Korruption und Ungemach ist überall


In den letzten zwei Jahren sollen nach einer Studie (Economic Crime Survey 2007) von PricewatherhouseCoopers (PwC), 37 % der Unternehmen Opfer von Wirtschaftsdelikten geworden sein.

Dabei werden die Hälfte aller Delikte von Mitgliedern des oberen Managements der betroffenen Firmen begangen, von jenen also, die es am wenigsten nötig hätten. Die Hauptmotive, um eine Straftat zu begehen seien ein exklusiver Lebensstil und Habgier. Angeblich soll sich ein Grossteil der Täter nicht einmal bewusst sein, dass es sich um ein Delikt handelt. Das klingt etwas seltsam, sind diese Leute doch meist gut geschult! Viele Betrugsfälle und Delikte werden erst mit Hilfe von Informanten aufgedeckt. In der Schweiz wurden 60% der Fälle durch solche Hinweise offen gelegt.

Deliktarten in % der Betroffenen Unternehmung

Schweiz / weltweit

Vermögensveruntreuung 22 / 30

Bilanzfälschung 4 / 12

Korruption und Bestechung 5 / 13

Geldwäscherei 8 / 4

Produktefälschungen 15 / 15

Weltweit gaben in der Umfrage gar 43% der Unternehmen an, von Wirtschaftsdelikten betroffen zu sein. Die Schweiz steht so gesehen noch relativ gut da. Interessant ist die Höhe des durchschnittlichen Schadens pro Unternehmen. Dieser soll sich in Westeuropa auf 2,68 Mio Franken belaufen. Die Studie umfasst 5400 Unternehmen in 40 Ländern.

Stephan Marti-Landolt (Finanzblog) macht auf eine weiteren illusteren Artikel von Transparency International aufmerksam. Daraus ist die globale Situation (Schummelei) ersichtlich. Schon vor 45 Jahren wurde ein Mechaniker-Lehrling bei der Lehrabschlussprüfung nach einem modernen Schmiermittel gefragt (Molykote, noch heute «modern» und führend, war gemeint). Seine Antwort lautete: «Geld»!. Die Experten liessen es gelten. Nicht weil sie korrupt waren, sondern weil sie die Originalität akzeptierten, trotz aller Strenge. Man liess XM (den xunden Menschenverstand) walten.

Es ist vieles faul in den Gesllschaften der westlichen Welt. Bedenkt man, dass die «Mafia GmbH» Italiens grösstes Unternehmen ist, so sagt dies genug. Der Umsatz soll an die 100 Milliarden Euro betragen. Das sind 7% des Bruttoinlandproduktes. FIAT erreicht nur die Hälfte davon!

Die mafiösen Machenschaften haben schlimme Folgen für Italiens Wirtschaft: «Der Schraubstock der Mafia hat bewirkt, dass von 2004 bis 2006 rund 165.000 kommerzielle Aktivitäten eingestellt wurden und 50.000 Hotels dichtgemacht haben», erläutert der Bericht. Wer etwa in Neapel am Markttag einen Verkaufstand aufstellen wolle, zahle dafür fünf bis zehn Euro in die Kasse der Camorra. «Im Süden ist es ein Notstand, aber auch im Norden Italiens wird bezahlt», beklagt der Verband.

Neuerdings machen Karussel-Betrüger von sich reden. Sie erschwindeln sich Mehrwertsteuergelder der EU von an die 100 Milliarden EUR pro Jahr.

Der Steuerbetrug in der EU soll pro Jahr gegen 250 Milliarden EUR betragen (2,5% der Volksleistung!).

Nimmt man die Schäden, die durch Schwarzarbeit entstehen hinzu, verliert die Allgemeinheit immense Summen, die für Forschung und Entwicklung sowie für die soziale Wohlfahrt eingesetzt werden könnten. Und wer ehrlich seine Steuern bezahlt, wird über die Gebühr belastet.


