Kategorie-Archiv: 21 Rumänien

Rumänien, Migration, neue Abläufe


Die Papiere sind ab jetzt der zuständigen «Kreis-Agentur für Arbeitswanderung» einzureichen.
Für Hermannstadt lautet die Adresse:
KREIS AGENTUR FUR ARBEITSWANDERUNG SIBIU, Str. Morilor Nr. 51A
Tel.: 0040. 269. 210 882; Fax: 0040. 269. 230 089, zuständig war FRAU LUCIA BABA neu, siehe unten Telefon!
E-mail: informatica@ajofmsibiu.ro, www.ajofmsibiu.ro
 
Kleines Detail: Die alten Abläufe hat man in Bukarest ausser Kraft gesetzt, bevor die neue Ordnung bekannt gemacht wurde. Dazwischen gab es einen «luftleeren Raum»…., respektive einen «organisatorischen Engpass»! Die Kommunikation nach aussen ist inexistent! Dass es bei solch unprofessioneller bzw. ineffizienter Verwaltung dazu kommt, dass deutsche Politiker fordern, die Zahlungen an RO und BG vorerst zu sperren, ist nicht unbegründet.

Aktualisiert: 03. 09. 2014

Neu:

Contact:

Adresa E-mail:      ajofm @sb.anofm.ro

Adresa Web:        www.sibiu.anofm.ro

Telefoane:  0269-210882 ; 0269-230089

Conducere  

*  Director Executiv                                             CREŢU Mircea Dorin

*  Director Executiv adjunct                                  HURDU Dan

 

 

 


Rechtsstaat in Gefahr


Die EU-Gelder fliessen jetzt und nun kann man zur Tagesordnung übergehen.

Die EU-Kommission kritisiert die Zustände in den EU-Staaten Bulgarien und Rumänien. Sanktionen will Justizkommissar Frattini aber erst verhängen, wenn bis 2008 keine Besserung eintritt.

Die Korruption in Rumänien floriert wie eh und je. Es existiert gar eine Schmiergeldfibel! => Manual de Spaga. Man müsse helfen und mahnen! Vermutlich müsste man knallhart fordern und bei Nichterfüllung Leistungen aussetzen. Diese Sprache würde vermutlich am besten verstanden. Die EU-Subventionen für 2007 bis 2009 betragen nämlich für Rumänien 11,7 Milliarden Euro. Das haben die Bürger der übrigen EU-Länder aufzubringen! Ein grosser Betrag, den man der Korruptionsspekulation entgegen wirft! Und von der Schweiz wird erwartet, dass diese Entwicklung auch noch finanziell unterstützt wird. Sie müsse zahlen, schon wegen des Marktzuganges zu RO und BG. Aber man wird höchstens den Teufelskreis der Korruption unterstützen. Über die Wirkung des Herausputzens ist man sich in Rumänien wohl bewusst. Mehr Schein, als sein! Auf gleiche Weise wurde Sibiu (Hermannstadt) hergerichtet, als die EU-Vertreter auf Besuch waren, um die EU-Tauglichkeit von RO zu überprüfen. Die Stadt wurde fein säuberlich hergerichtet. Die Strassenkinder wurden eingesammelt und eingesperrt. Das gleiche gaschah mit den Bettlern. Polizisten aus dem ganzen Bezirk wurden zusammen gezogen, um die Stadt vor unerwünschten Eindringlingen abzuschirmen.

Die Wirkung ist die gleiche, wie wenn den Soldaten vor dem Defilee noch rasch die Schuhe schwarz eingeschmiert werden um Einheitlichkeit zu markieren. Dass die Messingstiften durch die ausgelaufenen und durchgeschwitzten Brandsohlen direkt auf die Haut drücken, sieht der General schliesslich nicht. Aber, wenn zwei vergleichbare Systeme zueinander finden, herrschen gleiche Spielregeln. Ist die EU auch ein potemkinsches Dorf?


Personenfreizügigkeit mit Rumänien und Bulgarien


Es geht darum, angemessene Übergangsfristen für Beschränkungen wie Inländervorrang, vorgängige Lohnkontrollen und Kontingente sowie um die Höhe der Kontingente festzlulegen.

