Virtuelle Welt


Gesehen in: «Die neuen Herrscher der Welt» von Jean Ziegler

«(…) Wir wohnen also der Konstituierung einer virtuellen Welt bei, die an die herkömmliche geografisch-historische Welt nicht assimilierbar ist. Das zirkulierende Kapital selbst ist virtuell;  derzeit übertrifft es um das Achtzehnfache den Wert sämtlicher Güter und Dienstleistungen, die während eines Jahres auf dem Planeten produziert werden und verfügbar sind. Die so entstehende Dynamik zeugt von einer ungeheuren Vitalität, verstärkt aber auch nachdrücklich die Ungleichheiten: Die Reichen werden im Nu immer reicher, die Armen sehr viel ärmer. In den USA ist das Vermögen von Bill Gates genau so gross wie das der 106 Millionen ärmesten Amerikaner zusammen. Es gibt inzwischen Einzelpersonen, die reicher sind als ganze Staaten: Der Besitz der fünfzehn vermögendsten Menschen der Welt übertrifft das Bruttoinlandsprodukt aller Länder des subsaharischen Afrika ausser Südafrika.*

*Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), Human Development Report 2000, New York 2001

Inzwischen haben sich die Verhältnisse vermutlich noch mehr zu Ungunsten der Armen entwickelt..

(…) Sie haben einen neuen Bestseller, «Der Hass auf den Westen«, geschrieben, hasten auf Lesereise von Ort zu Ort, sind im Ausschuss des Menschenrechtsrats der Uno. Das alles mit 75 Jahren. Herr Ziegler, was treibt Sie an?

Jean Ziegler: Mein Buch entstand aus meiner Tätigkeit als Uno-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung. Das war eine total faszinierende und auch frustrierende Arbeit. Der Hunger nimmt weiter zu auf der Welt. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter 10 Jahren. Auf einem Planeten, der vor Reichtum überquillt. Hunger ist also nichts Zwangsläufiges. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.

«Ich kann den Armen zwar nicht helfen, aber ich kann erzählen, was ihnen zustösst und was ihnen helfen würde»: Jean Ziegler, Fürsprecher der Benachteiligten.
«Ich kann den Armen zwar nicht helfen, aber ich kann erzählen, was ihnen zustösst und was ihnen helfen würde»: Jean Ziegler, Fürsprecher der Benachteiligten. Bild: Susanne Keller

Wer verantwortet den Mord?
Die tyrannischen Machtstrukturen der westlichen Staaten und der Grosskonzerne.

Jean Ziegler tritt gegen sie an?

Ich versuche es. Wenn ich in Guatemala mit einem Konvoi von Uno-Fahrzeugen zu den Mayas gekommen bin, dann dachten sie, dass sich nun endlich jemand um sie kümmere. Aber ich wusste, dass ich sie in dem Moment, in dem sie mir vom Hungertod ihres Kindes erzählten, anlüge. Mehr=> in der BAZ: …«Ich kann nicht einfach sagen: ‹Brother Muammar, let’s talk!›»…

Alt oder jung, das spielt keine Rolle. Viel wichtiger ist, ob man Privilegien hat oder nicht. Wäre ich Bauarbeiter, wäre ich jetzt vollständig erschöpft. Aber Intellektuelle leisten keine ermüdende körperliche Arbeit. Sie sind bezahlt, um zu denken. Bei einem Intellektuellen würde Ruhestand bedeuten, dass er aufhört zu denken. Das Denken geht nicht in Pension.

Man muss ja nicht mit jedem einen Kuhhandel abschliessen! Bild: Lars Nay; aus 20 Minuten

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Cash Guru:

26. 10. 09: Der Markt verliert an Kraft!

Petroplus – verkauft ihre Antwerpen Operationen für 25 Millionen Dollar. Anlage steht noch mit 40 Millionen in den Büchern, bedingt also einen Abschreiber von 15 Millionen Dollar. Transaktion soll noch in diesem Jahr durchgezogen werden. Martin Ebner soll sich bei Petroplus einnisten!

Orascom übernimmt in Montenegro 90pc der Lustica Development Corp., 10pc bleiben bei der Regierung. Ein Projekt «à la Andermatt» soll auf 6,8 Millionen Quadratmetern in den kommenden fünf Jahren  durchgezogen werden, u.a. mit 2350 Wohneinheiten.

27.10. 09: Markt klar angeknackst – Verunsicherung der Anleger

CH-Konsum – UBS Konsumindikator stabilisiert auf tiefem Niveau: September 0.63 nach 0.62 im August.

Austriamicrosystems – gute 3.Q-Zahlen, aber Auftragseingang nicht spürbar verbessert. Resultat dank Sparmassnahmen. Absatz scheint sich aber etwas zu beleben. UBS belässt auf neutral mit unverändertem Kursziel 24.

 

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