Stress mit E-Mail-Überflutung


Viele in der Arbeitswelt leiden unter dem wachsenden Problem des „E-Mail- Stresses“, weil sie sich anstrengen, mit den unaufhörlichen Schüben von Nachrichten fertig zu werden, behaupten jetzt britische Forscher.
Karen Renaud von der Universität in Glasgow, die Psychologin Judith Ramsay und der Statistiker Mario Hair von der Paisley Universität untersuchten bei 177 Menschen den Umgang mit E-Mails am Arbeitsplatz.
Jeder Dritte fühlt sich von der Masse der täglichen E-Mails unter Druck gesetzt. Angestellte werden wegen der dauernden Überwachung der elektronischen Nachrichte müde, frustriert und unproduktiv, sie unterbrechen dauern ihre Arbeit, während sie sich zu konzentrieren versuchen. 30 – 40 Mal in der Stunde schauen Angestellte nach neuen Mails.
„E-Mail-Communication is an amazing tool but it’s got out of hand”, stellt Karen Renaud fest. Vor allem beängstigend: Der IQ der Untersuchten fiel aufgrund der E-Mail-Belastung um 10 Prozentpunkte – das ist doppelt so viel wie bei Studien zum Cannabismissbrauch. (Officelife Schweiz, 30. 08. 07)

Original-Artikel im Guardian: «You’ve Got E-Mail!» … Shall I Deal With It Now? Electronic Mail From the Recipient’s Perspective aus dem International Journal of Human-Computer Interaction

2006, Vol. 21, No. 3, Pages 313-332
(doi:10.1207/s15327590ijhc2103_3)

Karen Renaud – Department of Computing Science, University of Glasgow, UK
Judith Ramsay – Psychology Division, School of Social Sciences, University of Paisley, UK
Mario Hair – Division of Physical Sciences, School of Engineering and Science, University of Paisley, UK


Personenfreizügigkeit mit RO und BG


Einem am Dienstag von der italienischen Caritas vorgestellten Bericht zufolge ist die Zahl der legalen Einwanderer in Italien innerhalb des vergangenen Jahres um 21,6 Prozent angestiegen, so stark wie in keinem anderen Mitgliedsstaat der EU. Besonders groß ist der Zustrom aus osteuropäischen Ländern: Die größte Gruppe der legalen Einwanderer bilden die 600.000 Rumänen in Italien. (Süddeutsche.de 7.11.07)

Die nächste Sitzung der Verhandlungsdelegationen Schweiz-EU findet am 12. Dezember statt. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen praktikable Lösungsvorschläge vorliegen. Bedenkt man die grosse Zahl rumänischer Bürger, die schon jetzt im Ausland bessere Zeiten erhoffen (z.B. Italien 600’000, Spanien 400’000, inoffiziell doppelt so viele), so kann man vermuten, dass sich viele gut ausgebildete Berufsleute auf neue Chancen vorbereiten. Mit Blick auf die schon strapazierten Sozialwerke wird man gut daran tun, Vorsicht walten zu lassen. Man komme dann später nicht und gebe einer abflauenden Konjunktur die Schuld, sollten die Sozialkosten aus dem Ruder laufen. Von der OECD hat man vernommen, dass die Sozialabgaben jetzt schon zu hoch seien.

 


Schwarzarbeit



Begriff der Schwarzarbeit
Schwarzarbeit ist juristisch nicht einheitlich definiert. Als Schwarzarbeit wird in der Regel eine selbständige oder unselbständige Erwerbstätigkeit bezeichnet, die unter Missachtung gesetzlicher Vorschriften ausgeübt wird. Dabei erstreckt sich die Bandbreite von kleinen Handwerkerleistungen nach Feierabend bis hin zu ausschliesslicher, illegaler Erwerbstätigkeit unter Umgehung des Steuer-, Sozialversicherungs-, Wettbewerbs- und insbesondere des Ausländerrechts. Gemeinsam ist den meisten Formen der Schwarzarbeit, dass in teilweise erheblichem Umfange öffentlichrechtliche Abgaben umgangen werden.

Neben administartiven Erleichterungen sollen die Kontrollen verstärkt, der Austausch von Kontrolldaten verbessert, und die Sanktionen verschärft werden. Beim Austausch von Kontrolldaten arbeiten die zuständigen Behörden der Kantone und des Bundes in Sachen Arbeitsinspektion, Arbeitsmarkt und Arbeitslosenversicherung, Beschäftigung, Polizei, Flüchtlingswesen, Ausländerpolizei, Zivilstand und Steueramt mit den kantonalen Kontrollorganen zusammen. Da kommt allerhand an Kontrolle zusammen. Aber ohne geht es wegen des Missbrauches auch nicht. Big brother is watching you! Die Bandbreite geht tief (kleine Handwerksarbeiten nach Feierabend)! Wer will so was kontrollieren? Ob das der Do-it-yourself-Branche schaden wird?