Die Zulassung rumänischer und bulgarischer Staatsbürger in der Schweiz richtet sich nach nach dem Ausländergesetz

Die Migrationspolitik ist gefordert.

Siehe auch: EU-Erweiterung Chronik 

 


 


Korruption in Rumänien


 

Die Löhne im Gesundheitswesen und im Bereich der Bildung sind kaum existenzsichernd. Vor noch nicht langer Zeit haben die Lehrpersonen deswegen gestreikt. Immerhin ist man ihnen finanziell entgegen gekommen. Auch sonst sind die Löhne tief. Dagegen sind die Lebenskosten verhältnismässig hoch. Das Benzin kostet etwa einen Euro pro Liter und Kleider aus China sind etwa gleich teuer wie in der Schweiz, vielleicht reduziert um die Differenz einer einer kleineren Marge! Junge Familien sind auf zwei Verdienste angewiesen und auch auf die Eltern oder Grosseltern, welche die Kinder betreuen müssen. Viele Familien in den Dörfern und auf dem Land sind noch Selbstversorger. Es muss hart gearbeitet werden, bis man sich ein wenig Luxus leisten kann. Viele Leute gehen zwei Beschäftigungen nach. Das ist teilweise auch Grund dafür, warum überdurchschnittlich viele junge Männer als Patienten in der Kardiologie eingeschrieben sind!

