Tatsache, dass jemand weitere Auslanderfahrung und auch welche in der Schweiz nachweisen kann.
  • Bringt jemand langjährige Erfahrung in den Disziplinen Anästhesie, Op, Intensiv- und Notfallpflege mit, gibt es kaum eine Möglichkeit, in diesen Bereichen eien Aufgabe übernehmen zu können. Ohne schweizerische Anerkennung und ohne zusätzliche 2-jährige Ausbildung und ohne einjährige Erfahrung in einem Akutspital geht gar nichts!

Was machen wohl diese Entscheidungsträger, wenn sie während den Ferien im Ausland erkranken oder verunfallen? Konsequent müssten sie sofort mit der Rega in die Schweiz zurück, wo sie die Fachkräfte finen, die über jene Kenntnisse verfügen, die sie selber suchen! Noch konsequenter: Sie dürften sich gar nicht erst ins Ausland begeben!

Aus Distanz betrachtet, ist ein Dispositiv administarativer Barrikaden errichtet worden! Dies kann auch daran gesehen werden, dass das erforderliche Sprachniveau für eine Berufsanerkennung als Pflegefachperson von B1 auf B2 des europäischen Sprachenportfolios angehoben wurde. Das ist happig! Es passt überhaupt nicht in die Landshaft der Integrationsbemühungen, wo man über 1000 Worte an Sprachkenntnissen diskutiert…! Dass an Pflegefachpersonen relativ hohe Anforderungen an die Sprache gestellt werden ist an sich nicht schlecht. Dass man aber selbst für Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen B2 verlangt, ist fragwürdig! Wer ein gutes B1 vorlegt, hat gute Grundlagen. Und mit der Übung kommt das Sprachverständnis!

Vermessen ist die Forderung, dass für Ausländer das Schweizerdeutsch Voraussetzung sein soll.

Vermessen ist, dass in Inseraten Ausländer für eine Bewerbung ausgeschlossen sind. Das ist Diskriminierung und wider das Gesetz und wider die Personenfreizügigkeit! Selbst Leute aus Drittstaaten müssten berücksichtigtwerden, wenn die Bedingen dafür erfüllt sind! Fehlende Kontrolle? Das Bundesamt für Migration könnte doch reagieren! Und es stellt sich die Frage, ob jemand (Curaviva), der eine Inserate-Plattform zur Verfügung stellt, nicht dafür verantwortlich ist, dass der gesetzliche Rahmen eingehalten wird?!

Beispiel gefälligst? Im Stellenanzeiger vvon Curaviva findet sich folgende Meldung sehr oft: Bewerbungen Ausland, Nein . Hier sei Inserat-Nr. J012709, Anbieter planova human capital ag, oder Inserat-Nr. J012472 des Ostschweizer Kinderspital, oder Inserat-Nr. J012679 von WIA Wohnen im Alter AG in Thun stellvertretend für viele andere erwähnt

Den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen und das Raster zur Selbstbeurteilung können sie hier herunterladen 

Wir kennen doch die Pappenheimer, die nach 20 Jahren Schweiz noch nicht über das «Primitivsprachverständnis» hinausgekommen sind! «He, Muratori, Flaster amagge prego!»

Dass von erfahrenen Berufsleute eine Zusatzausbildung verlangt wird, hat unter anderem auch protektionistischen Hintergrund! Macht man macht sich rar, um Forderungen stellen zu können? Stehen dahinter  Interessen der Berufsverbände bzw. -vereinigungen? Läuft es ähnlich wie bei bei den Lehrern? Zuerst wird die Entwicklung verschlafen, dann versucht man es erst einmal mit Lohnforderungen! Schliesslich muss man im Schnellverfahren Quereinsteiger «schnellbleichen», um dem Personalnotstand gerecht zu werden. Mit Weitsicht und mit Übersicht oder gar mit strategischen Überlegungen, wie es in Stellenausschreibungen nachgelesen werden kann, hat dies wenig zu tun. Es ist ja auch nicht einfach, wenn die Ziele nicht bekannt sind!

Je weniger die Ziele bekannt ind, desto grösser die Anstrengungen!

Dass Differenzbereinigungen nötig sind, wird nicht bestritten. Diese könnten aber in abgekürzten Verfahren bestritten werden. Reduntantes muss nicht wiedergekäut werden!  Ausserdem schont man wertvolle Ressourcen!Langsam sollte es sich herumgesprochen haben, dass Fachkräfte aus dem Ausland nicht erst gestern von den Bäumen gefallen sind.

Für die Berufsanerkennung ist das SRK zuständig. Ein Anpassungslehrgang, der auf ein Jahr verteilt wird, beläuft sich ohne Lohn auf etwa Fr. 7000.–. Für eine 2 – jährige Zusatzausbildung, die berufsbegleitend vor sich geht, reichen Fr. 25’000.- kaum! Immer dann, wenn eine Rückzahlungsverpflichtung geschrieben wird, kommen die Kosten zunTage!