Die Kantone müssen also ein kantonales Kontrollorgan bezeichnen. Die mit den Kontrollen betrauten Personen müssen sich ausweise. Sie dürfen Betriebe und Arbeitsplätze während der Arbeitszeit betreten, dürfen von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern alle erforderlichen Auskünfte verlangen, Unterlagen konsultieren und kopieren, die Identität der Arbeitnehmer und deren Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung überprüfen. Die kontrollierten Personen und die Betriebe dürfen den Zutritt nicht verweigern und müssen die verlangten Informationen (z.B. Arbeitsverträge, Lohnabrechnungen, Arbeitsstunden,etc.) liefern. Die Konrolle wird protokolliert und durch die betroffenen Personen gegengezeichnet. Das alles ist allenfalls Grundlage, um einen Verstoss gegen das MwSt-Gesetz festzustellen oder um einen Verstoss gegen das Gesetz gegen Schwarzarbeit anzuzeigen.


Migration als Weltproblem


 

Die einen fliehen vor der politischen Verfolgung.

Unter den Migranten gab es laut Weltbank im Jahr 2004 weltweit 8,7 Millionen Flüchtlinge, davon stammten 6,8 Millionen, also fast 80 Prozent, aus nur 15 Staaten. Allein aus Afghanistan, dem Sudan und Burundi flüchteten im selben Jahr 3,3 Millionen Menschen. Afghanistan war auch in den Jahren 1995 und 2003 der Staat, aus dem am meisten Menschen geflüchtet sind.
Deutlich über die Hälfte aller Flüchtlinge wurden 2004 von nur sieben Staaten aufgenommen: Iran, Pakistan, Deutschland, Tansania, USA, China und Großbritannien.

Die anderen gehen, um Geld für ihre Familien zu verdienen, sparen ein Leben lang und kehren auf die Pnesion hin zurück. Im Ausland haben sie sich nie echt in der Gesellschaft etabliert und wenn sie zurück kommen, werden sie wie Fremde behandelt.

Parallel zu dem Anstieg der Zahl an Migranten sind die Auslandsüberweisungen der Migranten zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor für die Heimatstaaten geworden. Die Zahlungen, die die Heimatstaaten erhalten, haben sich von 69 Milliarden US-Dollar im Jahr 1990 über 173 Milliarden 2003 auf 228 Milliarden US-Dollar im Jahr 2004 erhöht. Noch deutlicher wird die ökonomische Bedeutung der Auslandsüberweisungen, wenn sie in Relation zum BIP betrachtet werden. Im Nahen Osten und Nordafrika sowie in Südasien entsprechen die empfangenen Auslandsüberweisungen über 3,5 Prozent des jeweiligen BIP. Und in Lateinamerika und der Karibik sowie Ostasien und der Region Pazifik haben sich die Auslandsüberweisungen bezogen auf das BIP mehr als verdoppelt.

Weitere finden den Anschluss nicht. Sie geraten auf krumme Wege. Italien will deshalb kriminelle EU-Bürger, ausweisen. Das ist eine neue «Qualität»!

Die Migration CH-Statistik zeigt, dass die ausländische Bevölkerung mehr als 20% beträgt. Höhere %-Werte (2005) weisen auf: Vereinigte Arabische Emirate 71,4, Hongkong China 42,6; Israel 39,6; Saudi Arabien 25,9 und Australien 20,3. Es folgt Kanada mit 18,9.

Das neue Ausländergesetz, das am 1. Januar 2008 in Kraft treten wird, bietet die Grundlage dafür, dass die Schweiz die erforderlichen Arbeitskräfte erhält, ohne das Arbeitslosigkeit entsteht und ohne dass die Sozialwerke unverhältnismässig belastet werden.

Die Schweiz wird bezüglich Migration und Integration noch etliche Fragen beantworten müssen. Dass man nur gut qualifizierte Leute anziehen möchte leuchtet ein. Aber gelingen wird dies kaum echt. Schaut man sich an, was in dieser Hinsicht angerichtet wurde, fehlt der Glaube, künftig werde es besser! Einen Arbeitsvertrag kann jemand relativ schnell bekommen. Diesen aber loswerden, kann er ebenso schnell. Und dann?