Die kleineren Übel:
  • Wer einen Job will, bekommt diesen nicht nach seiner Qualifikation, sondern nach dem Inhalt der Plastiktasche. Eine Krankenschwester bezahlt mindestens etwa 1000 Euro, damit sie an einem Universitätsspital in der Hauptstadt arbeiten darf. Dabei hat sie noch eine Probezeit von einigen Monaten, unbezahlt nota bene! Bei einem Monatsgehalt von etwa 280 Euro ist das nicht unbedeutend. Wer würde bei uns ein halbes Jahr oder auch mehr gratis arbeiten nur, damit es dem Chef besser geht? Diese Leistung muss jemand auch dann erbringen, wenn der Arbeitgeber Leute sucht! Das Geld wirtschaften sich die Pflegedirektorin und der zuständige Chef in die eigene Tasche! Das Gesetz von Angebot und Nachfrage ist ausser Kraft!
  • Es gibt Leute, die schaffen es, offiziell eine Aufnahmeprüfung für einen Job an einem Spital zu bestehen. «Selektioniert» wird aber jene Person, welche zwar die Prüfung auch bestanden hat, aber die besseren Beziehungen (Plastiktasche) hat.
  • Interne Fortbildung, die eindeutig im Interesse des Arbeitgebers liegt, wird so verstanden, dass Ärzte verschiedene Themen behandeln, dafür aber persönlich kassieren. Und die Mitarbeitenden müssen sich dem stellen, denn sie müssen Fortbildung nachweisen.
  • Wenn eine Krankenschwester, die in der Schweiz oder in Deutschland einen Job für 18 Monate bekommen hat und darauf einer Kollegin ihre Nachfolge ermöglicht, indem sie dem Heimleiter die Adresse gibt (ohne weitere Dienstleistung), verlangt sie von ihrer Kollegin entweder einen Monatslohn, oder monatlich einen bestimmten Betrag von um die 200 -300 Euro! Heimleiter, die darauf hereinfallen, wissen gar nicht, was sie damit anrichten! Etwas mehr Fingerspitzengefühl Richtung ethischem Verhalten in der Personalbeschaffung wäre wohl angebracht.
  • Wenn eine Person einer anderen einen «schwarzen» Job in Deutschland „vermittelt“ (Weitergabe der Adresse, ohne jegliche Dienstleistung!), dann nimmt diese pro Monat 150 Euro von einem Lohn, der etwa 700 Euro beträgt!
  • Wenn ein Kleinunternehmer vom Staat Besuch bekommt (Arbeitssicherheit, Hygienevorschriften, Buchführung, raucherfreie Räume), dann hat er dafür eine Gebühr zu entrichten. Dagegen wäre nichts einzuwenden. Der Beamte nimmt aber mindestens den gleichen Betrag in seine Tasche. Ohne diesen Obulus zu entrichten fiele es den Beamten nicht schwer, Unregelmässigkeiten festzustellen und Bussen zu erwirken, die eine Weiterführung des Geschäftes ernsthaft gefährden würden. Ein Kleinunternehmer meinte, dass man mit 100 %-iger Korrektheit (nach CH-Massstab) keine Überlebenschance hätte.
  • Wer einen Arzt braucht, wer zum Zahnarzt gehen muss, wer irgend eine Leistung braucht, kommt ohne „Schmiermittel“ kaum weiter. Selbst das Auto wird nur dann zuverlässig gewartet, wenn die Plastiktasche die richtige Dimension hat. Wer lebensbedrohend erkrankt ist und sich deshalb einer Operation unterziehen muss, kann davon ausgehen, dass die medizinischen Leistungen und die „Hotellerie“ durch die Krankenkasse bezahlt wird. Aber: Es läuft damit noch gar nichts. Damit der Chirurg bereit ist, die grünen Kleider anzuziehen, den Lederriemen zum Abziehen der Skalpelle in die Hand zu nehmen und die Pflegedirektorin ihr Team zur Verfügung stellt, muss jemand tief in die Tasche greifen. Wird eine Neurochirurgie benötigt, sind umgerechnet 2000 Euro etwa das mindeste, was zu leisten ist. In Relation zu einem Lohn einer erfahrenen Krankenschwester wären das etwa 6 bis 7 Monatslöhne, die unter dem Tisch die Hand wechseln. Und – damit man sicher ist, dass der Patient anständig betreut ist, bleibt jemand bei ihm, bis er entlassen wird, Tag und Nacht! Der Staat wird damit beschissen und die Familie, die hart für dieses Geld gearbeitet hat. Und Nutzniesser dieses Deals gegen den Staat sind u.a. ausgerechnet jene, denen dieser Staat die Ausbildung bezahlt hat….! Das ist schon eher eine gravierende Angelegenheit.
  • Und jenes Hilfswerk, das schon für aber Millionen von Euros lebensnotwendige Ware ins Land gebracht hat, ehrenamtlich arbeitet, Angestellte im Land durch Spenden finanziert und sie offiziell mit Arbeitsbuch und Vertrag entlöhnt, kann wählen. Wählen, ob der Lastwagen am Zoll in Brasov sofort bearbeitet und die Formalitäten sofort erledigt werden, oder ob es den Grosslaster zwei Tage länger mieten und für zwei Tage zusätzlich Parkgebühren entrichten soll, oder ob man lieber schmiert… Die Grundsätze, die Korruption nicht zu unterstützen, weichen einer einfachen Milchmädchenrechnung. Ein anderes Mal wird der eine Grosslaster sofort abgefertigt. Da die Ware den Segen aus Bukarest hat wird die MwSt von 19% nicht verlangt. Beim zweiten Laster ist das anders. Dort wird auf lokaler Basis und willkürlich auf der Bezahlung einer Mehrwertsteuer beharrt, bis jemand, der die Verhältnisse kennt, energisch einschreitet.
  • Die Beamten wussten schon immer, wie sie zu ihrem Geld kamen. Neuerdings werden die „EU-Standards überprüft“. Jede Badewannen-Coiffeuse muss darlegen, dass ihr Arbeitsraum die nötige Grösse, die erforderlichen Anzahl Stühle für Wartende und die erforderlichen Hygienestandards aufweist. Klar ist, dass da viel Schwarzgeld produziert wird. Dann allenfalls umso mehr, je weniger das Lokal den Normen entspricht. Übergangsfristen kennt man offenbar nicht. Während man den kleinen Gewerbler wegen Rauchfreiheit terrorisiert, lässt der Produktionsbetrieb nebenan alles zum Kamin hinaus, was er nur kann…
  • Auch der Zahnarzt mit eigener Praxis braucht Nachweise zu erbringen. Praxisraum und Grösse. Vorraum mit genügend Sitzen, Hygiene und -einrichtung, usw. Und selbsverständlich immer auch den zusätzlichen Obulus an die Staatsdiener.
  • EU-Standards sind für die ehemaligen Funktionäre, die immer noch in den Schaltpunkten des Beziehungsnetzes hocken nun wichtige Grössen geworden. Nur die staatliche Administration braucht nicht EU-Standards zu entsprechen und die Schwarzgeldbeschaffung ohnehin nicht. Da gelten andere Regeln.
  • Wem es gelungen ist, sich etwas Kapital anzueignen um sich eine kleine Wohnung oder gar ein Haus zu leisten, der ist damit konfrontiert, dass es am Schluss zwei Preise gibt: Jenen für die Behörden und jenen mit dam schwarzen Anteil! Beide profitieren. Die Nummer 2 trägt der Staat am Rücken!
  • Ob mit der Plastiktasche der Platz im Jenseits gesichert werden kann, habe ich noch nicht heraus bekommen. Verwundern würde es mich nicht. Aber auch dort wird gelten: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“
Die grösseren Übel:

Neben der „kleinen, alltäglichen Korruption“ gibt es auch schwerere Brocken. Es wäre interessant, die grossen Machenschaften zu kennen. Daran zu kommen ist für „normal Sterbliche“ nicht so einfach. Heute ist vieles zerstört. Bis und mit Ceausescu hatte das Land geringe Auslandschulden. Jetzt sieht es offenbar anders aus. Ist es das Gesetz der Globalisierung, dass Länder verschuldet sein müssen, damit ihre Völker wie Sklaven die grossen Vermögen Einzelner ermöglichen? Das Volk lebt von der Substanz und kann weitgehend nur funktionieren, weil die Familienstrukturen intakt sind. Es ist der Regierung gegenüber kritisch eingestellt.

  • Man bestraft Ilie Nastase, das frühere Tennis-As, weil er mit unlauteren Methoden zu viel Geld gekommen ist. Das ist an sich richtig so, wenn Gesetze verletzt wurden. Aber hat er nicht einfach das gemacht, was alle tun und was er schon von seinen Eltern gelernt hat, einfach gut angewendet und maximiert? Fast scheint es, als ob man ausnahmsweise die Grossen hängt und die Kleinen laufen lässt. Die Kleinen vielleicht deshalb, weil nichts zu holen ist. Andere Grosse lässt man unbehelligt. Jene die Staatseigentum mit Hilfe bulgarischer „Treuhändern“ und einer Schweizer Bank ins Ausland verscherbelt haben. Als Beispiel sei die Petrochemie genannt, die von einer österreichischen Firma dominiert wird, der man nicht einmal die Auflage gemacht hat, der Landesversorgung Priorität einzuräumen. Früher wurde aus dem Erlös die staatliche Altersversicherung geäufnet. Einige ehemalige „Genossen“ haben sich in kurzer Zeit „gesund gestossen“. Deren Nachwuchs bringt jedoch den schnell erworbenen Reichtum schnell wieder unter das Volk. Nirgends sonst wo auf der Welt sieht man so viele junge Menschen in teuersten Autos durch die Stadt ziehen, wie in Bukarest! Das der Reichen, Neureichen, Waisen und Strassenkinder (rückgängig!) könnte die Gegensätze kaum treffender zeigen.
  • Wie kommt es, dass Staatsbeamte die Mehrheit in Kleinunternehmen und gut laufenden Gewerbebetrieben erwerben oder auf sich vereinen?
  • In einer kleinen Stadt im Judetul (Kreis) Sibiu hat ein Bäcker seinen Betrieb mit Fleiss, Risikobereitschaft und Erfolg über lange Jahre auf- und ausgebaut. Er hat Das know how sowie die Betriebsmittel aus Deutschland importiert. Dafür hat er sich dort das nötige Kapital hart erarbeitet. Schliesslich beschäftigte er bis zu 60 Mitarbeitende. Er belieferte Hotels, Restaurants und Verkaufsläden. Er hat resigniert und den Betrieb verkauft. Grund: der Staat hat ihm das Leben derart schwer gemacht, dass er nach Abzug aller Abgaben an den Moloch Staat, weniger für sich hatte, als für seine Angestellten! Wie soll ein Gewerbe, eine kleine Manufaktur oder ein Kleinbetrieb oder eine Industrie funktionieren und Werte schaffen, wenn die staatliche Administration alle möglichen Hindernisse in den Weg stellt und sich am Ertrag wie ein Vampir das Blut seines Opfers aussaugt?