Das SRK hätte es aufgrund breit abgestützter internationaler Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten in der Hand, mehr zugunsten der Bedürfnisse der Arbeitgeber und des Arbeitsmarktes zu tun. Dass es möglich wäre, hat das SRK schon selber bewiesen:

Für eine Pflegefachfrau aus Rumänien, welche in Schweden ein Sprachstudium absolvierte, ging es darum, dass sie das Studium durch Arbeit in ihrem Grundberuf mitfinanzieren konnte. Wegen der ausländischen Ausbildung bekam sie keine Bewilligung als Pflegefachfrau tätig zu werden. Das SRK hat danach auf unser Ersuchen hin, dem schwedischen Roten Kreuz bestätigt, dass die Ausbildung in RO aufgrund breit abgetsützter Erfahrung und aufgrund internationaler Vergleiche jenen in Schweden voll entspreche. Grundlagen unsererseits:

  • Vormeinung des SRK(nicht Anerkennung), dass die Ausbildung dem Berufsbild der Schweizer Ausbildung entspricht. 
  • Ausbildungsnachweis
  • Tätigkeitsnachweis
  • Alles in die schwedische Sprache übersetzt und notariell beglaubigt.
Resultat: Die betroffene Person bekam darauf hin die Erlaubnis, als Pflegefachfrau  ohne Einschränkung tätig zu werden, was sie mit Erfolg bis zum heutigen Tag tut!
 
Übertriebener «Heimatschutz», administrative Barrikaden, Formalismus und Protektion waren noch nie nachhaltige Ratgeber, beim Lösen anstehender Probeleme.
Die Ausnahme bestätigt die Regel, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt und dass deshalb Regeln immer falsch sind (gelegentlich gilt: «An die Regel galubt noch, wer sie hat»)

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 © CHO Consulting Herbert Odermatt, Flüelistrasse 25, CH 6072 Sachseln 

Tel: +41 41 660 39 79, FAX :+41 41 661 17 00

Mail: cho-consulting(at)bluewin.ch

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Cash Guru:

Guru,  Alfred Herbert

21.07.2010 Roche ernüchternd wie erwartet! -/- Roche – FDA-Ausschuss mit Vorbehalten wegen Avastin, wird Zulassung sistiert? Definitiver Entscheid am 17. September. Aber FDA folgt praktisch immer den Anträgen des Ausschusses. Morgen Roche-Zahlen mit ausführlichen Kommentaren – UBS bleibt in einer ersten Analyse für kaufen, reduziert Kursziel leicht auf 186 (190), Credit Suisse geht massiv auf 160 (200) zurück. -/- Baer – 1.Hj Neugeldzufluss plus 3,3 Milliarden Franken (4,3). Konzerngewinn plus 7,9pc. Aussichten gut: «alles in der erwarteten Bandbreite.» Analysten positiv. -/- Meyer Burger – holt interessanten 60-Millionen-Auftrag aus Korea.

Nationalbank – die Schweizerische Nationalbank hat im ersten Jahr für satte 14 Milliarden Franken Wechselkursverluste eingehandelt. Goldpreisanstieg und Frankenpositionserträge machen das Ganze etwas erträglicher!

22. 07. 2010 Keine spektakulären Gewinnausweise – Roche – Gewinn plus 9pc (elf Prozent in Lokalwährungen). Entspricht CHF 6.91 pro Aktie!  Fürs ganze 2010 sieht Roche eine zweistellige Gewinnsteigerung. -/- Credit Suisse – 2.Q. Gewinn 1,59 Milliarden Franken (2,06). Im Investmentbanking haben sich die Gewinne halbiert, im Private Banking minus 7pc.  «das Geschäft bleibt anspruchsvoll.» -/-  ABB – 2.Q. Umsatz minus 4pc, aber Auftragsbestand jetzt plus 5pc. Reingewinn minus 8pc auf 623 Millionen Franken. Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. -/- Sulzer – 1.Hj Reingewinn minus 28,2pc. Sulzer 2.Hj: «klare Zeichen einer fundamentalen Erholung».

(odh: Wenn es bei Sulzer aufwärts geht – warum sollen die wertvollen Immobilien ver- scherbelt werden?)p

23. 07. 2010: Stress bis der Stresstest kommt! -/- Stress Tests – heute sollen die Resultate der Stresstests (nach europäischem Börsenschluss) von 91 europäischen Banken veröffentlicht werden. Wird der Berg eine Maus gebären? -/- Bellevue Group – Gewinn 1.Hj mit 1,61 Millionen Franken (1,58) praktisch unverändert. «Das erste halbe Jahr hat unsere Erwartungen nicht erfüllt.» -/- UBS – schlägt Joseph Yam als VR vor. Geschickter Move, den Gründer und früheren CEO der (de-facto) Zentralbank  der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong in den VR vorzuschlagen. Wird dem Vermögensverwaltungsgeschäft in Asien sehr helfen!

Mehr unter: cash Guru »

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Infos: Telefon 0036 2270 4585

 

 

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