Geht man davon aus, dass die Weltbevölkerung rasant weiter wächst und, dass die Arbeit, vor allem einfachere Tätigkeit, immer knapper wird, ist zu erahnen, was die Industrieländer erwartet! Aber auch in anspruchsvollen Tätigkeitsgebieten geht die Arbeit aus.

Man wird sich mit einer allgemeinen Verknappung befassen müssen. Boden, Ernährung, Wasser, natürliche Ressourcen, Energie… Blauäugig kann man neue Chancen ins Feld führen und Gewissensberuhigung betreiben. Das wird kaum helfen. Die Aussichten sind spannend. Die Migration als Weltproblem ist eine zu ernste Angelegenheit.


Internet verursacht viel CO2


 

Dem Blogger werden vielleicht schon bald nicht nur Hits, Files, Pages, Visites, Sites, Kbytes usw. statistisch ausgewiesen, sondern es könnte auch der verursachte CO2-Ausstoss ermittelt werden. Die Folge wäre, dass man sich Gedanken darüber machen müsste, wie man gezielt und optimiert die Adressaten erreicht… Soweit wird es nicht kommen. Als Verursacher wird man den Leser festlegen. Das ist umgekehrt wie bei der Briefpost, dort bezahlt der Sender.

Die Grundidee der Erfindung der Briefmarke war, das Briefporto nicht mehr vom Empfänger einziehen zu lassen, sondern vom Absender. Damit war das erste «Prepaid-System» (Vorherzahlung und hinterher nutzen) geschaffen.

Yahoo,(Yahoo Green) Google, Microsoft und viele andere Unternehmen wollen sich in Sachen Umweltfreundlichkeit gegenseitig auszustechen.

Wie Google ist auch Yahoo bemüht, den Energieverbrauch zu senken, und ermutigt seine Mitarbeiter, die öffentlichen Verkehrsmittel statt dem Auto zu benutzen. Google hat in Europa sogar jedem seiner Mitarbeiter ein «Google-Fahrrad» spendiert. «Unsere Mitarbeiter gehen sorgsam mit der Umwelt um. Das fängt schon beim Papiersparen an», sagt Stefan Keuchel, Google-Sprecher Deutschland. Auf Yahoo Green können Internetnutzer Tipps finden, wie sie ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten: Erwähnt werden etwa die Wiederverwendung von Einkaufstaschen, die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, für gut mit Luft gefüllte Autoreifen zu sorgen oder zu recyceln.

Man kann auch das WC-Papier auf beiden Seiten brauchen – der Vorteil liegt dann eindeutig auf der Hand…!

Schon Ex-Bundesrat Adolf Ogi machte das Energiesparen populär. Wie er in seiner unnachahmlichen Art vor laufender Kamera ein Ei hart kochte – das ist legendär. Sein Trick: Er benötigte nur einen Fingerbreit Wasser in der zugedeckten Pfanne.
Ogis Botschaft kam beim Publikum an: Energie ist ein kostbares Gut und wir müssen damit sorgsamer umgehen (K-TIP)

Ob Herr Ogi mit seiner Eierkochmethode ein weiteres AKW verhindert hat, wurde nicht untersucht.


Patchworker im Nachteil


 

Säule 1 (obligatorisch) bestehend aus AHV /IV. Ziel: Deckung der Grundlebenskosten (Umlageverfahren, basierend auf dem Solidaritätsgedanken, die Jungen zahlen für die Alten). Problem: Das Verhältnis Jung : Alt entwickelt sich wegen der Demografie ungünstig. in speziellen Situationen werden Ergänzungsleistungen und Hilflosenentschädigungen ausgerichtet.

Säule 2 (Berufliche Vorsorge). Ziel: Den gewohnten Lebensstandard bis zu einem gewissen Grad halten zu können. Es kommt vermehrt das Kapitaldeckungsverfahren zur Anwendung. Problem: angesparte Leistungen müssen für ein längeres Leben ausreichen, weil die Menschen älter werden. Die Renten werden via tieferen Umwandlungssatz gekürzt. Obwohl diese Entwicklung schon lange bekannt ist, hat sich niemand ernsthaft darum gekümmert (Versicherungsmathematiker, Versicherungsgesellschaften, Bundesamt für Sozialversicherung). Absicht, Liederlichkeit oder Verdrängung des Problems auf «jene, die nach uns kommen»?