Die „verdammten Heiligen“ haben in Heiligendamm am G-8 Gipfel einer Merkel’schen Seifenblase zugestimmt. Die Seifenblase: „Soziale Arbeitsstandards, die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen sowie Prinzipien guter Unternehmensführung (Corporate Governance), die laut Merkel der Globalisierung ein „soziales Gesicht“ geben können, sollen grundsätzlich gestärkt werden, ohne allerdings dem Protektionismus Vorschub zu leisten. Dabei werden Initiativen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der OECD und anderer Organisationen unterstützt (wie?, durch wen?). Die generelle Bedeutung des geistigen Eigentums für die wirtschaftliche Entwicklung wird betont. Der Kampf gegen die Produktpiraterie und Fälschungen soll durch eine intensivere Zoll- und Untersuchungsbehörde der G-8-Länder sowie mit den Schwellenländern und internationalen Organisationen verstärkt werden.» (NZZ, pra, 07. 06. 07)

Nachdem Rumänien seit 01. 01. 07 definitiv EU-Mitglied geworden ist, könnte man sich in eigenen Reihen üben und das „Armenhaus von Europa“, wie man diese Land sträflicher Weise schon oft betitelt hat, zu einem Vorzeigemodell entwickeln. Da vier EU-Länder am G8 beteiligt sind (D, I, F, GB) und die EU selber auch vertreten ist, könnte diese nur an Glaubwürdigkeit gewinnen, würde sie sich entsprechend engagieren. Vermutlich kommt es aber nie so weit! Nicht einmal Deutschland ist es gelungen, den Exodus der Fachkräfte von den „neu eingekauften Ländern“ (Ex DDR) zu stoppen.
Das Gebiet des heutige Rumänien, bewohnten im Altertum die Dobdie Daker, thaktischer Abstammung. Schon Herodot berichtete im 5. Jahrhundert v. Chr. aus dem Krieg von Darius I gegen die Skythier. Danach waren die Daker die einzigen die sich Darius widersetzten, als sich sein Heer durch die Dobrudscha drängte. Als die „Mutigsten und Gerechtesten unter den Thrakern“ glaubeten sie, unsterblich zu sein….
Das Land mit seiner langen Geschichte und mit seinen vielfältigen Traditionen wird sich selber helfen müssen, sonst verschwindet es in die Bedeutungslosigkeit und Abhängigkeit! Geschenke wird es keine bekommen! Das müsste man dort am besten wissen: Jemand gibt für etwas was er erwartet, womit sich der Kreis schliesst – Korruption auf einer anderen Ebene.

Korruption ist überall

Der Einfluss der EU wird in Rumänien sukzessive spürbar. So wurde der Kommunikationsminister Zsolt Nagy entlassen, weil er in den Energieskandal verwickelt war. Da kommen auch der CS nahestehende Berater unter Beschuss. Daher: «Credit Suisse in Rumänien unerwünscht».
Entsprechende Dokumente bezüglich Bekämpfung und Strafrecht wurden europaweit ratifiziert (Strafrechtsübereinkommen über Korruption). Die Umsetzung wird seine Zeit brauchen.

Gemogelt wird auch bei uns. Siehe Asphalt Skandal im Tessin. Interessant, niemand hat Straftaten begangen… Oder nehmen wir die Zürcher Kantonalbank und deren Deal mit Sulzer. Der Exchef selber hat unlauter gearbeitet und mit Sulzer-Optionen gehandelt. Wen wundert es, bei diesem Vorbild, dass sich einzelene Mitarbeiter bereichert haben? Der Ex-Chef geht wegen der Pensionierung ohne Sanktionen von Seiten des Arbeitgebers aus der Geschichte. Offenbar ist das bei der ZKB lediglich eine Bagatelle. Bevor wir mit den Fingern auf andere zeigen, müssten wir vor unserer Haustür selber wischen.


