Korruption in Rumänien


 

Die Löhne im Gesundheitswesen und im Bereich der Bildung sind kaum existenzsichernd. Vor noch nicht langer Zeit haben die Lehrpersonen deswegen gestreikt. Immerhin ist man ihnen finanziell entgegen gekommen. Auch sonst sind die Löhne tief. Dagegen sind die Lebenskosten verhältnismässig hoch. Das Benzin kostet etwa einen Euro pro Liter und Kleider aus China sind etwa gleich teuer wie in der Schweiz, vielleicht reduziert um die Differenz einer einer kleineren Marge! Junge Familien sind auf zwei Verdienste angewiesen und auch auf die Eltern oder Grosseltern, welche die Kinder betreuen müssen. Viele Familien in den Dörfern und auf dem Land sind noch Selbstversorger. Es muss hart gearbeitet werden, bis man sich ein wenig Luxus leisten kann. Viele Leute gehen zwei Beschäftigungen nach. Das ist teilweise auch Grund dafür, warum überdurchschnittlich viele junge Männer als Patienten in der Kardiologie eingeschrieben sind!

Die kleineren Übel:
  • Wer einen Job will, bekommt diesen nicht nach seiner Qualifikation, sondern nach dem Inhalt der Plastiktasche. Eine Krankenschwester bezahlt mindestens etwa 1000 Euro, damit sie an einem Universitätsspital in der Hauptstadt arbeiten darf. Dabei hat sie noch eine Probezeit von einigen Monaten, unbezahlt nota bene! Bei einem Monatsgehalt von etwa 280 Euro ist das nicht unbedeutend. Wer würde bei uns ein halbes Jahr oder auch mehr gratis arbeiten nur, damit es dem Chef besser geht? Diese Leistung muss jemand auch dann erbringen, wenn der Arbeitgeber Leute sucht! Das Geld wirtschaften sich die Pflegedirektorin und der zuständige Chef in die eigene Tasche! Das Gesetz von Angebot und Nachfrage ist ausser Kraft!
  • Es gibt Leute, die schaffen es, offiziell eine Aufnahmeprüfung für einen Job an einem Spital zu bestehen. «Selektioniert» wird aber jene Person, welche zwar die Prüfung auch bestanden hat, aber die besseren Beziehungen (Plastiktasche) hat.
  • Interne Fortbildung, die eindeutig im Interesse des Arbeitgebers liegt, wird so verstanden, dass Ärzte verschiedene Themen behandeln, dafür aber persönlich kassieren. Und die Mitarbeitenden müssen sich dem stellen, denn sie müssen Fortbildung nachweisen.
  • Wenn eine Krankenschwester, die in der Schweiz oder in Deutschland einen Job für 18 Monate bekommen hat und darauf einer Kollegin ihre Nachfolge ermöglicht, indem sie dem Heimleiter die Adresse gibt (ohne weitere Dienstleistung), verlangt sie von ihrer Kollegin entweder einen Monatslohn, oder monatlich einen bestimmten Betrag von um die 200 -300 Euro! Heimleiter, die darauf hereinfallen, wissen gar nicht, was sie damit anrichten! Etwas mehr Fingerspitzengefühl Richtung ethischem Verhalten in der Personalbeschaffung wäre wohl angebracht.
  • Wenn eine Person einer anderen einen «schwarzen» Job in Deutschland „vermittelt“ (Weitergabe der Adresse, ohne jegliche Dienstleistung!), dann nimmt diese pro Monat 150 Euro von einem Lohn, der etwa 700 Euro beträgt!
  • Wenn ein Kleinunternehmer vom Staat Besuch bekommt (Arbeitssicherheit, Hygienevorschriften, Buchführung, raucherfreie Räume), dann hat er dafür eine Gebühr zu entrichten. Dagegen wäre nichts einzuwenden. Der Beamte nimmt aber mindestens den gleichen Betrag in seine Tasche. Ohne diesen Obulus zu entrichten fiele es den Beamten nicht schwer, Unregelmässigkeiten festzustellen und Bussen zu erwirken, die eine Weiterführung des Geschäftes ernsthaft gefährden würden. Ein Kleinunternehmer meinte, dass man mit 100 %-iger Korrektheit (nach CH-Massstab) keine Überlebenschance hätte.