Säule 3 (freiwilig), eigenverantwortliche Vorsorge durch Sparen. Ziel: Ergänzung der Säulen 1 und 2. Problem: Viele Menschen können sich eine dritte Säule nicht leisten, weil der Verdienst zu gering ist.

Zur 2. Säule:

Obligatorisch versichert sind (2007):
– AHV-Versicherte
– ab dem 1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahres bis zum 31. Dezember nach Vollendung des 24. Alterjahres sind nur Tod und Invalidität versichert, danach auch das Alter;
– wer einen AHV-pflichtigen Lohn von über Fr. 19890.- hat (für Teilinvalide nach IVG wird der Mindestlohn proportional gekürzt)
– Frauen, die das 64. Altersjahr und Männer, die das 65. Altersjahr noch nicht vollendet haben. Bezüger von Arbeitslosen-Taggeldern sind obligatorisch gegen Todesfall und Invalidität versichert, wenn das Taggeld einen gewissen Betrag erreicht.
Die Versicherung kann für gewisse Berufsgruppen von Selbständigerwerbenden obligatorisch erklärt werden.

Ergo: Wer einen kleinen Jahresverdienst hat (unter Fr. 19890.– pro Jahr), kann sich nicht bei der obligatorischen beruflichen Vorsorge versichern lassen.

Wer als Teilzeitarbeiter oder Freiberufller/ Patchworker tätig ist und verschiedene Jobs hat, kann sich ebenfalls nicht der obligarorischen BVG-Versicherung anschliessen, solange ein Einzeljob die Limite von Fr. 19890.– pro Jahr nicht erreicht. Wenn der gesamte Verdienst über dieser Limite ist, kann man sich freiwillig versichern lassen. Es gibt Pensionskassen, die sehen auch eine Möglichkeit der Versicherung für Teilzmitarbeitende vor.

Freelancer müssen ihre Sozialversicherung selber organisieren und auch die Altersvorsorge selber aufbauen.

Wie wir sehen, ist die soziale Sicherheit ganz unterschiedlich auf die Bevölkerung verteilt. Wer in seinem Arbeitsleben gut verdient hat, kann mit einer vernünftigen Rente rechnen. Wer es bisher bescheiden nehmen musste, wird es auch im Rentenalter müssen. Wer frühzeitig in die Pension geht, muss erhebliche Kürzungen in Kauf nehmen. Also kann sich jemand mit einem tiefen Einkommen kaum eine Frühpension leisten. Wie wir bereits früher gesehen haben, gilt für viele immer noch das «Einsäulenprinzip»:

Den westlichen Staaten gehen langsam die Arbeitskräfte aus. Deshalb beginnt man darüber nachzudenken, ältere Menschen länger im Arbeitsprozess zu behalten. Grosszügig wird erwähnt, dass, wer vom Beruf verbraucht sei, die Möglichkeit habe, frühzeitig in Pension zu gehen. Das tönt schön, ist aber z.T. unrealistisch, weil für Einzelne nicht finanzierbar. Letztlich wird man die Angelegenheit sozialisieren müssen.

Es gibt grob drei Möglichkeiten:

  • Um die Sozialversicherung zu finanzieren, müssen künftig die Beiträge erhöht werden und es müssten andere, zusätzliche Quellen erschlossen werden. Die Globalisierung und der internationale Steuerwettbewerb wird dies jedoch kaum erlauben. Es wäre zu überlegen, die Beiträge der 2. Säule für alle Altersstufen anzugleichen. Heute bezahlen die 25 – 34-jährigen 7 %, die 35 – 44-jährigen 10%, die 45 – 54-jährigen 15% und 55 – 65-jährigen 18% des versicherten Lohnes. Logisch, dass die Alten wegen den Sozialbeiträgen zu den teuren, uninteressanten Arbeitnehmern gehören.
  • Der Staat wird mehr Sozialleistungen erbrinegn müssen. So wird die Angelegenheit via Steuern geregelt. Politiker verschiedener Couleur werden die zweite Variante bevorzugen. Sie ist die Kostengünstigere, aber auch die weniger soziale.
AHV-Fonds-Präsident Grete wirft SVP Populismus vor