Eine angenehme Überraschung


Es gibt sie noch, die rechtschaffenen Menschen! Was ist passiert? Als ich kürzlich in Rumänien war, ist mir auf unerklärliche Weise die Aktenmappe abhanden gekommen. Agenda, Adressenverzeichnisse, elektronische Agenda, Lüscher-Farbenbuch, Konfliktanalyse diverse Notizen usw., alles weg. Zum Glück waren weder Ausweise, noch Geld darin.

Inzwischen ist die Agenda ersetzt und eigentlich wollte ich die Adressen rekonstruieren und alles wieder herrichten wie es war. Eine aufwändige Angelegenheit! Heute, am Pfingstsonntag, nachdem ich von einer kleinen Geburtstagsfeier mit Grosskind Brian zurück kam, läutete das Telefon und ich staunte nicht schlecht. Am anderen Ende war eine Mädchenstimme zu erkennen. Die deutsche Sprache beherrschte sie recht gut. Sie erklärte, ihr Vater hätte eine Mappe gefunden, sie wäre in der Nähe eines Spitals im Gras gelegen. Vater hätte nachgeschaut und meine Visitenkarte gefunden. Man fand, dass der Besitzer auf den Inhalt angewiesen wäre und dass man versuchen sollte, den Kontakt herzustellen. Nachdem ich erklärte, was alles in der Mappe sein könnte, hatte sie mich als Besitzer genügend genau «identifiziert». Ich bat um Anschrift und Telefonnummer. Dann rief ich jemand an, der nächstens in die Schweiz kommt um zu klären, ob meine Mappe zusätzlich zum persönlichen Gepäck mitgenommen werden könnte. Es sei selbstverständlich möglich. Danach ging alles schnell. Ich rief dem Mädchen zurück, vereinbarte das weitere Vorgehen – und – in ein paar Tagen schon, werde ich wieder im Besitz des bereits abgeschriebenen Mäppchens, samt Inhalt sein. Ich bin gespannt, ob etwas fehlt. Selbstverstänlich wird bei der Übergabe ein anständiger Finderlohn ausgehändigt. 🙂


Spitex in Rumänien


Der folgende Bericht wurde uns freundlicherweise von der Redaktion «Krankenpflege», des SBK/ASI, Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner, zur Verfügung gestellt. Auch Frau Adina Rieder gab ihr Einverständnis dazu.

Adina Rieder:

Ein Spitex-Dienst für Azuga

Adina Rieder arbeitet bei der Spitex Sevelen SG als Pflegefachfrau. Seit 2005 ist die gebürtige Rumänin daran, in Azuga (Zentralrumänien) einen Spitex-Dienst aufzubauen. Ausserdem unterstützt sie das orthopädische Spital in Azuga und ein weiteres Spital in Sinaia, nicht weit von Azuga entfernt. Unermüdlich sammelt sie in der Schweiz medizinisches Material, das in Rumänien hoch willkommen ist.

Krankenpflege: Wie kamen Sie von Rumänien in die Schweiz?
Adina Rieder: Ich wurde in Azuga/Rumänien geboren. Im Juni 1990 machte ich die Matura. Danach wurde ich im Rahmen eines Partnerschaftsprojekts für sieben Wochen in die Schweiz eingeladen, um die Sprache zu lernen. Ich kehrte nach Rumänien zurück und absolvierte die dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester. Nach der Ausbildung wurde ich wieder eingeladen, diesmal machte ich ein Praktikum in verschiedenen Gesundheitsinstitutionen im Bündnerland. So lernte ich die Spitex kennen. Ich war von der Idee total begeistert. Bei meinem dritten Aufenthalt in Graubünden machte ich ein Praktikum in der Spitex, und man fragte mich, ob es nicht sinnvoll wäre, in Rumänien einen Spitex-Dienst aufzubauen. Ich fand die Idee gut, und begann mich umzusehen. Es gab einen einzigen vergleichbaren Dienst, geführt vom Roten Kreuz in einer Gemeinde nördlich von Brasov, RO. Dort machte ich ein Praktikum, um zu erfahren, wie so etwas in Rumänien funktioniert. Danach heiratete ich einen Schweizer, hatte Kinder, begann wieder zu arbeiten, und habe schliesslich die Idee, in Rumänien einen Spitex-Dienst aufzubauen, weiter verfolgt. Im September 05 begannen wir mit der Realisation.