  • Wer einen Arzt braucht, wer zum Zahnarzt gehen muss, wer irgend eine Leistung braucht, kommt ohne „Schmiermittel“ kaum weiter. Selbst das Auto wird nur dann zuverlässig gewartet, wenn die Plastiktasche die richtige Dimension hat. Wer lebensbedrohend erkrankt ist und sich deshalb einer Operation unterziehen muss, kann davon ausgehen, dass die medizinischen Leistungen und die „Hotellerie“ durch die Krankenkasse bezahlt wird. Aber: Es läuft damit noch gar nichts. Damit der Chirurg bereit ist, die grünen Kleider anzuziehen, den Lederriemen zum Abziehen der Skalpelle in die Hand zu nehmen und die Pflegedirektorin ihr Team zur Verfügung stellt, muss jemand tief in die Tasche greifen. Wird eine Neurochirurgie benötigt, sind umgerechnet 2000 Euro etwa das mindeste, was zu leisten ist. In Relation zu einem Lohn einer erfahrenen Krankenschwester wären das etwa 6 bis 7 Monatslöhne, die unter dem Tisch die Hand wechseln. Und – damit man sicher ist, dass der Patient anständig betreut ist, bleibt jemand bei ihm, bis er entlassen wird, Tag und Nacht! Der Staat wird damit beschissen und die Familie, die hart für dieses Geld gearbeitet hat. Und Nutzniesser dieses Deals gegen den Staat sind u.a. ausgerechnet jene, denen dieser Staat die Ausbildung bezahlt hat….! Das ist schon eher eine gravierende Angelegenheit.
  • Und jenes Hilfswerk, das schon für aber Millionen von Euros lebensnotwendige Ware ins Land gebracht hat, ehrenamtlich arbeitet, Angestellte im Land durch Spenden finanziert und sie offiziell mit Arbeitsbuch und Vertrag entlöhnt, kann wählen. Wählen, ob der Lastwagen am Zoll in Brasov sofort bearbeitet und die Formalitäten sofort erledigt werden, oder ob es den Grosslaster zwei Tage länger mieten und für zwei Tage zusätzlich Parkgebühren entrichten soll, oder ob man lieber schmiert… Die Grundsätze, die Korruption nicht zu unterstützen, weichen einer einfachen Milchmädchenrechnung. Ein anderes Mal wird der eine Grosslaster sofort abgefertigt. Da die Ware den Segen aus Bukarest hat wird die MwSt von 19% nicht verlangt. Beim zweiten Laster ist das anders. Dort wird auf lokaler Basis und willkürlich auf der Bezahlung einer Mehrwertsteuer beharrt, bis jemand, der die Verhältnisse kennt, energisch einschreitet.
  • Die Beamten wussten schon immer, wie sie zu ihrem Geld kamen. Neuerdings werden die „EU-Standards überprüft“. Jede Badewannen-Coiffeuse muss darlegen, dass ihr Arbeitsraum die nötige Grösse, die erforderlichen Anzahl Stühle für Wartende und die erforderlichen Hygienestandards aufweist. Klar ist, dass da viel Schwarzgeld produziert wird. Dann allenfalls umso mehr, je weniger das Lokal den Normen entspricht. Übergangsfristen kennt man offenbar nicht. Während man den kleinen Gewerbler wegen Rauchfreiheit terrorisiert, lässt der Produktionsbetrieb nebenan alles zum Kamin hinaus, was er nur kann…
  • Auch der Zahnarzt mit eigener Praxis braucht Nachweise zu erbringen. Praxisraum und Grösse. Vorraum mit genügend Sitzen, Hygiene und -einrichtung, usw. Und selbsverständlich immer auch den zusätzlichen Obulus an die Staatsdiener.
  • EU-Standards sind für die ehemaligen Funktionäre, die immer noch in den Schaltpunkten des Beziehungsnetzes hocken nun wichtige Grössen geworden. Nur die staatliche Administration braucht nicht EU-Standards zu entsprechen und die Schwarzgeldbeschaffung ohnehin nicht. Da gelten andere Regeln.
  • Wem es gelungen ist, sich etwas Kapital anzueignen um sich eine kleine Wohnung oder gar ein Haus zu leisten, der ist damit konfrontiert, dass es am Schluss zwei Preise gibt: Jenen für die Behörden und jenen mit dam schwarzen Anteil! Beide profitieren. Die Nummer 2 trägt der Staat am Rücken!
  • Ob mit der Plastiktasche der Platz im Jenseits gesichert werden kann, habe ich noch nicht heraus bekommen. Verwundern würde es mich nicht. Aber auch dort wird gelten: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“
Die grösseren Übel:

Neben der „kleinen, alltäglichen Korruption“ gibt es auch schwerere Brocken. Es wäre interessant, die grossen Machenschaften zu kennen. Daran zu kommen ist für „normal Sterbliche“ nicht so einfach. Heute ist vieles zerstört. Bis und mit Ceausescu hatte das Land geringe Auslandschulden. Jetzt sieht es offenbar anders aus. Ist es das Gesetz der Globalisierung, dass Länder verschuldet sein müssen, damit ihre Völker wie Sklaven die grossen Vermögen Einzelner ermöglichen? Das Volk lebt von der Substanz und kann weitgehend nur funktionieren, weil die Familienstrukturen intakt sind. Es ist der Regierung gegenüber kritisch eingestellt.

  • Man bestraft Ilie Nastase, das frühere Tennis-As, weil er mit unlauteren Methoden zu viel Geld gekommen ist. Das ist an sich richtig so, wenn Gesetze verletzt wurden. Aber hat er nicht einfach das gemacht, was alle tun und was er schon von seinen Eltern gelernt hat, einfach gut angewendet und maximiert? Fast scheint es, als ob man ausnahmsweise die Grossen hängt und die Kleinen laufen lässt. Die Kleinen vielleicht deshalb, weil nichts zu holen ist. Andere Grosse lässt man unbehelligt. Jene die Staatseigentum mit Hilfe bulgarischer „Treuhändern“ und einer Schweizer Bank ins Ausland verscherbelt haben. Als Beispiel sei die Petrochemie genannt, die von einer österreichischen Firma dominiert wird, der man nicht einmal die Auflage gemacht hat, der Landesversorgung Priorität einzuräumen. Früher wurde aus dem Erlös die staatliche Altersversicherung geäufnet. Einige ehemalige „Genossen“ haben sich in kurzer Zeit „gesund gestossen“. Deren Nachwuchs bringt jedoch den schnell erworbenen Reichtum schnell wieder unter das Volk. Nirgends sonst wo auf der Welt sieht man so viele junge Menschen in teuersten Autos durch die Stadt ziehen, wie in Bukarest! Das der Reichen, Neureichen, Waisen und Strassenkinder (rückgängig!) könnte die Gegensätze kaum treffender zeigen.
  • Wie kommt es, dass Staatsbeamte die Mehrheit in Kleinunternehmen und gut laufenden Gewerbebetrieben erwerben oder auf sich vereinen?
  • In einer kleinen Stadt im Judetul (Kreis) Sibiu hat ein Bäcker seinen Betrieb mit Fleiss, Risikobereitschaft und Erfolg über lange Jahre auf- und ausgebaut. Er hat Das know how sowie die Betriebsmittel aus Deutschland importiert. Dafür hat er sich dort das nötige Kapital hart erarbeitet. Schliesslich beschäftigte er bis zu 60 Mitarbeitende. Er belieferte Hotels, Restaurants und Verkaufsläden. Er hat resigniert und den Betrieb verkauft. Grund: der Staat hat ihm das Leben derart schwer gemacht, dass er nach Abzug aller Abgaben an den Moloch Staat, weniger für sich hatte, als für seine Angestellten! Wie soll ein Gewerbe, eine kleine Manufaktur oder ein Kleinbetrieb oder eine Industrie funktionieren und Werte schaffen, wenn die staatliche Administration alle möglichen Hindernisse in den Weg stellt und sich am Ertrag wie ein Vampir das Blut seines Opfers aussaugt?