Bern (sda) Dass die SVP keine zusätzlichen Gelder in die hochverschuldete IV einschiessen will, stösst auf heftige Kritik. «Das ist eine absolute Dummheit, man kann es nicht anders sagten», sagte AHV-Fonds-Präsident Ulrich Grete. Die SVP wisse ganz genau, dass die IV mit der 5. Revision nicht aus den roten Zahlen gebracht werden könne. «Wenn sie jetzt noch mehr sparen will, dann müsste sie einmal sagen, wie sie sich das genau vorstellt», sagte Grete in einem Interview mit der «Mittelland Zeitung» vom Montag. Treffen würde es laut dem Präsidenten des Ausgleichsfonds von AHV, IV und Erwerbsersatzordnung (EO) die heutigen Renten, die um rund einen Drittel gekürzt werden müssten. «Und dazu würde das Volk mit Sicherheit Nein sagen. Die Forderung der SVP ist reiner Populismus», kritisierte Grete. Es fehlt am Mut

Auch am Versprechen der Mitte-Parteien, die Zusatzfinanzierung der IV nachzuholen, zweifelt Grete. Zwar hätten CVP und FDP in aller Deutlichkeit gesagt, dass sie für eine Finanzierung zu haben seien. «Ich glaube allerdings nicht an den Mut unserer Politiker, im Wahljahr noch etwas zu tun».

Die jährlichen Defizite der Invalidenversicherung müssten mit neuen Einnahmen ausgeglichen werden, forderte Grete. «Solange die IV Verluste schreibt, ist an eine Schuldentilgung gar nicht zu denken». Erst sobald die IV keine roten Zahlen mehr schreibe, könne man sie aus dem AHV-Fonds nehmen und auf eigene Füsse stellen.

Die IV sitzt zur Zeit auf einem Schuldenberg von 10 Milliarden und verliert täglich weitere vier bis fünf Millionen. Nach dem deutlichen Ja bei der Volksabstimmung zur 5. IV-Revision vom Sonntag forderten Befürworter wie Gegner eine rasche Sanierung der Invalidenversicherung.

Wahrscheinlich ist, dass eine befristete Erhöhung der Mehrwertsteuer (MWST) wieder aufs Tapet kommt. Die SVP sprach sich jedoch bereits dagegen aus. Sie forderte umgehend eine 6. IV-Revision, um den «Missbrauch» zu bekämpfen. Erst danach sei man bereit, über eine Zusatzfinanzierung zu reden.

Medical Tribune Newsticker; www.medical.tribune.ch/ 5/07


Steuerwettbewerb


Die Steuerausfälle von 12,3 Mio Franken wird als «Investition in die Steuerstrategie» umschrieben, so die Regierung. Bleibt abzuwarten, wie sich das Tarifwesen künftig entwickelt. Es ist kaum vorstellbar, dass der Staat Geschenke aus Nächstenliebe verteilt.

Vom aktiven Eingriff ins Geschehen des Steuerwettbewerbes in der Schweiz erhofft man sich in Obwalden positive Effekte. Vor allem soll Kapital angelockt werden. Das würde die Steuerausfälle kompensieren. Und – von Steuerhölle würde man künftig nicht mehr reden.

«Über alles betrachtet, hat der Steuerwettbewerb in der Schweiz bisher klar positive Auswirkungen gehabt».

Matclaude hat schon Hindernisse für die Flat Rate Tax ausgemacht. Hoffentlich verschwindet auch die Besteuerung des Eigenmietwertes, diese helvetische Eigenheit, quasi als negativer Abzug!

Der Hauptkritikpunkt an einer Flax Tax lautet, dass das Prinzip der Besteuerung nach der individuellen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (wie es die schweizerische Verfassung verlangt) nicht mehr über die übliche steuerliche Progression gewährleistet wird, sondern nur
noch › in klar geringerem Masse › über die Freibeträge. Je nach Ausgestaltung kommen tiefe
Einkommen künftig besser oder schlechter weg, hohe Einkommen sicher besser. Anderseits
verunmöglicht dieses System den Spitzenverdienern, sich durch zahllose Abzüge «armrechnen» zu können. (Flat Rate Tax für Reiche)

Es wäre doch schade, wenn Josef Zisyadis von der Politbühne abtreten müsste. Hat er doch zum Bundesgerichtsurteil, welches das gewählte Steuersystem in Obwalden als unkorrekt beurteilte beigetragen und dazu, dass der Mittelstand nicht länger unnötig gerupft wird. Der rote Josef habe noch nicht ausgekocht.