Erfordert der Aufbau eines solchen Projekts nicht eine riesige zeitliche Investition?
Ohne Kontaktperson vor Ort hätten wir das nicht machen können. Diese Person ist Mitglied des Gemeinderates von Azuga, was sehr wichtig ist, um das Projekt zu verankern. Dann haben wir auch die drei örtlichen Hausärzte einbezogen und ihnen erklärt, was wir tun wollen und dass wir ihnen nicht Konkurrenz machen. Ich habe von Anfang an gesagt, „wir engagieren uns, aber Sie müssen auch etwas beisteuern“. Das Projekt soll nicht mit mir stehen und fallen. Ich wollte keine solche Abhängigkeit schaffen. Die Gemeinde stellt uns unentgeltlich zwei Räume zur Verfügung. Diese werden jetzt renoviert, und im nächsten Sommer soll das Projekt startbereit sein. Das Ganze ist administrativ recht aufwändig. Es braucht Bewilligungen, notarielle Bestätigungen usw. Die Pflegenden sollen anfangs auf Stundenbasis angestellt werden.

Wird die Krankenkasse die Einsätze bezahlen?
Das ist leider nicht so einfach, und ich habe noch keinen Kontakt mit der (staatlichen) Krankenkasse aufgenommen. Denn bevor diese etwas bezahlen wird, werden wir nachweisen müssen, dass wir professionell arbeiten und gemäss geltendem System Rapporte und Abrechnungen machen. Die Löhne werden vorläufig von der politischen Gemeinde bezahlt werden.

Nehmen Sie, was gespendet wird, oder sammeln Sie gezielt, aufgrund von Listen, die Ihre Partner in Rumänien zusammenstellen?
Ich nehme, was gegeben wird. Alles, was wir nicht für unsere Projekte brauchen, wird weiterverteilt.

Ist es nicht kompliziert, Material nach Rumänien zu transportieren?
Wir arbeiten mit einer Person zusammen, die in Rumänien eine Import-Export-Firma betreibt und regelmässig mit einem Lastwagen in die Schweiz kommt. Diese Person nimmt jeweils unser gesammeltes Material mit und erledigt auch die Grenzformalitäten.

Und Sie holen das Material bei den Spendern ab?
Ja, und dann lagere ich es in einem Depot, bis der Transport stattfindet. Beim letzten Transport lieferten wir Krücken, „Gilets“ (Armstabilisatoren), Bettwäsche, Halskragen, und Beinstabilisatoren vom Triemlispital in Zürich. Das ist alles sehr gefragt im orthopädischen Spital, das übrigens mit seinen etwa 150 Betten nur über drei (!) Rollstühle verfügt.

Und das Material kommt sicher an und bleibt dort und landet nicht auf dem Schwarzen Markt?
Das versuchen wir bewusst abzusichern. Bei jeder Materialabgabe gibt es ein Protokoll mit Unterschrift, in dem steht, dass wir die Vollmacht haben, das heisst, dass für eine Weitergabe des Materials unsere Unterschrift nötig ist. Wir haben auch in der Gemeinde bekannt gemacht, dass jeder, der Material braucht, es bekommt, aber wieder zurückgeben muss. Und unsere Büros in Azuga sind im gleichen Gebäude untergebracht wie die Polizei; deshalb wird dort wahrscheinlich nicht eingebrochen.

Interview: Margrit Bachl

Drei Projekte
Adina Rieder baut zusammen mit den örtlichen Behörden und den drei Hausärzten einen Spitex-Dienst in Azuga, einer kleinen Gemeinde mit 5000 Seelen auf. Sie hofft, dass dieser im nächsten Sommer startbereit wird.
Daneben unterstützt sie ein orthopädisches Spital in Azuga und ein Spital in Sinaia, das etwa 25 Kilometer von Azuga entfernt ist.