Die „verdammten Heiligen“ haben in Heiligendamm am G-8 Gipfel einer Merkel’schen Seifenblase zugestimmt. Die Seifenblase: „Soziale Arbeitsstandards, die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen sowie Prinzipien guter Unternehmensführung (Corporate Governance), die laut Merkel der Globalisierung ein „soziales Gesicht“ geben können, sollen grundsätzlich gestärkt werden, ohne allerdings dem Protektionismus Vorschub zu leisten. Dabei werden Initiativen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der OECD und anderer Organisationen unterstützt (wie?, durch wen?). Die generelle Bedeutung des geistigen Eigentums für die wirtschaftliche Entwicklung wird betont. Der Kampf gegen die Produktpiraterie und Fälschungen soll durch eine intensivere Zoll- und Untersuchungsbehörde der G-8-Länder sowie mit den Schwellenländern und internationalen Organisationen verstärkt werden.» (NZZ, pra, 07. 06. 07)

Nachdem Rumänien seit 01. 01. 07 definitiv EU-Mitglied geworden ist, könnte man sich in eigenen Reihen üben und das „Armenhaus von Europa“, wie man diese Land sträflicher Weise schon oft betitelt hat, zu einem Vorzeigemodell entwickeln. Da vier EU-Länder am G8 beteiligt sind (D, I, F, GB) und die EU selber auch vertreten ist, könnte diese nur an Glaubwürdigkeit gewinnen, würde sie sich entsprechend engagieren. Vermutlich kommt es aber nie so weit! Nicht einmal Deutschland ist es gelungen, den Exodus der Fachkräfte von den „neu eingekauften Ländern“ (Ex DDR) zu stoppen.
Das Gebiet des heutige Rumänien, bewohnten im Altertum die Dobdie Daker, thaktischer Abstammung. Schon Herodot berichtete im 5. Jahrhundert v. Chr. aus dem Krieg von Darius I gegen die Skythier. Danach waren die Daker die einzigen die sich Darius widersetzten, als sich sein Heer durch die Dobrudscha drängte. Als die „Mutigsten und Gerechtesten unter den Thrakern“ glaubeten sie, unsterblich zu sein….
Das Land mit seiner langen Geschichte und mit seinen vielfältigen Traditionen wird sich selber helfen müssen, sonst verschwindet es in die Bedeutungslosigkeit und Abhängigkeit! Geschenke wird es keine bekommen! Das müsste man dort am besten wissen: Jemand gibt für etwas was er erwartet, womit sich der Kreis schliesst – Korruption auf einer anderen Ebene.

Korruption ist überall

Der Einfluss der EU wird in Rumänien sukzessive spürbar. So wurde der Kommunikationsminister Zsolt Nagy entlassen, weil er in den Energieskandal verwickelt war. Da kommen auch der CS nahestehende Berater unter Beschuss. Daher: «Credit Suisse in Rumänien unerwünscht».
Entsprechende Dokumente bezüglich Bekämpfung und Strafrecht wurden europaweit ratifiziert (Strafrechtsübereinkommen über Korruption). Die Umsetzung wird seine Zeit brauchen.