Ethische Normen


Manager haben die Ethik entdeckt. Viele nehmen an entsprechenden Fortbildungen teil, einige mit der Betonung auf «Fort», zum Zeitvertreib, andere dagegen auf «Bildung». Dient die erworbene Erkenntnis einem besseren Handeln oder stellt sie einen Mosaikstein zur Gewinnmaximierung dar?

Ethik ist in Mode. Aber sie ist auch notwendig. Für den Einzelnen, wie für die Unternehmen. Produkte und Dienstleistungen mit sozial-verantwortlichem Image verkaufen sich immer besser.

Die Wahrnehmung ethischer Aspekte mag in Mode sein. Ethik ist keine Mode. Die Notwendigkeit ist unbestritten, aber nicht um sich besser zu verkaufen. Es geht um mehr als nur um Schlangenfängerei!

Unternehmen, die sich als ethisch präsentieren, haben die besseren Chancen, die dringend gesuchten High-Potentials zu rekrutieren.

 

Ethik als Mittel zum Zweck? Wie bringen High-Potentials das ökonomische Prinzip und die Ethik unter einen Hut? Etwa wenn eine Grossbank ihren eigenen Kunden verhökert, oder wenn Entlassungen zu höheren Aktienkursen führen soll?

 

«Mit einem eigentlichen Doppelspiel hat die Zürcher Kantonalbank (ZBK) ihren Ruf in den letzten Wochen arg ramponiert. Wegen ihrer Options-Geschäfte setzte sie sich dem Verdacht aus, ausländischen Investoren zum Einstieg bei Schweizer Traditionskonzernen zu verhelfen. Gleichzeitig war sie – wie im Fall Sulzer – die Hausbank des betroffenen Unternehmens». (NZZ, 27. 04. 07).

Doch wo Ethik drauf steht, ist nicht immer Ethik drin. Ein solides Grundwissen über ethische Modelle ist deshalb wichtig, auch für die Unterscheidung der eigenen Handlungsmotivationen

«Das Streben nach Harmonie äussert sich auch als Wille, mit gutem Gewissen zu handeln. Es bedeutet, gegen sich selbst die Achtung (Selbstachtung) und gegenüber anderen den Anstand und die «Gerechtigkeit» zu wahren».

So überzeugend diese Ethikmodelle argumentativ auch sind, sie bleiben unerhört; sie werden von unserer Gesellschaft konsequent übergangen. Es liegt auf der Hand, warum das der Fall ist. Um es mit Leonard Nelsons Worten zu sagen: «Die Welt wird sich nie nach dem richten, was in den Büchern steht, und wenn es tausendmal wissenschaftlich begründet ist. Nicht die Theorie bestimmt die Praxis, sondern die Macht der für oder gegen eine Sache sich einsetzenden Interessen.

 

Auch wenn die Theorie nicht die Praxis bestimmt, sie kann Weg weisenden Einfluss darauf nehmen. Eine Vertiefung in die Thematik ist für gewisse Berufsgruppen heute nicht mehr wegdenkbar, für andere empfehlenswert.

Fachpersonen des Sozial- und Gesundheitswesens sind täglich gezwungen, für andere Menschen weit reichende Entscheidungen zu treffen und zu vertreten. Neben professionsspezifischem Fachwissen gewinnt die ethische Reflexions- und Entscheidungskompetenz zunehmend an Bedeutung. Professionelle der Sozialen Arbeit, der Pflege, Medizin, Psychologie und weiterer Berufsgruppen sind vermehrt aufgefordert, ihre Entscheidungen ethisch zu begründen.
Ethische Entscheidungsfindung in Organisation und Gesellschaft wird z.B. an der FH Nordwestschweiz, Olten, gelehrt

Als persönliche Bereicherung zum Thema empfiehlt sich Prof. Dr. Max Lüscher mit den Themen:

  • Ethik, logische Begründung der ethischen Normen unter Lüscher-Colord-Diagnostic
  • «Das Harmoniegesetz in uns» (7. Auflage ECON-Verlag, München).
  • «Der 4-Farben-Mensch» (Mosaik bei Goldmann)


Arbeitnehmer ausgetrickst?


