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Lohndumping

Wenn die Personalvermittler hohe Gewinne melden, Beispiel Adecco, dann läuft die Wirtschaft wie geschmiert.

Es gab Zeiten, als ich meinem Chef die Konjunktursituation anhand der Dicke des Inserateteils in der
Technischen Rundschau aufzeigte. Nicht die Inserate wurden gezählt, sondern der Inserateteil wurde mit dem Mikrometer auf seine Stärke gemessen: «dicker Inserateteil, gute Aussicht auf Arbeit». Dieser «Indikator» war für eine kleines Ingenieurbüro, welches als Dienstleister und Unterauftragsnehmer funktionierte, schier überlebenswichtig.

Adecco meldet nicht nur gute Zahlen sondern verlangt nach mehr Kontrollen gegen Lohndumping.

Würden die Migrationsehörden bzw. Arbeitsmarktbehörden der Kantone die gleichen Masstäbe und Kontrollen bezüglich Lohnfestsetzung anwenden wie es das Seco, Staatsekretariat für Wirtschaft, Sektion Auswanderung und Stagiaires im Eidgenössichen Justiz- und Polizeidepartement EJPD, Bundesamt für Migration BFM für Stagiaires aus dem Ausland in der Schweiz tut, dann müsste sich der grosse Personalvermittler nicht weiter darum bemühen. Aber offenbar kontrollieren die Behörden was sie verstehen, oder das, worüber sie die Übersicht haben. Von einer Gleichbehandlung ist man aber weit entfernt! Da nützen auch ein paar «Lohndumping-Kontrolleure» kaum viel. Im Hinblick auf die Personenfreizügigkeit mit der EU wurde dem Volk versichert, dass genügend Massnahmen gegen Lohndumping vorgesehen seien. Schaut und hört man sich ein wenig um, stellt man fest, dass die Kontrolle und die «Flankierenden Massnahmen» kaum genug wirksam sind! Die Missbräuche gehen munter weiter. Ist das verwunderlich? Abstimmungsparolen und die darauf folgende Realität bedeuten immer zwei Paar Schuhe! Da kann man sich als Bürger ledigilich damit beruhigen, dass Irren menschlich ist. Und die politischen «Strategen» unterliegen ihren Irrtümern auf lange Sicht. Ist der Irrtum zu gross, wird ein Politiker höchstens nicht wieder gewählt, aber die von ihm eingebrockte Suppe, darf der Bürger auslöffeln. Ich werde den Verdacht nicht los, dass die Behörden gar kein Interesse an wirksamen Kontrollen haben. Man wartet auf den Kläger, um den Richter zu bemühen. Da das Verpfeifen nicht zur Grundmentalität der hier arbeitenden Bevölkerung gehört, muss man sich kaum vor einer Flut an Klagen fürchten. Die Kugel wird ruhig weiter geschoben…

Man sollte die Entwicklung nicht aus den Augen verlieren. Schon einmal wurden grosse Zahlen an niedrig qualifizierten Arbeitnehmenden aus dem Ausland geholt. Eine hohe Belastung der Sozialwerke und der Sozialämter der Gemeinden war u.a. die Folge. Es liegt an den Behörden, die versprochenen flankierenden Massnahmen durchzusetzen. Einfach der Zeit den Lauf zu lassen und dann zu reagieren wenn es zu spät ist, zeugt von unverantwortlichem Handeln. Eine «Versozialisierung» der Probleme wäre ein Betrug an der einheimischen Bvölkerung.