Gemogelt wird auch bei uns. Siehe Asphalt Skandal im Tessin. Interessant, niemand hat Straftaten begangen… Oder nehmen wir die Zürcher Kantonalbank und deren Deal mit Sulzer. Der Exchef selber hat unlauter gearbeitet und mit Sulzer-Optionen gehandelt. Wen wundert es, bei diesem Vorbild, dass sich einzelene Mitarbeiter bereichert haben? Der Ex-Chef geht wegen der Pensionierung ohne Sanktionen von Seiten des Arbeitgebers aus der Geschichte. Offenbar ist das bei der ZKB lediglich eine Bagatelle. Bevor wir mit den Fingern auf andere zeigen, müssten wir vor unserer Haustür selber wischen.


10 thoughts on “Korruption in Rumänien”

  1. Alo Anca
    Es gibt keine RO-Leute, die uns schwarz Geld in die Tasche gegeben haben! Das könnten wir uns gar nicht leisten. Denn es würde die Bewilligung für diese Tätigkeit riskiert. Wir halten uns an das Gesetz. Für eine Vermittlung bezahlt ein Mandant kein Geld. Sollte so etwas vorgekommen sein, dann hat das mit unserer Adresse nichts zu tun.
    Wenn ein Auftrag zu erfüllen ist, gibt es eine Anfrage, eine Offerte, eine Bestellung, eine Rechnung und eine Quittung. Das ist ein normaler Vorgang, der in der Buchhaltung ausgewiesen ist. Wer für jemanden eine Dienstleistung erbringt, darf dafür eine Gegenleistung erwarten.

  2. Ich kenne einige rumaner wer haben fur Ihnen bezahlt fur eine stelle in Schweiz!!!Was ist das?Schwarzgeld oder Korruption?

  3. Sarut mana, doamna Ionescu
    Alo Anca
    Sie haben völlig recht. Korruption ist überall, aber man nimmt sie unterschiedlich wahr. Hier hat man als «normale Person» praktische keinen direkten Bezug dazu.
    Wenn ich zum Arzt gehe, kaufe ich eine Dienstleistung und rechne über die Krankenkasse ab. Es ist vorher bestimmt, welches meine Leistung neben den Beiträgen ist. Wenn ich ins Spital gehen muss, dann darf ich freiwillig einen kleinen Betrag in die Kaffeekasse geben, aber ich muss nicht. Und wenn eine Kontrolle wegen der elektrischen Installation, oder der Heizung oder wegen der Einhaltung der hygienischen Vorschriften usw. ansteht, dann bezahle ich einen festgelegten Tarif dafür. Ich bekomme keinen besseren Bericht, wenn ich dem Beamten oder dem Experten etwas dafür in die Tasche schieben würde. Er würde gar riskieren, den Job zu verlieren, wenn es publik würde. Die sogenannt kleine Korruption gibt es hier eigentlich nicht. Hingegen sind wir kaum gegen Wirtschaftskriminalität gefeit und auch Geldwäscherei ist immer wieder ein Thema, auch wenn man in der Schweiz gute gesetzliche Grundlagen dagegen geschaffen hat.
    Auch wer einen kleinen Betrieb hat, wird nicht von der Beamtenschaft terrorisiert. Es kann aber sein, dass die Nichteinhaltung von Vorschriften reklamiert werden. Der Betroffene hat dann meist eine angemessene Zeit, um alles in Ordnung zu bringen und eine zweite Kontrolle über sich ergehen zu lassen. Dann bezahlt er für die Nachkontrolle. In RO ist es jetzt grosse Mode, dass man die Einführung europäischer Standards für alles und nichts ad absurdum betreibt. Die Coiffeuse muss nachweisen, dass sie über genügend Raum verfügt, der Zahnarzt muss nachweisen, dass er genug Stühle im separaten Wartezimmer hat und, dass die Raumgrösse den Mindestnormen entspricht – auch wenn er schon Jahre lange erfolgreich Zähne repariert hat und der Raum bisher einen Quadradtmeter zu klein war… Der Nachbar mit seinem Holzbearbeitungsbetrieb darf aber so schwarze Wolken aus dem Kamin lassen, wie es ihm beliebt. Vielleicht hat er eben «geschmiert». Es scheint, dass die Uhren anders ticken und dass uns Dinge auffallen, an die Sie sich schon lange gewöhnt haben. Trotzdem habe ich meine nächste Reise nach RO bereits geplant!
    Salutari prietenesti cu respect
    H. Odermatt

