Corona Frust

Vor der Glotze

Wir sind Zuhause eingesperrt,

wie das an meinen Nerven zerrt,

aufstehn, essen, Karten spielen,

hab am Finger jetzt schon Schwielen.

Ich verlier langsam den Mut,

weil Sylvia immer siegen tut.

Ich will mich ja zusammenreissen,

jetzt hilft wirklich nur bescheissen,

doch wie alles jetzt im Leben,

ging auch das daneben.

Neben Kreuzworträtsel lösen,

muss ich zwischendurch mal dösen,

wenn meine müden Augen,

beim Lesen nicht mehr taugen

und auf keinen Fall vergessen,

all die Pillen aufzuessen.

Am Abend lass ich die Glotze laufen

und könnte mir die Haare raufen,

denn die Bilder jeden Tag

sind wirklich eine echte Plag,

denn all die Menschen die da sitzen,

behandelt man mit Spritzen.

So denk ich an die Zeit zurück,

mit Kaffee, Gespräch und Glück

und an all die Morgenstunden,

in den schönen Kaffeerunden.

Frust

Ruedi Gysi, 29. Januar 2021

Ruedi’s Sicht der Dinge! Es gibt auch andere: z.B.:

Christian, ein kräftiger Mann, sportlich fit, knapp über dem AHV-Alter. Sein Arbeitgeber gab ihm nach der Altersguillotine noch ein 60-% Pensum, weil er ihn und seine Arbeit schätzte.  Die «Covidseuche» erwischte Christian heftig. Er litt! Ärzte und das Pflegepersonal, selbst schon längst im gelben Bereich vor Dauerbelastung, betreuten ihn geduldig, ja aufopfernd und stets freundlich fast 24 Stunden pro Tag. Kein Mittel war ihnen zu viel, um ihn vorwärts zu bringen. Er, dem es das Leben nicht einfach machte, hätte es verdient, einen geruhsamen Lebensabend geniessen zu können. Es sollte nicht sein. Christian musste im Kampf gegen das Virus klein beigeben. Er hätte wohl mit dem Frust, zu Hause zu bleiben müssen, gerne getauscht.


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