(ergänzt am 23.11.17 odh)

Manch einer hat sich schon nach der Logik der Tastenanordnung gefragt. Ergonomische und mechanische Gründe waren Gründe dafür. Die Anordnung der Tasten wurde u. a. so gewählt, damit sich die Typenhebel möglichst wenig in die Quere kommen und dabei verklemmen. Müsste heute eine Tastatur entworfen werden, sähe diese bestimmt anders aus.
Eine Schreibmaschine kann auch etwas besonderes darstellen. So wird z.B. erst 1885 der Antrag der Bundeskanzlei im Berner Bundeshaus an den Bundesrat für den Kauf einer ersten Schreibmaschine durch den Vorsteher des Departementsvorstehers des Inneren visiert. Der Antrag der Bundeskanzlei vom 10. 07. 1885 zum Ankauf einer zweiten Schreibmaschine wird von Bundesrat Deucher zur Annahme empfohlen. Die Schreibmaschine tat ihren Dienst bis in die 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts, als Kopiergeräte und EDV Einzug hielten.
Episode: Als die Kugelkopf-Schreibmaschinen von IBM im Einsatz waren, passierte es einmal, dass der i-Punkt auf dem Kugelkopf verloren ging. Die Mitarbeiterinnen erledigten das Schreiben von Pflichtenheften für den Personalvoranschlag zu Handen der Oberbehörde in Bern in 3-, 5- und z. T. in 7-facher Ausführung. Sie haben es erraten: es ist in einem Betrieb des Bundes passiert. Das war eine riesige Arbeit. Eines Tages kam ein grosses Paket vom „Pentagon“. Es war aber nicht der Entscheid über die Beförderungsmassnahmen enthalten, sondern sämtliche Pflichtenhefte kamen zurück! Die Feinheit: ein pedantischer Beamter (in hoher Position) entdeckte den fehlenden i-Punkt. Korrekt und genau wie er die Erfüllung der Pflicht verstand, „bohrte“ er, offenbar mit sichtlicher Befriedigung, mit einem feinen Filzstift den kleinen Punkt in Rot über jeden „i“! Allerdings war es ihm irgendwann selber zu blöd. Denn auf den Kopien brachte er die Korrektur nicht an. Aber er wünschte, dass der ganze „Bettel“ nochmals geschrieben werde.
Die Sache wurde nicht nochmals geschrieben. Er, der auf hohem Ross in einer Konzerntintenburg sein Unwesen trieb bekam jedoch in „homöopatischen Dosen“ (nicht schriftlich) eine kleine Lektion in Geografie verabreicht. Darin wurde ihm erklärt wo Gersau liegt. Und dann bekam er noch eine weitere Erklärung darüber, was man in der Innerschweiz unter„Gersauern“ (schildbürgern) versteht. Die Angelegenheit hatte kein Nachspiel…!
„(…) Mit Fasnacht („Gerfaz“-Figur), Mittefastenfeuer, Sennengemeinde auf „Holzbüöl“, Sennenkilbi mit „Tschämeler“ (Wildmannen), Klausentricheln und Klausenumzug kennt G. ein vielfältiges Brauchtum. Noch heute erinnern Ausdrücke wie „Gersauern“ oder „Gersauerstückli“ an die Eigenart G.s und ihrer Einwohner zur Zeit ihrer Republik. Sie gehören, wie etwa die Taten der Leute von Merligen, in das Kapitel der Schildbürgerstreiche. .)“