  4. In Rumanien ist viel Korruption,das ist wahr,aber das gibts in West auch und in Schweiz auch!(z.b.beteiligungen oder anderes…!!!)Das ist die Wahrheit,mussmal sagen!!!

  5. Grüezi Herr Derrer
    Es wird schon so sein, dass der EU-Beitritt RO Resultate bringen wird. Der grosse Geldfluss aus der EU wird kapitalisiert werden. Die Investoren werden sich an der finanziell bereits ausgequetschten Bevölkerung weiterhin bereichern, wie das bisher schon der Fall war. Die galoppierende Teuerung hat sich weder bei den Löhnen noch in der Altersversicherung positiv ausgewirkt. Aber so lange Hilfswerke ehrenamtlich indirekt das Kapital unterstützen, wird wohl das Ärgste übertüncht. Den Selbstversorgern wird man vermutlich EU-konformes Verhalten vorschreiben, bevor sie sich recht orientieren können. Wenn man den Exodus von Fachkräften beobachtet, hat man nicht den Eindruck, es herrsche eitel Freude und Zuversicht. Aber vielleicht gelingt es einigen, mit wertvollen Kenntnissen und Erfahrungen dem Land etwas zurück zu bringen. Um die Korruption auf EU-Niveau zu reduzieren, wird es vielleicht 2-3 Generationen brauchen…

  6. Der EU – Beitritt scheint bisher äusserst positive Folgen für Rumänien zu zeitigen. Das habe ich in einem im Juli 2007 erschienen Artikel dargelegt. Teil von Europa zu sein, beeinflusst das Selbstwertgefühl der Rumänen, was sich auch auf die Akzeptanz der Korruption auswirkt. Es wird sich zeigen, ob dieser Effekt einer langfristigen Tendenz entspricht.
    Mehr auf http://www.ascent-ag.ch/files/inside/romania/Wandel_des_Investitionsklimas_in_Rumaenien.pdf

  7. Sarut mana doamna, Esther Katharina

    Kleiner Hinweis: Der Artikel ist in der Schweiz verfasst worden. Die Einzelheiten in Deutschland kenne ich nicht! Wenn Sie den Artikel bis zum Schluss gelesen haben, dann ist Ihnen aufgefallen, dass selbstkritisch unser Land nicht in Schutz genommen wurde, Korruption ist überall. Sie spielt auf unterschiedlichem Niveau! Aber in den erwähnten Ländern ist die Situation anders – für uns ungewohnt!

    Je nach Aufenthaltsstatus kann es sein, dass nicht gearbeitet werden darf. In Deutschland hat man aber selbst den Studenten an den Hochschulen ein Arbeitspensum von etwa 30% zugestanden. Die Behörden sind grosszügig in der Auslegung des Gesetzes. Schliesslich soll man ja wenigsten verpflegen und wohnen können. Auch für ein Anerkennungspraktikum könnte so etwas möglich sein. Es wäre interessant zu wissen, für welchen Beruf Sie das Praktikum machen.

    Salutari prietenesti cu respect
    CHO Consulting Herbert Odermatt
    Noch Fragen? Ja? Dann Tel +41 41 660 39 79

  8. Ich arbeite in eurem Land für ein Annerkennunspraktikum für 10 monate und werde ich dafür nicht bezhalt!Es passiert auch hier in Deuschland,nicht nur in Rumanien oder Bulgarien!

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