Was ist von der Zukunft zu erwarten?
Negative soziale Trends (abnehmende soziale Sicherheit, zunehmende soziale Spannungen, schrumpfende Wirtschaftskraft sowie abnehmende Kaufkraft,
  • Es wird mehr Streiks geben, weil die jungen Arbeitnehmer je länger, desto weniger akzeptieren werden, dass oben sehr viel Geld fliesst und unten zu wenig verdient wird. Oder etwa weil mit der Gründung der WTO ein globaler Kapitalismus entstanden ist, gegen den man sich zur Wehr setzt? Oder etwa, weil sich Arbeitnehmer in einzelnen Branchen wie z.B. die Bauarbeiter vor Lohndumping wehren wollen?
  • Jüngere Arbeitnehmende wird es vermehrt an Arbeistplätze mit Entwicklungsmöglichkeiten, Aufstiegchancen und Aussicht auf besseren Verdienst ziehen. Mehr Sicherheit jedoch werden sie kaum bekommen. Wer wird einmal den erforderlichen Zins für die Unsummen an Pensionskassengeldern erbringen wollen?
  • KMU’s werden weniger gefragt sein, weil sie die eben genannten Wünsche kaum genügend erfüllen können.
  • Es wird mehr arbeitslose Akademiker und noch mehr Working Poors geben.
  • Der Weg in die Selbständigkeit ist kein Spaziergang, wird aber vermehrt versucht. Vielleicht steigen damit auch die Konkurse.
  • Im Welschland wird die Nachfrage nach Akademiker aus der Schweiz geringer ausfallen, weil immer weniger die französische Sprache beherrschen.
  • Langjährige Treue zum Betrieb wird der Vergangenheit angehören, schon weil viele Betriebe nicht mehr so lange leben. Personalerhaltung auf Zeit!
  • Die Patrons, welche zu «ihrer Belegschaft Sorge tragen wie der Teufel zu einer armen Seele», sind bis auf einige wenige ausgestorben. Schwächere Arbeitnehmende oder solche mit zu geringer Qualifikation werden früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden und beim Sozialstaat landen. Man staune dann nicht wegen den ansteigenden Kosten in diesem Bereich!
  • Flexibilität, Mobilität und stetige Lernbereitschaft werden vermehrt verlangt.
  • Einsatzfreude, Risikobereitschaft und Stressresistenz werden zu noch wichtigeren Items
  • Die Verknappung natürlicher Ressourcen führt zu Innovationen, die ökologischen, ökonomische und soziale Aspekte zu berücksichtigen haben. Das erfordert neues Wissen und bietet neue Chancen.
  • Man wird vermehrt für ausländisches Kapital arbeiten müssen. Damit ist auch ein Wissenstransfer verbunden, was die ausländische Konkurrenz stärken wird.
  • Wenn du morgen fehlst, sitzt übermorgen ein anderer auf deinem Stuhl, weil es genügend davon gibt, die darauf warten!
  • Das knappe Gut «Arbeit» wird noch knapper, weil die gleiche Arbeit heute schon auf «drei»verteilt werden muss!

Was wäre zu tun?

  • Wissen und Können müssen müssen laufend der Entwicklung angepasst werden.
  • Die Anforderungen an die Wissensvermittlung muss diesen Gegebenheiten frühzeitig angepasst werden (Schulen, Berufsschulen, Mittel- bis Hochschulen werden neuen Herausforderungen genügen müssen). Mittelmass wird nicht genügen.
  • Unternehmen sollten ihre Autonomie vermehrt sichern (Eigenfinanzierung, Schutz der Verfahren, Patente) und sich vor Heuschrecken zur Wehr setzen.
  • Alternative und vor allem erneuerbare Energiequellen müssen dringend weiter entwickelt werden (wer soll die Lagerung von Atommüll für ein paar hunderttausend Jahre bezahlen?) und die Energieeffizienz muss gesteigert werden.
  • Biotreibstoffe statt Nahrungsmittel, Flächenkonkurrenz darf nicht sein.
  • KMU’s müssen sich vermehrt dem Thema Personalentwicklung widmen.
  • Friedensabkommen (Arbeitsfrieden) müssen erneuert und gepflegt werden.
  • Flankierende Massnahmen in Bezug auf die Personenfreizügigkeit müssen durchgesetzt werden.


Genau hingeschaut