Wer medizinisches Material abzugeben hat oder Geld spenden will, melde sich bei Adina Rieder, Telefon 081-756 06 81081-756 06 81 oder per Mail: adina.rieder@freesurf.ch
PC-Konto 85-453047-8, Vermerk: Spitex Azuga.
Adina Rieder dankt all jenen, die bereits Geld oder Material gespendet haben.

 

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Schwächeren und bedürftigen Menschen uneigennützig helfen, ist nicht nur edel, sondern von höchster ethischer Qualität. Dass man dadurch aber auch Missstände fördern kann, ist wohl den meisten helfenden Menschen nicht bewusst. Indirekt werden Sie nämlich durch die herrschende Klasse des betroffenen Landes ausgenützt!

Die Hilfe Richtung Rumänien ist breit angelegt. Unzählige Hilswerke, Institutionen, Gemeindevertretungen, kirchliche Organisationen usw. aus vielen Ländern und auch aus der Schweiz, sammeln Geld und Hilfsgüter aller Art, um der Not leidenden Bevölkerung beizustehen. Auch viele Staaten haben bisher grosse Hilfe geleistet.

Politiker und ehemalige Funktionäre des Regimes kümmern sich einen Deut um die Nöte des Volkes. Sie verscherbeln das Volkseigentum und bürden dem Staat grosse Schuldenlasten auf. So ist die Petrochemie, die einst die staatliche Pensionskasse finanzierte, in ausländische Hände gefallen. Dabei hat sich der Staat nicht einmal die Landesversorgung in Krisenzeiten ausbedungen. Und der Energiesektor ist ebenfalls unter den Hammer geraten. Ausländische Investoren und Spekulanten reissen sich Grund und Boden unter die Nägel und der Erlös gestattet es den Neureichen, sich mit Luxusgütern der Sonderklasse auszustatten. Das gemeine Volk, welches von segenreichem Beitritt zur EU geträumt hat, kommt von der einen zur anderen Abhängigkeit!

In Bukarest fällt auf, dass sehr viele und relativ junge Leute mit modernsten und teuersten Luxuskarrossen durch die Stadt ziehen. Hier zu Lande würden diese Fahrzeuge in den Fuhrpark der Direktorenetage passen. Mit dem üblichen Monatslohn eines Normalverdieners (150-300 Euro pro Monat) kann man sich so was kaum leisten. In der Schweiz habe ich z.B. Autos von Maibach nur am Genfer Autosalon gesehen. In Bukarest sind mir im Sommer 2005 am gleichen Tag zwei davon begegnet!

Und da wo Eigeninitiative der Allgemeinheit etwas bringen würde, wird diese durch die staatliche Bürokratie im Keime abgewürgt.

Indirekt ist der Staat Profiteur von den Hilfsleistungen aus dem Ausland. Für alles was durch das Ausland finanziert wird, muss dieser nicht aufkommen. Seine Mittel werden somit für anderes frei!

Daraus folgt, dass Gelder an die Osthilfe nur dann gut angelegt sind, wenn Projekte nicht nur finanziert, sondern deren Realisation auch überwacht wird (von Sachverständigen der Geldgeber notabene). Das gilt auch für die «Kohäsionsmilliarde». Nachdem das Schweizervolk grünes Licht dafür gegeben hat, sind Begehren wie sie von verschiedenen Seiten vermutet wurden nun bereits auf dem Tisch. Die EU wünscht, dass sich die Schweiz an der Finanzierung der eingekauften «Armenhäuser» beteiligt. Die Geschichte wird vielleicht bei einer späteren Aufarbeitung zeigen, dass mit diesen Hilfen lediglich die Korruption verlängert wurde… Die Aufarbeitung der Geschichte aus dem 2. Weltkrieg (Verlängerung des Krieges) lässt dann grüssen.

Diese kritischen Gedanken sollen Frau Rieder jedoch nicht daran hindern, beharrlich an ihrem Werk weiter zu arbeiten.